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S
Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich wußte nicht so recht, wo ich meinen Beitrag reinsetzen sollte. Hat jemand seine Ängste schon erfolgreich mit einer tiefenpsychologischen Behandlung in den Griff bekommen ? Vor ein paar Monaten bekam ich ganz schlimme Todesängste, die noch immer nicht vollständig weg sind bzw. auf ein Normalmaß. Meine Verdrängung funktioniert da nicht so gut.

Der Ansatz soll bei mir oder generell ? der sein, dass ich mich von meinen Eltern emanzipieren soll ... also richtig ... ich bin jetzt 29, lebe allein, habe eine eigene Wohnung. Nur emotional bin ich wohl haften geblieben.

Hat jemand Erfahrungen mit Tiefenpsychologie ?

Danke und Gruß, wölfin

08.06.2009 18:28 • 13.06.2009 #1


5 Antworten ↓


B
Hallo Steppenwolf,

also das was du gerade geschildert hast, passt zum Teil auch auf mich. Ich muss mich selbst erstmal abnabeln von meiner Familie.... die sind aber alle auch etwas merkwürdig .....

Naja, Tiefenpsychologie ist schon ok denke ich. Es ist ja keine reine Analyse, sondern arbeitet sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart; zumindest macht meine Thera das so.

Also ich habe schon eine Verhaltenstherapie absolviert, allerdings mit mäßigem Erfolg. Drum mache ich jetzt auch eine TP und meine Einschätzung bisher ist nicht großartig gut oder schlecht; eher neutral. Was mir auffällt ist, dass es mir manchmal weitaus schlechter geht als vor Beginn der Therapie, aber ich denke das ist auch ein Prozess, der vielleicht ablaufen muss, wenn ältere Verletzungen hochkommen?

Bist du denn schon in Therapie oder überlegst du erst noch?

LG Bella

08.06.2009 19:48 • #2


A


Angstfrei mit tiefenpsychologischer Therapie ?

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Christina
Zitat von steppenwolf:
Der Ansatz soll bei mir oder generell ? der sein, dass ich mich von meinen Eltern emanzipieren soll ... also richtig ... ich bin jetzt 29, lebe allein, habe eine eigene Wohnung. Nur emotional bin ich wohl haften geblieben.
Das scheint eher generell der Ansatz zu sein. Mann, was habe ich mich schon auf Geheiß von Tiefenpsychologen, genauer: einer Psychoanalytikerin, emanzipiert... Leider komplett an meinen Bedürfnissen vorbei und rein in den nächsten Rückfall!

Zitat von steppenwolf:
Hat jemand Erfahrungen mit Tiefenpsychologie ?
Ja, sehr viel, gute und schlechte. Ich bin - nachdem ich selbst die verhaltenstherapeutischen Maßnahmen rauf und runter beherrsche - wieder in tiefenpsychologischer Behandlung. Bei einem guten Therapeuten und sehr individueller Behandlung (nicht 08/15 wie oben beschrieben) finde ich das auch gut. Das Problem: Ein nicht so guter Therapeut kann unverhältnismäßig viel Schaden anrichten, indem er einem letzten Endes Probleme unterjubelt, die man gar nicht hat. Auch wenn die Therapie gut läuft, können sich Symptome vorübergehend verschlimmern. Daher sollte man m.E. eine tiefenpsychologische Therapie eher dann machen, wenn man trotz Symptomen im Alltag noch zurecht kommt.

So ganz grundsätzlich erklärt die Tiefenpsychologie Angststörungen aus Abhängigkeits-Autonomie-Konflikten. Für mich passt das. Solche Konflikte können sich in der erschwerten emotionalen Loslösung von den Eltern äußern, müssen das aber nicht. Es kann auch viel subtiler sein. Und da kommen dann Können, Empathie, Erfahrung und (wenn's ganz dumm läuft) Ehrgeiz des Therapeuten ins Spiel. Je früher und je sicherer der Therapeut weiß, was mit seinem Patienten los ist, um so größer die Chance, dass er voll daneben liegt und nur seinen eigenen Phantasien nachgeht. Noch schlimmer, wenn er weiß, wer schuld ist... Aber wenn Therapeut und Patient ergebnisoffen an die Therapie herangehen, sind die Chancen gut, sich wirklich weiter zu entwickeln.

Liebe Grüße
Christina

08.06.2009 20:07 • #3


S
Hallo Ihr 2,

danke für Eure Antworten. Ich bin bereits bei einer tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeutin, ursprünglich aber hauptsächlich wegen einer Persönlichkeitsstörung. Die Frage, die sich mir stellte war, ob man allein durch Tiefenpsychologie seine Ängste überwinden kann. Ich denke, man muss da unterscheiden, was für Ängste. Bei den Todesängsten, Angst vor Krebs, Herzinfarkt, Nierenversagen oder Angst vor der Angst oder auch ungerichteten Ängsten kann man sich den Ängsten schlecht stellen. Zumindest wüßte ich nicht wie. Hingegen bei sozialen Ängsten z.B. kann man sich den Ängsten stellen (wie es in der Verhaltenstherapie angestrebt wird) - man kann in die angstauslösende Situation reingehen und spüren, dass nichts passiert.

Gruß, wölfin

09.06.2009 14:20 • #4


Kanti
Hallo wölfi!

hier im Forum gibt es eine Userin, die 3 Jahre erfolgreich bei der Tiefenpsych. war und keine PAs mehr hat (ich glaube Prinzessin22589)...auch bei der Verhaltensthera gibt es viel Ursachenforschung, für mich besteht der Unterschied nur darin, wie tief man nach den Ursachen forscht, in der tiefenpsych. Thera macht man das viel ausführlicher. Verhaltensthera ist da natürlich mehr lösungsorientierter.

Am wichtigsten finde ich eh, dass man einen guten draht zu dem Therapeuten haben muss, egal ob tiefenpsycholosche Thera oder VT. Wenn man gut zusammenarbeiten kann, dann kommt man auch voran.

LG

12.06.2009 14:54 • #5


N
ich habe eine TP gemacht (Zeitraum ca. 3 Jahre) und habe dadurch meine krankhaften Ängste überwunden und keine Panikattacken mehr.

Mich hatte zuvor eine generalisierte Angststörung im Griff (ständige Todesangst ohne betimmten Auslöser) - mir hat die Therapieform sehr geholfen.

Ich denke auch, dass bei Ängsten, die durch bestimmte Situationen, Begebenheiten, Dingen ausgelöst werden eine VT die orm ist, die durch Konfrontation die Ängste auflöst/reduziert.

Ich wünsche dir viel Erfolg,
viele Grüße
Silvia

13.06.2009 12:09 • #6





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