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Hallo, ich bin neu hier. Seit August letzten Jahres leide ich nach einer Coronaerkrankung an einer Angststörung verbunden mit einer Depression, die sich bis Anfang 23 ausschliesslich auf ein von mir dramatisiertes Problem in meiner Familie bezog. Das war eigentlich nicht so schlimm, aber ich habe mich wirklich komplett reingesteigert. Bekommen habe ich letztes Jahr erstmal Opipramol, das aber nicht ausreichend geholfen hat. Danach Quetiapin, das ich bei einer Dosis vom 300 mg nicht mehr akzeptieren konnte, da ich mich völlig blöd fühlte. Sertralin bekam ich auch 9 Wochen bis 100 mg. Das habe ich Mitte Februar 23 abgesetzt, da ich weiterhin starke Ängste, Herzschmerzen und SG hatte. Seit Mitte Februar Tianeptin 3x 12, 5 mg - keine Wirkung und Lyrica 50 mg. Leider bin ich in eine Tavorabhängigkeit reingerutscht, bisher 5 Wochen mit 0, 5 bis 1 mg. Bin jetzt stationär und bekomme Diazepam als Substitution.Meine Ängste sind immer extremer geworden, habe nun Angst vor allem (sogar Rausgehen etc) und dass mein Leben nie wieder gut sein wird. Ich google auch ständig. Bin mir nicht sicher, ob ich Derealisation habe. Diese Gefühle hatte ich, als ich vor 2 Wochen kein Tavor nahm und Arzttermine hatte. Stand dann unangenehm merkwürdig neben mir, obwohl ich alles mitbekommen habe und mich auch an alles noch erinnern kann. Ich steigere mich immer weiter in die Ängste rein, in der Klinik sagt man mir, ich soll mich ablenken. Bei dem Ausmaß meiner Ängste aber kaum noch möglich.

Wie komme ich da wieder raus?

Hat es jemand geschafft? Welche Medikamente könnten wohl noch helfen? Ich würde sogar das Quetiapin nochmal nehmen. Ich bin so verzweifelt. Für meine Familie möchte ich weiterkämpfen, aber wie schaffe ich das? Ich habe eigentlich ein schönes Leben möchte das auch wieder zurück.

26.03.2023 14:22 • 29.03.2023 x 1 #1


116 Antworten ↓


Marco2323
Zitat von Ex_Mitglid:
Hallo, ich bin neu hier. Seit Juni letzten Jahres leide ich nach einer Coronaerkrankung an einer Angststörung verbunden mit einer Depression, die sich bis Anfang 23 ausschliesslich auf ein von mir dramatisiertes Problem in meiner Familie bezog. Das war eigentlich nicht so schlimm, aber ich habe mich wirklich komplett ...


Hallo @Ex_Mitglid,

Es ist auf jeden Fall schon mal gut, dass du bereits in Behandlung bist. Angststörungen sind schwer zu besiegen und meistens ein langwieriger Prozess. Machst du denn in der Einrichtung auch eine Psychotherapie?

Zu deiner jetzigen Lage, es ist kein Wunder, dass sich deine Ängste verschlimmern, denn ersten hast du ja einiges an Medikamentenwechsel hinter dir, was sich meistens nicht sehr gut auswirkt und der Übergang von Tavor auf Diazepam ist aucht nicht grad immer einfach. Ausserdem nehme ich an, dass du langsam runterdosiert wirst? Das verstärkt dann natürlich deine Ängste.. Wenn man mal in der Benzoabhängigkeit drin ist, dann spielen die oft Ängste in einem absolut nicht natürlichen Ausmaß verrückt.

Was du zu deinem besten auf jeden Fall lassen solltest, ist das ständige Googlen. Versuch dich so gut wie es geht nicht auf deinen Zustand zu konzentrieren, die ständige Introspektion verschlimmert alles.

Du hast jetzt nicht super lange Tavor genommen also denke ich es wird nicht lange dauern bis die Ängste nachlassen.

Andere Medikamente würde ich jetzt erstmal nicht nehmen aber wenn du bereits stationär bist, dann klär das mit deinen behandelnden Ärzten. Es ist auf jeden Fall gut, dass du vor Ort bist, dort kann dir direkt geholfen werden falls es zu schlimm wird.

Viel Glück

26.03.2023 16:00 • x 1 #2


A


Generalisierte Angststörung wird immer schlimmer

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Ich danke Dir.
Psychotherapie gibt es nur mal nach Bedarf 20 min alle paar Wochen. Ergo, Psychoedukation, Sport werden angeboten.
Ich habe eine Therapeutin zuhause, aber ich muss erstmal wieder einigermaßen therapiefähig werden.
Eigentlich war ich immer eher gegen Medikamente, habe ich mich auch bei anderen Erkrankungen wenn möglich ohne behandeln lassen. Und jetzt habe ich den Salat und weiß gar nicht, welche Nebenwirkung von welchem Medi kommt. Hoffentlich geht es in meinem Hirn nicht alles drunter und drüber und kommt auch wieder in Ordnung. Mir ist total schwindlig, habe Ohrenrauschen, fühle mich benommen, antriebslos (das sicher wegen der Depri). Das Sertralin wurde innerhalb von 10 Tagen ausdosiert, das war vielleicht auch zu schnell.
Das Tavor soll mit Diazepam ausgeschlichen werden. Von der beruhigenden Wirkung des Diazepams merke ich aber nicht viel. Da half das Tavor viel besser.

26.03.2023 16:22 • x 1 #3


Kimsy
@Ex_Mitglid stimmt deine Altersangabe in deinem Profil? Dann würde ich sogar auf die WJ tippen, die machen alles nochmal um einiges schlimmer, was die Psyche angeht...

26.03.2023 16:38 • x 2 #4


Marco2323
Ok, das ist natürlich jetzt nicht sonderlich viel aber den Sport kannst du schonmal nutzen.. Zumindest soweit wie es in deiner körperlichen Verfassung geht. Oder einfach nur spazieren, einfach etwas den Körper bewegen.

Ich kenne die Lage wenn man garnicht mehr weiß woher jetzt eigentlich was kommt und die einzige Lösung ist eigentlich abwarten. Zuerstmal mal musst du von allen Medikamenten runter bevor du objektiv beurteilen kannst was woher kommt. Ich weiß es ist leicht gesagt, aber versuch dich nicht verrückt zu machen. Du bist in einer Klinik und dir kann geholfen werden. Dass es erstmal nicht schön ist, ist leider normal.

Ja also in 10 tagen das Sertralin ausdosieren war sicher sportlich. Die Symptome, Ohrenrauschen, benommen fühlen und Antriebslos sind sicher von den Benzos. Das ist klassisch. Und Tavor ist nochmal ein ganzen Zacken mehr angstlösend als Diazepam und flutet schneller im Hirn an. Diazepam hat eine universelle Wirkung und wirkt lange, dafür aber nicht so stark wie Tavor. Also das ist soweit normal, man nutzt das Diazepam eben zum Ausschleichen weil es lange wirkt und nicht so schnell zu Entzugserscheinungen führt wie Tavor.

LG

26.03.2023 16:38 • x 1 #5


E
Ja. Meine Periode habe ich immer sehr regelmäßig. Aber im Krankenhaus werden die Hormonwerte ja nicht ermittelt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich es in nächster Zeit zum Gyn schaffen
Eine Schilddrüsenunterfunktion habe ich auch, nehme L-Thyroxin 75. Ich war aber erst vor 3 Wochen beim Arzt zum Ultraschall und alle Schilddrüsenwerte sind i. O. Ich soll allerdings jetzt immer im Wechsel 75 und 50 nehmen und nach einiger Zeit dann komplett auf 50 runtergehen.

26.03.2023 16:51 • x 1 #6


C
@Ex_Mitglid mir geht es genau so... es ist der reine Horror

26.03.2023 16:55 • x 1 #7


K
Darf ich fragen in welchem Krankenhaus du bist

26.03.2023 20:50 • #8


E
Sorry vielmals, aber das möchte ich lieber nicht sagen. Ich möchte anonym bleiben. Das Risiko, dass Bekannte oder Kollegen davon erfahren, ist mir zu groß.

26.03.2023 21:45 • #9


K
Alles klar, nachvollziehbar.
Ich hatte sehr sehr ähnliche Beschwerden und war ziemlich lange in der Klinik.
Das Klinikprogramm entspricht einer Klinik in berlin. Deshalb die Frage. Aber ich kann dich sehr gut verstehen.
Ich habe bisher keine Lösung gefunden, auch nach der Klinik war es bei mir nicht besser.
Medikation mirtazapin und pregabalin/lyrica.

27.03.2023 09:36 • x 1 #10


R
Bist du in die Klinik wegen des Tavor gegangen? Du hast es ja weder besonders lang noch hoch dosiert genommen. Ich habe auch eine GAS und leider ist es das einzige, das mir hilft bisher.

27.03.2023 10:04 • #11


E
Ja, zum Tavorentzug.
Fühle mich alleine gelassen, denn mir wird hier nur gesagt, ich solle mich ablenken. Dann verschwände die Angst schon irgendwann von alleine.Ich solle einfach Vertrauen haben und abwarten. Gerne würde ich dies tun, aber dafür ist mein Angstlevel längst viel zu hoch. Ich habe erfolglos ersucht, dass den Ärzten zu erklären.

27.03.2023 14:21 • #12


E
PS: Meint Ihr, meine Erlebnisse (s. Ausgangsbeitrag) sind Derealisation? Das macht mir echt Angst, wenn es nicht vom Tavorentzug stammen sollte.

27.03.2023 14:24 • #13


Bosnian
@Ex_Mitglid den gesamten Verlauf bei dir habe ich auch. Jede Menge Medikamente und nun täglich Tavor 3 - 4mg seit 5 Wochen

27.03.2023 14:34 • #14


Bosnian
Ich persönlich bezweifle, daß es eine Heilung gibt / geben kann. Therapie hin oder her. Und, ich wünsche mir auch mein vorheriges Leben zurück. Was ich jetzt lebe, ist Überleben.

27.03.2023 14:35 • #15


E
Das ist nicht sehr aufbauend.
Ich wünsche mir einfach wieder ein etwas angstfreieres Leben. Das es vielleicht nicht mehr so früher wird, wäre ok und ich wurde weiter daran arbeiten.

27.03.2023 14:39 • x 1 #16


K
Ich mache das auch seit 6 Monaten durch.
Den ganzen tag habe ich ohrensausen, kieferdruck, herzstolpern und eine ständige angst mit panikattacken. Keine Minute Ruhe. War 4 Monate stationär, aber es hat nicht geholfen. Nehme auch die ganze zeit Medikamente aber die helfen auch nicht.
Es ist die Hölle auf Erden. Nur wenn ich einschlafe ist es Ok.

27.03.2023 14:45 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

K
In der Klinik konnte ich nicht mal mehr duschen gehen, konnte die Klinik nicht verlassen etc

27.03.2023 14:46 • x 1 #18


R
@Ex_Mitglid es wundert mich, dass sie dich bei so geringen Mengen Tavor stationär aufgenommen haben für einen Entzug.
Ich hab auch seit einem halben Jahr ganz schlimme Ängste und da hilft auch nur Tavor geben. Ich finde es auch nicht schön.

27.03.2023 15:02 • #19


Bosnian
@Rapunzel910 nimmst du Tavor?

27.03.2023 15:04 • #20


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