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meryem
Hallo,
ich bin am überlegen eine Psychoanalyse zu machen.
Ich habe /hatte Depression /Ängste und Zwangsgedanken.
Ich denke das der Ursprung in meiner Kindheit liegt. Zur Zeit bin ich noch in einer Ambulanz, wo die kognitive VT angewandt wird, es gefällt mir sehr gut und ich bekomme viel Handwerkszeug , was ich anwenden kann.
Aber hilft es auf Dauer? Wenn es immer wieder etwas gibt was einen antriggert und alte Wunden aufreißt ? Muss es nicht aufgearbeitet werden damit man eventuell sogar geheilt wird?
Ist es so wie man es sich vorstellt “klassisch auf der Couch liegen“?
Über Meinungen und Erfahrungen würde ich mich freuen.
Liebe Grüße Meryem

06.06.2017 19:22 • 07.06.2017 #1


16 Antworten ↓


I
Mit vorsicht zu genießen und eine heilung ist fragwürdig. Es ist unsere Vergangenheit und wir tragen sie mit uns und es wird immer etwas durchsickern in den ruhigeren Momenten. Hier ist es dann wichtig stabil zu sein.

07.06.2017 00:09 • #2


A


Was haltet ihr von der Psychoanalyse ?

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sophie1980
Ich kann nur aus Erfahrungen sagen, das das alles unbewusst erlerntes bei uns erzeugt.
Damit lernen umzugehen und abnehmen.
Auch wenn's schwerfällt.
Die Sache braucht Zeit. Viel Zeit.
Aber sie werden weniger.
Selbst ich hab an manchen Tagen nach drei Jahren noch wenige Zangsgedanken.
Nur bekommen Sie von mir keine Bedeutung und Zuwendung mehr.
Als ich sie bekam war es die Hölle.
Sie machten einfach nur Angst.
Ich dachte das wird nie wieder.
Doch es wurde alles gut.
Es ist ein schluckauf im Hirn.
Fühl dich gedrückt.

07.06.2017 01:42 • x 2 #3


Rick
Eine Psychoanalyse ist eine langwierige und sicher nicht leichte Geschichte.

Ich habe leider noch niemanden gehört, dem sie geholfen hätte (habe eher Literatur gelesen, die sich kritisch mit ihr auseinander gesetzt hat).

Nicht umsonst wird sie wohl kaum noch angeboten. Ich halte eine Verhaltenstherapie für sinnvoller. Evtl. ist aber auch eine tiefenpsychologische Psychotherapie interessant.

07.06.2017 05:03 • #4


M
In den alten Wunden zu wühlen und Salz darauf zu streuen, kann dem Betroffenen nur schaden, niemals nützen. Aus alten und vernarbten Wunden werden dann wieder frische Wunden, und das Desaster geht wieder von vorne los. Und nichts anderes wird doch bei dieser Psychoanalyse praktiziert, wenn ich richtig darüber informiert bin (?) Ich lehne so etwas ab, wie auch jede Form der sog. Konfrontationstherapie.

07.06.2017 05:35 • x 3 #5


A
Ich bin geteilter Meinung, obwohl ich @Maro schon fast eher zustimme. Wenn diese meine Therapie vorbei ist, werde ich mich auch nicht mehr therapieren lassen. Da bin ich mir schon mal sicher. In meiner SHG vor Ort hat jemand ein Buch vorgestellt, der Titel heißt: positiv denken macht krank. Je nachdem wer was wann wie erlebt hat, kann jemand durch eine Therapie Erfolg haben, die andere Seite ist die, sie kann alles nur noch schlimmer machen. Ich selbst habe oft das Gefühl, dass ich mich selbst verar..., wenn ich mir dauernd einreden soll, dass doch alles gar nicht so schlimm ist und das doch hier und dort nichts passiert usw.
Toll, wenn Menschen es schaffen, aus der Misere raus zu kommen.

07.06.2017 06:36 • #6


Isa1982
Ich sehe dem auch recht negativ entgegen. Gerade alte Wunden aufzureißen kann auch nach hinten los gehen.

07.06.2017 06:39 • x 1 #7


igel
@ Maro und Isa :

Soll öfters vorkommen, dass Psychoanalytiker alte Wunden aufreißen, die eigentlich schon ganz gut verheilt waren und dann nicht weiterwiesen.

07.06.2017 06:48 • x 1 #8


kopfloseshuhn
Ich glaube nicht dass man wunden aufreißt. Sondern vielmehr den schorf von wunden die darunter eitern. Manchmal ist das nötig.
Ob ganz klassisch couch ist individuell und hängt letztlich auch am therapeuten.
Gute erfahrung hab ich gemacht mit einer die sowohl tiefenpsychologisch als auch analytisch arbeitete.

07.06.2017 07:35 • #9


meryem
Hallo ,
Vielen Dank für die Antworten.
Ich persönlich kenne niemanden der eine Analyse durchgeführt hat.
Es ist für mich so das ich zwar viel erlebt habe , aber mir fehlt der zusammenhang und das warum jetzt?
Ich weiß halt nicht ob es leichter wäre zu wissen,warum man jetzt so reagiert.
Wie gesagt die VT im Moment tut mir sehr gut und bringt mir enorme Erleichterung.
Ich hatte mir die Analyse folgendermaßen vorgestellt: man geht sozusagen das Trauma durch und der Psychologe setzt dann sozusagen am richtigen Punkt an und verschließt dann die Wunde?
Oder ist das zu kurz gedacht?
Liebe Grüße

07.06.2017 15:19 • #10


kopfloseshuhn
Dazu wäre eine traumathetapie aber besser.
Kurz mal eben geht sowas aber nicht.

07.06.2017 17:27 • #11


Icefalki
Ich selbst mag Analysen, egal jetzt welche. Kann auch Selbstanalyse werden, wenn man mal weiss, wie das geht.

Mir selbst hat es geholfen, mein Warum zu verstehen. Ich mag einfach Fakten.

Wird man immer in die Tonne geklopft, entwickelt sich je nach Veranlagung eine Wahrnehmung, ein Weltbild, eine Krankheit, was auch immer. Ursprung war, das in die Tonne klopfen..

Therapie hilft, aus dem Tonnenklopfmodus rauszukommen, denn das kleine Kindchen ist ja jetzt erwachsen und passt in keine Tonne mehr rein. Nur, weiss es das noch nicht, weil's noch gefühlsmässig da drin steckt.. Der Therapeut nimmt den Deckel runter, nur, rausklettern muss man selbst.

Ok, war jetzt Icefalkispezialerklärung. Verhaltenstherapie wäre vielleicht, mit der Tonne gut zu leben.

Allerdings hab ich selbst keine Verhaltenstherapie gemacht. Bei mir wurde der Deckel entfernt.

07.06.2017 17:55 • x 2 #12


M
Zitat von meryem:
Ich weiß halt nicht ob es leichter wäre zu wissen,warum man jetzt so reagiert.

Und was nützt dir dieses Wissen? Ich weiß zb sehr wohl, warum ich in bestimmten Situationen so und so reagiere und warum ich die und die Einstellung habe. Und weiter? Ändert sich dadurch etwas? Natürlich nicht!

07.06.2017 18:57 • #13


kopfloseshuhn
Das ist indivuduell. Mir hilft wissen warum was wie ist enorm.
Nur ändern muss man dann selbst.

07.06.2017 19:18 • x 1 #14


yellowBag
Zitat von Icefalki:
Ich selbst mag Analysen, egal jetzt welche. Kann auch Selbstanalyse werden, wenn man mal weiss, wie das geht.

Mir selbst hat es geholfen, mein Warum zu verstehen. Ich mag einfach Fakten.

Wird man immer in die Tonne geklopft, entwickelt sich je nach Veranlagung eine Wahrnehmung, ein Weltbild, eine Krankheit, was auch immer. Ursprung war, das in die Tonne klopfen..

Therapie hilft, aus dem Tonnenklopfmodus rauszukommen, denn das kleine Kindchen ist ja jetzt erwachsen und passt in keine Tonne mehr rein. Nur, weiss es das noch nicht, weil's noch gefühlsmässig da drin steckt.. Der Therapeut nimmt den Deckel runter, nur, rausklettern muss man selbst.

Ok, war jetzt Icefalkispezialerklärung. Verhaltenstherapie wäre vielleicht, mit der Tonne gut zu leben.

Allerdings hab ich selbst keine Verhaltenstherapie gemacht. Bei mir wurde der Deckel entfernt.



Einverstanden. Aber nur weil der Deckel ab ist verschwindet die Tonne nicht.
Konfrontationstherapie - Keine Angst mehr vor der Tonne

07.06.2017 19:33 • x 2 #15


meryem
Sehr interessant!
Wäre nicht am besten eine Kombi aus beiden?
@Maro mir macht es in diesem Moment enorm Angst , warum es so überschnappt, diese schrecklichen Gefühle die manchmal da sind.
Wenn ich tiefer gehen könnte, könnte ich mir vielleicht sagen: aha da hab ich damals so reagiert.
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ich hatte bis jetzt eine Gesprächstherapie (tiefenpsychologisch), das war immer ganz gut und hat mich entlastet. Bis vor 2 Jahren . Da hat nix mehr geholfen. Ausser Klinik.
Jetzt will ich eben schauen was eventuell das beste wäre. Es ist auch die Frage ob man immer für alles eine Antwort findet.
Es gibt in meiner Stadt nur einen einzigen Analytiker und ob ich daran komme ist die Frage.
Geht diese Therapie nicht über Jahre und mehrmals die Woche?
Schwierig. Allerdings die VT ist auch sehr gut.

07.06.2017 20:12 • #16


Icefalki
Zitat von yellowBag:
Einverstanden. Aber nur weil der Deckel ab ist verschwindet die Tonne nicht.
Konfrontationstherapie - Keine Angst mehr vor der Tonne


Ist auch supi. Ich bin aber aus der Tonne raus. Passt also auch.
Egal, wichtig ist, seinen eigenen Weg zu finden. Dann passt es.

07.06.2017 21:08 • x 1 #17


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl