Hallo liebe Conchita, und hallo liebe Forumsmitglieder
Als ich diesen Thread gelesen habe, hatte ich sofort das Gefühl schreiben zu müssen.
Zum einen Teil, weil ich selber die Angst vor dem Tod habe und zum anderen, weil ich, dadurch, dass meine Mutter sehr übertrieben Angst vor Krankeiten hat, auch die andere Seite kenne, und mich seit langer Zeit damit beschäftige.
Mich damit auch beschäftigen muss, weil ich meine Mutter und auch meine Schwester immer beruhigen muss. Und das kann ich nur, wenn ich meiner eigenen Einstellung sicher bin. Deshalb denke ich, dass meine Gedankengänge was das angeht gar nicht mal so doof sind und vielleicht helfen sie euch auch ein wenig weiter.
Zum Thema Tod kann ich eigentlich nur etwas recht plumpes sagen: Wir müssen damit klarkommen. Ich habe ungeheure Angst davor. Ich liebe das Leben, obwohl ich eher in den Schattenseiten lebe und der Gedanke daran, dass das alles endlich ist, macht mich kirre. Da ich zur Zeit eine sehr schlimme Phase durchmache, hatte ich sehr viel Zeit zum nachdenken. Vor allem tiefgründig nachdenken.
Ich habe mich einige Abende vor dem Schlafengehen wirklich intensiv in alles reingedacht. Mir mal vor Augen geführt, was ich und wir eigentlich alle verdrängen.
Ich hätte jedes Mal losheulen können, weil es einfach auch eine Sache ist, die man nicht ändern kann. Meine Gedanken waren so intensiv und tiefgründig, dass ich dachte ´noch ne Woche länger und man kann mich einweisen´.
Und dann fing ich an mir einfach bewusst zu machen, dass es eben nicht änderbar ist und, dass man dann so was auch nicht zerdenken sollte.
Wir sollten zwar immer daran denken, dass wir nur dieses eine Leben haben und versuchen es zu genießen, aber nicht an das was kommt.
Wir haben es einfach nicht in der Hand. Was wir aber in der Hand haben ist, dass uns solche Dinge nicht das Leben zerstören, um was wir uns doch eigentlich so Sorgen.
Ich denke, hoffe, auch, dass wir noch über den Tod des Körpers hinaus existieren.
Zumindest mir hilft das noch mal als kleine „Beruhigung“.
Und obwohl ich keine Kirchengängerin o.Ä. bin, bete ich abends auch. Sogar wenn das sinnlos sein sollte, so ist es zumindest für mich auch wieder ein kleines Stück Halt/Hoffnung.
Vielleicht kannst du/könnt ihr, auch auf ähnliche Weise eine Taktik entwickeln, um besser damit umgehen zu können.
Angst vor Krankheiten habe ich persönlich nicht, und das obwohl meine Mutter, seit ich denken kann so ist und das auch an uns Kindern ausgelassen hat. Ich sollte zB schon im Grunschulalter Fragen beantworten wie, ob sie Krebs hat und sie dem Arzt glauben kann etc.
So ist das noch bis heute und meine Schwester (älter als ich) ist auch sehr ängstlich was das angeht.
Auch in dem Fall kann man erstmal sagen, dass vieles einfach nicht änderbar ist. Hier ist es aber natürlich vom Vorteil, dass man vielen Dingen, den Meisten, mit Vorsorgeuntersuchungen etc, entgegenwirken kann. Man sollte das unbedingt wahrnehmen und sicher auch zum Arzt, wenn etwas plötzlich, sehr, und oder unerwartet schmerzt.
Das steht außer Frage.
Aber man muss einen Punkt finden an dem man sagt, dass es gut ist.
Ich weiß aus den Erfahrungen mit meiner Mutter, dass Menschen mit Angst vor Krankheiten alle Untersuchungen zig mal machen lassen, keinem Arzt glauben, selbst auf Forschung gehen (Google. Tu ich auch, aber mit Distanz) und sich jeden Tag fast wahnsinnig machen.
Ein Piepen im Ohr und es wird direkt ein Termin für einen MRT gemacht. Und ich verstehe, wie schlimm Ängste sein können, dass sie einen zu Solchen Aktionen treiben, aber man sollte immer versuchen, sich selbst auf den Boden zurückzuholen. Das was ich bei meiner Schwester und Mutter dauernd machen muss.
Wenn meine Ängste (andere. steht in meinem Beitrag) mich packen, versuche ich mich auch direkt wieder „wachzurütteln“.
Bei meiner Mutter und Schwester gehe ich es immer mit Logik an (meine auch, aber meine sind ja nicht mal logisch).
Es sind so simple Dinge wie, dass ich meine Schwester daran erinnere, dass der Arzt noch gesagt hat, dass alles ok sei und die Ergebnisse doch auch gut waren.
Auch sage ich ihr, dass sie mit aller Wahrscheinlichkeit schon im Krankenhaus liegen würde, wenn die Ärzte nur einen Verdacht hätten.
Es sind zwar plumpe Aussagen von mir, aber im Grunde auch die Wahrheit.
Man muss es vllt sogar mal ein wenig wirtschaftlich sehen. Klar verdienen Ärzte, Krankenhäuser, nicht die Welt an den Patienten. Es gab je genug Streiks etc. Aber ich glaube, wenn die können, sehen die zu, dass die Patienten mehrmals wiederkommen müssen.
Es wird oft gemeckert, dass der Arzt nur 10Minuten für einen Patienten hat. Das mag sein, aber was ich auch mitbekomme ist, dass ganz schnell Bluttests, Röntgen, MRTs, Spiegelungen angeboten werden. Und das u.A. (vllt meckern jetzt einige), weil das zusätzlich Geld bringt (wem auch immer).
Ich sehe es also so (das klingt böse, sorry), dass es den Ärzten und Krankenhäusern mehr bringen würde, wenn wir was hätten.
Wenn man also schon alle Untersuchungen gemacht hat, von A-Z, und es gibt keinen negativen Befund, dann kann und sollte man das u.A. deshalb allein schon glauben.
Jede weitere Energie die man da rein steckt, macht den Körper letztendlich wirklich krank.
Und das ist auch ein Punkt den man einfach nicht verdrängen darf. Ich hatte zB vorletztes Jahr 2Monatelang ungelogen jeden Tag von Früh bis spät höllische Kopfschmerzen.
Es wurden wirklich alle Untersuchungen gemacht die man nur machen kann und man hat nichts gefunden. Ich war am Verzeifeln und hatte alle Ärzte durch. Vom Allgemeinmediziner bis Zahnarzt. Bis ich letztendlich resignierte, zur Ruhe kam und nach und nach alles besser wurde. Da wurde mir klar, dass mein Zustand zu der Zeit mit meinem Stress und meiner Psyche zu tun hatte. Auf den Körper wirkte es sich aus, weil ich u.a. die Zähne zusammenbiss und sich dadurch alles Muskeln am Kopf verspannten, wodurch irgendwann der Schwindel kam. Die ganze Muskulatur war steinhart und wurde dann von einem Physio behandelt, was bis heute Linderung brachte. Besser gesagt ist es weg, aber wenn es mal wieder zu stressig ist weiß ich wieso und massiere dann u.a. selber oder versuche zu entspannen.
Vielleicht ist es ja bei vielen mit Kopfweh genauso. Wenn euch Kopfweh plagt und ihr es noch nicht versucht habt, massiert mal leicht vor dem Ohr bis hin zum Kiefergelenk. Meist merkt man schon vor dem Ohr einen kleinen schmerzhaften Knubbel. Dieser ist normal nicht da und zeigt an, wie verspannt das schon ist. Eventuell ist es bei einigen von euch auch des Rätsels Lösung.
Ich möchte damit nur verdeutlichen, dass der Körper uns sehr sehr oft einen „Streich“ spielen kann und wir, vor allem, wenn wir wissen dass wir Stress haben, immer erst für uns logisch schauen sollten ob es daher rühren kann und erstmal daran arbeiten.
Angst vor Krankheit und Tod sind Dauerstress und das kann sich auf alles auswirken.
Klar sind beide Ängste begründet, aber es ist wichtig, dass man versucht damit umzugehen, Taktiken entwickelt oder sich einfach nur genug Ablenkt.
Das Leben ist im Grunde wirklich sehr kurz. Man sollte versuchen, sich nicht mit zu vielen Dingen zu belasten, sonst rauscht es an einem vorbei. Und das ist es doch was wir nicht wollen; das Leben schnell verlieren. Ich habe durch meine Ängste und Zerdenken etc. schon zu viel Zeit weggeworfen und die ist nicht mehr zurückzuholen. Bei euch wird’s nicht anders sein. Versucht aus diesem Angstgefängnis auszubrechen und nehmt die Sachen, wie sie sind, auch wenn es der dümmste Spruch ist, den es gibt. Es ist harte Arbeit, aber ich denke, dass man das schaffen kann und drücke allen Betroffenen die Daumen.
Ganz liebe Grüße
16.05.2012 19:45 •
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