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S
Hallo ihr alle,
ich hab es nun endlich mal gewagt und bin wegen meiner seit nun schon fast einem jahr immer wiederkehrenden schwindel- und herzrasenanfällen zum neurologen gegangen.
der hat natürlich das bestätigt, was ich schon lange für mich wusste:
angststörung.
nun belastet mich dieser schwindel mittlerweile so dolle, ich könnt glatt verrückt werden. alles dreht sich, im wahrsten sinne des wortes, nur noch darum, wie ich mich am am besten von meinem schwindel und den weichen knie und allem ablenken kann....
der arzt hat mich schließlich vor die wahl gestellt:
tabletten oder psychotherapie.

nun sitze ich hier. in der einen hand die überweisung zur therapie, in der anderen hand das rezept für anafranil. hab da ja schon viel ungutes drüber gelesen und bin im allgemeinen auch net so der tablettenfreund...

was soll ich denn nun tun? der arzt hat gesagt es ist meine eigene entscheidung. beides kann helfen, ich muss nur sehen was mir lieber ist.

hat einer erfahrungen und kann mir bei meiner entscheidung rat geben?
das wär toll,

danke schonmal fürs zuhören.
die stephie

04.11.2009 23:06 • 05.11.2009 #1


4 Antworten ↓


G
Halloli,

Nur Therapie !!

Fang nach Möglichkeit gar nicht erst mit Tabletten an, die musste Dir nämlich dann auch wieder abgewöhnen.

Du bekommst Deine Sachen nur mit einer Therapie und viel Arbeit und Geduld wieder weg.

Such Dir schnellstmöglich einen Therapeuten, die haben leider auch lange Wartezeiten oft.

Ich habs auch ohne Tabletten geschafft und war auch mal kurz davor die zu nehmen, nur damit ich endlich wieder einigermassen leben kann.

Aber selbst mit Tabletten gehts auch nicht auf Dauer.

Arbeite am Problem - manchmal können Tabletten unterstützend helfen, aber wie gesagt, dann musste Dir die auch wieder abgewöhnen und das ist dann doppelte Arbeit.

LG
Gabi

04.11.2009 23:39 • #2


A


Therapie oder tabletten?

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P
Hi Stephie,

komisch, dass Du Dich für eines entscheiden sollst (oder es ging ihm nur darum, dass Du überhaupt eines von beiden wählst), ich würde es mittlerweile nicht mehr als entweder-oder sehen, sondern als sowohl-als- auch.
Alleine mit Tabletten, ohne irgendwie an sich zu arbeiten, ob mit oder ohne Therapie, dürften es die wenigsten vollkommen in den Griff bekommen haben und ich selber bin auch kein Freund von regelmäßiger Einnahme. Aber gelegentlich können einem Medis wirklich aus der Patsche helfen. Ich würde mir erstmal die ADs besorgen (machen nicht abhängig) und schauen, ob es Dir damit besser geht, weil das nicht so aufwändig ist wie Therapie.
Reicht das nicht, würde ich die Therapie angehen.

Viele Grüße, pc

04.11.2009 23:42 • #3


Christina
Hallo Stephie,

das ist ein idiotische Wahl, finde ich. Erstens kann man nicht hellsehen, was wie gut wirken wird, zweitens gilt die Kombination von Therapie und Tabletten als die effektivste und nachhaltigste Form der Behandlung. Wobei man eher auf die Tabletten als auf die Therapie verzichten kann - jedenfalls was die Nachhaltigkeit des Erfolges angeht. Soll heißen: Bei einer rein medikamentösen Behandlung sind die Risiken eines Rückfall nach Absetzen der Medikamente vergleichsweise hoch. Bei einer rein psychotherapeutischen Behandlung kann es eine Weile dauern, bis sich die Symptome verringern - das kann sich nicht jeder beruflich oder sozial leisten, manch einer muss im Alltag ein Stück weit funktionieren. Last but not least ist es u.U. nützlich, Symptome medikamentös zu durchbrechen, dann können sich die entsprechenden Verhaltens- und Erlebensmuster nicht so ins Gehirn einbrennen (so ähnlich wie mit dem Schmerzgedächtnis).

Wenn dich die Symptome stark belasten, würde ich dir empfehlen, beides zu machen. Bis du wirklich eine Therapie anfangen kannst, wird es ohnehin noch mindestens ein paar Wochen dauern. Dann dauert es wieder ein Weilchen, bis sich Erfolge einstellen. Und ob du mit Anafranil glücklich wirst, muss die Erfahrung zeigen. Gut möglich, dass du auf der medikamentösen Seite noch ein bisschen rumprobieren musst, bis das optimale Medikament für dich gefunden ist. Speziell gegen Schwindel wirkt übrigens das Neuroleptikum Sulpirid (in niedriger Dosis) - damit du nicht erst alle Antidepressiva durchprobierst, falls Anafranil noch nicht der Hit sein sollte.

Liebe Grüße
Christina

04.11.2009 23:42 • #4


S
hey danke für eure schnellen und wirklich hilfreichen antworten.
nein, mein arzt wollte mich nicht vor die komplette wahl stellen. das hab ich vielmehr selbst gemacht. es bestand halt die frage ob nicht eins von beiden erstmal reicht. hab ja keine ahnung von sowas.
das problem, was ich nämlich zur zeit mit ner therapie habe ist, dass ich voraussichtlich in den nächsten 2-3 monaten wegziehen werde und da erscheint es mir wenig sinnvoll jetzt noch ne therapie anzufangen, wo ich dann eh mir bald wen neues suchen müsste. nur so lang warten mag ich auch nicht und die tabletten einfach nehmen will ich auch nicht, weil angst vor suchtgefahr und nebenwirkungen und so. aber hab mich jetzt nochmal ein wenig schlau gemacht über dieses anafranil und soooo schlimm scheint das ja nun auch net zu sein, scheinen ja ziemlich viele zu nehmen und ist wohl auch noch keiner von umgefallen. vielleicht ist das ja erstmal ne notlösung bis in dann in der neuen heimat nen therapeuten gefunden hab...solang der schwindel erstmal weggeht - das ist ja schon mehr als die halbe miete... und dann kann ich richtig loslegen...
ist schon irgendwie alles nicht einfach... und ganz am anfang dachte ich noch, ich schaff das schon von selbst und das ist nur so'ne phase. naja und jetzt steht man da vor dem dilemma....
trotzdem erstmal vielen lieben dank an euch

05.11.2009 19:04 • #5





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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf