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@User_0815_4711 siehst du und da fängt es doch schon an- meine Eltern sind scheinbar nicht in der Lage ihr Verhalten zu spiegeln, sonst würde ihnen auffallen das emotionales erpressen fehlt am Platz ist- u.a auch erst recht wenn ich das schon 100 mal erklärt habe. Will man halt nicht sehen. Ist mir aber auch langsam egal. Klar regt mich das auf- aber ich mach den Zirkus halt nicht mehr mit.

Zitat von DrSeltsam:
Ich kenne und verstehe deinen Zustand nicht. Ich kann ihn auch nicht nachempfinden. Aber ich glaube dir, dass es für dich so ist wie Du sagst und nur Du kannst eine Entscheidung darüber treffen, was das Beste für dich ist.

Das finde ich einen sehr wichtigen Punkt! Man muss nicht alles nachvollziehen und verstehen können, aber den anderen ernst nehmen und ihm einfach glauben schenken, ist auch schon viel wert und auch dass, was Disturbed geschrieben hat mit dem Nachfragen, was derjenige möchte/erwartet finde ich auch wichtig.
Und ja ich glaube vielen, die keine psychische Erkrankungen oder Ängste haben, sind selbst unsicher, wie sie damit umgehen sollen und ob sie es überhaupt ansprechen sollen. Bei mir ist es zB an der Arbeit eine Art offenes Geheimnis, wo sich die meisten mittlerweile denken können, was Sache ist, aber es gibt nur ganz wenige mit denen ich da wirklich schon offen drüber geredet habe. Das ist immer davon abhängig, wie das Verhältnis zueinander ist und mich darauf anzusprechen von sich aus, traut sich im Grunde keiner, erwarte ich in dem Fall aber auch nicht.

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Sich selbst nicht soviel Druck machen

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Zitat von sandracookie:
Und ja ich glaube vielen, die keine psychische Erkrankungen oder Ängste haben, sind selbst unsicher, wie sie damit umgehen sollen und ob sie es überhaupt ansprechen sollen. Bei mir ist es zB an der Arbeit eine Art offenes Geheimnis, wo sich die meisten mittlerweile denken können, was Sache ist, aber es gibt nur ganz wenige mit denen ich da wirklich schon offen drüber geredet habe. Das ist immer davon abhängig, wie das Verhältnis zueinander ist und mich darauf anzusprechen von sich aus, traut sich im Grunde keiner, erwarte ich in dem Fall aber auch nicht.

Ja!

Grade am Anfang der Erkrankung können wir ja auch selbst kaum glauben, was mit uns passiert. Panikattacken und Dauerangst sind auch für uns Betroffene so (im wahrsten Sinne des Wortes) unglaubliche Gefühle, dass wir sie selbst kaum wahrhaben oder adäquat beschreiben können.
Wir brauchen selbst oft Monate oder Jahre, bis wir damit klar kommen und die Beschreibung einer Panikattacke oder eines Alltags der fast nur aus Angst besteht muss sich für Aussenstehende vollkommen absurd und übertrieben anhören.

Wie soll mir dann jemand unerfahrenes einen Ratschläge geben oder helfen können (von Therapeuten mal abgesehen)? Und das verlange ich auch gar nicht, aber Aussenstehende versuchen dann oft zu helfen (was aber mangels Erfahrung nicht geht). Das kann dazu führen, dass man als schwach, falsch oder unzulänglich angesehen wird, weil man ja anscheinend komplett übertreibt.

Oder es wird versucht ohne Rücksicht die eigenen Interessen durchzusetzen (stell dich nicht so an.. ).

Die eigentlichen Experten für unsere Krankheit sind (werden) wir aber früher oder später selbst und nur wir sind dann eigentlich in der Lage zu entscheiden, was gut für uns ist.

Zitat von User_0815_4711:
Denn fühlen tue ich dabei - nichts.

Das macht gar nichts! Wenn sich jemand ein Bein bricht, kann ich den Schmerz nicht nachfühlen (was auch gut so ist), aber ungefähr vorstellen. Ich glaube ihm dann dass sein Schmerz so groß ist dass er in irgendeiner Form Hilfe braucht und nehme ihn ernst.

Vielen Menschen fällt es aber leider schwer, auch psychischen Schmerz bei anderen ernst zu nehmen weil sie ihn selbst nicht fühlen und auch nicht vorstellen können.

Da ich den ganzen Mist schon seit 38 Jahren habe, kann ich einen guten Vergleich ziehen. Zu meinen Anfängen war es absolut unmöglich darüber öffentlich zu reden. Alles sehr schambesetzt. Man wurde als irre abgestempelt , es gab kaum Spezialisten, und in dem Zug würde ich völlig falsch behandelt.
Heute ist die Akzeptanz von außen größer, es wird offen ausgesprochen das man erkrankt ist. Und so gehe ich damit schon seit Jahren um. Viele Menschen die mich kennen gelernt haben ohne zu wissen was los ist, haben mich als seltsam oder verschroben abgestempelt. Jetzt sag ich wenn ich meine das es sein muss ganz offen, das ich psychisch erkrankt bin, das ich an einer Angsterkrankung usw. leide.
Das nimmt zumindest mir den Druck mich verstellen zu müssen.....naja, meistens.

Zitat von Junika2906:
Akzeptanz würde schon manchmal einfach reichen… wenn ihr hier grad von außen sprecht.

Das stimmt,das wär schon viel...


Zitat von Junika2906:
Aber selbst Akzeptanz gibts nicht oft…

Ist finde ich auch das schwierigste Level.
Sachaff ich auch oft nicht aber ich versuche,da irgendiwe immer wieder hin zu finden.

Dann klappt es mal ein Weilchen bis ich mich wieder in den Katakomben der Selbstverurteilung wieder finde.
Grade auch in depressiven Phasen sehr schwierig.

Zitat von Junika2906:
Akzeptanz würde schon manchmal einfach reichen… wenn ihr hier grad von außen sprecht.

Das stimmt,das wär schon viel...


Zitat von Junika2906:
Aber selbst Akzeptanz gibts nicht oft…

Ist finde ich auch das schwierigste Level.
Sachaff ich auch oft nicht aber ich versuche,da irgendiwe immer wieder hin zu finden.

Dann klappt es mal ein Weilchen bis ich mich wieder in den Katakomben der Selbstverurteilung wieder finde.
Grade auch in depressiven Phasen sehr schwierig.

Zitat von Abendschein:
Was mir noch eingefallen ist, wenn ich eine andere Krankheit hatte, z.B. Bänderriß oder auch nur eine Erkältung, waren die Gedanken woanders drauf gerichtet und die Angst meldete sich nicht mehr. Kaum war das weg, war die Angst wieder da. Die Angst ist ein Gefühl von dem was wir denken.

Diesen Punkt finde ich äusserst interessant.
Zumal es mir grade ähnlich geht aber die Angst verlagert sich in meinem Falle dann tatsächlich auf körperliche Symptome.
Dass es was Schlimmes sein könnte/nie wieder aufhört u.ä.
Also in Richtung Hypochondrie.

Und ja,Ängste werden zu einem grossen Teil von Gedanken ausgelöst.

Wenn ich Ängste habe im Bezug auf meinen Körper,kann ich sie wenigstens irgendwie greifen (auf etwas zurück führen).
Scheint eine Art Angstverlagerung zu sein.

Zitat von User_0815_4711:
Und selbst Akzeptanz ist schwierig. Hat jemand keine Beine, sind die Einschränkungen ziemlich klar (Ausnahmen!). Aber hinter die Stirn schauen und erfühlen, was der andere fühlt und wie er sich dabei fühlt und was das im Außen bewirkt und daher akzeptieren zu können - schwierig! Denn für echte Akzeptanz braucht es bei Ängsten etc. tatsächlich echtes Mitgefühl - Einfühlung ins Gegenüber. Und das ist schwer, wenn man selber solche Erfahrungen nicht gemacht hat.

Seh ich auch so.
Weil unser Inneres nicht sichtbar ist.
Und deswegen dürfen wir glaub ich auch von Nicht-Betroffenen nur bedingt Einfühlungsvermögen erwarten.

Zitat von Peekay:
Ja da ist halt jeder Mensch anders. Ich wiederum kann definitiv mitfühlen und das auch dem gegenüber vermitteln.
Aber ich Frage dann auch direkt nach, was ich machen könnte um zu helfen und zu unterstützen.
Mir zum Beispiel hilft es wenn man mich mal in Arm nimmt und evtl tröstende Worte findet. Aber da gibt es niemanden der dafür in Frage käme.
Oftmals reicht es auch einfach nicht alleine zu sein.

Genau das wünsch ich mir auch,wenn es mir nicht gut geht.
Einfach nur in den Arm genommen werden und ein paar tröstende Worte.

Einfach Zuwendung,die von Herzen kommt und an keinerlei Bedingungen geknüpft ist.

Du selbst kannst es,weil Du weisst,was in solchen Momenten wichtig ist aus eigener Erfahrung.
Das ist übrigens eine grosse Stärke.

Das ist äusserst spannend,was ihr beschreibt...finde mich da in weiten Teilen selbst wieder.

@Junika2906

Besonders schmerzlich ist es,wenn nahestehende Mensch (Eltern) einfach nicht in der Lage sind,echte Zuwendung zu zeigen.

Von mir aus auch zu sagen: Ich versteh es nicht aber ich wünsche mir für Dich,dass es bald besser wird.
So,wie @DrSeltsam das beschrieben hat.

Also einfach zu spüren,dass da eine liebevolle,wohlwollende Haltung ist.

Zitat von Flame:
Und deswegen dürfen wir glaub ich auch von Nicht-Betroffenen nur bedingt Einfühlungsvermögen erwarten.

Das denke ich auch. Zu Konflikten kommt es häufig dann, wenn ein Nicht-Btroffener versucht das, was der Kranke da beschreibt mit seinen eigenen Erfahrungen in Einklang zu bringen statt einfach als gegeben hinzunehmen.

Aber Du brauchst doch gar keine Angst zu haben.
Wenn Du was schlimmes hättest, könnte ich das ja verstehen ...
Du hast es so gut, Du musst dir eigentlich keine Sorgen machen. Da muss es jetzt aber auch mal gut sein.

Als ob man das alles nicht selbst wüsste und sich nicht selbst schon längst diese Gedanken gemacht hätte. Solche Antworten oder Kommentare entspringen aber alle einer großen Hilflosigkeit beim Helfer. Das kann man keinem vorwerfen.

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Mira Weyer
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