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Y
Hallo zusammen,

ich war heute bei meinem Therapeut (Verhaltenstherapie).
Da ich gefragt wurde, wie ich den Therapieerfolg sehe (20. Stunde) und ich wahrheitsgemäß antwortete, dass ich mich eig. nicht besser fühle, meinte er daraufhin, dass es kein Sinn mehr mache weiterhin bei ihm in Therapie zu sein.

Hauptproblem ist die Tatsache, dass ich meine Vermeidungsstrategien nicht aufgeben möchte und er nicht mehr weiß, was er mir noch raten solle....
Da ist sicherlich was dran, aber ich habe aus Angst und Depressivität so gehandelt, nicht weil ich mir denke lass den doch labern... Ich bin ja immerhin freiwillig dort hin.

Erlich gesagt mach ich mir jetzt echt total die Vorwürfe, weil sicherlich auch einiges an Wahrheit dran ist, was er behauptet, aber ich fühl mich trotzdem total im Stich gelassen. Das ich so bin, wie ich bin, hat ja sein Grund und gehört zum Teil meiner Erkrankung...

Ich bin 21, männlich und leide unter generalisierter Angststörung, Sozialer Phobie Depressionen. Ich habe soviele Symptome und Beschwerden die mich in sovielen! Bereichen des Lebens komplett hindern ein normaler Mensch zu sein, ich weiß jetzt nicht wies weiter gehen soll, ich steh komplett wieder am Anfang...

Was würdet ihr machen?

05.04.2012 18:31 • 06.04.2012 #1


8 Antworten ↓


pippi1710
Ganz ehrlich, dann ist er kein guter Therapeut!
Er kann und darf dich doch nicht einfach aufgeben - vielleicht behandelt er in die falsche Richtung... Wäre er ein guter Therapeut (und du willst die Therapie ja) dann müsste er erst auf das Vermeidungsverhalten eingehen...

Ich hatte auch eine Therapie - mein Therapeut war eig. gut und hat versucht, mir in 3 Stunden sozusagen beizubringen, dass ich nicht alles Schönreden sollte - leider hat er snicht geschafft, weil ichs nicht wollte, ich hab die Therapie abgebrochen - weil ich sie nicht wollte....

Mir tut jedenfalls sehr leid, was dir passiert ist :-/
Ich bin jetzt 23 und leide unter Angst- und Panikattacken und Hypochondrie - versuche das aber ohne Psychotherapeuten oder Psychologen zu lösen - mehr auf der neurologischen und homöopathischen Ebene...

Aber ein Therapueut sollt seinen Patienten nie aufgeben

05.04.2012 19:07 • #2


A


Therapeut bricht Therapie ab, wg. mangenden Erfolgs

x 3


S
Hallo,

pippi da geb ich dir recht!
Ich war bei einen, der war zwar nett, aber hat mir auch nicht helfen können!
Leide an Durchfall, wegen meiner Darmerkrankung.
Hab ständig Angst aufs Klo zu müssen!
Wie soll ich das erklären, da konnte mein Therapeuth reden was er wollte, ich musste aufs Klo und es ist peinlich , wenns in die Hose geht!
Also hilft mir das nichts die langen Gespräche. Ich kann meinen Stuhlgang nicht wegzaubern!

Ist ne lange Geschichte von mir. Aber glaub ihr wißt schon was ich meine

Lg und Frohe Ostern

Silvi

05.04.2012 19:15 • #3


pippi1710
Hallo, Silvi!

Das glaub ich dir gerne - ich verstehe nicht, warum teilweise nicht Mal Therapeuten verstehen, dass es eben unterschiedliche Formen von Angst gibt...

Bei mir ist es so, dass ich nerövs werde und wirkliche Panikattacken erleide, auch schon Mal in Ohnmacht gefallen bin deswegen... das ist so, und das sollte man therapieren...

Wenn man es selbst nicht will - geht es nicht... wenn man es will und der Therapeut gibt einen auf - dann gilt nur eines:

Einen neuen Therapeuten suchen, das geht gar nicht...
Das Geld aus der Tasche ziehen aber nicht helfen wollen - sorry - Idiot!

05.04.2012 19:19 • #4


S
Hi Pippi,

naja das mit deiner Ohnmacht ist ja heftig!
Ja es gibt echt viele schwarze Schafe , sogar Ärtze für meine Krankheit!

Ich habe soziale Phobie oder das Aoraphobie, genau kann ich das auch nichts sagen!

Geh nicht gerne alleine aus dem Haus, weil ich Angst vor der Angst haben!

Manchmal klappt es auch alleine, wie es mir halt gerade gesundheitlich geht.

Lg

05.04.2012 19:28 • #5


pippi1710
Oh Mann, das klingt aber auch nicht gut :-/
Ich weiß nicht ganz genau, was ich wirklich habe...

Ich leide halt stark (mittlerweile beinahe täglich) unter Angst- und Panikattacken und außerdem unter Hypochondrie - Angst vor Krankheiten... AUßerdem entwickelt man im Laufe der Zeit eine Angst vor der Angst - meine Mom redet mittleweile auch teilweise von einer generealisierten Angststörung...

Was genau es ist - ich weiß es nicht.. ich weiß nur, dass mir ein Psychotherapeut nicht helfen kann....
Aber ich werd auch noch die geeignete Behandlung finden... hoff ich ^^

05.04.2012 19:38 • #6


P
Ich kann gut verstehen, dass du dich im Stich gelassen fühlst, andererseits ist eben auch verständlich, dass dein Therapeut die Therapie nicht weiterführen kann,Minen du nicht mitarbeitest. Und VT ist halt die Vermeidung aufzubrechen und wenn das nicht dein weg ist, dann ist es vielleicht auch nicht deine geeignete Therapieform und er kann dir nicht helfen. Versuche eine andere Therapieform aus, vielleicht hilft dir das soweit weiter, dass du im Anschluss bereit bist dich den angstmachenden Situationen zu stellen. Oder ein verhaltenstherapeuten der sich mit dir zusammen in die Situationen begibt und dich begleitet. Das gibt es auch. Alleine schaffst du es scheinbar noch nicht.

05.04.2012 23:08 • #7


B
Zitat von yash:
Das ich so bin, wie ich bin, hat ja sein Grund und gehört zum Teil meiner Erkrankung...

Dann hast du vielleicht aus Angst vor Veränderung, vor einem Leben ohne Symptome, deine Erkrankung akzeptiert. So lange diese Angst größer ist, als die, dass du ein womöglich ein Leben lang mit Depressionen verbringen musst, wird keine Therapie etwas bewirken können. Es kommt nichts von Außen zu dir, wenn du keinen Mut zu Veränderungen hast. Auch das gibt es, dann muss man sich aber mit dieser Situation komplett arrangieren können. Und das willst du auch nicht... ?

Zitat:
Ich habe soviele Symptome und Beschwerden die mich in sovielen! Bereichen des Lebens komplett hindern ein normaler Mensch zu sein

Es hat doch gar keinen Sinn sich mit Menschen ohne Erkrankung zu vergleichen. Sie haben sie nicht, du schon. Daraus müssen sich zwangsläufig unterschiedliche Lebensweisen entwickeln.

Zitat:
Was würdet ihr machen?

Informiere dich über Neurosen. Finde heraus, was in deinem Innern geschieht. Lerne das zu verstehen und zu akzeptieren. Grob definiert ensteht Depression aus einer Illusion heraus und der Traumatisierung darüber, dass diese sich nicht bewahrheiten kann. Neurose entsteht aus einer fixen Idee heraus minderwertig zu sein und anhand von Vergleichen feindselige Haltung sich selbst und anderen gegenüber zu entwickeln. Wenn man es schafft sich der Irrationalität der Idee zu stellen, verschwindet der Rattenschwanz der Ängste von selbst.

Du bist so jung, und kannst dir vermutlich ein Leben ohne diese Beschwerden gar nicht vorstellen. Ich würde dir zur Psychoanalyse raten. Du kannst unabhängig von deiner Symptomatik am Grund für das Werten und Vergleichen arbeiten, der sicher in der frühen Kindheit zu suchen ist. Das sind i. d. R. Überlebensstrategien aus der Zeit, in der das Kind mit Druck von Außen nicht umgehen kann und anhand seiner existenziellen Abhängigkeit zu selbstschädigenden Verhaltensweisen greift. Das ist eine ganz natürliche Folge und funktioniert bei jedem gleich, also ist es nichts, wofür man auch nur eine Spur von Schuld tragen muss. Durch das Erkennen dieser Hintergründe kann ein Raum entstehen, der für den Ausgleich zur befürchteten Leere jenseits der Symptomatik sorgt. Das, was wir Psychische Störung nennen, entsteht in unseren Denkweisen, und durch die Klarheit über diese Denkweisen kann es sich auflösen. Wenn man das will. Dass man das will, kommt irgendwann. Ich denke du wirst das sicher bald erleben.

LG Bird

06.04.2012 07:51 • #8


Christina
Zitat von yash:
Hauptproblem ist die Tatsache, dass ich meine Vermeidungsstrategien nicht aufgeben möchte und er nicht mehr weiß, was er mir noch raten solle....
Da ist sicherlich was dran, aber ich habe aus Angst und Depressivität so gehandelt, nicht weil ich mir denke lass den doch labern... Ich bin ja immerhin freiwillig dort hin.
Ich finde, der Therapeut handelt völlig korrekt. Er ist an den Grenzen seiner Fähigkeiten angekommen und weist dich darauf hin. Die Alternative wäre doch, du gehst weiter da hin und es tut sich nichts...

Das hat nichts mit Schuld zu tun oder damit, unrettbar oder therapieresistent oder was auch immer zu sein. Für dein Meideverhalten gibt es Gründe und dieser Therapeut sieht sich nicht in der Lage, diese aufzuspüren und zu bearbeiten. Manche Angstpatienten brauchen eben nur eine Anleitung, wie sie Ängste aushalten können, und sind nach ein paar Konfrontationsübungen neue Menschen. Bei anderen steckt was dahinter oder steht eine Depression im Vordergrund - da geht das nicht so einfach.

Liebe Grüße
Christina

06.04.2012 20:08 • #9





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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf