App im Playstore
Pfeil rechts
124

Zitat von Peekay:
Aufgeben kommt für mich auch nicht in Frage. Trotz jahrelangen Erfahrungen will ich die ganz schlimmen Situationen und Tage loswerden, suche nach neuen Strategien, Versuche Gelerntes umzusetzen und bin dann maßlos enttäuscht von mir wenn nichts fruchtet.
Das schlimme finde ich daran, dass ich genügend Wissen aus verschiedenen Bereichen habe, womit ich anderen schon gut helfen konnte. Nur mir selber kann ich nicht helfen.

In der Theorie weiss ich auch einiges aber die Umsetzung ist gefühlt manchmal soweit entfernt wie der Mond.
Muss aber auch sagen,dass ich auch gute Tage hab,an denen ich hoffnungsvoll bin.

Letztendlich sehen wir uns manchmal auch einfach selbst nicht realistisch.
Weil realistisch betrachtet haben wir uns (bis jetzt) ja immer irgendwie durchgekämpft.

Zitat von Peekay:
und kein Verständnis finde,

Kein Verständnis finden schmerzt mich auch oft sehr.
Andererseits: wer will das wirklich verstehen,der nicht in unseren Schuhen gelaufen ist.
Das kann keiner verstehen.

Umso wichtiger,sich selbst gnädiger zu begegnen.
Nur immer leichter gesagt als getan...

Manchmal kann es in Bezug aufs eigene Selbstbild und den inneren Kritiker helfen die Perspektive zu wechseln und sich zu fragen, ob man mit einem guten Freund beispielsweise auch so schimpfen würde oder ob man da nicht doch eher nette, tröstende Worte und evtl. sogar Ratschläge parat hätte.
Dass man sich selbst nur begrenzt helfen kann, ist zu einem gewissen Teil normal. Man hat keinen objektiven Blick auf sich selbst und vieles findet unterbewusst statt.
In diesem Bezug hat mir die Therapie gut geholfen, es war einfach was anderes, wenn mein Therapeut meine Berichte von einem anderen Standpunkt aus wahrnehmen und dann anders beleuchten konnte. Da kam manche Einsicht, auf die ich durch die eigenen Muster nicht gekommen wäre. Aber auch hier sind es langwierige Prozesse und kleine Schritte, die es braucht, um eine Änderung zu bewirken.
Mir helfen ansonsten auch Achtsamkeitstagebücher (vorausgesetzt ich fülle sie regelmäßig aus!) um auch die kleinen Schritte zu sehen und hinterher sagen zu können Mensch, da hat sich doch was getan, obwohl es erst gar nicht so schien.

A


Sich selbst nicht soviel Druck machen

x 3


Zitat von Flame:
Kein Verständnis finden schmerzt mich auch oft sehr.
Andererseits: wer will das wirklich verstehen,der nicht in unseren Schuhen gelaufen ist.
Das kann keiner verstehen.

Das ist richtig, es kann niemand verstehen. Aber trotzdem erhofft man sich etwas Mitgefühl.

Akzeptanz würde schon manchmal einfach reichen… wenn ihr hier grad von außen sprecht. Weil das ist möglich ohne in den Schuhen des anderen zu laufen. Aber selbst Akzeptanz gibts nicht oft…

Zitat von Abendschein:
Wenn ich Früher Druck hatte, auf der Arbeit, ging es mir gut.
Je mehr Druck und viele Arbeit, war ich von mir und meinem Körper abgelenkt
und hatte gar keine Zeit über mich und meine Symptome nachzudenken.

Zitat von User_0815_4711:
Ich meinte vor allem mit der Methode, intensiv unter Druck zu arbeiten, um damit die Angst durch etwas anderes zu ersetzen.

Genau das ist es ja. Wenn man es schafft, sich so sehr auf das zu konzentrieren was AKTUELL getan werden muss, dann ist es gut und man kommt genau wie Du es beschreibst in einen Flow.
Es ist wie Meditation: Du bist genau hier im hier und jetzt ohne Gedanken an etwas anderes ausser dem was GENAU JETZT zu tun ist. Nicht das, was man grade tut ist das Problem, sondern das an was man denkt obwohl es nichts damit zu tun hat.

Man kann das so wie @Abendschein beschreibt machen: so viel ins JETZT packen, dass Gedanken an andere Sorgen und Probleme und Ängste gar keine Chance haben.

Nur ist so eine Phase ja auch irgendwann vorbei und nach der ersten, unheimlich wohltuenden Erschöpfung kommen bei mir dann wieder nach und nach die verdrängten Sorgen und Probleme hoch. Daher bin ich dazu übergegangen, alles was mir Sorgen und Probleme macht zu notieren und zumindest den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer endgültigen Lösung zu planen.

Das hat mir so viel Druck genommen und so viel Sicherheit gegeben, wie ich es kaum für möglich gehalten hätte.

Was mir noch eingefallen ist, wenn ich eine andere Krankheit hatte, z.B. Bänderriß oder auch nur eine Erkältung, waren die Gedanken woanders drauf gerichtet und die Angst meldete sich nicht mehr. Kaum war das weg, war die Angst wieder da. Die Angst ist ein Gefühl von dem was wir denken.

Zitat von Peekay:
Aber trotzdem erhofft man sich etwas Mitgefühl.


Zitat von Junika2906:
Akzeptanz würde schon manchmal einfach reichen… wenn ihr hier grad von außen sprecht. Weil das ist möglich ohne in den Schuhen des anderen zu laufen. Aber selbst Akzeptanz gibts nicht oft…

Mitgefühl ist für mich grundsätzlich schwierig. Natürlich könnte ich es simulieren, so wie ChatGPT. Aber ich bin nicht gut darin und simulieren (falsch sein) wäre auch entgegen meines Charakters.

So bleibt mir nicht viel mehr anderes anderes übrig, als Hmmm und Ja zu sagen.

Und selbst Akzeptanz ist schwierig. Hat jemand keine Beine, sind die Einschränkungen ziemlich klar (Ausnahmen!). Aber hinter die Stirn schauen und erfühlen, was der andere fühlt und wie er sich dabei fühlt und was das im Außen bewirkt und daher akzeptieren zu können - schwierig! Denn für echte Akzeptanz braucht es bei Ängsten etc. tatsächlich echtes Mitgefühl - Einfühlung ins Gegenüber. Und das ist schwer, wenn man selber solche Erfahrungen nicht gemacht hat.

Akzeptanz und Mitgefühl von Anderen kann man sich natürlich erhoffen und auch wünschen. Erwarten es zu bekommen, ist eine andere Sache. Denn Erwartungen können ja auch enttäuscht werden. Es scheint aber auch nicht so klar zu sein, dass Andere sich auch irgendwie unter Druck sehen könnten, wenn sie auf jemanden mit einer psychischen Erkrankung reagieren sollen. Da können halt auch bei den Anderen Gedanken aufkommen, dem Erkrankten jetzt Akzeptanz oder Mitgefühl entgegenbringen zu müssen, obwohl sie da im Moment garnicht dazu in der Lage sind. Und mir scheint es so, dass Menschen dann tatsächlich meinen, irgendwie reagieren zu müssen und dann kommen Ratschläge oder Weisheiten, weil man die eben mal so im Petto hat, da sie ja immer wieder bei unterschiedlichen Gelegenheiten verwendet werden.

Die wenigsten Menschen kommen auf die Idee, mal zu fragen, was der Erkrankte jetzt gerade braucht. Und wenn derjenige dann sagt, er bräuchte nichts, ihm einfach zu sagen, falls er doch was braucht, er sich einfach melden kann. Denn dann braucht niemand angep. sein, weder der Erkrankte weil er keinen Ratschlag bekommt der ihn unter Druck setzt, noch derjenige der einen Rat geben wollte, der dann vielleicht doch nicht so hilfreich wäre.

Auch ist mir mal aufgefallen, dass viele Ratschläge gerne einfach nur allgemein gehalten sind und den meisten Menschen ja bekannt, auch denen, denen man sie gibt. Auch hier könnte ja wesentlich hilfreicher sein, zu fragen, ob der Erkrankte interessiert wäre zu wissen, wie man selbst persönlich eine Sache angehen würde. Denn dabei bleibt es demjenigen dem man das dann verkündet selbst überlassen, ob er sich in der Lage sieht, vielleicht auch so handeln zu können.

@User_0815_4711 warte- evtl verstehst du dann was ich meine. Meine Eltern für die is Psyche Humbug - ich will kein Mitgefühl und Dutzi Dutzi- Akzeptanz- es ist wie es ist und ich bin anders wie die beiden. Punkt

Zitat von User_0815_4711:
Mitgefühl ist für mich grundsätzlich schwierig. Natürlich könnte ich es simulieren, so wie ChatGPT. Aber ich bin nicht gut darin und simulieren (falsch sein) wäre auch entgegen meines Charakters.

Ja da ist halt jeder Mensch anders. Ich wiederum kann definitiv mitfühlen und das auch dem gegenüber vermitteln.
Aber ich Frage dann auch direkt nach, was ich machen könnte um zu helfen und zu unterstützen.
Mir zum Beispiel hilft es wenn man mich mal in Arm nimmt und evtl tröstende Worte findet. Aber da gibt es niemanden der dafür in Frage käme.
Oftmals reicht es auch einfach nicht alleine zu sein.

Zitat von User_0815_4711:
Denn für echte Akzeptanz braucht es bei Ängsten etc. tatsächlich echtes Mitgefühl - Einfühlung ins Gegenüber.

Nein, eben nicht! Man muss den Zustand des anderen nicht verstehen oder nachfühlen können.
Es reicht vollkommen aus, ihn als Tatsache anzunehmen und danach zu handeln. Damit meine ich, dem anderen nicht mit den eigenen Meinungen, Ratschlägen und Erfahrungen auf die Nerven zu gehen, sondern einfach für sich zu akzeptieren, dass man sich eben nicht in die Lage des anderen versetzen kann.

Ich kenne und verstehe deinen Zustand nicht. Ich kann ihn auch nicht nachempfinden. Aber ich glaube dir, dass es für dich so ist wie Du sagst und nur Du kannst eine Entscheidung darüber treffen, was das Beste für dich ist.

Erst, wenn man die eigene Arroganz erkennt und zurücknimmt die einen dazu veranlasst dem anderen vorschreiben zu wollen, wie er sich zu fühlen hat und wie er dahin kommt, dann kann das passieren was @Disturbed geschrieben hat:
Zitat von Disturbed:
Die wenigsten Menschen kommen auf die Idee, mal zu fragen, was der Erkrankte jetzt gerade braucht. Und wenn derjenige dann sagt, er bräuchte nichts, ihm einfach zu sagen, falls er doch was braucht, er sich einfach melden kann. Denn dann braucht niemand angep. sein, weder der Erkrankte weil er keinen Ratschlag bekommt der ihn unter Druck setzt, noch derjenige der einen Rat geben wollte, der dann vielleicht doch nicht so hilfreich wäre.


Das heisst nicht, dass man nicht auch versuchen kann den anderen zu verstehen. Man kann mit ihm auch über die eigenen Erfahrungen sprechen und sieht dann schon, ob diese zu den Erfahrungen und dem Zustand des Betroffenen passen.
Manchmal funkt es dann und es entsteht wirkliches Verständnis untereinander. Manchmal aber auch nicht, und in dem Fall ist es das Beste die Gefühle des anderen einfach nur zu akzeptieren / anzunehmen, auch wenn man sie nicht nachempfinden kann.

Zitat von Junika2906:
warte- evtl verstehst du dann was ich meine. Meine Eltern für die is Psyche Humbug - ich will kein Mitgefühl und Dutzi Dutzi- Akzeptanz- es ist wie es ist und ich bin anders wie die beiden. Punkt

Ok! Was würdest du dir von den Eltern wünschen?

Zitat von Peekay:
Aber ich Frage dann auch direkt nach, was ich machen könnte um zu helfen und zu unterstützen.
Mir zum Beispiel hilft es wenn man mich mal in Arm nimmt und evtl tröstende Worte findet. Aber da gibt es niemanden der dafür in Frage käme.
Oftmals reicht es auch einfach nicht alleine zu sein.

Nachfragen, Hilfe anbieten und akzeptieren, wenn jetzt mal keine gewünscht wird - dazu braucht es kein Mitgefühl, das verstehe ich auch rational. Weil ich auch nicht anders behandelt werden möchte.
Ok, ich bin ein hässlicher Mann, da brauche ich niemanden in den Arm zu nehmen, wäre auch gar nicht mein Stil. Tröstende Worte finde ich keine, es würde bei mir alles öd und schal klingen, weil nicht wirklich gefühlt sondern simuliert.

Zitat von DrSeltsam:
Es reicht vollkommen aus, ihn als Tatsache anzunehmen und danach zu handeln. Damit meine ich, dem anderen nicht mit den eigenen Meinungen, Ratschlägen und Erfahrungen auf die Nerven zu gehen, sondern einfach für sich zu akzeptieren, dass man sich eben nicht in die Lage des anderen versetzen kann.

Das ist ganz normal, nichts anderes habe ich mein Leben lang gemacht. Nur passiert das bei mir auf der Ratio. Und Ratio ungleich Gefühl. Wahrscheinlich ist Mitgefühl irgendwie ein unpassendes Wort oder ich verstehe das falsche darunter. Denn fühlen tue ich dabei - nichts.

@User_0815_4711 das diese aufhören das immer zu belächeln. Es einfach so hinnehmen und mich generell nicht verbiegen zu wollen. Das ist nämlich auch der Grund warum ich derzeit keinen Kontakt will. O Ton meine Mutter „ und Therapeuten sind Schwachsinn- die wursteln nur in altem Käse rum“

Anstatt zu sagen ja klar komm auf die Feier wenn du kannst wir freuen uns wenn’s geht- nein- man stellt mich als volles A .. Loch hin und fängt an emotional an zu erpressen. Das is mir einfach zu dumm. Nur eine Sache von vielen

Zitat von Junika2906:
das diese aufhören das immer zu belächeln. Es einfach so hinnehmen und mich generell nicht verbiegen zu wollen. Das ist nämlich auch der Grund warum ich derzeit keinen Kontakt will.

Danke! Deine Reaktion ist sehr verständlich. Von den Menschen, die einem das Leben geschenkt haben, ständig abgebügelt zu werden, ist sehr unangenehm, um es diplomatisch auszudrücken.

@User_0815_4711 das ist noch sehr nett ausgedrückt, ja. ich habs aufgegeben - weil mir das echt zu anstrengend ist.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Junika2906:
nein- man stellt mich als volles A .. Loch hin und fängt an emotional an zu erpressen. Das is mir einfach zu dumm.

Sehr übel!

@Flame
Da fühle ich mich 1:1 beschrieben.

Zitat von Junika2906:
ich habs aufgegeben - weil mir das echt zu anstrengend ist.

Verständlich!
(Das ist jetzt genau so ein Empathie-Beispiel. Ich kann mich nicht wirklich in dich hineinversetzen, es nur ganz diffus und entfernt erahnen, wie das ev. sein könnte. Dennoch kann ich es komplett nachvollziehen, dass so etwas mehr als sehr unangenehm ist. Weil ich selber nicht so behandelt werden möchte.)

A


x 4


Pfeil rechts





Mira Weyer
App im Playstore