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T
Guten Abend!

Ich hatte eben einen langen langen Text geschrieben, doch der ist leider verloren gegangen...ein Zeichen dafür mich kürzer zu fassen ;D

Also zu mir: Mit 17 hatte ich meine erste Panikattacke, wie es danach abläuft ist den meisten wahrscheinlich klar - Man geht zum Arzt, ist aber kern gesund und bekommt gesagt es sei alles nur in deinem Kopf.

Der Horror...am liebsten hätte man etwas was man anfassen oder sehen könnte.
Das erste halbe Jahr hatte ich 3 PA, die schlimm waren, aber nicht so schlimm wie meine Derealisation, die ich noch nicht kannte und mit der ich jeden Tag zu kämpfen hatte...ich bin nicht wirklich hier ich bin wie von schleiern umgeben oder von Nebel, oder habe Watte im kopf oder eine Glaskugel um mich herum.

Anstatt mich vor Angst wegen meiner Wahrnehmung Zuhause zu verkrichen habe ich es aber geschafft jeden Tag zur Schule zu gehen (wie auch immer). Bus, Bahn, Bus und dasselbe jeden Tag wieder zurück. Das war die schlimmste Zeit...ich konnte einfach nicht verstehen was mit mir passiert war und was mit mir passiert..

Zur Gegenwart: Ich weiss inzwischen viel besser damit umzugehen und habe mich besser kennengelernt aber es ist nicht weg und die Angst davor, draussen vor sich hin redend durch die Strassen zu laufen (also verrückt zu werden und den Verstand verloren zu haben) ist immernoch da...irgendwo weiss ich ja das ich eine Angststörung habe aber trotzdem denke ich das es bald kommen wird..

Ganz oft sitze ich irgendwo und denke mir ist die Pflanze grade real vor mir? Oder Mensch? Der Raum? Bin ich wirklich hier oder Träume ich nur?
Dann hör ich schnell wieder auf damit ich nicht zu sehr davon gefangen werde, aber es bleibt weil ich halt dvon ausgehe eine dicke Macke zu haben...

Seit einem halben Jahr bin ich sehr stark in spiritualität verwickelt aber versuche mich etwas wieder davon zu lösen weil ich mich dadurch noch mehr frage, was ist überhaupt real? Das Ego, die Zeit, das System auf der Welt, die Manipulation, Zufall, Schicksal oder doch alles vom Universum so geplant? Das macht mich irgendwie noch mehr verrückt auch wenn viele Gedanken sehr friedvoll sind.

Ich denke auf jeden fall das ich jeden Moment den Boden unter den Füßen verlieren könnte und einen Realitätsverlust bekomme (verrückt werde blablabla...)

Die größte (angst) Aufgabe steht mir bevor: ich fliege bald zum ersten Mal alleine auf die andere Seite der Welt und stelle mir die schlimmsten sachen vor...z.B. wie ich am Flughafen stehe und einfach nicht einsteigen kann und versage weil ich keinen Mut habe, oder das ich ankomme und genau in diesem Moment meinen Verstand verliere oder das mich meine Gedanken so fertig machen werden und mir die Kraft rauben, das ich kaum noch gehen kann und am liebsten einfach zusammen klappen würde...(hatte ich schon 2 Mal) und das ohne familie in der Nähe, ohne schwestet ohne beste Freundin ohne meine Eltern...dazu kommt noch der Scham, den ich jetzt schon fühlen kann wenn mir sowas passieren würde vor all den Menschen die sowas nicht einmal verstehen können..

Auf der anderen Seite lege ich starke Hoffnung auf dieses Abenteuer welches vor mir liegt...was habe ich zu verlieren? Möchte ich so eingeschränkt hier leben und nie etwas richtig alleine unternehmen können? Denn falls meine Ängste halt einfach nur Ängste sind und es ganz anders, viel schöner abläuft als befürchtet dann ist das eine super Erfahrung und ein grosser Schritt für mich in eine bessere Richtung!

Meine Frage: ist hier jemand der sich zu 90% meinen Äußerungen anschliessen kann? Ich denke wirklich ich bin die einzige die so krass denkt bald einfach los zu schreien oder zu reden oder total daneben, garnicht mehr mitzu bekommen was man grade tut...
Vielleicht bekomme ich hier ja auch etwas zuversicht...konnte es jemand heilen? Es muss doch einen Weg geben..

Der Text ist doch auch ganz schön lang geworden...danke an diejenigen die sich die Zeit genommen haben.

Lg! Twyrdy-Marie

30.05.2018 22:22 • 16.06.2018 #1


6 Antworten ↓


T
Hallo T.Marie
Schön das Du sich hier angemeldet hast.

Wenn man ein von Natur aus ängstlicher Mensch ist und sehr Kopflastig handelt, dann können evt. Panikattacken entstehen.

Gerade diese Zeit ist nicht schön, um Aufzuwachsen.Alles ist viel zu viel.Zu viele Informationen, die auf dei herranwachsenden einprasseln.

Du sollst schnell angepasst werden, auf eine kränkelnde Gesellschaft.Viele können gar nicht schnell genug in das Hamsterrad kommen.

Der Schritt mit Übersee ist natürlich gewagt, wenn Deine Basis bzw. Psyche nicht im Takt läuft, aber ich habe schon von vielen gehört, die mal Backpacking gemacht haben, daß das unheimlich zum erstärken der Persönlichkeit und Selbstbewusstsein beigetragen hat.Wenn Du es alleine dort schaffst, dann schaffst Du es locker auch hier.Bester Abnabelungsweg überhaupt, aber auch der radikalste.

Vielleicht holst Du dir vorher nochmal Rat bei einem Erstgespräch eines Experten.

Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg.

Du wirst schöne Erinnerungen mitnehmen!

31.05.2018 06:21 • x 1 #2


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Wahrnehmungsstörung und Verlust der Realität - was hilft?

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T
Danke Triste!

Ja es ist sehr riskant....aber zum Glück gibt es auch noch sie Technik die es ermöglicht, meine Schwester anzurufen.

Die Angst ist echt gross, ich gehe jede 2. Woche zu meinem Therapeuten und quatsche mit ihm, er hält es für möglich.

Lg Twyrdy (:

31.05.2018 09:43 • #3


Dan31
Hi,

gleich über den großen Teich zu fliegen ginge bei mir derzeit nie. Aber wenn dus schaffst ist es bestimmt eine gewisse Erlösung

Achja die Symptome die du da beschreibst habe ich auch...sogar noch ein paar mehr

Lg Dani

02.06.2018 22:14 • #4


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Zitat von Twyrdy-Marie:
ist hier jemand der sich zu 90% meinen Äußerungen anschliessen kann? Ich denke wirklich ich bin die einzige die so krass denkt bald einfach los zu schreien oder zu reden oder total daneben, garnicht mehr mitzu bekommen was man grade tut...


Hi du,

abgesehen von einem momentan fehlenden Reisevorhaben kann ich mich da sehr gut drin wiederfinden. Zum Thema friedvolle Gedanken kann ich total nachvollziehen, dass das ein zweischneidiges Schwert ist und man schnell von diesen wer und wo und was bin ich und was ist real-Gedanken erdrückt wird, statt sich darin positiv zu verlieren.

Ich finde, so lange man sich hier gut reflektiert, dürfte eigentlich kein Anlass zu der Sorge bestehen, dass man plötzlich schreiend durch die Straße rennt. Auch wenn ich den Drang, meinen aufgestauten Ballast einfach rauszuschreien, manchmal sehr verlockend finde. Da die Selbstreflektion zumindest laut deines Beitrags doch bei dir sehr gut funktioniert, denke ich auch nicht, dass du dich hier sorgen musst

Die größte Herausforderung für uns Ängstler ist doch, im Hier und Jetzt zu bleiben - du fragst dich ja schon jetzt was passiert, wenn du am Gate vorm Flugzeug stehst, und das ist gutes Futter für die Angst (versteh mich nicht falsch, das könnte ich sein!). Ich finde es aber großartig, dass du das Vorhaben wagen willst und mit ein paar guten Vorbereitungen wird das bestimmt gut klappen - vielleicht nicht jederzeit einfach oder unbeschwert, aber wenn man sich ein realistisches Ziel setzt, wird es bestimmt gut.

03.06.2018 15:51 • x 1 #5


M
Hallo,

ich kann nur soviel schreiben, meine erste intensive Angstkrise vor zehn Jahren waren auch Ängste davor, verrückt zu werden.

Ich hatte Angst, das ich mir selbst einreden könnte, dass alles um mich herum nicht real wäre, so quasi wie in der Matrix.

Dann habe ich immer wieder im Kopf mit mir selbst diskutiert. Der eine Teil hat gesagt Aber es könnte doch auch so und so sein und alles unreal, dann hat die andere Seite aus lauter Angst, ich könnte das glauben und dann ggf. durchdrehen wieder dagegen argumentiert. Aber das hat den Kreislauf nur am Laufen gehalten und am Ende konnte der eine Teil quasi alles in Frage stellen.

Das waren aber keine fremden Stimmen in meinem Kopf, sondern eine zwanghafte Beschäftigung mit diesem Thema aus Angst davor, dass ich verrückt werden würde wenn ich nicht aufpasse oder diese Alles ist unreal-Gedanken unwidersprochen weiter laufen lasse.
Am Ende hatte ich einen Zusammenbruch, denn gegen dich selbst kannst du keine Argumentation gewinnen, vor allem wenn die eine Seite davon mit unfairen Tricks arbeitet.

Du musst versuchen, aus diesen Angst-Schleifen raus zu kommen und vor allem deine Gedanken als das akzeptieren, was sie sind: Nur Gedanken, keine Realität... Du bist nicht deine Gedanken, du hast Gedanken, und nur weil dein Gehirn etwas denkt was dir Angst macht ist es nicht wahr!

04.06.2018 23:29 • #6


Kasia2306
Hallo zusammen,
Ich bin neu hier und vermutlich aus den selben Gründen wie alle anderen auch derzeit leide ich auch wieder schlimm unter Angstzuständen. Am Dienstag hatte ich einen Zusammenbruch, habe mich krankschreiben lassen und nehme wieder Opipramol. Ich weiß dass das keine Lösung auf Dauer ist, aber im Moment geht es einfach nicht anders. Vor ungefähr vier Jahren hatte ich das erste Mal mit diesen Ängsten zu tun. Der Auslöser war relativ schnell gefunden und nach zwei Jahren Psychotherapie waren die Ängste weg. Klar zwischendurch kamen mal komische Gedanken oder ein flaues Gefühl, sobald mein Körper anders lief als er sollte ( Kreislauf, Herzrasen usw. ) aber es war alles in Ordnung und selbst wenn ich die Angst hinauf beschwören wollte, sie kam einfach nicht also war das Thema abgehakt. Mein Leben ist eigentlich perfekt. Super Job, liebevoller Partner, hervorragende Zukunftspläne ( Baby, Hochzeit usw. ) ,fürsorgliche Familie, liebe Freunde usw... bis eines Tages mein Vater auf der Intensivstation gelandet ist mit einer Lungenembolie und fast gestorben wäre...kaum hatte ich mich davon erholt, kam die Nachricht dass mein Stiefbruder ( Sohn vom Mann meiner Mutter ) an einem nicht heilbaren Hirntumor erkrankt ist und sterben wird ( er ist 26 Jahre alt ). Ich habe ihn nie wirklich gemocht, er war eben da und hat mich nicht weiter gestört. Jedoch liebe ich nichts mehr auf der Welt als meine Mutter, diese bekommt den Frust ihres Mannes ab und ich muss mir ihre Sorgen anhören. Es ist nicht so, dass ich nicht wissen will wie es meinem stiefbruder geht, aber es macht mir unheimliche Angst. Wie geht es weiter wenn er stirbt? Übersteht die Ehe das? Übersteht mein Stiefvater das? Was ist wenn ich ein Baby bekomme und dieses traurige Kapitel genau das überschattet? Zudem habe ich irgendwie das Vertrauen ins Leben verloren...Ich Frage mich auch oft ob wir echt sind, warum es Bäume gibt, wozu Tiere, wozu uns Menschen? Wie ist das alles entstanden? Sind wir real? Wie unendlich ist das Universum? Diese ganzen Evolutionsfragen machen mich bekloppt, ich denke auch dass ich durch drehe und mein Schicksal besiegelt ist. So nach dem Motto Du wirst dir immer Fragen stellen, die du nicht beantworten kannst und deswegen durchdrehen und aus dem Fenster springen oder in einer Psychatrie landen, vollgedröhnt mit Medikamenten wie ein Zombie! oh man ich liebe mein Leben doch so sehr. Es stehen mir so viele schöne Dinge bevor. Was soll das? Ist durch diese zwei Ereignisse in meiner Familie die Akzeptanz des Lebens verloren gegangen? Wieso kann ich nicht ganz normal leben? Dinge die mir vorher riesigen Spaß gemacht haben, schaffe ich kaum noch oder machen mir Angst. Morgen soll ich zu meiner Mutter fahren. Eigentlich ist ihr Garten meine Wohlfühloase und ich bin gerne bei ihr, aber ich habe Angst es morgen nicht zu schaffen. Sie weiß nichts von meinem Rückfall und soll es auch nicht wissen, denn ich will Sie nicht zusätzlich belasten. Mein Stiefbruder hat einen Hirntumor und ich heule rum wegen Angstzuständen? Das geht doch gar nicht! Ich bin gerade Dank opipramol klar im Kopf, aber morgen geht's wieder los...Ich kann es nicht verstehen. Habe viel gelesen, versuche zu meditieren und in zwei Wochen habe ich einen Termin bei meiner Psychologin. Wie soll ich die zwei Wochen überstehen? Nächsten Samstag habe ich Geburtstag, ich liebe das...Es gibt immer eine große Party im Garten bei meiner Mama, weil mein Stiefvater einen Tag vor mir Geburtstag hat. Das Highlight des Jahres und was mache ich? Ich habe Angst davor trinken werde ich wegen den Medis nichts, obwohl ich eigentlich nicht ins Glas spucke. Das wird auffallen und dann kommen Fragen und oh man....Wie man merkt ich habe vor allem und jedem Angst derzeit. Ich hasse das, ich bin ein lebenslustiger, fröhlicher und lustiger Mensch. Ich liebe das Leben, die Liebe und alles! Wie schließe ich diese Tür? Wie verhindere ich es verrückt zu werden bzw. Mich weiter hinein zu steigern? Während ich das alles so schreibe, kommt mir alles glasklar vor...die Gründe für meine Angst aber morgen ist das alles vergessen. Habt ihr vielleicht Tipps wie ich diese reale Ansichten festigen kann?
Ich danke euch im voraus und ich habe großen Respekt vor jedem von euch der mutig ist und seine Gedanken mit uns teilt.

Viele liebe Grüße

16.06.2018 22:07 • #7





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Mira Weyer