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M
Hallo,

zufällig bin ich auf dieses Forum gestossen und habe erstmal ein bißchen gelesen.
Wieviele Menschen sind einsam.

Ich erzähle mal ein bißchen.

Ich bin 48 und arbeite vollzeitig mit mehrfachbehinderten Menschen - eine oft anstrengende Arbeit. Vor etwa anderthalb Jahren habe ich dort eine schlimme Mobbing-Situation erlebt. Zum Glück bekam ich Unterstützung durch die Vorgesetzten, Äußerlich hat sich die Situation verbessert, aber sie hat meine Probleme insgesamt eher verschärft.
Ich habe schon vorher einé längere Therapie begonnen, um mit der Einsamkeit und dem Gefühl des inneren Alleinseins besser zurechtzukommen. Im Moment weiß ich nicht mehr weiter. Die Therapie hat mir lange Halt gegeben und mich auch in der Zeit des Mobbings gut unterstützt.
Die Arbeit, der Schichtdienst, das alles braucht viel Energie.
Ich hatte noch nie viele Freunde, auch nicht als Kind. Wenn Freunde in der Schulzeit sich anderen zugewendet haben, dann war das immer schlimm, ich fühlte mich allein- und stehengelassen, uninteressant. Mit der Zeit wurde ich immer mißtrauischer. Immer, wenn ich mich befreundet habe, hatte ich unterschwellig Angst, daß andere sich wieder abwenden und ich wieder alleingelassen werde. Ich habe nie eine wirkliche Verbindung zu anderen gespürt, immer war da eine innere Distanz, wie eine MAuer, die ich nicht überwinden konnte.
Und jetzt passiert dasselbe in der Therapie, in einer Situation, in der ich mich sicher gefühlt habe. D.h. lange hatte ich auch hier unterschwellig die Befürchtung, daß ich irgendwann stehengelassen werde. Wir haben lange über alles mögliche gesprochen. Erst letzten Herbst sind wir dazu gekommen (d.h. ich hatte endlich den Mut dazu) über ganz frühe Ängste zu sprechen und über das Gefühl, das ich kaum in Worte fassen kann, als ganz kleines Kind gewint zu haben und niemand kam. Ich weiß nicht wirklich, was da war, denn meine Eltern waren eigentlich zugewandt. Aber die Gefühle eines weinenden Babys, das niemand hört, drängten sich immer mal wieder auf. Ich hatte ganz lange Angst vor dem Thema, habe es immer noch. Aber endlich schien es möglich, in der Therapie mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich hatte das Gefühl, trotz der Angst davor, auf dem richtigen Weg zu sein.

Für mich aus heiterem Himmel sagte die Therapeutin dann, daß sie an dem Thema nicht weitermachen wird. Ich habe versucht, versuche es immer noch, ihr klarzumachen, wie wichtig das ist. Aber sie will es nicht hören. Ich fühle mich wieder verlassen, alleingelassen in einer Situation, in der ich vertraut habe, wo ich Menschen brauche. Im Herbst noch sagte sie, daß es wichtig sei, daß ich mich damit auseinadersetze, daß das hoffentlich der richtige Weg sei, daß ich nicht immer wieder diese innere Mauer aufbauen muß, wodurch ich vielleicht diese innere Distanz zu anderen und diese Einsamkeit überwinden kann.
Es ist so schwer zu erklären. Eine Freundin habe ich, über 200 km weg. Aber über sehr persönliche Dinge reden wir kaum. Über meine Einsamkeit kann ich gar nicht mit ihr reden, sie würde das nicht verstehen. Sie würde vermutlich sagen, mach dies oder das, dann trifffst du Menschen. Aber das Gefühl der inneren Einsamkeit auch im Beisein anderer kann sie sich nicht vorstellen.
Bisher habe ich all das mit der Therapeutin besprechen können. Und jetzt läßt auch sie mich stehen. Heute hat sie mich (schon zum zweiten Mal) gefragt, ob ich überhaupt noch kommen will. Ich hatte nie gesagt, daß ich das nicht will. Anscheinend will sie mich loswerden, nachdem sie nicht mehr weiterweiß, wie sie sagt. Sie sagt, ich habe ihre Vorschläge abgelehnt. Z.B. sprachen wir in Bezug auf die Arbeit mal darüber, daß ich ein Sabbatjahr mache, also ein JAhr unbezahlten Urlaub nehme. Wegen der Arbeitsbelastung wäre das auch ganz gut. Aber ich habe Angst, daß ich in einem Jahr ohne Arbeit abstürze. Wie überwinde ich in einem Jahr ohne Arbeit die Einsamkeit ? Dann doch besser arbeiten, auch wenn das oft so anstrengend ist.
Ich habe in den letzten JAhren einige Dinge begonnen, z.B. rudern. Anfangs war das gut. Zu fünft oder sechst hatten wir Training, und ich habe mich immer darauf gefreut. Seit wir alle besser geworden sind, merke ich, daß andere sich verabreden, ich aber mal wieder außenvor bleibe. Ich habe einige Male angerufen, um Rudertreffen auszumachen. Aber umgekehrt passiert das nicht. Im kommenden Frühjhr wird es wohl so sein, daß ich meistens alleine rudere. Wieder habe ich keine Verbindung zu anderen gefunden. Warum nicht ?

Ich fühle mich von der Therapeutin wieder so alleingelassen. Ich habe das Gefühl, sie will nicht verstehen, daß das, was da gerade passiert, die Gesamtsituation noch verschärft, wieder das gleiche ist, was ich schon so oft erlebt habe.

es ist ein langer Text geworden, ich fürchte auch, etwas konfus.
Danke für´s Lesen. miloh

18.02.2009 21:20 • 10.03.2009 #1


23 Antworten ↓


I
Die Therapeutin hat Dich bis an den schmerzenden Punkt begleitet und nun lässt sie Dich frei, ihre Aufgabe ist erfüllt. Die Käfigtür ist geöffnet und Du *darfst* rausfliegen, -krabbeln, -laufen, was auch immer. DU musst diesesen ersten Schritt aus EIGENEM Antrieb tun. Vor Dir die Wildnis mit vielen schönen Dingen und auch manchen Gefahren.

Willkommen im Leben. Wenn Du Hilfe brauchst, musst Du Dir Hilfe suchen, es steht Dir die ganze Wildnis zur Verfügung.

18.02.2009 21:45 • #2


A


Innere Distanz, Alleinsein, Therapie

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F
Hallo!Vielleicht hast Du Deine Therapeutin falsch verstanden-kann das sein?Meine Therapeutin hat mir auch mal gesagt,dass sie an dem Thema nicht mehr weitermachen will(4 Sitzungen habe ich über das gleiche gesprochen)Sie wollte wieder in andere Richtung gehen(gesprächlich).Kannst du mal ein ehrliches und offenes Gespräch mit Deinen eltern führen?Nachfragen was damals war etc etc?Das Urvertrauen ist auch bei mir nicht da.Wir Lernen das jetzt oder?Liebe Grüße

18.02.2009 21:53 • #3


M
Danke für Eure Antworten.
Ich habe meine Mutter mal gefragt. Sie hat gesagt, daß ich als Baby viel geweint habe. Sie wollte dann oft zu mir. Aber 1961 hieß es, man verziehe sein Kind, wenn man es nicht an feste Zeiten gewöhne bzw bei jedem Weinen hinlaufe ... Das zu wissen, lindert die Gefühle nicht, wenn sie hochkommen. Es tut einfach nur weh, und ich fühle mich ihnen dnnn ausgeliefert.
Was meine Therapeutin angeht, so drängt sich mir das Gefühl auf, ssie habe mich tief in einen dichten Wald geführt. Und nun macht sie sich davon und ruft vielleicht noch. sieh zu, wie du da rauskommst, dein Problem.
Sie sagt, sie habe Bedenken, daß ich abstürze, wenn wir weiter darüber reden. Aber das das eher jetzt passieren kann, wo sie mich mit dem angerissenen Thema alleine läßt , versteht sie nicht.

frau, wie lernt man Urvertrauen ? Wie machst Du das ? Kannst Du diesse schreckliche innere Distanz zu anderen überwinden ? Manchmal denke ich nicht daran, aber irgendwann taucht sie auf und ich fühle mich im Zusammensein mit anderen wiedr allein. Wie komme ich aus diesser Falle raus ?

18.02.2009 22:23 • #4


H
Hallo miloh !

Urvertrauen lernt man normalerweise als Kind in den ersten drei Lebensjahren.

Ich habe es auch niemals gelernt, lernen dürfen.

Es später zu erwerben ist ein langer und schwerer Weg, man braucht andere Menschen dazu, und positive Erfahrungen mit ihnen.

Liebe Grüsse, Helpness

18.02.2009 23:04 • #5


C
Ist das Urvertrauen zerstört , oder wurde nie aufgebaut, dann ist das ein ganz schön langer Weg. Aber ihn zu gehen lohnt sich.
Grüssli
Iris

19.02.2009 09:35 • #6


M
Hallo Ihr,

Ich habe gedacht , durch die Therapie einen Weg zu finden, Urvertauen zu lernen, zu vertrauen und daß dann in der Folge das Gefühl innerer Distanz zu anderen geringer wird. Ich weiß, daß das kein einfacher Weg ist, mühsam und oft schmerzlich. Soweit war das mir und auch der Therapeutin auch klar.
Das Verhalten der Therapeutin bewirkt jetzt, daß das Vertrauen, das ich zu ihr haben konnte und durch das dieses Thema erst möglich geworden ist, zusammenbricht. Daß ich noch tiefer in Mißtrauen und Einsamkeit falle. Die fehlenden Freunde verschärfen das noch. Wenigstens habe ich das Forum hier gefunden und kann ein bißchen mitteilen, da es sonst niemanden im Umkreis gibt. Bisher hatten all die Gefühle wenigstens in der Therapie Platz, aber nun wendet sich auch hier ein zugewandter Mensch ab, für mich aus heitrem Himmel und in einer schwierigen Situation. Die da vor einigen Monaten das mit dem Mobbing gemacht haben, würden sich vor Genugtuung die Hände reiben, wenn sie davon wüßten. Siehst du, dich lehnen alle ab, weil du so bist, wie du bist. (So einen Satz habe ich in der Zeit mal hingeknallt bekommen.)

Ich muß sehen, daß ich irgendwie weitermache, auch wenn ich im Moment nicht weiß wie, ohne wenigstens einen Menschen neben mir. miloh

19.02.2009 12:05 • #7


C
Ich könnte die das Buch Sein Leben neu erfinden, die 11 Lebensfallan an´s Herz legen, vielleicht hilft es dir?

19.02.2009 12:19 • #8


B
Hallo miloh, ich glaube nicht, dass deine Therapeutin dich alleine lässt. Mein Gefühl ist, dass sie dich ein wenig nötigen will, wichtige und richtige Dinge zu tun, die du aus einer diffusen Angst heraus nicht anpackst. Ich sag' dir: Spring! Einmal drüber über die Angst, und Neues tut sich auf. Und deine Ruderfreunde: Lade sie mal zu dir nach Hause ein, auf einen Pizza-Abend (es gibt Lieferservice) oder was auch immer. Mach schöne Fotos vom Rudern und zeige sie ihnen, oder so ähnlich. Ich drücke dir die Daumen, vielleicht zwingt dich die Situation zu was Gutem
Barbaraxy

19.02.2009 13:02 • #9


F
hallo!Denke gleich wie Barbaraxy.Die therapeutin will vielleicht,dass Deine gestutzten Flügel wieder alleine fliegen lernen.Hast gesagt,wie unsicher Sie Dich macht. Urvertrauen zu lernen bedeutet,viel Altes begraben.Neu anfangen und die Menschen positiver sehen.Kleine Gesten erkennen lernen.Was würde Deine Mutter tun,dass es Dir mit früheren Verhaltensregeln(war ja nie gegen das Baby gerichtet.-man wusste es halt nicht besser)einfacher geht?Früher nahmen die Mütter auch Contergan.auch in guter Absicht.Was wäre da bei Dir passiert.Liebe Grüße

19.02.2009 17:38 • #10


S
die therapeutin will dich ganz klar nicht weiter traumatisieren. das hat meine mir auch gesagt, als ich einen versuch wagte. sie wußte auch nicht, wie sie mit mir weitermachen sollte ohne das es noch schlimmer wird.
wenn sie dich allein läßt, mußt du mit ihr darüber reden. das ist ja so, als wenn man jemanden Hilfe anbietet und dann wenn er die meiste Hilfe braucht, läßt sie einen dann fallen!
sowas kann man mit einem Menschen nicht machen.
Mobbing ist eigentlich auch die schlimmste form seelischen Mißbrauchs.
ich habe es ja selbst erlebt. man kommt nicht alleine raus aus der qual.
wenn es geht hole die Unterstützung, wie z.b suche das gespräch wie ich es jetzt tue mit einem Rechtsanwalt!
das ist nur ein Punkt. dann such dir eine Beratungsstelle die dir hilft.

arbeiten in deinem fall würde ich nicht mehr, denn du verbrauchst mehr energie als du hast. deswegen würde ich dir raten eine Pause einzulegen krankenschein. du gehst sonst kaputt. solltest erstmal wieder gut zur Ruhe kommen.
ich drücke dir die daumen.

19.02.2009 17:51 • #11


I
Zitat von miloh:
Die fehlenden Freunde verschärfen das noch.

Urvertrauen ist bedingungslos. Vorhandene sein müssende Freunde wären eine Bedingung. *ommmm*

19.02.2009 21:50 • #12


S
Hallo Miloh
wir sind fast in der gleichen Situation. Ich bin auch 48 Jahre und ich habe im letzten Jahr eine Therapie angefangen, um meine depressiven Schübe in den Griff zu bekommen. Dabei ist mir wieder bewußt geworden, dass das eigentliche Problem der Umgang mit meiner Einsamkeit ist. Es gibt Zeiten in denen ich sehr gut alleine sein kann und dann wieder fühle ich mich nur unendlich allein, so als ob es keinen anderen Menschen in dieser Welt gibt - obwohl ich von Menschen umgeben bin. In der Zwischenzeit weiß ich, dass das die Momente sind, wenn ich mich innerlich von den anderen getrennt fühle und glaube, dass mich keiner liebt. Wenn ich keinen inneren Kontakt zu Menschen aufbauen kann. Ich kann mit diesem Gefühl der Einsamkeit nur sehr schlecht umgehen. Auch ich habe nur wenig Freunde, ziehe mich gerne zurück, will keinem auf die Nerven fallen, andererseits werden mir auch Kontakte manchmal zuviel und dann brauche ich das Alleinesein. So einen Mittelweg habe ich auch noch nicht gefunden.

Die Probleme mit der Therapie kommen mir auch bekannt vor. Ich bin anfangs gerne hingegangen weil ich das Gefühl hatte, das der Therapeut mich versteht und mir helfen kann. Alleine die Gespräche mit ihm haben mir geholfen. Das Gefühl habe ich in letzter Zeit nicht mehr. Manchmal kommt mir eher der Gedanke, dass er mit mir nicht mehr so recht weiter weiß (deswegen will er dass ich unbedingt eine psychosomatische Kur mache - was ich leider im Moment nicht machen kann, da ich meinen Arbeitsplatz nicht verlieren möchte). Ich war die ganze Zeit etwas sauer auf ihn gewesen, letztes Mal z.B. meinte er schon nach ½ Std. wir sollten für heute Schluss machen. Deswegen war ich die letzten drei Wochen auch nicht da. Ich hatte einfach keine Lust mehr ihn zu sehen und mit ihm zu reden, obwohl ich wegen meiner Arbeit, einiges zu besprechen hätte. Allerdings merkte ich in den drei Wochen auch, dass ich gut ohne ihn auskomme und mir überlegt, ob ich überhaupt noch mal hingehe (habe noch ca. 3-4 Stunden). Gerade eben habe ich mir vorgenommen, nächsten Dienstag hinzugehen und mir ihm darüber zu sprechen. Vielleicht sind wir wirklich am Ende meiner Therapie angelangt. Vielleicht kann er mir wirklich nicht mehr weiterhelfen. Aber wenn ich das jetzt so überlege, wäre es eigentlich auch gar nicht schlimm. Er sollte mit mir halt nur darüber reden.
Vielleicht redest Du auch einfach mit Deiner Therapeuten, sagst ihr einfach, wie verletzt Du Dich fühlst und fragst sie warum sie so reagiert. Vielleicht denkt sie, dass Du schon so weit bist, um ohne sie zu sein. Vielleicht hält sie größere Stücke auf Dich als Du denkst. Vielleicht denkt Sie, Du hättest schon mehr in der Therapie gelernt, als Dir bewusst ist und das es Zeit ist auf eigenen Füssen zu stehen. Aber sicher wirst Du es nur wissen, wenn Du sie darauf ansprichst.

Ich dachte, dass die Vergangenheit mir helfen könnte, gewisse Dinge zu verstehen, warum ich so geworden bin und ich mich dadurch ändern könnte. Das stimmt aber nur begrenzt. Eins habe ich gelernt - es ist wichtig herauszubekommen, woher unsere Probleme kommen, aber die Vergangenheit ist vorbei und ich kann sie nicht ändern. Ich kann nicht meine Eltern ändern und auch nicht die Situation, in der ich damals lebte. Ich kann nur meine Zukunft ändern, versuchen zu lernen, meine soziale Ängste etwas zu überwinden, meine Scheu vor Menschen, lernen, einfach ein bisschen mehr auf die Leute zugehen, nicht gleich über jede Zurückweisung oder Gleichgültigkeit gekränkt zu reagieren und mich vor allem ein bisschen mehr akzeptieren und lieben und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Ich arbeite dran. Ob es mir gelingt, wer weiß, aber ich will es versuchen.

Mir tut es auch gut, zu wissen, dass ich mit meinem Gefühlen nicht alleine darstehe, dass es anderen, wie Dir, auch so geht. Vielleicht geht es Dir auch so - alleine dadurch fühle ich mich schon weniger alleine.
Alles Liebe
Sophie

22.02.2009 17:22 • #13


F
Hallo!da spricht Sophie viel Wahres.Liebe Grüße

26.02.2009 17:39 • #14


M
Hallo Ihr,
heute habe ich einen Brief meiner Therapeutin bekommen, in dem sie die Therapie schriftlich beendet. Ich hatte ihr vorher in einem Brief nochmal von meinem Gefühl von ihr alleingelassen zu werden geschrieben, so wie das seit meiner Kindheit immer wieder passiert ist. Sie meint, daß es uns in unserer Zusammenarbeit nicht gelungen ist, diesen Wiederholungszwang zu durchbrechen und daß sie keinen Sinn mehr in der Therapie sieht. Wie schon so oft habe ich wieder das Gefühl, alleingelassen zu werden, ohne irgendeine Möglichkeit, die Entscheidung der anderen Person noch beeinflussen zu können, ohne daß meine Gefühle dabei (noch) eine Rolle spielen. Der Brief ist sehr kühl und sachlich formuliert, ohne irgendein Wort des Bedauerns über diese Entwicklung.
Sie stellt es mir frei, zu den beiden nächsten ausgemachten Terminen noch zu kommen oder nicht, um die Zusammenarbeit abzuschließen; es scheint aber nicht wichtig zu sein.
Es ist so schlimm, daß sich früher so oft gemachte Erfahrungen wiederholen, daß ich früher oder später anderen Menschen lästig werde, sie sich abwenden, mich alleine lassen, ohne daß ich dann noch eine Chance habe, das zu beeinflussen. Ich kann nur versuchen, mich dann irgrendwie mit der Situation abzufinden. Aber das ist jedesmal ein neuer Stein in der inneren Mauer, und es wird noch schwieriger, anderen Menschen zu vertrauen. immer mehr wird die Angst verschärft, auf der Hut sein zu müssen, anderen nicht vertrauen zu können, weil ich früher oder später wieder stehengelassen werde.
Die Therapeutin schreibt, bei dem Thema, die innere Distanz zu überwinden, könne sie mir nicht mehr helfen.
Wie kann ich das schaffen ? Ich habe jetzt niemanden mehr. Ich fühle mich im tiefen Wald alleine gelassen, ohne irgendeinen Weg erkennen zu können.
miloh

28.02.2009 13:24 • #15


M
Hallo,
irgendwie hatte der PC Eure letzten Antworten blockiert, jedenfalls konnte ich sie jetzt erst lesen, nachdem ich erneut geschrieben habe. DAnke für Eure Antworten, in denen ich viel Anteilnahme spüre.
Sophie, ja, da gibt es viele Parallelen, und es ist gut,das dadurch zu teilen, irgendwie.

28.02.2009 13:34 • #16


M
Ich kann nur noch weinen und weinen. Ich habe wieder einem Menschen (sehr) vertraut und wieder werde ich weggestossen und alleingelassen, habe keine Möglichkeit mehr, das zu beeinflussen, weil es entschieden wurde. Wieder muß ich damit zurechtkommen. Was ist an mir so Unangenehmes. Ich schwanke zwischen Wut und Selbstmitleid und weiß nicht, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen kann.

28.02.2009 18:51 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Mir geht es total schlecht. Warum ist die Therapie anscheinend entglitten ? Was habe ich falsch gemacht ? Oder hätte die Therapeutin das stoppen müssen, bevor ich wieder so in den Gefühlen, den Ängsten und der Einsamkeit verstrickt war.
Vielleicht kann mir hier jemand helfen, ich kann sonst mit niemandem darüber sprechen. Sonst hatten solche Dinge ja in der Therapie Platz, aber das fällt jetzt auch weg. Wie kommme ich da raus
miloh

01.03.2009 22:40 • #18


J
Hallo miloh,

die Frage, ob Deine Therapeutin womöglich was Bestimmtes bezweckt und es mit Dir nur gut meint oder ob sie Dich in einer entscheidenden Stelle der Therapie aus Hilflosigkeit oder Inkompetenz einfach mal im Regen stehen lässt, ist nicht so leicht zu beantworten. Ich wage da auch keinen rechten Tip abzugeben.

Also ich würde mich an Deiner Stelle mal an das Experten-Team wenden. Da wird Dir innerhalb weniger Tage in der Regel Bernd, der ebenfalls Therapeut ist, antworten. Vielleicht kann er aus fachlicher Sicht diese doch vertrackte Lage besser einschätzen.

LG Jens

02.03.2009 18:09 • #19


K
Hallo miloh ,
tja paralelen kann glaubich jeder finden der sich an solche Foren wendet .
Habe hier deine Texte und die Antworten dazu durchgelesen .
Muß dazu sagen das ich nicht der meinung bin das sich das Unvertrauen nur in den ersten 3 Lebensjahren bildet .
Weiß von mir das es sich erst ab dem 3 jahr gebildet hat , weil das der Zeitpunkt war wo mein Vater anfing meine Mutter zu betrügen , nur diese fakten habe ich erst 11 Jahre später erfahren als sich meine Eltern endlich haben Scheiden lassen .
Ich habe auch seit 1994 schon 3 Stationäre und 3 ambulante Therapien hinter mir , nur richtig geholfen hat nix davon .
Einige Therapien haben etwas erleichterung gebracht , konnte z.B. mit meinen Eltern einzelnt über meine erlebte Kindheit sprechen , und mein Vater hat auch erkannt das es so falsch war nur meine Mutter meinte sie hätte so lange durchgehalten wegen meinem Bruder und mir .
Könnte noch viel weiter schreiben nur fänd ichs besser wenn mann eher sich 1 zu 1 austauschen würde das ist besser als dieses pinwandschreiben hier .

Gruß Hartmut

03.03.2009 17:38 • #20


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Univ.-Prof. Dr. Jürgen Margraf