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Hallo
Ich hatte gestern nach 7 Wochen meinen Austritt in Klinik.
Es war ein super Aufenthalt, jedoch habe ich seit dem ich zuhause bin Wahnsinnige Angst, dass ich wieder in die Notfallklinik muss. Bin im Moment halt auch noch so neu überfordert, da ich nun meine Arbeit beginne und nicht mehr im geschützten Rahmen bin.
Hat jemand auch Erfahrungen oder tipps?
Zuhause kommen auch oft meine Flashbacks, als es mir im April schlecht ging.

29.07.2023 14:14 • 30.07.2023 x 3 #1


12 Antworten ↓


@Luanaw
Hatte ich auch seinerzeit, hat sich aber nach ein paar Tagen weitestgehend gelegt. Ich war allerdings nur 2 Wochen in der Klinik und als ich wieder Zuhause war kamen 8 Wochen Tagesklinik. Das bedeutet, ich hatte weitere Therapien vor mir, was mir weiterhin Halt gegeben hat.

Hast Du jetzt nach der Klinik noch ambulante Therapie?

Ansonsten: selbst wenn es dir nochmal so schlecht gehen sollte dass Du in die NA musst, ist das keine Katastrophe. Das bedeutet ja nicht automatisch, dass wieder alles von vorne losgeht und dass Du in den 7 Wochen nichts gelernt / verändert hast.

Sieh' das vielleicht eher als Rückversicherung: Du hast die Möglichkeit in die NA zu gehen.

A


Nach Klinikaustritt Angst

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@Angstmaschine hey
Danke für deine Rückmeldung.
Ja ich habe eine Psychologin, jedoch erst ab dem 20. September.
Dadurch halt spitex etc.
Ich habe einfach Angst, dass es wieder so schlimm wird und ich meine Arbeit unterbrechen muss. Keine Ahnung warum ich so eine Angst habe vor der Klinik, sie verunsichert mich einfach und ich bin sehr nachdenklich obwohl ich eine mega starke Person bin

Sind sie denn der Meinung gewesen, dass du stabil bist...als du entlassen wurdest ?
Hast du Medikation ? Bedarfsmedikament?
Wie lautet deine Diagnose? (nur wenn du möchtest)

Was hast du für eine Arbeit? Wenn du nicht arbeiten kannst, lass dich krank schreiben. Dann aber von einem Psychiater.

@UlliOnline Ja sie sind der Meinung, dass ich stabil bin. Ich habe die Diagnose Zwangsgedanken + Panikstörung + Angststörung.
Ich habe aktuell das Zoloft 100 mg.
Ich beginne eben meine neue Lehre und ich freue mich mega aber am Wochenende habe ich halt meistens viel Zeit zum nachdenken.
Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit und habe viele Ressourcen, trotzdem habe ich meine Zweifel.
Mein Austritt wäre grundsätzlich auf den 14.8 geplant gewesen, jedoch gab es Komplikationen mit einem Mitarbeiter, dann musste ich früher austreten.

Zitat von Luanaw:
Ich habe einfach Angst, dass es wieder so schlimm wird und ich meine Arbeit unterbrechen muss.

Kann ich gut verstehen. Nach der Tagesklinik hatte ich auch zeitweise noch Angst, es nicht zu schaffen und wieder in der TK zur Notfall-Sprechstunde oder gar in die Klinik zu müssen.

Weil ich dadurch auch das Gefühl hatte, versagt zu haben und wieder ganz von vorne anfangen zu müssen, wieder ganz am Anfang zu stehen.

Aber das stimmt nicht. Ich war dann tatsächlich ein paar mal in der TK und die Gespräche haben mich schnell wieder in die Spur gebracht. Es wird nicht mehr so schlimm, wie es mal war.

Die Möglichkeit im Zweifelsfall nochmal auf Klinik oder TK zurückgreifen zu können, haben mir vielleicht auch manchmal geholfen, meinen Zustand wenn es mir schlecht ging besser aushalten zu können.

Komm erstmal wieder Zuhause an, aber bleibe gedanklich in deinem Entwicklungsprozess, der in der Klinik angefangen hat. Dann wird das schon werden!

Hallo, ich kenne das auch sehr gut, plötzlich ist man wieder auf sich selbst gestellt und viele hilfreiche Kontakte sind weg.

Mir hat da immer auch eine psychiatrische Betreuung durch meinen Arzt geholfen, bis die Therapie anfängt. Und tatsächlich so praktische Dinge, ich schreibe mir einen Tages- und/oder Wochenplan, auch mit hilfreichen Außenaktivitäten...aber alles schön langsam.

Gib Dir Zeit anzukommen und setz dich nicht unter Druck, es ist wirklich oft so, dass es nach einem Klinikaufenthalt erstmal so ist..

Liebe Grüße und ich drücke die Daumen

Zita

Zitat von Luanaw:
trotzdem habe ich meine Zweifel.

Woran zweifelst du denn konkret?

@UlliOnline das ich wieder da hin muss und alle enttäuscht sind

Kann ich verstehen, dass dich das umtreibt. Aber schau nach vorne...und selbst wenn, dann ist das so.

Lies mal. Ich hoffe, es hilft dir ein bisschen.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/dr...f-100.html

Zitat von Luanaw:
das ich wieder da hin muss und alle enttäuscht sind

Meinst Du die Ärzte? So sinngemäß Ach, Sie sind wieder in der Notaufnahme? Tja, da haben wir Sie aber überschätzt und sind ganz schön enttäuscht, dass Sie es nicht geschafft haben!

Schlag' dir das aus dem Kopf. Du wurdest als stabil entlassen und bist es momentan daher auch.

Solltest Du wieder in ein Loch fallen und dir in der Klinik Hilfe holen, dann zeugt grade dass davon, dass Du dich so gut wie möglich um dich kümmerst. Weil Du in dem Moment verantwortungsvoll und vernünftig mit deiner Krankheit umgehst:


Es ging mir bisher gut, momentan habe ich aber doch so große Probleme und Ängste, dass ich mir besser nochmal Rat und Hilfe in der Klinik (oder wo auch sonst) hole.

Deine Angst und Abneigung davor, dir im Zweifel Hilfe zu holen zeigt aber auch, dass Du die Verantwortung für dich nicht einfach an die Klinik und die Ärzte abgibst. Aber es ist wie gesagt vernünftig und umsichtig und keine Schande und kein Versagen, wenn Du dir im Zweifel nochmal Hilfe holst.

Liebe Luanaw

So wie ich heraushöre hast Du weniger Angst vor der Klinik als vielmehr vor der damit einhergehenden Angst vor der Enttäuschung/den (negativen) Reaktionen der anderen/Deines Umfeldes und diese zu ertragen. Kurz: Angst davor als labil und schwach zu gelten?

Ich denke Deine Angst und die damit einhergehende Panik kommt aus einer inneren Leere, die ein Gefühl der Sinnlosigkeit in Dir auslöst und Dich daher immer wieder heimsucht.
Der Mensch verwirklicht sich durch die Hingabe an eine Aufgabe/Sache oder einen Menschen die/den er liebt, die/der seine Leidenschaft weckt und ihn Zeit und Raum vergessen lässt.

Daher möchte ich eine Frage an Dich richten:
Gibt oder gab es Momente in Deinem Leben, eine Aufgabe oder eine Sache der Du nachgegangen bist bei der Du Raum und Zeit vergessen hast/kannst?

Je mehr wir unsere Aufmerksamkeit auf uns selbst lenken, desto tiefer fallen wir in diese Leere. Denn durch Selbstbetrachtung alleine erkennen wir uns niemals. Wir lernen uns kennen im Umgang mit den Mitmenschen und bei der Bewältigung der Herausforderungen der Welt, die sich jeden Tag an uns richten und zum Handeln auffordern. Fokussieren wir uns nur auf uns selbst, haben wir zu wenig Ziele und inspirierenden Kontakt mit unseren Mitmenschen, so entstehen die zermürbenden Zweifel am Sinn unserer Existenz:
Letztendlich die quälende Frage: Für was bin ich überhaupt gut, bzw. da auf Erden?

Du bist noch sehr jung und weisst daher noch nicht so recht wozu Du eigentlich da bist, welcher Aufgabe Du Dein Leben widmen sollst. Oft ist es so, dass die Menschen sich zu hohe Ziele setzen, die zu weit entfernt sind und die Ohnmacht vor der (noch zu grossen) Herausforderung sofort alle Energie wieder vernichtet, ja den betreffenden Menschen in ein tiefes Loch, die gefühlte eigene Unzulänglichkeit fallen lässt. Man fühlt sich nutzlos und schwach was wieder eine tiefe Existenzangst und Panik vor der Zukunft auslöst. Ein Teufelskreis eben der in die dauerhafte Depression, die Niedergeschlagenheit führen kann.

Was Du brauchst, was jeder Mensch braucht, das sind Erfolgserlebnisse. Aufgaben die Dich einerseits fordern aber auch zu bewältigen sind und Dir nach getaner “Arbeit” das Gefühl geben leistungsfähig und den Herausforderungen des Lebens gewachsen zu sein. Das kann auch ein Hobby sein.

Du singst gerne wie ich aus Deinem Profil entnehme.
Meine Empfehlung für Dich als kleine Übung: Nimm doch Deinen Gesang einmal auf und spiele ihn wieder ab. Hör Dir genau zu und sei um Himmels Willen nicht enttäuscht.
Höre genau hin und ergründe wo Du noch am Gesang feilen kannst/musst, damit sich das noch besser anhört. Denn die eigene Kopfstimme die wir beim Singen hören ist nicht gleich das Gehör der anderen, ja noch ich nicht einmal das eigene. Das ist/wäre doch ein schönes Hobby das Dir eine Aufgabe gibt und Dir die Leere mit etwas erfüllt, das Dir Freude macht und Deine Leidenschaft weckt.

Was hältst Du von dieser Idee?

Ganz liebe Grüsse und Kopf hoch wird schon.
Du hast noch ein wundervolles Leben voller Freude und Glücksmomente vor Dir, wenn Du fest daran glaubst, dass Dein Leben von Grund auf Sinn hat, sinn-voll ist, auch wenn Du noch nicht genau erkennen kannst wo Du in dieser Welt etwas bewegen, Gutes tun kannst

Ich jedenfalls, wenn Du es vielleicht von den anderen nicht spürst, glaube fest an Dich!
Deine Jugend und Deine noch nicht entfesselte Kraft in Dir lässt ja gar keine andere Haltung zu

Nochmal ganz liebe Grüsse
Achtsamkeit

@Achtsamkeit wow. Danke vielmals.

A


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Mira Weyer
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