@Sunshine0800
Ich hatte Dich im anderen Thread schon vor dieser Therapieform gewarnt. Und ich bin heute aus dem Forum gegangen und habe gute Gründe dafür. Ich kann auf mich aufpassen.
Ich bin jetzt extra wegen Dir nochmal wortbrüchig, weil ich gelesen habe, dass dieser Psychoanalytiker mit Dir sogar im Liegen eine klassische PA mit Deutungen macht..... Er hat Dir keine Diagnose gestellt und keine ordentliche Aufklärung über alternative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Und so kannst Du natürlich nicht prüfen, ob das, was mir Dir gemacht wird nun falsch oder richtig ist, oder goldrichtig oder grottenfalsch. Sowas ist doch kein verantwortungsbewusster und gewissenhafter Umgang mit kranken Menschen. Da ist überhaupt keine Augenhöhe.
Ich sag's nochmal:
Hol' Dir anderswo Beratung, lerne andere Therapieformen und Therapieschulen kennen. Das, was dieser Psychoanalytiker mit Dir da macht, dass ist eine Therapieform, die eigentlich schon vom Markt genommen wurde, weil sie so ein Müll ist. Sowas machen nur noch Hardcore-Psychoanalytiker, die total verrannt in ihre Therapieschule sind und jeden gesunden Abstand zu ihrem Tun verloren haben.
Da es Dir kontinuierlich schlechter geht, sollten alle Alarmlämpchen auf knallerot springen.
Wenn es wirklich Borderline ist, und das kann man nicht ausschließen, dann wäre so ein Vorgehen mit einer klassischen Analyse mit Deutungen und freiem Assoziieren genau das, was man nicht machen darf. Dadurch wird die Kontrolle im Forntalhirn verringert, wodurch die unteren Gehirnareale umso mehr feuern können, dh Du wirst dann zunehmend mit Gefühlen und Ängsten überflutet werden, die vorher noch gedeckelt waren. Es kann auch mehr dahinter stehen als Borderline, vielleicht multiple Traumata, dann hätte man noch mehr Schäden zu erwarten.
In meinen Augen ist das ein Spiel mit dem Feuer, was da passiert. Und ich würde die Beine in die Hand nehmen und rennen. Und ich würde auch nichts drauf geben, was hier User raten, die selbst kaum Erfahrung haben. Ich habe 25 Jahre Erfahrung und kenne fast jedes der bekannteren Therapieverfahren, habe die meisten auch ausprobiert. Und ich weiß, wie sie wirken. Ich kenne auch die Langzeitfolgen davon.
Sinnvoll wäre in der jetzigen Situation mit dem Analytiker glasklar zu kommunizieren, was Du von der Therapie erwartest und Dich da auch nicht einlullen und bequatschen lässt. Und wenn man dort nicht gut auf Dich achtet und sich Deine Verfassung weiterhin verschlechtert, würde ich es abbrechen. Im schlimmsten Fall gehen ein paar Monate oder ein Jahr auch ohne Therapeut rum. Dann einen Psychiater suchen, unterstützt. Und jetzt gleich auf Wartelisten setzen lassen bei anderen Therapeuten, vor allem auch bei denen, die keine Psychoanalytiker sind und keine Tiefenpsychologen.
Wenn es einen guten Psychiater gibt, dann sollte der auch noch mal ein paar Ideen haben. Ich bin wirklich für vieles offen und für vieles zu haben, aber in eine Psychoanalyse würde ich nicht mal meinen ärgsten Feind reintreiben. Das ist ja grausam. Vor allen Dingen, was ich ganz schlimm finde, ist, dass er Dir ständig Hoffnung auf Heilung macht und in keinster Weise mit offenen Karten spielt und diese Therapieform als Non plus ultra verkauft, ohne Dich darüber aufzuklären, welche massive Kritik seit Jahrzehnten gegen die Psychoanalyse hervorgebracht wird. Und auch wenn es viele bestreiten würden, ich habe es am eigenen Leib erfahren, was für Schäden man aus der PA mitnimmt. Sowohl meine beste Freundin als ich waren als ganz junge Frauen mit schwersten Traumatisierungen in einer psychoanalytischen Klinik gelandet, die immerhin schon damals Traumaklinik war. Sowohl sie als auch ich haben noch während der stationären Therapie versucht, uns umzubringen. Soweit geht diese Quälerei. Ich habe noch keinen kennengelernt, dem es nach der PA wirklich nennenswert besser gegangen wäre.
Mehr kann ich Dir auch nicht dazu sagen. Ich fürchte, dass Du von diesem Psychoanalytiker schon emotional so abhängig bist, dass Du Dir alles schön reden wirst und Dich von ihm leider einfangen lassen wirst und ich glaube nicht, dass es Dir gut tun wird, wenn weiter so behandelt wirst. Ich habe nicht den Eindruck, dass Du dort in guten Händen bist, sondern ich denke, dass der aus der Zeit gefallen ist und von einer wirklich modernen, suffizienten Therapie nicht viel Ahnung haben kann, sonst würde er doch eine machen. Das, was er macht, ist jedenfalls keine.
Zum Vergleich:
Mein Traumatherapeut ist topmodern. Der setzt sich vor mich hin und sagt: Schauen Sie mir tief in die Augen. Spüren Sie in sich rein, scannen sie diesen Zustand und speichern Sie ihn ab. Wir brauchen den Augenkontakt, damit Sie mehr Oxytocin bilden können. Wir nutzen die therapeutische Beziehung, damit es Ihnen besser geht. Wenn die Stunde heute rum, speichern Sie das möglichst noch nach dem Gespräch weiter die nächsten 30 Minuten. Je intensiver Sie es abspeichern können, desto besser. Wir brauchen diese Effekte, damit Sie sich regenerieren können.. Kliniken setzen heute verstärkt auf Tiergestützte Therapie, damit die Patienten beim Häschen kraulen Bindungshormon produzieren. Und Dein Psychoanalytiker will KEINEN Blickkontakt, damit es besser funktioniert!?! Also, entweder ist er genial und alle anderen doof, die genau das Gegenteil von dem machen, was er macht. Oder alle anderen sind genial und er is doof. ?
So nett er vielleicht auch ist und sich bemüht, zu helfen... ich glaube nicht, dass man bei ihm wirklich in guten Händen ist. Ich denke, man kann anderswo viel bessere Therapien bekommen und viel mehr erreichen.
Und dass frühere Patienten ein Loblied auf ihn singen? Ja, das is so, ein paar Leute hat er vielleicht in Teilbereichen weitergebracht. Aber das hätten sie vielleicht bei anderen Therapeuten auch hinbekommen und vielleicht sogar noch viel mehr.
Ich würde sehr aufpassen, dass ich mich dort nicht vollends kaputt machen lasse.
Da ein Kind mit betroffen ist, habe ich mich nochmal aufgerafft, so ausführlich Stellung zu nehmen.
Alles Gute!
Kosmos
23.05.2023 00:23 •
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