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K
Hallo,
ich bin neu hier im Forum und hoffe auf regen Austausch und vielleicht auch auf Hilfe.

Ich bin 36 Jahre alt, habe seit 14 Jahren MS und denke von mir selbst,dass ich unter einer generalisierten Angststörung/Depression oder etwas in der Art leide.

Zur Zeit geht es mir recht bescheiden,irgendwie bekomme ich nichts mehr auf die Kette.Dann ist mein Großvater vor einer Woche gestorben und ich habe wieder Futter für meine Todespanik,die sich bei mir manifestiert hat,wahrscheinlich durch den plötzlichen Tod meines Vaters vor 17 Jahren.

Habe keinerlei Schlaf-Wach-Rhythmus,liege jede Nacht bis 4-5 Uhr wach und danach schlafe ich bis zum frühen Nachmittag.Danach bin ich auch nicht wirklich sehr aktiv,mir fällt alles schwer irgendwie.

In letzter Zeit bemerke ich ein Zucken,wie innerliches Erschrecken im ganzen Körper,manchmal fühlt es sich auch an,als würde ich meinen Herzschlag im gesamten Körper spüren.Das Gefühl fühlt sich beängstigend an und dann grübele ich die ganze Zeit was die Ursache sein könnte.

Vielleicht habt ihr ja Tipps und Tricks für mich.Mir wäre jegliche Hilfe lieb,weil ich den Zustand so kaum ertragen kann.

Lieben Dank schon mal vorneweg.
Kadda

22.11.2016 16:12 • 22.11.2016 #1


12 Antworten ↓


R
Zitat von Kadda:
Hallo,
In letzter Zeit bemerke ich ein Zucken,wie innerliches Erschrecken im ganzen Körper,manchmal fühlt es sich auch an,als würde ich meinen Herzschlag im gesamten Körper spüren.Das Gefühl fühlt sich beängstigend an und dann grübele ich die ganze Zeit was die Ursache sein könnte.

Wann bemerkst du das Zucken? ...beim Dösen, Einschlafen, Aufwachen oder mehrmals am Tag, egal was du tust?

22.11.2016 16:43 • #2


A


Innere Zuckungen,Grübelzwang,Wut,Angst

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K
Es hat nichts mit dem einschlafen zutun.Es ist nach dem aufstehen schon da und bleibt dann den ganzen Tag.Bei bestimmten Bewegungen oder wenn ich mich anstrenge ist es doller spürbar.

22.11.2016 17:16 • #3


E
Magnensiummangel?
Was auf jeden Fall nicht hilft ist kein gesunder Tag Nacht Rythmus. Daran sollte zuerst gearbeitet werden.
Das setzt wohl vorraus das dein Tag durchgeplant wird.
Du brauchst Pausen, genauso häufig wie Körperliche und geistige Aktivität.

22.11.2016 17:21 • #4


R
Dann scheint es ein Symptom von MS zu sein. Hast du deinen Arzt mal danach gefragt? Natürlich kann es bei der psychischen Last, die du ertragen mußtest, auch psychisch bedingt sein. Das kann auch unterschwellig aus deinem Grübelzwang, Wut und Angst heraus zu Zuckungen führen. Man kennt ja dieses Liedzucken, wenn man starken anhaltenden Stress hat und der Wach- Schlaf-Rythmus durcheinander ist.
Wie sieht es denn aus mit Alltag strukturieren? Könntest du dir vorstellen, daß allein zu schaffen und durchzuhalten? Eine Psychotherapie kann dabei sehr unterstützen.

22.11.2016 17:24 • #5


K
Ich brauche wirklich ganz dringend Struktur,aber es gelingt mir schwerlich.Bin durch die MS berentet und das ist natürlich nicht zuträglich für einen Rhythmus.Ich versuche jede Nacht mit sämtlichen Tricks in den Schlaf zu finden und es klappt einfach nicht.Wenn meine Tochter dann morgens aus dem Haus und zur Schule ist,schlafe ich dann irgendwann mal ein.Versuche es mit geführten Meditationen,Hörbüchern,absoluter Ruhe,Aromatherapie und und und.Das schlaucht und setzt mich sehr unter Druck.

Man liegt und wälzt sich von einer Seite auf die andere und der Schlaf und die Ruhe kommen einfach nicht auf.Dann fängt das Gedankenkarusell an sich in Bewegung zu setzen.

Von meinen inneren Zuckungen habe ich meiner Neurologin schon berichtet,sie hat es aber als Einschlafzuckungen abgetan.Es ist definitiv was anderes,so fühlen sich diese Zuckungen nicht an.

22.11.2016 17:37 • #6


R
Ich mußte aufgrund mittel-schwergradiger depressiver Episoden meinen Alltag strukturieren. Ich bin ebenfalls in Frührente. Unterstützt hat das aber ein Medikament für den Schlaf. In der Psychotherapie habe ich dann Stück für Stück meinen neuen Alltag 'antrainiert'. Bei mir lief es über täglich festgelegte Zeiten und das Ritualisieren natürlichen Verhaltens am Morgen und Abend. Dabei hilft es auch sehr, feste Essenszeiten einzuführen. Auch ein kleiner Mittagsschlaf ist hin und wieder drin, aber nur eine halbe Stunde bis max. eine Stunde.
Hier lief es teilweise über Wecker ab und es gab/gibt selten einen Tag, an dem ich davon abweiche.
Das war richtig Arbeit, mich wieder in die Spur zu kriegen und es ist immer noch richtig Arbeit, daß ich in der Spur bleibe. Ich habe meine jüngste Tochter auch noch hier. Sie hat eine Ausbildung angefangen und stehe oft mir ihr morgens um 5 Uhr auf. Ich liebe die stillen Morgenstunden.

Kannst du dich für eine Psychotherapie anmelden und versuchen, daß du darüber ein wenig Anreize bekommst. Ein Medikament für den Schlaf wäre vielleicht nicht das Richtige - aber es gibt leicht wirkende Medikamente, die dich vielleicht unterstützen können, abends zur Ruhe zu finden.

Bei Grübelzwang hat mir ein Tipp von meiner Psychotherapeutin geholfen: ich habe mein Handy genommen und da rein gequatscht, was ich gerade denke. Dann habe ich mir selbst zugehört und das habe ich ein paar mal gemacht. Es wurde tatsächlich besser, auch wenn es nicht ganz weg ist - aber es ist eine Erfahrung sich selbst zuzuhören. Auch Spontanlachkrampf war dabei.

22.11.2016 17:57 • x 1 #7


K
Ich hab vom Neuro verschrieben auch Antidepressiva gegen meine Durchfallpanik,die nehme ich morgens/mittags und abends zum schlafen 15mg Mirtazapin,was leider mittlerweile auch nicht mehr wirklich hilft.
Hab auch schon Johanniskraut,Passionsblume,Lasea...alles probiert,ohne wirklichen Erfolg.
Ich brauche wirklich dringend Struktur und wahrscheinlich da auch jmd der mir in den Hinteen tritt.
Ich fang immer an,lass dann stark nach.Hab zB mit Nordic Walking begonnen.Vor 2 Wochen lief es noch gut,jetzt,seitdem mein Opa verstorben ist,ist wieder Flaute mit rausgehen.
Ach man,es nervt.

22.11.2016 18:12 • #8


R
Du machst dir zuviele Selbstvorwürfe. Das bringt aber leider keinem was. Nordic Walking habe ich auch mal versucht - ist nichts für mich. Ich kriege diesen Fuß-Stock-Rythmus einfach nicht hin.
Wenn das Antidepressivum nicht mehr hilft, dann sag es deiner Ärztin. Es ist nicht selten, daß das Medikament gewechselt werden muß. Ich habe fast 2,5 Jahre verschiedene Antidepressiva versucht und keines hat mir wirklich langfristig geholfen. Nun habe ich schon 1,5 Jahre ein Medikament, daß mir immer noch sehr gut hilft. Die Einnahme (3 mal am Tag) begünstigt die Tagesstruktur und es muß wirklich genau alle 4 Stunden genommen werden. Dabei ist wichtig auch im Rythmus mit den Mahlzeiten zu bleiben. Also für mich ist das super gut mit den Zeiten.

Frage nach einem anderen Medikament und betone, daß du wegen dem Todesfall nicht zur Ruhe kommst. Entweder benötigst du wenigstens vorrübergehend ein Medikament für die Nacht oder wenigstens eine Psychotherapie. Es wird sicherlich nicht besser, wenn du nichts unternimmst.

Ich würde dir so gerne sagen, daß alles gut wird. Ich weiß aber auch, daß es nicht von alleine besser werden kann. Es ist aber schon ganz viel Wert, daß du hier bist und vielleicht kannst du ja einige Tipps umsetzen.

22.11.2016 18:27 • x 1 #9


K
Ich habe irgendwie für mich das Gefühl dass ich mal zum Psychiater müsste,das mal jemand der sich wirklich auskennt mit Psyche drauf schaut.Bei meiner Neuro geht's mehr oder weniger nur um meine MS und das was da für mich noch so dran hängt wird nicht wirklich gründlich betrachtet.Ich habe ihr schon von meinen psychischen Zustand berichtet.Sie meinte auch,vielleicht sollten wir das AD wechseln.Das wollte sie aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht tun,ich sollte erstmal an meinem Rhythmus arbeiten.Aber nicht mal das schaffe ich.
Hätte nicht gedacht,dass ich mal so da hänge.
Muss gleich zum Elternabend:( hab keine Lust.

22.11.2016 18:35 • #10


R
Ich stimme dir unbedingt zu: Psychiater. Dagehangen hat in diesem Forum jeder schon - keine Sorge!

Elternabend! ... viel Spaß. (nicht bös gemeint, aber ich hasse Elternabende)

22.11.2016 18:38 • #11


K
Ich hasse Elternde ebenfalls..Zum Glück ist es nicht mehr ganz so schlimm seitdem meine Tochter die Schule gewechselt hat.
Vielleicht können wir ja nach dem Elternabend noch ein bisschen schreiben...?Das hilft mir ein wenig.

22.11.2016 18:46 • x 1 #12


E
Versuchs doch einfach ganz pragmatisch.
Einfach machen, egal ob viel Lust oder keine Lust.
Einfach nur an das langfristige Ergebnis denken.

Immer wenn ich nen Durchhänger habe hilft mir das aus der Patsche.
Denn von nix kommt nix. Also einfach machen und nicht drüber nachdenken.
Anfangen solltest du mit Zettel und Stift und dir deine Aufgaben aufschreiben.
Dann planen wann du die Aufgaben optimal erledigen könntest und immer
strikt nach dem Zettel von einem zum nächsten. Nach gut 2 Wochen hat sich dein Körper etwas umgestellt
und es fällt dir alles wesentlich leichter. Nur der Anfang ist wirklich schwer!
Du schaffst das.
Ggf. hilft es dir gewisse dinge nicht alleine zu machen.

22.11.2016 21:29 • #13


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