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Sasueue
Guten Abend meine lieben Angsthasen

Lange musste ich mit mir Ringen mich mal wieder hier zu melden, warum auch immer.

Nun hab ich nach 3,5 Jahren letzte Woche Mittwoch endlich mein Examen als Pflegefachfrau bestanden!
Die Prüfungszeit von Anfang Januar bis Mitte März war allerdings der Horror. Schon im Dezember hat sich meine Angst langsam angepirscht. Nicht durch Gedanken, aber durch körperliche Symptome wie gelegentlich beim Essen plötzlich nicht mehr schlucken zu können, ständiges Zähne zusammenbeißen und Verspannungen.

Ende Dezember stand das aller erste mal der Krankenwagen vor meiner Tür.
Diagnose: Panikattacke. Ich hatte zu dem Zeitpunkt COVID, schlechter Luft bekommen und mich reingesteigert.

Mitte Januar stand zum zweiten Mal der Krankenwagen vor meiner Tür.
Diagnose: Panikattacke. Ich hatte zwei Tage zu vor zum ersten Mal ein neues Medikament genommen (eine Antigen Spritze zur Prophylaxe bei Migräne). An dem Tag der Attacke nahm ich ca 10 Minuten zuvor eine Ibuprofen. Plötzlich haben meine Oberarme gekribbelt und mein Puls schoss Laut meiner Watch auf über 143 bpm. Mir wurde schwindelig, schlecht und ich bekam extremen Schüttelfrost. Ich dachte es wäre eine mögliche (nicht angezeigte) Wechselwirkung mit der Spritze. Das EKG war wirklich wie aus dem Lehrbuch und meine Symptome normalisierten sich schnell wieder, als die Rettungssanitätererinnen da waren.

Ende Januar hatte ich drei Tage meine schriftlichen Prüfungen. Ich hatte keine Panikattacken mehr (außer in einer Prüfung), die Gefanken waren „normal“, nur noch körperliche Symptome meiner Angst.
Schwankschwindel
Angstschwindel beim Essen
Appetitlosigkeit trotz Hunger
Das Bedürfnis ständig tief Luft holen zu müssen
Brustenge
Kribbeln überall am Körper
Schwächegefühl/ stark in den Beinen
Zittern
DR/DP

Anfang März hatte ich meine Praktische Prüfung. Bis dahin hab ich normal gearbeitet, hatte außer den „alltäglichen“ Stress an der Arbeit keine Mehrbelastung. Zumindest hab ich emotional und gedanklich keine gespürt, hab mich entspannt gefühlt. Auch an der Arbeit ging es mir immer gut. Doch sobald ich mal in die Pause ging, bzw. Nach de Arbeit nicht mehr abgelenkt war, begannen die schon oben genannten Symptome.
Bahnfahren wurde zum Horror für mich. Da geht es mir immer richtig mies. Ich kann mittlerweile laute und unerwartete Geräusche nicht mehr haben, kann in der Bahn keine Musik mehr hören. Ich kann keinen Kaffeemehr trinken, nur wenn ich dabei abgelenkt bin. Dabei liebe ich Kaffee. Ich merke allerdings sofort wenn mein Puls hoch geht.

Meine praktische Prüfung ist meinen Augen nicht fantastisch gelaufen und ich hatte 1,5 Wochen (bis zur notenverkündung) wirklich angst, das ich durchgefallen bin. Dieser Gedanke hat meinen Tag bestimmt. Ich hab Michael Tag danach irgendwie kränklich gefühlt, Warnschild der kleinsten Bewegung total im Eimer und hab mich für die darauffolgenden Woche krank schreiben lassen. Ich glaube, das war ein Fehler.

Seit dieser Woche (1. März Woche) geht es mir wirklich schlecht. Ich bin regelrecht auf meiner Couch eingefroren! Aufstehen und Dinge tun bereitet mir Angst, ich werde sofort zittrig, fühl mich schwach, muss tief Luft holen. Das Gedankenkarussel hat begonnen. Bin ich krank? Warum fühl ich mich so? Wird das wieder besser? Ich will das nicht mehr! Sozialleben? Fehlanzeige.

Am 13.03. hab ich meine mündliche Prüfung abgelegt und endlich Bescheid bekommen, dass ich mein Examen bestanden habe. Endlich!
Den Tag danach bin ich motiviert und zuversichtlich aufgestanden, habe ein bisschen Haushalt gemacht, telefoniert und hatte ein Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin, welches gut verlief. Danach trieft es mich aus dem nichts, ich wurde total schwach, hab mich extrem Krank und erschöpft gefühlt, hab derealisiert und depersonalisiert. Zuhause habe ich erstmal 5 Stunden geschlafen.
Am nächsten Tag bin ich zum Bereitschaftsarzt, mein rechter Lymphknoten am Kiefer war angeschwollen und ich habe mich so Krank gefühlt, hatte aber „nicht“, nur eine Zahfleischentzündung ein paar Tage vorher, die ich schon in den Griff bekommen hatte. Der Arzt hat meine Lymphknoten abgetastet, in meine Ohren und in meinen Hals geschaut, alles supi. Ich solle mich ausruhen und viel trinken, das käme vom Prüfungsstress und evtl. Eine kleine Infektion irgendwo im Körper.

Montags ging es wieder. Doch die Angst, die blieb. Keine Angstschübe mit Erholungsphasen, nein. Jetzt war die Angst 24/7 da! Mit allen bereits oben genannten Symptomen plus der Angst das ich vielleicht doch ernsthaft krank bin. Ich bin immer noch eingefroren auf meiner Couch und schaue fern, auf mein Handy zu schauen hab ich keine Lust. Ich habe sogar Angst zu rauchen (das Rauchen schlecht ist usw. Soll hier jetzt nicht Thema sein), hadere mit mir weil ich Schmacht habe.

Mein Partner und ich waren jetzt drei Tage Wellness machen und sind heute zurück gekommen. Die Angst hat sich im Zaum gehalten sobald wir was gemacht haben. Wellness im Wasser und Whirpool war jedoch schwer für mich. Kaltes/ Warmes Wasser erzeugt irgendwie einen Druck auf meiner Brust, ich merke das sich was in meinem Kreislauf ändert ( eigentlich ja alles ganz normal). Ich konnte es nicht aushalten und hab das Wasser schnell wieder verlassen. Im Restaurant sitzen und essen war auch schwer, aber nach einigen Minuten ging es.
Gestern war ich doch Stolz auf mich. Ich habe eine Stunde lang Squash gespielt und das ging sogar richtig gut! Und danach habe ich sogar noch eine 1-stündige Gesichtsbehandlung gemacht und konnte meine Angst gut im Zaum halten! Danach hat der warme Whirpool meine Angst wieder ausgelöst mit Schwindel. Mein ganzer Stolz war verschwunden und über dem Tag Hang wieder eine graue Wolke.

Jetzt bin ich wieder daheim, seit heute Nachmittag wieder auf der Couch gefroren, meine Nebenhöhlen, Lymphknoten und Ohrspeicheldrüse abtasten weil es irgendwie ja zwickt.
War das Wellness zu viel für meinen Körper? Oder das Squashen? Oh Gott hat das jetzt meinen Körper Krank gemacht? Herzmuskelentzündung? Nasennebenhöhlen-/ ohrspeicheldrüsenentzündung? Montag mal zum Arzt. Oder doch nicht?

Ja. was soll ich sagen.
Ich habe so sehr gehofft das es aufhört nach der Prüfung, aber ich glaube die Angsthat sich wieder gefestigt…

Ich freue mich wenn jemand von euch die Muse hatte meinen ewig langen Text zu lesen und ganz vielleicht ein paar nette Worte da lassen möchte, sei es Zuspruch oder eigene Erfahrungen.

Ich wünsche euch ein tolles, angstfreies Wochenende

22.03.2024 21:29 • 23.03.2024 x 1 #1


3 Antworten ↓


oli3000
@Sasueue Erst mal Glückwunsch und ich liebe auch Kaffee! Du hast trotz der Ängste mehr geschafft als ich in den letzten Jahren zusammen! Vielleicht gibt es unterbewusste Ängste auch mit der Arbeit, die Du anstrebst, die die Ängste ausgelöst haben! In der Therapie darüber reden, was Dich stresst!

22.03.2024 22:50 • #2


A


Examen ist geschafft aber die 24/7 Angst bleibt

x 3


Solti986
@Sasueue Hallo, ich wollte mivh auch zu deinen geäußerten Problemen melden
Ivh kann dich sehr gut verstehen, wirklich auch ich habe all diese Symptome schon gehabt oder habe sie immer noch. Wichtig ist das man sich Hilfe holt, auch wenn man denkt das es bestimmt bald wieder besser wird. Aber sobald man diese Angstzustände 24/7 hat ist es an der Zeit mal einen Psychater zu kontaktieren, der dann eine erste Diagnose ausstellt und dir sagt, was mqn als nächstes machen sollte. Gerade wenn es novh nicht sehr lange ist mit den Zuständen ist die Chance auf Heilung nivh sehr hoch. Also mein Tipp ist eindach nicht zu warten sondern direkt am Montag damit zu starten.

Wieso hast du das Gefühl immer tief einatmen zu müsse? Debkst du das nivht genug luft in die Lunge kommt oder der Sauerstoff nivht reicht? Haat du dich schonmal organisch checken lassen das alles ok ist am Herzen, der Lunge usw.
Wenn ich dieses Luftproblem habe sage ich mir immer das wenn es wirklich so schlimm ust wie ich denke, dann wäre ivh schon längst nivht mehr unter uns, aber siehe da so svhlimm ist es dann svheinbar doch nicht. Ich merke das wenn ivh mich auf meine Atmung konzentriere, es sofort svhlevhter wird. Man atmet verkrampft oder zu tief oder zu flach. All das bringt nichts ausser das man Verspannungen ohne ende bekommt die das Problem noch schlimmer machen. Vielleivht hilft ja auch schon eine warme dusche oder ein heißes Körnerkissen, manchmal bewirkt so etwas wunder.

Also wie gesagt du darfst jetzt nicht anfangen nivhts mehr zu tun. Das gleivhe spiel mit dem Puls, mach einmal sport wie zum beispiel joggen auch wenn es nur 5 min sind. Dein Puls wird hochschiessen und das ist auch gut so dann funktioniert dein Körper richtig. Ich weiß das es in dem Moment sehr unangenehm ist, aber halt es dann einfach für die paar min aus. Du wirst merken das nichts passiert sondern der Puls uch schnell wieder sinkt. Das heist du fällst nicht gleivh um oder bekommst einen Herzinfarkt oder sowas.

Ich weiß es ist alles leichter gesagt als getan aber bitte versuche es einfach. Wichtig ist nur das du etwas unternimmst und zwar sofort. Ivh hoffe ich konnte ein wenig helfen

23.03.2024 14:11 • #3


Icefalki
Zitat von Sasueue:
sei es Zuspruch oder eigene Erfahrungen.


Meiner Meinung nach sollte man mit der Angst umgehen lernen, da sie nie wieder wirklich verschwinden wird.

Ich denke, dass wir sie im Bruchteil einer Sekunde gelernt haben und wie radfahren und schwimmen, sie nie mehr verlernen werden.

ABER, man kann damit klarkommen. Was furchtbar wichtig ist, dass wir nur eine begrenztes Mass an Stress ver- und ertragen und hier gilt es die Balance zu wahren.

Und immer brav den Vitamin D und B Spiegel hoch halten, denn stimmen die Blutwerte nicht, kann auch das zur Verschlimmerung führen.

Und ich überprüfe meine Gefühle immer auf das Hier und Jetzt. Denn bin ich im Katastrophenmodus, hat das mit der Realität wenig zu tun.

Und manchmal hilft gar nix, dann Augen zu und durch.

23.03.2024 14:23 • #4





Mira Weyer