Pfeil rechts

B
Hallo,

ich weiss nicht mehr weiter.
Ich habe oft vor unglaublich kleinen, aber wichtigen Dingen Angst.
Z.B, Briefe öffnen, Rechnung schreiben, Rechnung bezahlen, AZ erfassen bei der Arbeit, ummelden beim Amt.
Dafür schäme ich mich sehr.
Eigentlich habe ich keine finanziellen Probleme, einen guten Job, aber bald hab ich echt riesen Probleme, weil ich vor allem und jeden Angst habe und sich Mahnungen stapeln...
Demgegenüber wirke ich auf andere äußerst selbstbewusst, halte beruflich Vorträge, telefoniere im Job viel, schaffe es aber abends daheim nicht, den Hörer abzunehmen oder auszugehen - aus Angst.

Ich weiss nicht, was ich machen soll. Ich wohne alleine und habe in meinem Umfeld niemanden, dem ich das sagen könnte.

Mir ist das sehr, sehr peinlich. Wohin kann ich mich wenden, ohne dass ich gleich nieder gemacht werde? Bei meinem selbstbewussten Auftreten glaubt mir eh niemand. Nur wenn ich allein bin klapp ich zusammen.

Achja, woher das so psychologisch kommt, ist mir schon einigermaßen klar, das ändert aber nix.

Danke Buffy ~ hoffentlich bald the vampire slayer

07.05.2012 18:45 • 13.07.2012 #1


11 Antworten ↓


M
Hallo Buffy,würd sagen such Dir einen Therapieplatz und bis dahin solltest Du zu Gesprächen beimSozial-Psychiatrischen-Dienst gehn (SPDI) die können Dir dort auch mit den finanziellen Dingen helfen und haben Psychologen und Sozialarbeiter.

08.05.2012 10:34 • #2


A


Hilfe, weiss nicht mehr was ich machen soll

x 3


N
Alternativ solltest du dich auch an deinen Hausarzt wenden können. Er wird dich an einen Psychologen überweisen können. Funktioniert oft sogar ohne große Worte. Bei meiner Freundin, die aufgrund ihrer Kindheit an einer schweren Depression leidet, diagnostizierte der Hausarzt kurzerhand einen Verdacht auf Anpassungsstörung oder so, alles Weitere lief über den Psychologen.

Kann es sein, dass du auch stark überarbeitet bist?

08.05.2012 15:25 • #3


B
Vielen Dank für Eure Antworten.

Zitat von Maggie46:
Hallo Buffy,würd sagen such Dir einen Therapieplatz und bis dahin solltest Du zu Gesprächen beimSozial-Psychiatrischen-Dienst gehn (SPDI) die können Dir dort auch mit den finanziellen Dingen helfen und haben Psychologen und Sozialarbeiter.


Therapie hatte ich früher schonmal wegen was anderem, das hat aber nur zu einer Problemverlagerung hin zu den jetzigen Problemen geführt. Daher bin ich da nicht so überzeugt von. Schauen die einen merkwürdig an wenn man sagt, dass man das einfach nicht kann?

SPDI kenne ich noch gar nicht, das klingt gut. Hast Du schon Erfahrung gesammelt damit? Kann man da einfach so hingehen?

Zitat von NoOne1337:
Kann es sein, dass du auch stark überarbeitet bist?


Zur Zeit geht es eigentlich, selten mehr als 45oder max 50h/W, nur die langen Reisezeiten (manchmal quer durch Deutschland hin und zurück an einem Tag) reduzieren die Freizeit an Reisetagen doch merklich, auch wenn ich nicht dabei arbeite kommen so schnell mal 14-16h Tage zusammen.
Es gab Zeiten, da konnte ich nicht einschlafen und bin nachts aufgewacht wenn ich die Lösung für ein Problem hatte, das ist aber zur Zeit nicht so.

Liebe Grüße
Buffy

08.05.2012 17:51 • #4


M
Ja da kannst Du einen Termin ausmachen,kostet auch nix,und die schauen einen nicht blöd an die sind doch geschult dafür.Und ja ich bin selbst zu Gesprächen beim SPDI,läuft über die Diakonie (Tel.-Buch).Mir hilft das sehr kann es nur empfehlen.Wie gesagt solltest Du Dich zeitgleich aber an einen Arzt bzw Psychologen wenden.

09.05.2012 05:26 • #5


B
Hallo zusammen,

von einer Freundin habe ich eine Tablette Lorazepam geschenkt bekommen, damit ich endlich endlich den wichtigsten Papierkram schaffe, aber es nutzt nichts, es beruhigt mich nicht und ich schaffe nichtmal das allerelementarste.

Ich weiss nicht mehr was ich machen soll. Der Psychosoziale dienst hat Zeiten zu denen ich nicht kann (da arbeite ich in meinem Ausbeuterjob) und dazu habe ich immer noch nicht die für mich zuständige Behörde gefunden. (In meinem Stadtteil scheint der PSD auf Drogis spezialisiert zu sein)

Da ich auch niemandem sagen kann dass ich so ein Versager bin weiss ich echt nicht mehr weiter und schiebe beim Öffnen von Briefen Panik vom Feinsten.

ich weiss nicht, wie ich da rauskommen soll, ich weiss es nicht

21.05.2012 19:16 • #6


G
Zitat von buffy2k:
Ich habe oft vor unglaublich kleinen, aber wichtigen Dingen Angst.
Z.B, Briefe öffnen, Rechnung schreiben, Rechnung bezahlen, AZ erfassen bei der Arbeit, ummelden beim Amt.
Dafür schäme ich mich sehr.

Ich denke nicht, dass du dich dafür sehr schämen musst.
Genau das sind Dinge, vor denen viele Menschen mehr oder weniger Angst und/oder einen Widerwillen dagegen haben. Und je arrivierter sie sind, desto mehr meistens, soweit ich es mitbekommen habe. Weil sie ihre Zeit und Energie lieber anders, nämlich lustorientiert einsetzen.

Sie halten sich dafür, wenn sie das bezahlen können, u.a. eine Sekretärin, BuchhalterIn, SteuerberaterIn, Privatsekretärin, Ehefrau, Freundin, damit die das erledigen.

Mir geht es nicht anders, ich hasse solche Tätigkeiten ebenfalls. Ich kann sie gut ertragen, solange ich sie für andere und gegen Bezahlung machen muss/kann - aber für mich selber meine Zeit, Energie und Aufmerksamkeit mit sonem Sch.... zu vertun, kostet mich eine unglaubliche Überwindung.

Hast du wirklich ANGST vor ALLEN diesen Dingen? Oder ist es nicht manchmal einfach Widerwille, Unlust, Ablehnung?
Angst, einen Brief zu öffnen: Das ist nachvollziehbar, denn es könnte ja etwas Unangenehmes drinstehen, nicht wahr?
Wovor hast du denn aber Angst beim Schreiben einer Rechnung? Dass du dabei etwas falsch machst? (Das könnte ich auch verstehen, denn es ist gar nicht ganz einfach, alle rechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen.) Oder ist es Angst, dass die Rechnung anschließend nicht bezahlt wird und du um dein Geld kämpfen musst?
Oder ist es doch nur Widerwille und Unlust?
Vielleicht kannst du da nochmal genauer hinschauen?

21.05.2012 23:39 • #7


G
Meine bescheidene Meinung:

Du brauchst keine Psychiatrie, sondern sowas: http://www.sekretariatservice-hamburg.de/

Alternativ eine halbe Minijob-Kraft als persönliche Sekretärin oder auch einen Sekretär.

Und das Wissen, dass du dich mit diesen Gefühlen nicht alleine, sondern im Mainstream befindest.

22.05.2012 00:04 • #8


B
Danke für die Hinweise.

Zitat von GastB:
Hast du wirklich ANGST vor ALLEN diesen Dingen? Oder ist es nicht manchmal einfach Widerwille, Unlust, Ablehnung?


Unlust habe ich bei Dingen wie aufräumen und putzen
Warum ich glaube, dass es Angst ist: Ich fange an zu zittern,schwitzen, hyperventilieren, heulen.

Manchmal ist es stärker, manchmal weniger. Wenn es schlimmer ist, schaffe ich es auch nicht ans Tel zu gehen oder offensichtlich private (harmlose oder gar schöne) Post zu öffnen.

Wovor hab ich Angst: Letztendlich davor gesagt zu bekommen, dass ich was falsch gemacht habe, was auch immer. Dazu reicht schon der sachlich/strenge Tonfall in einem Brief dem ich dann hilflos ausgeliefert bin. In dieser Erwartung reagiere ich dann vorsorglich panisch.
Ebenso wenn ich persönlich mit einer Person vom Amt kommunizieren muss, das ist für mich eine schreckliche Vorstellung.

Andererseits reagiere ich im Job nicht aussergewöhnlich auf Kritik (freuen tue ich mich dann natürlich nicht), auch bei Personalgesprächen habe ich keine Panik, wenngleich ich natürlich nervös bin.

Eine Bürohilfe ist sicherlich ein -wenngleich nicht ganz günstiger - Workaround.
Sorge hätte ich, wie sich die Problematik dann verlagert, da sie ja nicht gelöst ist.

22.05.2012 22:40 • #9


G
Zitat von buffy2k:
Wovor hab ich Angst: Letztendlich davor gesagt zu bekommen, dass ich was falsch gemacht habe, was auch immer. Dazu reicht schon der sachlich/strenge Tonfall in einem Brief dem ich dann hilflos ausgeliefert bin. In dieser Erwartung reagiere ich dann vorsorglich panisch.
Ebenso wenn ich persönlich mit einer Person vom Amt kommunizieren muss, das ist für mich eine schreckliche Vorstellung.

Andererseits reagiere ich im Job nicht aussergewöhnlich auf Kritik (freuen tue ich mich dann natürlich nicht), auch bei Personalgesprächen habe ich keine Panik, wenngleich ich natürlich nervös bin.

Hi, sorry, habe deine Antwort erst heute entdeckt.

Das ist wirklich merkwürdig, dass du ausgerechnet im Job weniger Angst hast als im privaten Bereich! Bei den meisten Leuten ist es eher umgekehrt. Hast du eine Idee, woher das kommen könnte? Hast du mal so einen Brief bekommen, der in einem strengen Ton geschrieben und inhaltlich auch unangenehm für dich war? Wenn ja, was war das für ein Brief?

Zitat von buffy2k:
Eine Bürohilfe ist sicherlich ein -wenngleich nicht ganz günstiger - Workaround.
Sorge hätte ich, wie sich die Problematik dann verlagert, da sie ja nicht gelöst ist.
Naja. Ob man wirklich ALLE Probleme in seinem Leben restlos auflösen muss, ist noch die Frage. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Den perfekten Menschen gibt es nicht und wir alle sollten mit unseren Macken leben lernen und es uns dabei so leicht wie möglich machen.
Wenn ein Mann z.B. schwächliche Muskeln hat und sein Garten umgegraben werden muss: Soll er erst monate-/jahrelang eine Muckibude aufsuchen, um das vielleicht anschließend bewältigen zu können, oder soll er sich jemanden holen, der das für ihn macht?

Klar, wo es wirklich nötig ist, also nicht anders geht oder einen allzu sehr belastet, muss man versuchen, seine Macken loszuwerden.

Etwas Angst vor dem Brief-Öffnen haben wohl viele Menschen. Viele machen sie monatelang nicht auf, weil sie Angst vor Geldforderungen, Kündigung, Wohnungskündigung, Drohungen und sonstigen Übeln haben. So ein Gefühl stellt sich vor allem dann ein, wenn man schon entsprechende schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ich habe auch meistens ein mulmiges Gefühl, wenn ich den Briefkasten öffne.

05.06.2012 17:05 • #10


P
Hallo,

ich habe schon gedacht ich bin der einzige mensch auf dieser Welt , der so ein Problem hat.

Leider hat dieses Fehlverhalten grosse Konsequenzen vor denen ich mich am meisten fürchte.

Wenn ich jetzt nicht schnellstens von jemanden Hilfe bekommen , dann weiss ich nicht mehr was ich tun soll.

Wenn man zu Anwälten geht , habe ich das Gefühl die wollen nicht für dich das beste sondern nur dein bestes nämlich dein Geld.

Das Schamgefühl sich vor einem fremden Menschen sich total zu öffnen belastet mich sehr.

Ich denke manchmal die zeit wird alles heilen, aber das ist natürlich nicht so.

Wer kann mir einen Tipp geben wie ich diese Problem lösen kann.

17.06.2012 13:19 • #11


A
Hallo, ich habe gerade diesen Thread entdeckt. Ich habe ähnliche Probleme seit einigen Jahren, manchmal mehr und manchmal weniger schlimm. Bei mir ist es auch hauptsächlich privat, im Beruf selbstbewusst und fit, obwohl Rechnungen und Finanzangelegenheiten mir definitiv auch da überhaupt keinen Spass machen.

Ich weiss allerdings nicht, ob Angst oder Widerwillen und Unlust das größere Problem sind. Ich schiebe Kleinigkeiten - Briefe aufmachen, Rechnungen zahlen, Überweisungen machen, Anrufe und Behördenwege erledigen, Steuersachen erledigen - tage-, wochen- und monatelang vor mir her und hasse mich dafür. Es hat machmal schon absurde Auswüchse angenommen, tausend Mahnungen, mehrmals Drohungen vom Gerichtsvollzieher wegen lächerlichen 20 Euro Verpflichtungen. Vor ein paar Monaten kam tatsächlich der Gerichtsvollzieher. Ich bin sofort zum Bankomat und habe ganz glücklich sofort ein paar hundert Euro in bar gezahlt, weil ich wusste, jetzt ist es endlich erledigt! Das Problem war nicht das Geld, aber eben eine undefinierbare Angst und Ablehnung, mich mit dem Kram zu befassen. Idiotisch ist natürlich, dass die Kosten so immer mehr werden, mit all den Mahngebühren, etc.

Ich habe jetzt folgende Strategie entwickelt: Ich schreibe es mir in meinen Terminkalender und zwar immer nur in kleinen Portionen. Also mache ich an einem Tag erst mal all die Briefe und Rechnungen auf und sortiere sie. Dann gönne ich mir mindestens bis zum nächsten Tag Pause bevor ich daran gehe, die abzuarbeiten. Ich bereite mich innerlich tagelang darauf vor, wie auf eine schwere Prüfung, also z.B. am Donnerstag mache ich zwei online-Überweisungen und am nächsten Dienstag schreibe ich einen lästigen Brief. Nicht immer schaffe ich es auch wirklich, aber immer öfter und zumindest die wichtigsten Sachen!

An dem festgelegten Tag brauche ich meistens auch noch mehrere Stunden, bis ich so weit bin. Dann setzte ich mich hin, und denke mir: es wird nur ein paar Minuten weh tun ... es dauert nur ein paar Minuten ... jetzt haltest du die Luft an, dann ist es vorbei. Und es geht! Danach gönne ich mir für die Anstrengung eine schöne Pause, Entspannung und sonstige Belohnung. Es klingt sicher für jemanden, der das Problem nicht kennt absurd, aber es funktioniert in letzter Zeit.

Momentan ist es viel besser, allerdings warten umfassende Steuererklärungen auf mich und die hab ich noch nicht einmal in den Kalender aufgenommen.

Allerdings, und darum schreibe ich das jetzt, hatte ich vor ca 18 MOnaten ein Burnout und ich auch habe ich diverse gesundheitliche Baustellen, Schilddrüsen und wahrscheinlich Nebennierenprobleme, obwohl alles subklinisch. Meine Vermutung ist, dass ich chronisch stressbelastet bin, bzw. eine Nebennierenschwäche habe und auch die Schilddrüse hier mitspielen könnte - gemeinsam erzeugen die dann auch Gefühle von Panik und Überforderung. Das heisst, ich versuche das Problem jetzt auch von dieser Seite anzugehen und hoffe dass, wenn meine chronische Erschöpfung besser wird, diese komischen Ängste und Blockaden auch wieder weggehen. Früher hatte ich das definitiv nicht! Da war ich stolz darauf, alles ganz gut im Griff zu haben. Also ich vermute, dass unerkannte und lange unbehandelte körperliche Probleme und Stress letztlich auch solche Auswirkungen haben können.

13.07.2012 20:33 • #12


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Mira Weyer