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M
Hallo,

möchte alle, die schon mal in einer psychosomatischen Klinik waren, fragen, was bei ihnen so in den Abschlussberichten drin gestanden hat?

Abgesehen davon, dass viel Verkehrtes und Verdrehtes bei meinem drinsteht, bin ich extrem verärgert, da intime Details aus den Therapie- Gesprächen, und dazu eben auch noch verkehrt dargestellt und verzerrt, im Bericht stehen, die meiner Meinung nach unter die Schweigepflicht fallen würden.
In diesem Bericht sollte doch die Diagnose stehen und keine detaillierten Beschreibungen aus meinem Leben?

Noch dazu ist der erste Bericht per Post verloren gegangen, und wer weiss, wer den jetzt in Händen hat... Das ist eine gräßliche Vorstellung für mich!

Ich habe in Ihr Recht als Patient gefunden, dass der Therapeut nicht alles, sondern nur, was notwendig ist, um den Zweck zu erfüllen, weitergeben darf, selbst wenn er von der Schweigepflicht entbunden ist, was ja notwendig ist, wenn der Bericht, wie bei mir, an die Rentenversicherung geht.

Wer hat da Erfahrung und kann mir weiterhelfen?

Danke für Rückmeldungen!
Viele Grüße

29.05.2012 23:58 • 07.06.2012 #1


20 Antworten ↓


M
Hallo,also ich denke schon das es wichtig ist,sei es für die Rentenversicherung od Deinen Therapeuten,zu wissen wasmit Dir los ist.Und da gehört schon ein detaillierter Abschlußbericht dazu.Falls wirklich etwas falsch dargestellt wurde kannst Du es doch persönlich klarstellen,was ich aber fast nicht glauben kann.Das der erste Bericht verloren ging ist sicher ärgerlich aber was solls,derjenige der ihn findet kennt Dich doch nicht od?Es ist enorm wichtig für Deinen Therapeuten zu wissen wie es Dir in der Klinik ging damit man hinterher besser weiterarbeiten kann.

30.05.2012 07:58 • #2


A


Abschlussbericht aus der psychosomatischen Klinik

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HeikoEN
Es ist ein sehr weites Thema, was in einem schulmedizinischen Befund oder Arztbrief hineingehört und was nicht.

Dazu gibt es KEINE rechtliche Regelung und selbst die Ärzteschaft ist sich darüber NICHT einig. Verschiedene medizinische Fachgesellschaften sind dabei, diverse Richtlinien für sich zu definieren. Allerdings ist das ein Prozess, der über Jahre und Jahrzehnte geht und einer gewissen Entwicklung auch unterliegt.

Denn es ist genauso frei wie die eigentliche Therapie, die vom Arzt gewählt wird. Arzt A hält Medikament B für gut mit Methode C, aber Arzt B hält Medi D für gut ohne Methode C.

Ich würde es allerdings in Deinem Fall schon so sehen, dass es positiv ist, auch wenn Dinge im Brief stehen, die erstmal überraschen. Der Empfänger des Briefes wird sich sowieso ein eigenes Bild verschaffen und das, was in dem Brief steht, nur als Anhaltspunkt für seine weitere Diagnostik nutzen, damit er nicht bei Null anfangen muss und schonmal weiss, worum es grob geht.

Eine detaillierte Beschreibung von dem, was inhaltlich gelaufen ist, kann dann auch schon drinstehen, insb. wenn es sozusagen pathologisch, also krankhaft, ist.

Die Rentenempfänger wird allerdings NUR die Diagnose interessieren. Alles andere geht in den Bereich der Interpretation und das haben selbst die Kostenträger begriffen. Darum gibt es ja Diagnosen anhand eines starren und bundesweit gültigen Diagnosekataloges.

Und ja, der Arztbrief geht erstmal nur an die Empfänger, die Du auch autorisiert hast. Alle anderen dürfen anfragen und Du müsstest ggf. den behandelnden Arzt von der Schweigepflicht entbinden. Das ist Gesetz und Verstösse werden auch relativ gut geahndet. Von daher würde ich mir um den verlorenen Brief nicht die Sorgen machen. Denn über die rechtliche Seite wäre zu fragen, wer denn ein wirkliches Interesse, neben der BILD-Zeitung zur Füllung des Sommerlochs, hätte an Deiner Lebensgeschichte?

30.05.2012 08:06 • #3


M
Hi,
erst mal danke für Eure Antworten.
Es geht nicht um einen Diagnosebericht von Therapeut zu Therapeut, sondern darum, dass der Abschlussbericht a) anmeinen Hausarzt und b) an die Rentenversicherung versandt wurde.
Und es geht nicht um Diagnosen, sondern um den Inhalt meiner Gespräche mit der Therapeutin.
Auch wenn Ihr es Euch nicht vorstellen könnt- auf jeder Seite steht etwas Unwahres.
Da steht zum Beispiel: Die Patientin hatte wie schon früher massive Probleme in ihrer letzten Arbeitsstelle und fühlte sich als Mobbingopfer.
Das ist absolut falsch- ich hatte überhaupt keine massiven Probleme mit der Arbeit und fühlte mich auch nicht als Mobbingopfer, sondern aufgrund meiner sozialen Phobie und den damit verbundenen somatisierten Störungen, Reizdarm und Reizblase, rannte ich den ganzen Tag auf Toilette und hatte so viele ausgeloggte Zeiten (Call- Center), dass ich mich krankschreiben lassen musste und schließlich gekündigt wurde aufgrund der Fehlzeiten.
Also eine völlig falsche Aussage in dem Bericht.
Zudem eben Äusserungen über mein Leben, noch dazu verkehrt und verzerrt wiedergegeben.
Was geht der Inhalt der therapeutischen Gespräche die Rentenversicherung an?
Die Poststelle dort, die Angestellten in der Hausarztpraxis?
Das fällt doch unter die Schweigepflicht!
In so einen Bericht gehört doch nur die Diagnose, z.B. Angststörung mit somatisierter Reizblase, und nicht, die Patientin hat dies oder jenes gesagt!
Ich bin ziemlich sicher, dass ich da richtig liege, weil ich weiß, dass auch Therapeuten ihre Berichte an die Krankenkasse verschlüsseln müssen und gar nicht unter dem Patientennamen weitergeben dürfen.
Natürlich kann man sagen, jemand, der meinen verlorengegangenen Bericht jetzt in Händen hat, kennt mich wahrscheinlich nicht- aber vielleicht kennt er mich ja doch, ich habe auch oft falsche Post in meinem Briefkasten, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Euch egal wäre, wenn Eure Nachbarn intime Details über Eure Person, Euer Leben, Eure Krankheit wissen würden!?
Grüße

30.05.2012 16:33 • #4


Christina
Hi,

ich kenne - neben dem Kurzbrief, in dem fast nur die Diagnose steht - nur derart ausführliche, detaillierte Briefe. Normalerweise unterschreibt man auch, wer alles so einen Brief bekommen darf/soll. Insofern ist alles normal.

Wenn Verzerrungen drinstehen, solltest du die mit der Therapeutin der Klinik klären und ggf. einen neuen Brief verlangen.

Und ein verloren gegangener Brief - nunja, wahrscheinlich ist er irgendwo untergegangen, wo es dir egal sein kann. Nachbarn hätten dir doch wohl einen Brief mit deinem Namen drauf rübergereicht. Hätten sie jedenfalls müssen, ihn zu öffnen würde gegen das Briefgeheimnis verstoßen.

Liebe Grüße
Christina

30.05.2012 17:44 • #5


HeikoEN
Zitat von Mahabharata:
Es geht nicht um einen Diagnosebericht von Therapeut zu Therapeut, sondern darum, dass der Abschlussbericht a) anmeinen Hausarzt und b) an die Rentenversicherung versandt wurde.


Aha, war aber so nicht in der ursprünglichen Nachricht erkennbar.

Zitat von Mahabharata:
Und es geht nicht um Diagnosen, sondern um den Inhalt meiner Gespräche mit der Therapeutin.


Aha, ok.

Zitat von Mahabharata:
Was geht der Inhalt der therapeutischen Gespräche die Rentenversicherung an?
Die Poststelle dort, die Angestellten in der Hausarztpraxis?
Das fällt doch unter die Schweigepflicht!


Richtig, daher sind die Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen per Vertrag auch zur Schweigepflicht verpflichtet.

Zitat von Mahabharata:
In so einen Bericht gehört doch nur die Diagnose, z.B. Angststörung mit somatisierter Reizblase, und nicht, die Patientin hat dies oder jenes gesagt!


Nö. Da gehört alles rein, was dem befundenden Arzt als interessant und pathologisch erscheint.

Zitat von Mahabharata:
Ich bin ziemlich sicher, dass ich da richtig liege, weil ich weiß, dass auch Therapeuten ihre Berichte an die Krankenkasse verschlüsseln müssen und gar nicht unter dem Patientennamen weitergeben dürfen.


Wäre mit völlig neu und ich bin seit über 25 Jahren in dem Business zu Hause

Die Krankenkasse ist der Kostenträger Deiner Behandlungen und hat sogar ein juristisches Recht darauf zu wissen, wofür sie denn so bezahlen.

Der Arzt, Therapeut, Klinik ist der Leistungserbringer, der dem Kostenträger Bericht darüber erstatten muss, was los ist und wofür nun Kosten anfallen.

Initial muss das im Fall einer Akutklinik (niedergelassene Ärzte, Kurkliniken usw. ist das anders) innerhalb von 3 Tagen passieren. Dann muss eine Diagnose FESTSTEHEN, sonst zahlt niemand mehr für die Behandlung.

Zitat von Mahabharata:
Natürlich kann man sagen, jemand, der meinen verlorengegangenen Bericht jetzt in Händen hat, kennt mich wahrscheinlich nicht- aber vielleicht kennt er mich ja doch, ich habe auch oft falsche Post in meinem Briefkasten, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Euch egal wäre, wenn Eure Nachbarn intime Details über Eure Person, Euer Leben, Eure Krankheit wissen würden!?


Verstehe, ich bin der falsche Ansprechpartner für Deine Kritik und habe lediglich versucht, Dir ein wenig die Spannung zu nehmen. Und egal wäre mir das auch nicht, denn das habe ich auch nicht in meiner Antwort geschrieben. Aber es wäre trotzdem kein Problem, weil sowas unter das Briefgeheimnis fällt.

Sorry, dass Dir meine Ausführungen dazu nicht weitergeholfen haben.

30.05.2012 17:46 • #6


M
Passt schon, ist mir schon klar, dass Ihr es nett gemeint habt.
Ein Briefgeheimnis wird bloß niemanden interessieren, wenn er in meine Post schaut- davon kann man nun einmal nicht ausgehen, denn die Menschen sind nicht per se alle so anständig, wie man es sich vielleicht erhoffen würde.
Diebstahl ist auch verboten, und dennoch wird geklaut
Werde auf jeden Fall gegen die ganzen Unwahrheiten und falschen Diagnosen, die entgegengesetzt sämtlicher anderer Diagnosebriefe sind, die ich bisher von Neurologen, Orthopäden, Psychologen usw. habe, vorgehen und Beschwerde wegen des Bruchs der Schweigepflicht einlegen, wenn es auch nun schon `raus ist und alle es gelesen haben.
So eine Klinik sollte beim Leistungsträger bekannt gemacht werden.
P.S. Wenn Du schon 25 Jahre in dem Business bist frag`mal nach- es gibt einen besonderen Datenschutz bei psychotherapeutischen Diagnosen, der vorsieht, dass diese verschlüsselt ohne Namen, nur für den speziellen persönlichen Sachbearbeiter einsehbar, weitergegeben werden.Ist nun mal so.

30.05.2012 18:39 • #7


HeikoEN
Zitat von Mahabharata:
P.S. Wenn Du schon 25 Jahre in dem Business bist frag`mal nach- es gibt einen besonderen Datenschutz bei psychotherapeutischen Diagnosen, der vorsieht, dass diese verschlüsselt ohne Namen, nur für den speziellen persönlichen Sachbearbeiter einsehbar, weitergegeben werden.Ist nun mal so.

Nein, gibt es nicht. Es obliegt dem Betreiber der jeweiligen Einrichtung, die solche Daten verwaltet bzw. speichert.

Die Problematik taucht u.a. gar nicht so selten auf, wenn man einmal daran denkt, wenn jemand aus dem Krankenhaus in dem er arbeitet, plötzlich stationär liegt und z.B. mit einer Diagnose wie Leberzirrhose oder Hepatitis oder HIV oder Borderline oder oder oder...

Erst in den letzten Jahren, nach der Verschärfung bzw. nach der öffentlichen Diskussion über den Datenschutz, sind z.B. auch technische Voraussetzungen geschaffen worden, damit die Kollegen von Station 36 nicht mal eben schauen können, warum Schwester S., die auf Station 12 liegt, eine solche Diagnose wie o.g. hat.

Und ja, das sog. Fallmanagement, was Du beschreibst bei Kostenträgern oder auch bei anderen öffentlichen Einrichtungen wie z.B. dem bekannten Arbeitsamt, ist eine relativ neue Führungsart und auch noch nicht standardisiert, weil es schlichtweg dazu nur Empfehlungen, aber keine bindenden Richtlinien gibt.

30.05.2012 18:49 • #8


M
Du hast Unrecht, aber ich mag nicht weiter mit Dir darüber dikutieren, denn das war nicht der Ansatz meiner Frage.

Mein Arzt hat mir heute angeraten, gegen all die herabwertenden und unsachlichen Begriffe in dem Diagnosebrief, die in so einen nicht (!) hineingehören, sowie die Fehldiagnosen und falschen Behauptungen sowohl bei der Klinik wie beim Kostenträger Einspruch einzulegen.

31.05.2012 20:56 • #9


HeikoEN
Manchmal ist die Lösung so einfach...

01.06.2012 08:55 • #10


G
Zitat von Mahabharata:
Du hast Unrecht, aber ich mag nicht weiter mit Dir darüber dikutieren, denn das war nicht der Ansatz meiner Frage.

Mein Arzt hat mir heute angeraten, gegen all die herabwertenden und unsachlichen Begriffe in dem Diagnosebrief, die in so einen nicht (!) hineingehören, sowie die Fehldiagnosen und falschen Behauptungen sowohl bei der Klinik wie beim Kostenträger Einspruch einzulegen.

Vergiss dabei aber nicht, welchen Zweck du mit dem Ganzen verfolgst.

Wenn du z.B. eine Rente wegen psychischer Arbeitsunfähigkeit anstrebst, dann waren diese Diagnosen und Mitteilungen wohl eher ein Geschenk als eine Belastung.

01.06.2012 10:43 • #11


M
Ich möchte halt einfach nur wahrheitsgemässe Diagnosen in meinen Papieren stehen haben, die reichen ja schon vollkommen aus...
Wenn zu den bisherigen Diagnosen völlig konträre Behauptungen aufgestellt werden, die weder mein Arzt noch ich nachvollziehen können, und Dinge, die nicht in einen öffentlichen Bericht gehören, sowie andere, wichtige Diagnosen einfach fehlen, ist der ganze Bericht halt einfach leider nicht korrekt .

02.06.2012 13:51 • #12


C
Also ich muss sagen, manchmal kann man es vergessen und eigentlich müssten die Krankenkassen dann von den Kliniken das Geld zurück verlangen.

Ich war im Sommer vor 3 Jahren für knapp 6 Wochen in einer Tagesklinik hier in Berlin. Einzelgespräche und wo es dann auch um Diagnosen gegangen wäre gab es für jeden Patienten 1 x pro Woche und 30 Minuten. Ich hätte also irgendwie 5 oder 6 haben müssen. Nun hatte aber die für unsere Gruppe zuständige Psychologin 2 Wochen Urlaub und dann war sie auch noch krank. Ich hatte mit ihr 2 Gespräche, wo es eigentlich um nichts weiter ging. Sie ging davon aus, ich bin ja noch länger da, im Schnitt lag die Aufenthaltsdauer dort bei 3-4 Monaten. Ich hab mich aber dann quasi selbst entlassen.

Trotzdem kam dann da ein Abschlussbericht (bekam ich nach 3 Wochen erst) über 6 Seiten und mit 5 Diagnosen raus! Ich verstehe bis heute nicht, wie das möglich war, weil das ist nach 2 Gesprächen a 30 Minuten und wo es quasi um nichts und nur den Lebenslauf ging undenkbar.

In einer späteren ambulanten Thera zeigte sich zudem, keine der Diagnosen stimmt. Alles Blödsinn.

Mir ist aus sicherer Quelle bekannt, 1 Monate in dieser Klinik kostet die KK 5000€, meine 6 Wochen also min. 7500€. Und das ohne auch nur den geringsten Sinn! Da hätte die KK mir lieber 3 Wochen Karibik zahlen sollen und dann hätten die noch locker die Hälfte gespart und gebracht hätte es wahrscheinlich mehr, zumindest Erholungswert, wogegen es mir in der Klinik von Tag zu Tag schlechter ging und man auch nur schnelle Erfolge mit Pillen wollte.

02.06.2012 15:51 • #13


M
Hallo, crazy,
was Du schreibst, kann ich auch bestätigen.
Ich war 5 Wo. stationär und hatte 4 Gespräche a`25 Minuten mit einer total jungen, unerfahrenen und augenscheinlich auch überforderten Therapeutin- heraus kam ein 7- seitiger Bericht mit Unwahrheiten, Verzerrungen, falschen, persönlichen Rückschlüssen der Therapeutin und Fehldiagnosen, die mein Arzt, der mich schon Jahre kennt und meinen Weg der psychosomatischen Probleme miterlebt hat, ebenfalls rundweg als nicht zutreffend bezeichnet hat.
Tut gut, ebenfalls mal `ne kritische Meinung zu lesen und nicht nur so system- konforme und verständnislose Anmerkungen wie einige Meinungen hier...
Viele Grüße

06.06.2012 15:08 • #14


Schlaflose
Der Abschlussbericht basiert aber nicht nur auf den Einzelgesprächen, die man mit seiner Bezugstherapeutin hat. Da werden die Berichte aller Therapeuten, bei denen man Gruppentherapien oder sonstige Veranstaltungen gemacht hat, einbezogen.

Ich muss sagen, bei mir war, bis auf einige unwichtige Fakten (z.B. Beruf meiner Mutter), alles genauso so, wie ich es erzählt habe. Die Diagnose hat mich zwar zuerst geärgert, weil ich wegen extremen Schlafstörungen dort war, und davon stand da nichts, dafür stand da rezidivierende Depressionen und Soziale Phobie, aber mittlerweile habe ich begriffen, dass die Schlafstörungen eine Folge davon waren. Mein jetziger Therapeut ist sogar weiter gegangen und hat mir die Diagnose ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung gestellt. Gerade bei psychischen Problemen ist es nicht möglich eine einzige richtige Diagnose zu stellen, weil man oft Symptome aus verschiedenen Bereichen hat.

Viele Grüße

06.06.2012 17:31 • #15


C
Zitat:
Der Abschlussbericht basiert aber nicht nur auf den Einzelgesprächen, die man mit seiner Bezugstherapeutin hat. Da werden die Berichte aller Therapeuten, bei denen man Gruppentherapien oder sonstige Veranstaltungen gemacht hat, einbezogen.
Das ist klar. Nur da wo ich war, wirklich viel mit anderen Therapeuten war da nichts. Ein sehr großer Teil dort war Ergotherapie und da hab ich mit einer Gruppe Karten gespielt. Mit den 2 Therapeuten dort hab ich quasi nie ein Wort gewechselt. Dann gab es noch 2 x die Woche Körpertherapie, was nicht mehr als rumturnen war. Da ging es auch um nichts.

Ein halbes Dutzend psychiatrische Diagnosen müssen jedenfalls irgendwie entstehen und so wie es da war, war es definitiv sehr dubios. Und im Nachhinein stellte sich ja auch raus, keine der Diagnosen stimmte. Der Befund hat auch später keinen Psychologen oder Psychiater groß interessiert. Und dann muss man aber mal sehen, was diese ganze Show gekostet hat.

06.06.2012 17:46 • #16


B
Huhu

In meinem Krankenhaus damals hat der Tag 260,-DM (damals noch kein Euro)
gekostet. Gasamtzeit waren 6 Monate.
Die Erstdiagnose war Asperger-Symtomatik, und den Abschlussbericht habe ich
bis heute nicht gelesen.

Da mit meinem zuständigen Therapeuten kein Arbeiten möglich war, weil er sich
an meiner damals 18 Jahre zurückliegenden Alk. festgebissen
hatte, bestand meine Therapie aus Aschenbecher töpfern, Bilder malen und mit
den Mitpatienten reden, Siedler spielen, Essen und Tanzen gehen ....

Der Abschlussbericht hat aber die Rentenversicherung beim ersten Antrag voll
überzeugt.

Liebe Grüsse, Der Beobachter

06.06.2012 19:26 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Deine Diagnosen, liebe Schlaflose, treffen ungefähr auch mein Krankheitsbild, und diese sind auch miteinander stimmig und gehen ineinander über.
Allerdings ist es eine Sache, mehrere zueinander passende und ineinandergreifende Diagnosen zu haben, die man selber auch bereits kennt und in denen man sich wiederfindet, oder plötzlich etwas völlig anderes und unpassendes zu lesen, was das genaue Gegenteil aller bisheriger Diagnosen und eben vor allem auch das genaue Gegenteil der Problematik des Patienten behauptet!
Bei mir war übrigens die Einzel- Therapeutin auch die Gruppen- Therapeutin, aber dort schnitt sie einem sofort das Wort ab, wenn man sich einbringen wollte (Wir wollen ja hier nicht unsere persönlichen Erlebnisse erzählen!), so dass ich dann gar nichts mehr gesagt habe, war auch eine total unpassende Gruppe für mich mit lauter Burn Outlern, womit ich gar nichts zu tun habe.
Es gab Mass., Tanzen, Muskelentspannung nach Jacobsen und Entspannung nach Haase sowie eine Anti- Streß- Gruppe, die aber von vier mal drei mal ausgefallen ist, wie auch anderes öfters ausgefallen ist, weil Personalmangel herrschte.
Also, man kann schon davon ausgehen, dass diese dubiosen Diagnosen von der jungen Therapeutin stammen.
Besonders ärgerlich bei mir ist halt auch noch, dass die ganzen körperlichen Baustellen schlichtweg einfach nicht erfasst worden sind (Bandscheibenvorfall, Lumboischialogie usw.), so dass ich nun laut Entlassungsbericht in der Lage sein soll, bis zu sechs Stunden täglich 15-kg-schwere Lasten zu schleppen...
Abgesehen davon, dass ich eben aufgrund sozialer Phobie mit somatisierter Angststörung gar nicht in die Arbeit kann, könnte ich auch nicht den ganzen Tag Bierkästen schleppen
Ja, diese Kur machte einen erst kurreif!!

07.06.2012 12:24 • #18


C
Psychiatrische und körperliche Erkrankungen werden generell gut getrennt. Selbst in einer Klinik sollte man von Psychiatern dort nichts erwarten, was körperliche Krankheiten angeht.

Ich hab mich selbst vor 3 Jahren viel zu schnell allein auf die 100% Psyche Schiene begeben, was aus heutiger Sicht ein totaler Fehler war. Schon zu der Zeit litt ich seit Monaten an Dauerkopfschmerzen, die mich oft wie lähmten, nichts ging. Das hatte ich in der Tagesklinik auch 1000 x gesagt, steht auch im Abschlussbericht, aber in der Richtung ist da nichts passiert.
Heute ist mir klar, ich hätte besser in eine gute Schmerzklinik gehen sollen und auch dort geht es neben der Schmerztherapie teilweise um Psyche. Aber in einer psychiatrischen Klinik geht es nur um Psyche.

Dieser Übergang von gelegentlichen Schmerzen zur langsamen Chronifizierung wurde verpennt und obwohl ich bei sicher 12-15 Ärzten aller Fachrichtungen war.

07.06.2012 13:32 • #19


M
Der Chefarzt ist Facharzt für Schmerztherapie und Psychotherapie und die Klinik wirbt u.a. auch damit, gerade Schmerzen, die nicht eindeutig ausschliesslich psychischen oder somatischen Ursachen zuzuordnen sind oder gemeinsame Ursachen haben, mit spezieller Schmerztherapie zu behandeln...
Das hat aber gar nicht stattgefunden, meine Diagnosebriefe von Neurologen, Orthopäden, Schmerzzentrum wurden nicht mal angeschaut.
Auf Nachfragen vonmir hieß es immer bloß, das zahle die Kasse nicht...
Ich war Reha- Patient, und diese standen ganz unten in der Liste der Zuwendungen und Anwendungen- Akut- Patienten, Privat- oder Exclusiv- Patienten bekamen sehr viel mehr Möglichkeiten, sowohl was die Schmerzen wie auch was die Psycho- Therapie anging.

07.06.2012 14:53 • #20


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf