ich habe von einer beraterin gesagt bekommen, dass wohl ein grund für meine ängste ein fehlendes urvertrauen ist, das ich irgendwann verloren habe und das hat mich aus der bahn geworfen. okay. seither trage ich diesen gedanken mit mir herum. als hausaufgabe soll ich mir gedanken machen, was der grund dafür war. so. die mache ich mir nun und ich komme auf einiges, das ich gerne erklären möchte. vielleicht erkennt sich der ein oder andere wieder ? gibt mir tipps, ob ich auf dem richtigen weg bin ? kann mir sagen, wie ich das urvertrauen zurückbekomme ?
das erste, auf was ich komme, ist meine mutter. mit meiner mutter verband mich ein tiefes, sehr vertrauensvolles, enges verhältnis. das war nicht immer so. ich empfinde rückblickend das verhältnis zu meiner mutter als ich kind war schwierig. obwohl ich als erwachsene für vieles verständnis habe, was ich als kind nicht so gesehen habe. so habe ich mich oft nicht von ihr verstanden gefühlt. wir waren zwei sehr unterschiedliche menschen und ich hatte immer das gefühl, sie hätte lieber, dass ich mehr wie die oder jene tochter wäre. meine interessen waren anders. ich schlug einen anderen schulischen / beruflichen weg ein als sie dachte. ich hatte andere freunde. ich interessierte mich für andere musik, ich ging viel aus und nicht dorthin, wo sie mich gern gesehen hätte. ich trug die haare, die klamotten so wie es ihr nicht gefiel. ich muss aber sagen, dass sie mich immer hat machen lassen. damals habe ich das so gesehen, dass sie mich nicht liebt, weil ich nicht so bin wie sie das gern hätte - dabei hat sie mir nie steine in den weg gelegt - vlt mal gesagt, das wäre doch so oder so besser, aber letzendlich hat sie mich machen lassen und stand hinter mir. das sehe ich heute so - damals habe ich mich ausgeschlossen gefühlt, denn da war noch meine schwester und die war genau so, wie mama es sich gewünscht hatte. und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie mich trotzdem genau so liebt.
und das zweite, was mir einfällt ist eine unglückliche beziehung mit einem mann als ich noch anfang zwanzig war. der mir immer das gefühl gab, ich genüge nicht so, wie ich war. da kamen dann äußerungen wie - so schön bist du halt nicht, aber das ist ja nicht so schlimm - zieh doch die brille nicht auf, damit gefällst du mir nicht - dein Brust ist ja nicht soo groß, aber was solls - zieh dies nicht an und jenes nicht - wenn du dir die nase machen lassen würdest, würdest du gut aussehen....die liste lässt sich fortsetzen....
ich habe schon längst eine sehr glückliche beziehung und familie. dennoch fällt es mir heute noch schwer zu glauben, dass ich einfach meiner selbst willen geliebt werde. ich denke oft, ich muss dies und das tun und perfekt sein, sonst lässt man mich fallen. ich verbinde liebe damit, dass ich etwas leiste und dafür geliebt werde. dabei kann ich selbst bedingungslos lieben - und nicht glauben, dass auch ich es wert bin bedingungslos geliebt zu werden. das verletzt natürlich die, die mich lieben...
18.11.2016 14:03 • • 22.11.2016 #1