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Maria1605
@xmystre
Vielen Dank Ich werde das mal googeln. Antidepressiva will ich nicht mehr nehmen nach den ganzen negativen Erfahrungen, nehme nur noch Mirtazepin. Das ist aber bei mir auch wirkungslos und ich bin gerade am Ausschleichen.
Werde meine Psychiaterin am Montag nach den Medikamente fragen. Ich halte den Zustand nämlich nicht mehr aus und quäle mich nur durch den Tag / Nacht. Atosil habe ich auch bis gestern genommen, hatte aber auch keine Wirkung bei mir. Also weg damit. Am Ende geht es mir ohne Medis besser? Aber den Versuch mit Rivotril würde ich noch machen, wenn du so gute Erfahrungen damit hast. Lieber abhängig und ein normales Leben, als so ein Zustand wie jetzt.
Liebe Grüße

20.03.2023 21:08 • x 2 #141


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@Maria1605 Hi Du, ich würde zuerst einen Versuch mit Propranolol machen 3x 10 mg bevor du auf Rivotril gehst. Das ist alles keine Empfehlung, ich teile nur meine Geschichte und glaub mir, diese Unruhe hält kein Mensch aus. Also falls es Akathisie ist, ist ein Versuch mit Propranolol und oder Biperiden zuerst vielleicht die sichere Variante.

20.03.2023 21:21 • #142


A


Totale Unruhe mit Schwäche und Tinnitus

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Hier noch ein Auszug aus dem Englischen: Akathisia can range in intensity but is generally characterized by a subjective, intense inner restlessness, feelings of terror and franticness. Das beschreibt meinen damaligen Zustand enorm gut. Man kann sich das noch in Youtube ansehen, aber davor rate ich dir ab. Google einmal und schlage es dem Arzt vor, aber verliere dich nicht im Internet!

Es ist immer eine Nebenwirkung eines Medikamentes. Mittlerweile ist die Liste extrem lang. Es kommen immer mehr dazu. Zumeist wird die Blut-Hirn Schranke überwunden und es entsteht ein Ungleichgeweicht der Neurotransmitter. Im Verdacht sind hier Gaba, Dopamin und Cholinerge Systeme. Wie gesagt, versuche es erstmal sanft mit Propranolol. Aber nur dieser Betablocker hilft. Alle anderen nicht. Bei mir half am besten Biperiden in Kombi mit Propranolol.

Warum ich auf Rivotril bin, ist ganz einfach. Ich wurde wegen Covid mit 3 mg Tavor entlassen und mein Arzt blieb nichts anderes übrig als mich auf etwas langwirksames umzustellen. Diazepam ist Mist, da es eine Wirklatenz von 5 Tagen hat. Rivotril hilft sofort ohne so einen Kick wie Tavor auszulösen. Aber ich empfehle dir dringend erst die anderen Optionen, wenn ich überhaupt was empfehlen darf hier

Gute Besserung und lass dich nicht abwimmeln beim Arzt. Viele wissen nicht, welche Medikamente es verursachen können.

20.03.2023 21:31 • x 1 #143


Träumerin33
Ich wünsche allen das es euch besser geht. Ihr seit alle wundervolle Menschen gebt nicht auf: ihr schafft das !

21.03.2023 08:24 • x 2 #144


Maria1605
@xmystre
Vielen Dank. Ich hab mal bisschen gegoogelt. Rivotril ist ja auch ein Benzo. Ich hatte auch schon Diazepam versucht. Das hatte bei mir absolut keine Wirkung gezeigt. Tavor will ich ja auch nicht immer nehmen. Propanonol kann ich ja mal versuchen. Mittlerweile ist meine Psychaterin und Psychologin überzeugt, dass dieser Zustand durch die Impfung ausgelöst wurde und mein autonomes Nervensystem völlig aus der Reihe tanzt. Sonst hätte ein AD mal Wirkung zeigen müssen. Du schreibst, dass du Covid hattest, ist es dann bei dir durch die Infektion ausgelöst wurden?
Anders als bei Depressionen verschlimmert sich mein Zustand jedesmal wenn ich irgendwas mache. Spazieren gehen, Telefonieren oder auch wenn ich im Haushalt was mache, verstärken meine Unruhe. Selbst positive Gedanken an schöne Dinge lösen bei mir noch mehr Unruhe aus. Das ist wirklich kein Leben mehr. Ich kann nichts mehr planen, Freunde treffen, essen gehen, Kino, Urlaub etc, alles ist nicht mehr möglich weil schon geringste Dinge bei mir alles verschlimmern. Geht es dir mit der Medikamenten Kombi richtig gut? Ich möchte so gern auch wieder am Leben teilnehmen.
Es ist schön, dass es dieses Forum hier gibt und man sich austauschen kann und Tipps bekommt. Dafür möchte ich nochmal Danke sagen.

21.03.2023 10:20 • x 1 #145


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@Maria1605 Ja du liegst absolut richtig. Rivotril ist Clonazepam, also auch ein Benzodiazepin. Clonazepam hat ein höheres Sicherheitsprofil in der Langzeitanwendung, da es ursprünglich für Epilepsie entwickelt wurde. Ich würde dir natürlich nicht raten, ein Benzodiazepin zu nehmen, wenn es hier Alternativen gibt.

Akathisie kann sich äußerlich in einer Bewegungsunruhe zeigen, allerdings neuere Studien beschreiben die innere Akathisie. Diese wird aufgrund von Nebenwirkungen einer Vielzahl von Medikamenten verursacht. Z. B. SSRI, SNRI, Neuroleptika (Atosil ist auch eins), Impfungen und alle Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone (z. B. Ciprofloxacin). Alles was ein Ungleichgewicht im ZNS auslöst, kann auch diese Nebenwirkung haben.

Vor allem wenn eine unaushaltbare innere Unruhe mit extremer Anspannung urplötzlich auftaucht, sollte man darüber nachdenken und sich anschauen, welches Medikament zuvor genommen wurde. Die Akathisie kann verzögert auftreten (bis zu drei Monaten).

Natürlich kann sich auch eine GAS plötzlich zeigen, wenn belastende Umstände im Leben eintreffen. Gerade bei vorbelasteten Personen, die keine große Stresstoleranz haben. Du sagst jedoch, es war alles super, bis zu diesem Tag. Deshalb wollte ich einmal nahelegen, näher hinzuschauen.

Mein Tipp ist: Frag den Arzt ob du Propranolol in der kleinsten Dosis (3x 10mg) ausprobieren könntest, oder ob Biperiden als Test möglich wäre. Schütte nicht noch mehr AD oder Neuroleptika in den Cocktail, außer dein Arzt hält es für absolut notwendig. Mirtazapin wird z. B. auch gegen Akathisie eingesetzt, aber in Dosen von 7,5 mg. Ab 30mg erhöht es signifikant Noradrenalin, was den Dopaminspiegel senkt und Auswirkungen auf GABA hat. Also es ist Dosisabhängig, ob es ein Ungleichgewicht erzeugt oder sogar eine Besserung bewirkt.

Ich bin auch in psychologischer Behandlung, da ich den damaligen Zusammenbruch als Trauma wahrnahm und ich nicht damit fertig wurde, wie ein Mensch in so einer unaushaltbaren Unruhe verweilen soll. Ich bearbeite die Themen in der Ergotherapie und der Psychotherapie (Akzeptanz und Commitment Therapie).

Es kann alles sein, psychiatrisch, neurologisch (Akathisie, RLS), Nebennierenerkrankung (Ausschüttung von Adrenalin, hier wäre eine Sono hilfreich). Ich wollte nur dazu anregen, über den Tellerrand zu schauen und wenn AD und NL keinerlei Effekt haben und es sogar noch verschlimmern, dann sollte man dies genauso hinterfragen.

Ich hatte kein Covid, sondern wurde wegen Covid damals als stabil entlassen, da sie die Station als Auffangsstation für Covidpatienten in der Psychiatrie brauchten. Bei mir war es eine Reaktion auf eine Grippeimpfung und ein Cortisonpräparat. Danach kam Escitalopram und die Hölle kam in mein Leben namens Akathisie.

Übrigens ist es bei mir genau wie bei dir: Ich kann liegen und habe sehr viel Unruhe, aber jede Bewegung und Spazierengehen verschlimmert es. Sogar manchmal wenn ich mir nur ein Brot schmiere, schaffe ich das nur unter größter Mühe, die Unruhe zu unterdrücken.

Wünsche dir weiterhin gute Besserung und bleib dran. Nicht alles ist psychisch und zumindest könnte man einen Akathisie Test (BARNES Test) machen, oder dich probehalber auf Propranolol einstellen nur um es zu versuchen. Biperiden wäre mein zweiter Tipp. Frag einfach mal nach, ob es nicht Sinn macht, es einmal zu probieren. Beide Medikamente können auch Hausärzte verschreiben.

Berichte einmal, was Montag rauskam.

21.03.2023 11:58 • x 1 #146


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Was ich ganz vergessen habe: Wenn deine Psychiaterin davon überzeugt ist, dass es eine Impfreaktion ist (auch dies kann Akathisie auslösen), dann verstärkt es sogar deinen Vorschlag es mal mit den beiden Sachen auszuprobieren. Beide haben so gut wie keine Nebenwirkungen bei mir verursacht. Bei Propranolol muss man nur bisschen mit dem Blutdruck aufpassen, aber 10 mg erzeugt im Normalfall keinen nennenswerten Blutdruckabfall.

Hier die Info zu Akathisie nach zweiter Covid Impfung (leider in Englisch)
https://www.sciencedirect.com/science/a...2521000104

21.03.2023 12:05 • x 2 #147


Maria1605
@xmystre
Ganz lieben Dank für deine ausführlichen Tipps. Als ich letztes Jahr 12 Tage nach der Impfung auf einmal diese Panikattacken hatte, wurde mir auch gleich Escitalopram verschrieben und da ich noch nie Bekanntschaft mit AD‘s hatte und natürlich keine Ahnung von dessen Wirkung habe ich das Zeug geschluckt und davon hatte ich auch einen furchtbaren Bewegungsdrang. Ich konnte keine Minute still sitzen, nicht schlafen, nicht essen, es war die Hölle. Ich war damals bei einem anderen Psychiater, der mir immer wieder gesagt hat, es wäre meine Krankheit , ich soll es aushalten und Sport machen und darauf vertrauen, dass es irgendwann hilft. Ich habe mir dann einen anderen Psychiater gesucht und das Escitalopram abgesetzt. Danach ging es mir wieder gut, aber leider nur 3 Wochen. Als ich wieder auf Arbeit bin, ging es wieder los mit dieser Unruhe. Jetzt ist es aber so, dass ich nur innerlich unruhig bin und dazu total kraftlos und eher keine Bewegung vertrage. Richtig schlimm mit dieser Kraftlosigkeit ist es durch die Grippe und Behandlung mit Antibiotika im Februar geworden. Habe gerade ein Fenster geputzt und merke wie die Unruhe wieder schlimmer wird und der Tinnitus auch lauter und ich total kaputt bin.Ich bin überhaupt nicht belastbar. Eine 100% Diagnose, dass es von der Impfung kommt, gibt dir kein Arzt, sind alles nur Vermutungen. Gestern war ich nochmal bei meiner Psychologin (Therapiestunden sind beendet) Sie sieht auch keinen Sinn, weitere Stunden zu beantragen und kann/ will mich nicht weiter behandeln.
Was leider auch der Fall ist, man bekommt bei Ärzten für weiter Abklärungen keine Termine bzw. man wird abgewimmelt. Kann ein Lied davon singen.
Mit dem Betablocker werde ich meine Psychiaterin ansprechen, mal sehen, ich werde auf jeden Fall berichten was am Montag rauskommt.
Ich hatte bis vor einem Jahr noch ein glückliches Leben und bin unendlich traurig, dass es das Leben von einem Tag auf den anderen zu so einer Qual werden kann. Ich hab natürlich jetzt nach so langer Zeit auch Angst und spüre diese Hoffnungslosigkeit, dass dieser Zustand für immer bleibt und mir nichts hilft. Mir fehlt mein Job so, aber ich bin absolut nicht arbeitsfähig und hab Angst alles zu verlieren.
Gehst du arbeiten? Fühlst du dich mit den Medikamenten die du nimmst, so wie vorher?
Danke und liebe Grüße

21.03.2023 13:21 • x 1 #148


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@Maria1605 Erstmal hast du mein volles Mitgefühl. Es ist wichtig, Menschen (auch über das Internet) zu hören, die das alles durchhaben. Egal ob psychisch oder neurologisch etc. Ich weiß von was du sprichst! Ich hoffe, es hilft dir zumindest mental, dass du nicht alleine bist mit diesen schrecklichen inneren Empfindungen. Ich bin freiwillig 9 Wochen in die Psychiatrie, da ich mir nicht mehr selbst helfen konnte, weder Essen zubereiten, noch allein sein war möglich. Ich brauchte für alles Hilfe. Ich wurde innerhalb von 2 Tagen zum Kind und das mit 42 Jahren. Sowas versteht nur jemand, der es durchmachte.

Jedes Antidepressiva oder Neuroleptika verschlimmerte meinen Zustand. Als ich Escitalopram in der Klinik absetzte, ging es mir zunächst auch besser, obwohl bereits die Akathisie im Raum stand als Diagnose. Es war auch in der Klinik schwer, überhaupt einmal eine Differentialdiagnose zu bekommen. Ich bestand darauf, da ich mich vor diesen Medikamenten/Impfungen niemals so fühlte und es mit dem SSRI erst explodierte.

Tavor half, aber nur für kurze Zeit. In deinem Fall bist du ja schon in der regelmäßigen Einnahme, brichst aber quasi nach der Wirkdauer ab und hälst nur durch. Ich finde das nicht zielführen. Auch einen Entzug in der Klinik ist für viele Leute nicht durchführbar, da es eine zu schnelle Variante ist, da die Krankenkassen das nicht lange übernehmen.

Wenn du das Lorazepam wirklich täglich genommen hast, dann habe ich das so verstanden, dass du es einmal nahmst und bis zum nächsten Tag gewartet hast. Das führt automatisch zum Interdosis-Entzug, also ein Entzug zwischen zwei Einnahmen. Dies verursacht zusätzlich extreme Unruhe und dieses Gefühl ich bin wie eingefroren und kann mich auf nichts konzentrieren. Man schaut nur noch auf seinen Körper und entwickelt dann dadurch eine zu intensive Selbstbeobachtung, was psychisch gesehen Folgen hat.

Hier wäre mein VORSCHLAG (keine Empfehlung) ehrlich mit der Ärztin zu sein, dass du es täglich gebraucht hast und ob sie dich für eine kurze Zeit (inklusive Ausschleichplan) auf Clonazepam umstellen könnte. Das verursacht diesen Zwischenentzug nicht und du kannst es abtropfen. Es gibt Rivotril Tropfen. Deine letzte Dosis müsste umgerechnet werden und dann müsste es täglich genommen werden um Stabilität in ZNS zu bekommen mit einer Abdosierung nach der Stabilisierung. Für eine Umrechnung kann ich gern behilflich sein. Man müsste wissen, wie viel MG du innerhalb 24 Stunden genommen hast. Das ist alles nur ein Vorschlag von mir, keine Empfehlung. Aber ich denke, du verstehst was ich meine.

Zusätzlich zu diesem Vorschlag: versuche Propranolol. Normalerweise entwickelt sich Akathisie urplötzlich bei Einnahme eines der genannten Medikamente. Zuerst mit Bewegungsdrang und Anspannung. Später (tardive Form) zeigt es sich vor allem innerlich in extremer Unruhe und Anspannung. Ich habe mich wie eingefroren gefühlt. Gefesselt ans Haus und keinerlei Energie und innerlich brodelt der Vulkan.

Bespreche alles mit deiner Ärztin, mach dir vorab Notizen, was genau du sie fragen möchtest. Wenn du eine gute Ärztin hast, hört sie dir zu und schaut auch mal über ihren Psychiatrie Tellerrand. Meiner ist auch offen für meine Vorschläge, deshalb bin ich dort gut aufgehoben.

Ich hoffe du fühlst dich dort auch gehört, ohne alles auf die Psyche zu schieben. Du siehst aber was der Zustand mit der Psyche macht. Kein Mensch hält das aus, ohne sich psychisch schlecht zu fühlen. Gedanken wie es wird nie enden sind wenig hilfreich, aber oft die einzigen Gedanken die man hat. Die kann man auch nicht verdrängen, aber man kann sie erstmal annehmen und sagen ok, es ist aktuell mein Zustand und ich kann ihn ganz schwer annehmen, aber für den Moment kann ich es nicht ändern. Ich mache mir einen Plan für meinen Arztbesuch und schaue danach, wie es weiter geht. Eventuell hilft dir der Gedanke ein kleines bisschen. Radikale Akzeptanz kannst du auch auf Youtube ansehen.

Alles Gute für dich und bleib in Kontakt!

21.03.2023 14:04 • x 1 #149


Maria1605
@xmystre
Danke für deine lieben Worte. Ja es hilft, wenn man nicht allein ist und man spürt, es gibt da auch noch andere Menschen, die das alles nachfühlen können. Niemand, der das nicht selber erlebt hat, kann das nachfühlen oder einen verstehen.
Das Tavor hatte ich aber nur mal 14 Tage hintereinander genommen. Ich hatte nie mehr als 1mg und habe es nur genommen weil es mir im Urlaub so elend ging, dass ich es echt nicht mehr ausgehalten habe. Warum es mir auf dieser wunderschönen Insel so elend ging, ist mir ein Rätsel, aber ich dachte, ich dreh durch und wollte am Liebsten nicht mehr aufwachen, wenn ich mal schlafen konnte. Seit 10.03, als ich wieder zu Hause bin, hab ich noch keine Tavor genommen. Meiner Ärztin hatte ich das erzählt und darauf hin verschrieb sie mir das Promethazin 3x10mg. Aber bei mir zeigt es keine Wirkung und seit gestern nehme ich das nicht mehr und spüre auch keinen Unterschied.
Also ich denke nicht, dass ich von Tavor abhängig bin, das will ich auch nie werden.
Meine jetzige Psychiaterin ist wirklich sehr gut und sie versucht mir wirklich zu helfen. Bin auch alle 14Tage bestellt. Leider geht sie dieses Jahr in Rente.
Ich versuche ja diesen Zustand irgendwie zu akzeptieren, aber es fällt verdammt schwer, vor Allem wen man so hoffnungslos ist. Auch dass es mir schon mal besser ging und seit dem Urlaub alles noch schlimmer ist kann ich nicht verstehen. Ob ich es will oder nicht, ich grübel darüber natürlich nach. Ja und wie du schreibst, ich fühle mich total energielos und sehe das Leben an mir vorbei ziehen. Ich bin eigentlich nicht mehr ich.
War immer voller Energie und lustig und jetzt? Ich kann mich nicht erinnern, wenn ich das letzte Mal gelacht habe, oder geweint….. selbst das geht nicht mehr.
Ich wünsche dir auch alles Gute.

21.03.2023 15:56 • #150


S
Hej, hat sich dein Zustand schon geändert liebe Maria?

Ganz liebe Grüße

24.03.2023 17:34 • #151


Maria1605
Liebe @SandrineC
Danke das du an mich denkst. Nein leider nicht. Hatte gestern Nachmittag mal ne Stunde was im Garten gemacht, aber mit größter Anstrengung. Das Resultat ist, heute geht es mir noch schlechter. Ich verstehe das nicht.
Was auch komisch ist, ich bin ganz großer Depeche Mode Fan und heute kam das neue Album raus was ich mir angehört habe, aber ich musste es nach der Hälfte stoppen weil mich die Musik noch unruhiger machte. Also schöne Dinge bewirken bei mir Symptomverstärkung. Will auch im Sommer zum Konzert nach Berlin, aber in meinem Zustand würde das gar nicht gehen. Ich weiß nicht mehr weiter und hoffe jeden Tag auf Besserung und nichts passiert.
Viele liebe Grüße an dich.

24.03.2023 20:58 • x 2 #152


Maria1605
@xmystre
Hallo, ich komme gerade von meiner Psychiaterin. Habe sie auf die Behandlungsmöglichkeiten mit Betablocker angesprochen. Aber da ich meistens niedrigen Blutdruck habe, fand sie das nicht zielführend. In der letzten Zeit habe ich ja auch noch mit brennenden Nervenschmerzen im Körper zu kämpfen. Daraufhin hat sie mir Gabapentin verschrieben. Jetzt habe ich mir die Nebenwirkungen angeschaut und hab nun totale Angst, die zu nehmen. Als Nebenwirkungen sind unter anderem als sehr häufig Unruhe, Schlaflosigkeit, Depression und vieles mehr aufgelistet. Ich trau mir jetzt nicht damit anzufangen und mir somit vielleicht noch mehr Probleme zu machen. Das Mirtazepin habe ich seit Samstag auf 7,5mg reduziert, merke aber absolut keinen Unterschied. Hatte schon bis 30mg. Tavor hab ich auch nicht mehr genommen.
Wie geht es dir?
Viele Grüße

27.03.2023 14:30 • x 1 #153


Träumerin33
Das ist super das du kein Tavor und das mirtazapin ausschleichet. Je weniger des do besser.

27.03.2023 14:53 • #154


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@Maria1605 Hi Du, erstmal gut, dass deine Psychiaterin offen war. Propranolol kann man immer noch versuchen, da es den Blutdruck nicht wesentlich senkt in den niedrigen Dosen, die man brauchen würde. Aber gut, sie hatte einen anderen Vorschlage.

Zu Gabapentin: Ich nehme den Nachkömmling Pregabalin es ist ähnlich nur mit weniger Nebenwirkungen. Allerdings sind das keine Bedarfsmedikamente. Beide wirken sehr gut bei einer GAS nur man muss langsam einschleichen, da hauptsächlich Schwindel und ein schlechteres Sehen die Nebenwirkungen Nr. 1 sind. Diese vergehen ganz sicher nach einer Woche, also sind nicht dauerhaft. Auf keinen Fall ist es vergleichbar mit den SSRI, welche die Unruhe noch verstärken. Wenn das als Nebenwirkung auftritt, dann muss man es absetzen, aber im Normalfall kommt das überhaupt nicht vor.

Beim Einschleichen hatte ich meist Schwindel. Bei jeder Dosiserhöhung ebenso.
Nachteil beider Medikamente ist eine Toleranzentwicklung ähnlich der der Benzos. Man kann sie fast als Soft-Benzos ansehen. Sie vermindern Glutamat im Gehirn, was der Gegenspieler von Gaba ist. Somit wird Gaba etwas potenziert.
Damit einher geht natürlich dann auch, wie bei Benzos, ein Absetzsyndrom, falls man es mal absetzen möchte. Allerdings hält das nicht so lange an wie bei Benzos, ist aber ähnlich ausgeprägt. Ich nehme Pregabalin bereits seit 3 Jahren. In der Klinik war es zu hoch eingestellt und ich hatte Null Unruhe oder Angst, aber dafür war ich wie besoffen. Also man muss erst eine Dosis finden. Momentan verringere ich meine Dosis und das muss dann schön langsam gehen, damit sich die Absetzproblematik in Grenzen hält, was sie auch tut.

Ich würde es mit der niedrigsten Dosis probieren. Deine Ärztin wird dir sicher ein Schema mitgegeben haben. Das muss man 3x täglich nehmen und man merkt am Anfang bereits eine Beruhigung, aber es ist dennoch ein Spiegelmedikament. Ich glaube der Steady State wird so nach 5 Tagen erreicht, da solltest du eine deutliche Besserung spüren.

Außerdem wirkt es sehr gut bei Neuropathie, also nervenbedingten Schmerzen wie Gürtelrose etc.

Beide Medis werden kontrovers diskutiert. Manche haben schlechte Erfahrungen beim Absetzen, manche milde, so wie ich. Ein Bekannter konnte es einfach von heute auf morgen absetzen, was ich immer noch nicht verstehe, aber sei's drum

Anzumerken ist noch, dass Gabapentin nicht für GAS zugelassen ist soweit ich weiß, Pregabalin aber schon.

Hör auf deine Ärztin und hör nicht permanent in dich rein. Sag nicht jetzt schon mit den Symptomen kann ich niemals das oder das machen. Es verstärkt die Problematik. Das Gehirn schaltet auf Panik, wenn solche intrusiven Gedanken mitspielen. Versuch nicht zu viel zu googlen, halte dich hier mit uns auf, aber lass das googlen sein. Das war der Tipp Nr. 1 damals und es hilft wirklich, die Horrorstories zu ignorieren.

Lass dich darauf ein und merke nicht auf jedes zwicken beim eindosieren. Unruhe ist kein typisches Symptom sondern eher Beruhigung. Es dauert aber eine kleine Weile, jedoch lange nicht so lang wie bei Antidepressiva.

Wünsch dir alles Gute und berichte einmal. Ich verspreche dir, dass Unruhe keine typische Nebenwirkung ist. Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, damit du es aus dem Kopf bekommst. Ich würde es auch nicht sagen, wenn es nicht so wäre.

Liebe Grüße!

27.03.2023 19:17 • x 2 #155


Maria1605
@xmystre
Ganz lieben Dank für deinen ausführlichen post. Weißt du, ich habe schon so viele Medikamente ausprobiert und hatte damit nie ein positives Ergebnis sondern nur Nebenwirkungen. Unter anderem auch das Pregabalin, was mir nicht geholfen hat. Deshalb habe ich Angst vor dem Gabapentin. Ich soll es mit der niedrigsten Dosis beginnen und langsam steigern. War aber heute in der Apotheke nicht vorrätig, kann also erst morgen damit anfangen. Ich hatte bei jedem neuen Medikament Hoffnung, dass es hilft, was aber leider nicht der Fall war. Ja und dadurch hat sich meine Angst und Hoffnungslosigkeit verstärkt. Ich weiß, dass ich anders denken muss, aber irgendwie schaffe ich es nicht da raus zu kommen. Wenn Gabapentin der Vorgänger von Pregabalin ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es dann hilft, da ja das Pregabalin nichts brachte. Wenn es wieder keine Besserung bringt, falle ich in ein noch tieferes Loch.
Bin im im Moment wirklich ziemlich hoffnungslos, ärgere mich selber über mein Denken. Ich möchte gern positiv denken, nur mein Kopf spielt nicht mit.
Ich werde es morgen versuchen und berichten, wie es bei mir wirkt.
Ich wünsche dir auch alles Gute
Ganz liebe Grüße

27.03.2023 19:56 • #156


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@Maria1605 Achso, das mit Pregabalin wusste ich nicht. Wie lange hast du es genommen? Es braucht schon eine Zeit und bei GAS wirkt es auch erst ab ca. 200 - 300 MG am Tag. Vorher ist man nur etwas gedämpfter.

Es könnte natürlich sein, dass dann Gabapentin ebenfalls nicht anschlägt, was aber nicht sein muss. Es wirkt nur fast identisch. Gabapentin muss nur höher dosiert werden, um den selben Effekt zu haben.

Man muss nicht unbedingt positiv Denken, bzw. es erzwingen wollen. Das geht doch immer schief. Man kann es ruhig so benennen wie es ist. Nämlich Mist, unglaublich anstrengend und du fühlst dich hoffnungslos. Die Gedanken sind mit absolut bekannt und begleiten mich täglich. Sie zu verdrängen macht sie nur stärker. Ich meinte damit eher, nicht jetzt schon an ein Konzert zu denken und sich zu sagen Das wird nix. Das kannst du jetzt noch nicht wissen, das ist Fakt und das alleine zählt. Aber nimm die negativen Gedanken ruhig an, sie sind ja real. Alles was man sich dann schön reden will, geht in die Hose.
Nur was mache ich dann mit den Gedanken wenn ich sie wahrnehme, darum geht es im Endeffekt.

Ich habe mir viele Youtube Videos einer Therapeutin angesehen, die gerade selbst mit einem Benzoentzug umgeht. Sie hat es damals bekommen, als sie Ciprofloxacin einnehmen musste und urplötzlich heftigste Unruhe bekam die nicht mehr wegging. Sehr interessant die Geschichte, allerdings auf Englisch. Sie macht wöchentliche Updates und sagt wie sie selbst als Therapeutin jetzt zu kämpfen hat. Gab aber im letzten Video ziemlich viele Tipps, die ich dir gerne mal aufschreibe.

Erstmal zu intrusiven Gedanken (wie z. B. ich werde niemals heilen, es wir nie besser werde, ich bin geliefert etc):

1. Den Tatsachen ins Gesicht sehen und unbedingt aufschreiben, was dich beschäftigt. Wichtig dabei ist, dich vom Gedanken an sich zu distanzieren. Das machst du in dem du Ich denke / Ich habe den Gedanken einbaust. Also schreib z. B. auf Ich habe den Gedanken, das ich niemals heilen werde

2. Akzeptieren, dass der Gedanke im Moment da ist und ihn nicht weghaben wollen

3. Den Zustand dann so wie er ist annehmen und erstmal im hier und jetzt bleiben. Es ist Mist, ja, aber ich kann es nicht ändern. Ich versuche jetzt mit dem Gedanken dies und das zu tun (Kleine Dinge)

4. Gib dir Zeit. Zeit heilt viel und wenn sie nicht heilt, dann macht sie es zumindest erträglicher. Auch wenn man jetzt denkt, damit kann ich nicht leben, wird der Gedanke irgendwann weniger werden, wenn du dir selbst Zeit einräumst. Nicht alles muss sofort weggehen, auch wenn man es sich so sehr wünscht.

5. Mitgefühl mit dir! Sei gut zu dir, oder versuche es zumindest. Was würdest du jemanden sagen, der das durchmacht? Was sagst du zu dir selbst? Ist da ein Unterschied? Meist hat man mit sich selbst wenig Mitgefühl.


Gedanken, Angst oder Untergangsgefühle müssen doch etwas bedeuten, redet man sich unterbewusst ein. Sie sind aber erstmal nur Gedanken und hier ist schritt 1 am wichtigsten. Mach das täglich und schau wie du dich fühlst.

Kennst du The Work? Die Methode ist auch sehr gut. Kannst mal danach googlen. Damit zerlegst du negative Gedanken relativ schnell. Wenn man nicht gut lesen kann (was ich nicht kann mit meiner Depression) dann gibts dazu auch ein Hörbuch. Aber es gibt auch viele Anleitungen im Internet.

Ich wünsche dir nur das Beste und hoffe, dass es mit Gabapentin klappt. Morgen wird das sicherlich noch kein Erfolg, aber in einer Woche könnte es doch sein, wenn du dir die Zeit dafür gibst.

27.03.2023 20:27 • x 4 #157

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Hier noch der Link zur deutschen Seite von The Work. Gibt aber auch ein Hörbuch, was für mich einfacher war.

https://thework.com/sites/de/

Unten rechts auf der Seite ist auch eine Anleitung.
Allerdings sollte man vorher auf jeden Fall wissen, wie man sie anwendet. Aber für einen ersten Einblick reicht es.
Ich hoffe, ich konnte dir damit einen guten Tipp geben.

Und: Wir leiden zusammen, es gibt so viel mit unseren Symptomen! Du bist wirklich nicht allein!

27.03.2023 20:32 • x 2 #158


Maria1605
@xmystre
Ich bin dir so dankbar, dass du dir soviel Gedanken und Mühe machst, mir mit deinen vielen Tipps zu helfen. Es hilft so sehr, Anteilnahme und Hilfe von Jemanden zu bekommen, der sich in einen hineinversetzen kann und auch diese Gefühle und Hoffnungslosigkeit kennt. Ich werde heute anfangen mich mit deinen Tipps zu beschäftigen und versuchen, diese aktuellen Gefühle zuzulassen.

Das Pregabalin habe ich eine Woche genommen, allerdings in einer niedrigen Dosis. Davon habe ich aber unkontrollierte Muskelzuckungen bekommen und das versetzte mich in Panik. Deshalb meine Angst, dass es bei Gabapentin wieder auftritt.
Eigentlich wehrt sich mein Bauchgefühl gegen jegliche Medikamente, das war schon immer so. Hab auch die ganzen Jahre keine Medikamente genommen, nicht mal Schmerztabletten, wenn ich mal Kopfschmerzen oder ähnliches hatte.

Hatte vor 3Jahren mal eine Magenentzündung und bekam Tabletten, die mich aber total in die Knie zwangen, so dass ich die nicht nehmen konnte.
Eine normale Grippeschutzimpfung vor 15 Jahren legte mich für 2 Monate total flach
Vor 12 Jahren wurde bei mir Rheuma diagnostiziert und ich bekam Tabletten. Das Resultat war, ich musste nach 2Wochen ins Krankenhaus weil ich das Blutbild eines Alk. (Aussage meiner Hausärztin) hatte.
Nehme seitdem nichts mehr und hatte nie wieder große Probleme mit Rheuma.
Ich denke mein Körper wehrt sich gegen jegliche Chemie , deshalb vermute ich ja auch diese C-Impfung hat mich so krank gemacht. C-Impfung war ja auch mehr dem Druck geschuldet. Dazu kommt jetzt noch die Angst, was ich meinem Körper damit angetan habe. Jetzt wo soviel negatives über Schäden und unerklärliche Krankheiten in den Medien auftaucht. Weghören oder Wegschauen geht ja kaum, man wird ja täglich, ob man will oder nicht, damit zugeballert. ich kann nur hoffen, dass sich mein Körper irgendwann davon erholt.

Du schreibst, dass du nicht lesen kannst wegen Depression. Heißt das, du nimmst zwar das Pregabalin, aber gut geht es dir nicht? Das tut mir sehr leid. Im Internet lesen geht bei mir, nur entspannt ein Buch lesen, kann ich auch nicht mehr.

Liebe Grüße und nochmals Danke an dich

28.03.2023 11:03 • #159


S
@Maria1605 Hej, hat sich schon etwas gebessert?

Liebe Grüße

02.04.2023 20:46 • #160


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