Pfeil rechts
8

E
Hallo Ihr Lieben,
ich habe endlich ein Vorgespräch in einer Klinik für Psychosomatik.
Ich werde danach auf einer Warteliste gesetzt und habe keine Ahnung wie lange es dauern wird, bis ich dann dort hin kann.

Ich wollte jetzt mal Fragen, ist es sinnvoll sich vorsichtshalber auch noch in einer anderen Klinik vorzustellen?
Falls da die Wartezeit kürzer wäre?
Und woran erkennt man eine gute Klinik?

Und:
Ich wollte mir einen Block nehmen und aufschreiben, was ich morgen unbedingt alles sagen muss, damit ich vor Aufregung nicht die Hälfte vergesse. Habt Ihr einen Tipp was man unbedingt nicht vergessen darf oder sonst irgendwas das man erwähnen sollte?
Ich dachte erstmal meine Symptome und Ängste zu erwähnen und was vielleicht schon untersucht wurde.

09.08.2023 10:46 • 14.08.2023 #1


6 Antworten ↓


D
Hi @Eni35,
üblicherweise (so war es bei mir jedenfalls immer) wirst Du danach gefragt, welches Ziel Du bei der Behandlung erreichen willst. Darüber ein paar Gedanken zu haben, ist also schon mal nicht verkehrt. Die Symptome sind eher nebensächlich, denn welche Symptome zu Deiner Diagnose passen, ist dem Arzt/Therapeuten ja bekannt. Sie kurz zu benennen reicht also folglich aus. Da Du ja eine Einweisung hast, ist eine Behandlung ja induziert. Es könnte hilfreich sein, zu schildern, worin die hauptsächlichen Probleme im Alltag bestehen. Beispielsweise Schwierigkeiten mit Menschen in Kontakt zu treten oder fehlende Tagesstruktur und eben das was Du ändern möchtest. Wohlgemerkt, was Du an Dir oder Deinem Verhalten ändern möchtest, denn eine Änderung der Lebensumstände, die Andere zu verantworten haben, also Personen bei deinem AG oder deine Familie oder den Partner, kann die Klinik ja nicht ändern und Du ja im Grunde auch nicht.

09.08.2023 11:10 • x 2 #2


A


Vorgespräch Psychosomatischen Klinik -Erfahrungen/Tipps

x 3


E
@Disturbed Oh vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Das mit den Zielen ist eine gute Idee.
Da wäre mir sicher, wenn ich davor sitze nichts eingefallen, wenn ich das gefragt worden wäre.
Wenn die Symptome nicht da wären, könnte ich vieles machen.
Zur Zeit, bin ich nur im Haus. Traue mich nicht raus oder was zu machen.
Sind keine Symptome da, sieht das ein klein wenig anders aus.

09.08.2023 11:41 • x 1 #3


D
@Eni35 Es ist ja im Prinzip schon so, dass man in der Klinik bezüglich der Linderung von Symptomen gerne Medikamente empfiehlt. Wenn also Schlafstörungen da sind, wirds ein Mittelchen geben, wenn Antrieb fehlt auch und für andere Symptome gibts andere Pillen.
Die therapeutische Behandlung ist aber ja das, was an der Wurzel anpacken soll und da werden Ziele definiert werden, denn nur am Fortschritt in Richtung des zu Erreichenden, kann gemessen werden, ob die Therapie fruchtet.
Ich bezeichne mich mal als Therapieerfahren und eines habe ich erkennen können. Es ist wichtig, von Anfang an offen zu sein und auch ehrlich sich selbst gegenüber. Je präziser etwas geäußert wird, desto besser wird der Therapeut darauf eingehen können und das ist umso wichtiger, weil die Zeit ja begrenzt ist. Ich drück Dir die Daumen, dass es für Dich gut läuft und Du einiges hilfreiches mitnehmen kannst.

Vielleicht noch etwas zum überdenken. Sich hinreißen zu lassen, etwas als Ziel zu nennen, wovon man glaubt, der Therapeut würde das gerne hören wollen, weil das ja üblicherweise so sein muss und jeder sowas sagen würde, ist grundverkehrt. Du bist derjenige der klar definiert wohin die Reise gehen soll. Alles andere sehe ich persönlich als Zeitverschwendung.

09.08.2023 12:03 • x 3 #4


E
@Disturbed
Wow! Vielen Dank auch diesmal wieder für Deine ausführliche Antwort!

Das kann mir wirklich weiterhelfen. Weil man ja oft was anderes denkt…

Das wird dann für mich schwer ein Ziel zu formulieren. Weil ich nicht weiß was ich wirklich bezwecken will.
Natürlich die Symptome zu reduzieren und wieder normal leben und vorallem das Haus überhaupt verlassen zu können, ohne Todes Angst haben müssen zu sterben. Sind das schon Ziele?

09.08.2023 13:58 • x 1 #5


D
@Eni35 alles was Du gerne erreichen willst, sind Ziele. Da gibts kein Richtig oder Falsch, wenn Du ein Ziel benennst. Auf dem Weg zur bestmöglichen Genesung oder idealerweise Heilung, was ja ein Hauptziel sein kann, lassen sich ja Zwischenziele definieren. Also ein Zwischenziel kann lindern von Symptomen sein um überhaupt an weiteren Zielen zu arbeiten. Wenn Du einen Grund für deine Erkrankung kennst und es etwas ist, dass Du bearbeiten könntest wäre es vielleicht ein Ziel, dass Du in die Lage kommst, es tatsächlich auch zu können. Wenn Dir deine Erkrankung eigentlich Grundlos vorkommt, kann es das Ziel sein, einen Grund zu erkennen.
Also Ziele können sich auch im Laufe der Behandlung ändern oder auf etwas aufbauen, das schon erreicht wurde.

09.08.2023 23:38 • x 1 #6


Shalisar
Hallo Eni,

falls das ok ist, wollte ich nur mal nachfragen, ob Du Dein Vorgespräch inzwischen schon hattest und falls ja, wie es gelaufen ist.

Ich wünsche Dir, dass Du nicht so lange warten musst, bis Du in der Klinik aufgenommen werden kannst,

Liebe Grüße
Shalisar

14.08.2023 22:50 • #7





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf