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J
Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Aus dem Grund wollte ich aus Verzweiflung mal meine Situation schildern. Ich bin 21 Jahre alt und mittlerweile im 5. Semester. Vor Anfang des 5. Semesters war ich im Urlaub. Dort fühlte ich mich überhaupt nicht wohl und bekam am Strand sogar Herzrasen, Zittern. Es kam mir alles so komisch rüber, so unrealistisch. Ich konnte die Zeit gar nicht genießen, obwohl es pure Entspannung sein sollte.

Naja, letztendlich hat die Uni anfangen und ich bin ganz normal dahin gefahren. Bereits beim Rausgehen aus dem Haus und der Gedanke, dass ich weit weg muss, hat mir ein komisches Gefühl gegeben - ich bekam Bauchschmerzen und damit einhergehend Durchfall. 
Nichtsdestotrotz versuchte ich ruhig zu bleiben und zur Uni zu fahren. Einige Wochen klappte es, wobei ich sagen muss, dass es mich sehr viel Kraft kostete. Es war so eine große Last dahin zu fahren. Nebenbei bekam ich wieder die ganzen Symptome und wusste einfach nicht was los ist, zumal ich wirklich nie einen Tag ohne Schmerzen verbringe.

Jedes Mal kommt ein anderes, neues Symptom hinzu. Auch wenn ich mir totale Sorgen mache und fast jede Woche deswegen beim Arzt bin, ist kein Befund zu finden und ich wär bis auf Eisenmangelanämie gesund.

An einem Tag wollte ich ganz normal in die Stadt fahren. Ich saß am Steuer und mir wurde so komisch, dass ich anfing zu zittern, bekam Herzrasen und hatte das Gefühl, dass ich die Kontrolle verliere. Ich musste Not bremsen und konnte einfach gar nicht weiterfahren.

Nach dieser Situation bin ich dann nochmal zum Arzt gegangen, woraufhin ich den Verdacht bzw. fast schon die Diagnose Panikattacken bekam. Ich war einfach nur ziemlich geschockt.

Jetzt bin ich in einer massiven fassungslosen Lage, bei der ich weder zur Uni, noch fast aus dem Haus gehen kann. Besonders der Gedanke an meine Gesundheit und allgemein den Drang, ständig meinen Körper dermaßen zu beobachten, kostet mir sehr viel Kraft. Den Tipp, Atemübungen zu machen, habe ich zwar angewendet, führte allerdings dazu, dass ich mich ständig auf meinen Atem konzentriere und nicht davon wegkomme, was mich nochmal sehr belastet.

Besonders aber das Gefühl, dass man nicht da ist, dass alles so unreal erscheint und man einfach komplett weg ist, macht mir sehr viel Angst. Zudem hab ich das Gefühl, dass mein Kopf so überfüllt ist, dass ich das Gefühl habe, irgendwas stimmt vielleicht mit meinen Gehirn- oder Nervenzellen nicht. Das macht mir widerum auch Angst. 

Vielleicht kann sich ja irgendjemand an den Symptomen wiederfinden oder hat irgendeine Idee, was mit mir los ist.

Hinzu kommt noch, dass ich einfach keine Kraft mehr habe und dass mein Leben gerade irgendwie so sinnlos erscheint und ich mir denke, wieso habe ich überhaupt Ziele, wenn ich mich noch nichtmals vor die Tür traue? Außerdem tue ich mich damit schwer, aus dem Bett zu kommen. Irgendwas unternehmen geht auch nicht, da ich meine Panikattacken kriege und dadurch so einen Engegefühl bekomme, dass schon meine Rippen dadurch weh tun- das schon seit einem halben Jahr und das geht einfach nicht weg! Laut den Ärzten handelt es sich um eine innere Anspannung und man könne nichts dagegen tun.
Mir tut auch jeden Tag alles weh. Mein ganzer Körper kribbelt und es fühlt sich alles so an, als hätte ich am ganzen Körper Muskelkater, obwohl es mir gut gehen sollte.

Sorry, es wurd ein langer Text, aber ich bin einfach total verzweifelt und weiß einfach nicht, wie ich sowohl diese Gedanken als auch diese Symptome loswerde. Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist!
Ich bin um jeden Tipp und Rat dankbar!

08.12.2019 01:42 • 17.03.2021 x 1 #1


9 Antworten ↓


U
Hallo Julia,

das klingt sehr nach einer Angst- und Panikstörung in Verbindung mit einer depressiven Verstimmung und psychosomatischen Symptomen.

Ich würde Dir empfehlen, dass Du Dich mal bei einem Psychologen vorstellst. Dieser kann Dir bestimmt Mittel und Wege aufzeigen, wie Du am besten damit umgehst.

Es ist nichts verkehrt daran sich professionelle Hilfe zu suchen, sondern es ist mutig. Ansonsten könntest Du Dich zusätzlich auch informieren, ob es in Deiner Umgebung eine Selbsthilfegruppe gibt und diese besuchen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

08.12.2019 01:57 • x 1 #2


A


Was ist los mit mir? Starke Ängste, Studium, Leben

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Schlaflose
Zitat von Julia21571:
Besonders aber das Gefühl, dass man nicht da ist, dass alles so unreal erscheint und man einfach komplett weg ist, macht mir sehr viel Angst.

Das nennt sich Derealisation und ist oft ein Begleitsymptom bei einer Angststörung.

08.12.2019 07:04 • x 1 #3


Icefalki
Zitat von Julia21571:
ich wär bis auf Eisenmangelanämie gesund.


Dass diese Eisenmangelanämie die Ursache für deinen Zustand ist, wurde nicht angesprochen?

Es gibt durchaus logische Erklärungen, warum man plötzlich in eine Angsterkrankung knallen kann.

Das perfide daran ist, dass innerhalb einer Sekunde Angst erlernt wird und ein Kreislauf beginnt. Allerdings würde ich an deiner Stelle mein Hauptaugenmerk auf diese Anämie richten.

Angst wird deutlich besser, wenn man die Ursache kennt. In deinem Fall also diese Anämie behandeln lassen.

Im Inet findest du sehr viele Hinweise bzgl Eisenmangelanämie und auch deine beschriebenen Probleme decken das alles ab..

08.12.2019 14:36 • x 1 #4


J

17.03.2021 19:05 • #5


J
Zitat von Julia21571:
Hallo zusammen, ich bin es wieder. Wie in meinen vorherigen Beiträgen erwähnt, leide ich unter Panikattacken mit Agoraphobie. Zudem habe ich noch psychosomatische Beschwerden, die mich täglich begleiten. Zurzeit befinde ich mich in meinem letzten Semester und mir fehlt eine Klausur, bei der ich im ...


Hat niemand Tipps?...

17.03.2021 19:26 • #6


Hoffnungsblick
Vielleicht ist es möglich, dass du deinen Schreibtisch vor dem Lernen schön herrichtest und dich auch mal dransetzt, ohne zu lernen? Hilft beruhigende Musik?
Du könntest es mit der sog. Pomodoro-Technik probieren: Du arbeitest jeweils 25 min und dann machst du 5 min Pause.

Du könntest das Lernen ein wenig lustvoller gestalten, d.h. dich weniger auf die Angststörung konzentrieren, ihr weniger Gedankengewicht geben.
Vielleicht gibt es auch einen Atemtechnik gegen die Angsstörung?
Vielleicht kannst du das Ganze als kreative Herausforderung betrachten und kreative Lösungen finden.

Viel Glück für die Prüfung!

17.03.2021 19:28 • #7


P
Kannst du ein Semester Pause machen, um deine Angststörungen in den Griff zu kriegen? Mit so einem Paket würde ich so eine entscheidende Prüfung nicht machen wollen. Der Druck in so einer Situation ist ja schon für psychisch stabile enorm.

Was unternimmst du gegen die Angststörung?

17.03.2021 19:36 • #8


Calima
Zitat von Julia21571:
n den vorherigen Semestern habe ich ehrgeizig und fleißig gelernt, habe alle beim ersten Versuch bestanden.

Du hast also längst bewiesen, dass du es kannst. Es gibt keinen Grund zu glauben, du könntest es nicht wieder.

Meine Idee wäre, nicht allein zu lernen. Auch wenn das aktuell nicht so einfach ist, aber ich würde mir eine Lerngruppe suchen und mich gemeinsam systematisch vorbereiten. Das geht auch prima via Zoom, meine Studis machen das gerade ganz hervorragend.

Verabredet euch, sucht euch ein nettes gemeinsames Ritual, wie Kaffee oder Tee und Kekse bereit stellen und arbeitet miteinander. Das lenkt von der Angst ab, schafft neue Impulse und kann dir helfen, aus der aktuellen Spirale auszusteigen.

17.03.2021 19:38 • #9


Hoffnungsblick
Hallo Julia 21571,

habe für dich das hier gefunden.
Eine positive Einstellung steigert oft die Lernfreude und vertreibt Blockaden:

https://www.deinlernflow.de/warum-lerne...ich-macht/


Mit einfachen Methoden kann man die Konzentration steigern:


https://www.deinlernflow.de/so-steigers...aehigkeit/

Viel Lernfreude dir!

17.03.2021 21:26 • #10


A


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