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F
Meine Vergangenheit hat mein Verhalten sehr geprägt, wie wahrscheinlich bei jedem.
Meine Mutter trinkt Alk. seit ich denken kann (Öfter die Woche, häufig). Viel Streitsucht, Eifersucht und Aggressionen im Rausch gegen meinen Vater (auch heute noch gegen ihren neuen Freund). Ihr Konsum ist immer gleich geblieben, das ist merkwürdig. Sie war trotzdem an für sich eine gute Mutter, jedoch halte ich sie immer auf Distanz, auch wenn ich sie liebe. Mein Vater starb als ich 15 war an den Folgen von Krebs. Ich habe viel verziehen, meine Mama weiß es nicht besser, sie wuchs auch nicht normal auf.

Ich war schon immer ruhig, ängstlich und mir war vieles unangenehm. Durch meine Mama und ihr Verhalten im Rausch auch schon als Kind oft traurig. Mein Papa war auf Montage arbeiten, weshalb er oft nicht zu Hause war. Ich habe ihn sehr vermisst als Kind. Mir war schon früh klar, dass meine Familie anders ist.

Heute habe ich schon eine Verhaltenstherapie 1,5 Jahre hinter mir und 2 Psychiatrieaufenthalte und einen Selbstmordversuch Anfang des Jahres. Habe im 4 stelligen Bereich Quetiapin geschluckt. Bin jedoch selbst ins Krankenhaus. Also richtig sterben wollte ich vermutlich nicht, ich habs dem Schicksal überlassen.

Ich nehme momentan kein Quetiapin mehr, gar nichts, wegen des Selbstmordversuches. Johanniskraut sollte ich nehmen, bringt aber nichts.

Mit Quetiapin ging es mir ganz gut. Ich hatte eine Ausbildung angefangen, jedoch wieder mal abgebrochen. Ich packs einfach nicht. Ich konsumiere auch am Wochenende Dro., weshalb meine Psyche natürlich auch keine Erholung findet.

Ich packe einfach nichts in meinem Leben. Ich bin so gestresst von der Ausbildung gewesen und meinem Leben, dass ich keinen anderen Ausweg sah außer, dass ich alles beenden möchte. Ich kann dem Druck nicht standhalten und ich kann nicht mit Menschen.

Das ist mein größtes Problem. Menschen und ich. Ich bin ein wahnsinnig freundlicher und zurückhaltender Mensch. Am Anfang einer Ausbildung bin ich ganz anders, ich bin motiviert und selbstbewusst, doch im Laufe holen mich meine Ängste ein. Angst vor Kollegen, Angst was falsch zu machen und besonders die Unsicherheit.

Mit Beziehungen habe ich auch Probleme. Das ist echt ein Thema, was mich zerfrisst. Ich habe eindeutig ein Nähe Distanz Problem. Erst lass ich jemanden ganz nah an mich ran (geistig, manchmal auch körperlich) und dann wird es mir zu viel, bis ich feststelle, alleine fühle ich mich wohler und das ist ein ewiger Kreislauf.

Durch die Dro. (am Wochenende), ich bin kein täglicher Konsument, sondern nur zum Feiern oder manchmal aus Angst vor Situationen, versau ich mir viel. Sie machen mich instabiler und rufen manchmal leichte Psychosen hervor (durch Amphetamin) - Große Angst, Paranoia, Stimmen etc... Das geht auch wieder vorbei, nur den Tag nach dem Konsum.

Ich bin generell voll der paranoide Mensch geworden, vielleicht aber auch einfach sehr ängstlich. Ich gehe nicht gerne alleine raus und vermeide viele Situationen. Alleine rausgehen kostet mich verdammt viel Überwindung, meistens lasse ich es.

Ich analysiere mich ständig, das ist nicht mehr normal... Ich bin ständig in Gedanken. Ich bin meistens sehr antriebslos. Wenn ich unter Freunden bin jedoch, bin ich ein komplett anderer Mensch und sehr unsicher und habe Lust aufs Leben. Nur das Alleinsein killt mich. An manchen Tagen denke ich auch an meinen nächsten Suizidversuch. Ich habe mich aufgegeben und dass das Leben besser wird. Ich pack einfach nichts.

Eigentlich bin ich einer sehr spiritueller Mensch und sehr reflektiert. Der Buddhismus hat mir sehr weiter geholfen. Doch bin ich fest überzeugt, ich kriege die Segel nicht mehr rumgerissen. Ich weiß nicht wie. Ein ewiger Kreislauf von gleichen Verhaltensmustern.

Heute gehts mir ganz gut, weil ich alles verleugne, in dem ich ein Treffen mit einem Freund (Sex) ausgemacht habe. Das lässt mich irgendwie wieder etwas aus dem Gedankenkreis entweichen. Aber dann kommen wieder die Tage, wo ich einfach nur leer bin.

Ich liebe meinen Papa über alles und ich vermisse ihn sehr, jedoch kann ich nicht beschreiben, was ich fühle. Irgendwie nichts.

Ich denke auch, dass ich anders bin als andere und psychisch voll einen weg habe. Ich bin 20 und lebe alleine.

Ich bitte um Rat. Um vielleicht Zuspruch. Um Gedanken von euch darüber.

Vielen lieben Dank!

29.04.2018 17:16 • 02.05.2018 #1


3 Antworten ↓


B
Das mit der Ausbildung und dieses Gefühl das man nichts schafft bzw schaffen kann kenne ich auch...
Ich denke nicht das du anders bist als andere.
Man glaubt dies oft aber ich denke das wir alle nur andere Lebenswege beschritten haben....
Lass die Dro. weg, glaub mir solange du es nur am Wochenende konsumierst geht es noch.
Wenn du aber einmal drin steckst , kommst du nicht mehr raus, ist egal ob Alk., Meth oder andere Sachen.

Der Buddhismus wird dich nicht retten solange du dir deiner selbst nicht bewusst wirst.

30.04.2018 01:56 • #2


A


Ich glaube einfach nicht mehr an mich

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KatzenTante
Hallo,

das erinnert mich an die Zeit als ich mein Studium geschmissen habe. Da war ich auch so hin und hergerissen zwischen aufgeben und weitermachen und oft so leer. Bin aber fest davon ueberzeugt, dass es irgendwo jemanden gibt der dir helfen kann. Mir hat mal jemand gesagt: Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist ist es noch nicht das Ende.
Ich moechte dir mitgeben, was mir geholfen hat. Auch wenn es manchmal schwer ist dran zu glauben. Versuche nicht auf die negativen Gedanken zu hoeren, sondern suche dir Dinge die du kannst. Und wenns in der Wohnung ist: Malen, Musik hoeren, einen (indoor-) Gemuese,Kraeuter, Blumengarten anlegen, Brot backen, Selbststudium ueber Buddhismus, yoga, rennrad fahren, karate, egal was such dir was das dich interessiert. Darauf kann man aufbauen.
Versuche doch nochmal einen guten Therapeuten zu finden, vielleicht jemand mit einer anderen Methode als bisher. Und vor allen Dingen nimm den Stress raus, jeder darf in seinem eigenen Tempo leben. Das Wichtigste ist, dass du dich wieder wohl fuehlst.
Ich schicke dir noch ein paar links per pn, vielleicht findest du das hilfreich.

Liebe Gruesse

30.04.2018 10:37 • #3


A
Hi,
deine Geschichte kommt mir auch ein wenig bekannt vor.
Allerdings war, bzw ist es mein Vater, der getrunken hat und noch trinkt und bei uns war ständig STreit und dicke Luft.
Ähnlich wie du bin ich dadurch eher zurückhaltend, vertraue nicht so leicht. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, es ist Paranoia (bei mir).

Studium, Ausbildung, habe nichts zu Ende gebracht und arbeite jetzt als Yogalehrerin, was toll ist, wären da nicht momemtan und die ganze ZEit schon die starken Einschränkungen durchdie Ängste. Akut starker Schwindel... da kann ich keine Kurse geben... dann kommen die Überlegungen, was könnte ich sonst noch und naja, leider weiß ich es nicht, weil ich eben nichts in der Hand habe und mit Mitte 40 und nicht so belastbar ...keine Ahnung.

Ich könnte mir vorstellen,dass es hilfreich und befreiend wäre, wenn du aufhörten könntest dich so stark zu hinterfragen und mehr zu leben.
Das scheint ja mit den Dro. zu klappen? Wenn du es auch ohne schaffen könntest, dann hättest du vielleicht eine Sorge weniger.

Du schreibst von der Verhaltenstherapie. Vielleicht brauchst du nochmal Therapie. Ganz sicher sogar, um diese Muster zu durchbrechen. Das ist total schwierig, aber sicher lohnend.
Am besten wäre bestimmt (hab ich vorhin schon mal geschrieben in einem anderen Beitrag ) Traumatherapie.
Mit Traumata habe ich mich ein wenig beschäftigt, weil es mich ansatzweise betrifft und das wäre sicher hilfreich.
Vielleicht kannst du dich mal in diese Richtung schlau machen.
Schon ein unzuverlässiges Elternhaus reicht ja aus, um ein Kind wirklich in der Entwicklung zu stören.

02.05.2018 10:00 • #4





Mira Weyer