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Jim Panse
Hallo Forum,
gerade eben habe ich mich angemeldet. Ein Mann von 43 Jahren - der nie glaubte psychologische Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen - der burn out und Panikattacken nur aus Erzählungen anderer kannte. Und dann, insgeheim, darüber lachte. Wie Stromberg sagte: Früher hatten wir noch richtige Krankheiten, Cholera, Malaria- heute haben wir nur noch Trallala. So in etwa sah ich das. Gerade bei Männern wollte es mir nicht in den Kopf, dass sie ihre Probleme nicht allein in den Griff bekommen. Mit Disziplin und Willen. Vielleicht auch mal den Rat eines Freundes einholen, ja, dass ist in Ordnung. Aber zum Doc, Tabletten, oder ein gar ein Therapeut? NEIN.
Jetzt bin ich geläutert. Nach einer Panikattacke im Oktober häuften sich Angstzustände. Das kannte ich in dieser Form nicht. Aus dem nichts heraus war sie da, die Angst. Bei ganz alltäglichen Dingen kroch sie in mir hoch. Ätzend! Sich ängstlich fühlen ist nichts für uns Männer (im allgemeinen). Wir brauchen etwas, das wir angehen können. Oder zumindest niederbrüllen oder draufschlagen. Aber Furcht, die so diffus daherkommt... dazu noch eine neue, ungewohnte Nähe zum Wasser. Heißt konkret, bei Filmen, Serien oder traurigen Nachrichten hab` ich des öfteren einen Klos im Hals.
Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem Therapeuten, der keine Wartezeit von 5,6 Monaten aufruft. Als chemischen Helfer hat mir mein Hausarzt Pregabalin (75mg) zur Seite gestellt. Und wirklich, es scheint besser zu werden. Zwar hatte ich eine Woche einen permanenten Schwindel, aber auch das hat sich gelegt. Kaum geht es besser, möchte man den Termin beim Therapeuten weit weg schieben... war ja doch alles gar nicht so schlimm... Aber ich bin einsichtig genug, um das jetzt durchzuziehen. Weil es so erschreckend war. Die Gründe für den Fall ins tiefe Loch kenne ich, glaube ich. Als ich mir die Zeit nahm und alle Punkte addierte kam schon ein ganzer Batzen zusammen. Auch den Hauptfeind konnte ich identifizieren. Ich kenne ihn schon lange, ging ihn aber nicht proaktiv an.
Jetzt wird mir dafür - und für anderes - die Rechnung präsentiert. Und aus mir wird ein kleines Häufchen Elend, das sich Hilfe sucht.

27.11.2015 17:57 • 13.07.2018 #1


21 Antworten ↓


Vergissmeinicht
Hey Jim.

Begrüße Dich nochmals an dieser Stelle ganz herzlich.

Gut geschrieben und nachvollziehbar. Und ja, es trifft auch das männliche Geschlecht und davon nicht gerade Wenige.

Lese ich Deine Zeilen hast Du dies noch nicht so lange und gute Voraussetzungen das Du nicht ganz tief abrutschst.
Ferner scheinst Du einige Baustellen zu kennen, was das Ganze noch eine ganze Ecke einfacher macht.

Sich Hilfe zu suchen ist keine Schande, dafür gibt es dieses Berufszweig und er wird leider immer mehr in Anspruch genommen; siehe Wartezeiten. Dachte auch voriges Jahr ich schaffe es alleine und was war, am 01.10. d.J. hat es mich erneut erwischt. So ist das.

Wünsche Dir hier einen hilfreichen Austausch.

27.11.2015 18:03 • #2


A


Als Mann zum Psychologen gehen?

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Hotin
Hallo Jim Panse,

herzlich willkommen hier im Forum.

Zitat:
Die Gründe für den Fall ins tiefe Loch kenne ich, glaube ich. Als ich mir die Zeit nahm und alle Punkte
addierte kam schon ein ganzer Batzen zusammen. Auch den Hauptfeind konnte ich identifizieren.
Ich kenne ihn schon lange, ging ihn aber nicht proaktiv an.
Jetzt wird mir dafür - und für anderes - die Rechnung präsentiert.


Eine schöne Sichtweise von Dir. Wenn Du weißt, das Du an Deinen starken Ängsten
sehr beteiligt bist, hast Du gute Voraussetzungen das bald wieder in den Griff zu bekommen.

Schnelle und gute Besserung wünsche ich Dir

Hotin


Übrigens, Dein origineller Name gefällt mir sehr gut.

27.11.2015 18:05 • #3


Thomas71
Hallo Jim,
Auch wir Männer bekommen das , da kann ich ein Lied von singen. Als ich die Panikattacke bekam war ich 19 Jahre alt ,und das hat mir die Beine weggezogen ,heute bin ich 44 und seit Juni hat es mich wieder erwischt. Mache jetzt eine Therapie und es geht mir mal schlecht, und mal besser aber das kommt von der Therapie, weil man sich darauf einlässt ,laut Therapeut .Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Monate.

27.11.2015 19:12 • #4


Icefalki
Hey Jim,

Zum Mut machen. Seh den ganzen Mist als Chance an. Wenn du mithilfe einer Therapie da raus kommst ,hast du am Ende mehr gewonnen, als jetzt verloren.

Mir wurde mal gesagt, dass wir paniker alle eine zweite Chance erhalten.

Und das stimmt. Also, nicht aufgeben, sondern diese Chance nutzen.

27.11.2015 20:02 • #5


Jim Panse
Hey Vergissmeinicht, Hotin, Thomas71 und Icefalki,
vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Mir fällt es es nicht einfach, mich zu öffnen. Deshalb ist das Forum eine gute Gelegenheit sich mit Gleichgesinnten (kleiner Scherz) auszutauschen. Erst einmal ohne Gesichtsverlust oder Schamesröte (die ich selbst bei meinen besten Freunden im Gesicht hatte und das, obwohl sie zu 100% hinter und zu mir stehen).
Die Erkenntnis, dass man Hilfe braucht, ist das eine, sich dann einem wildfremden Menschen - dem Therapeuten - zu öffnen eine völlig andere Sache. Da habe ich schon bei der Auswahl (neben der Wartezeit) meine Probleme. Ich denke, dass ich mich eher bei einer Frau öffnen könnte. Ob das stimmt oder nicht, wird wohl erst die Zeit zeigen. Männer und gerade die, die noch um einiges Jünger sind, habe ich bei der Suche ausgeschlossen. Fairerweise aber auch jüngere Frauen. : ) Ist so ein Gefühl...
Meine Probleme werde ich schon in den Griff bekommen, davon bin ich überzeugt. Trotzdem, wenn die Angst sich mal wieder anschleicht, ist es mit dem Mut und dem positiven Blick nach vorne so eine Sache...

28.11.2015 16:26 • #6


W
Hallo Jim,
genau in deinem Alter bekam ich auch mein Burn Out. Es haute mich aus den Latschen, weil ich mir in meinen schon zu vollen Rucksack noch was rein gepackt habe.
Alles was ich liebte wurde zur Last. Und lange krank sein war nicht. Schließlich war und bin es immer noch Familienernährerin. Dieser Druck lastete auch noch auf mir.
Die ersten Anzeichen hatte ich vollkommen übersehen. Ich wollte sie nicht sehen, weil ich ja immer so leistungsstark bin. Schon davor bin ich so manches mal in der Küchenecke umgefallen. In der Ecke, wo ich immer wieder schnell hoch kam. Davor weinte ich oft. Aber unter der Dusche, wo es keiner sehen konnte. Und ich wollte mir das Weinen selbst nicht erlauben.
Bis ich dann richtig umfiel. Krank geschrieben wurde ich kaum deshalb. Obwohl ich ein halbes Jahr ohne Abzüge krank sein kann.
Der erste Schritt ist bei dir schon getan. Du siehst, dass es nicht mehr so weiter gehen kann, dass du Hilfe brauchst und du suchst Hilfe.
Ich schämte mich übrigens auch damals, hielt mich für schwach.
Fast 3 Jahre später sage ich, es war gut so, dass es passiert ist. Ich hab mein Leben so umgekrempelt, dass es eine ganz andere Qualität hat. Ich bin nicht nur für andere da, sondern die anderen auch für mich. Ich kann auch mal ohne schlechtes Gewissen Nein sagen und genieße mein Leben wieder. Nach wie vor muss ich auf mich aufpassen, dass der Kopf nicht auf Funktionsmodus umschaltet. Aber ich habe das Feilen entdeckt. Keine zisch Ziele mehr im Jahr, sondern eher mal nur eines und an den schon erreichten Zielen wird gefeilt, damit sie perfekter werden.
Ob es an dem Alter liegt, dass arbeitsame, zielorientierte Menschen plötzlich umfallen wie ein naßer Sack? Ich weiß es nicht.
Aber ich drücke dir die Daumen, dass es für dich genau so positiv ausgeht, wie es für mich ausgeganen ist

28.11.2015 17:38 • #7


Icefalki
Nochmals Jim, was glaubst du, wieviel starke Menschen hier rumrennen? Es sind genügend. Und was wir gekämpft haben. Das dumme ist, dass wir uns unsere Schwächen eingestehen mussten und das fällt uns Starken ja verdammt schwer.


Weißt du, als mich die PA geschüttelt hat, wäre ich lieber gestorben, als irgendwo Hilfe zu holen. Auf die Idee bin ich damals gar nicht gekommen.
Lieber allein verrecken. So dumm war ich damals.

Mach den Fehler nicht. Und nur zur Info, glaubst du im Ernst, dass die Wartezeiten bei den Therapeuten nur zum Spaß so lange sind? Was denkst du denn, was da hauptsächlich behandelt wird?

Und seit neuesten arbeite ich beim HNO. Ca. 30 Prozent kommen wegen psychosomatischen Beschwerden. Klossgefühl, Taubheitsgefühle, Tinnitus, Hörsturz, kitzeln im Hals, räusperzwang, Angst vor Krebs, d.h. kein einziger körperlicher Befund, ok, Hörsturz ist nachweisbar, das warum aber nicht.

Es gibt da draußen sehr viele von uns. Scham ist echt unangebracht. Und dein Entsetzen vor dir selbst erst recht nicht.

Leg das als erstes ab, den Rest dann mit der Therapie und wenn sein muss, dann evtl..mit Hilfe von medis.

28.11.2015 22:16 • #8


Elmo13
Hallo Zusammen,
besser hätte ich es nicht sagen können. Es ist egal ob Mann ob Frau. Es kann jeden erwischen. Und meistens die von denen man es am wenigsten annimmt. Die “Kopfmenschen“ halt. Manchmal wünschte ich mir ich könnte einfach mal so in den Tag leben wie es so viele tun. Nicht immer alles hinterfragen. Und bloß niemanden davon wissen lassen, wie es einem wirklich geht. Gut zu wissen das man nicht alleine ist damit.
LG

28.11.2015 22:33 • #9


W
So ist es Elmo,
und leider weil alle geschockt sind, dass es dir passiert reagiert erst mal die Umwelt nicht gerade sensibel auf dich.
Meine Mutter schrie mich damals durchs Telefon an. Reiß dich zusammen du machst alles kaputt
Teilweise wurde ich von manchen behandelt, das hätten die sich vorher nicht getraut.
Dann fühlst dich erst mal noch mieser und noch kleiner.

Aber es musste anscheinend sein.
Und ich schäme mich Heute nicht mehr, dass es mir passiert ist. Ich hab so ein innerliches Burn Out Töpfchen, wo einige was rein getan haben und ich dazu. Aber ich hab nen Punkt drunter gemacht. Meine Umwelt hat sich geändert und einigen tat es auch Leid, dass sie damals dachten sie müssten mich so behandeln. Die waren wahrscheinlich genau so verzweifelt wie ich. Und manche wollten auch meine Schwäche damals ausnutzen, aber ich hatte das erste Mal in meinem Leben erlebt, dass sich Menschen mal vor mich stellten. Denn das war normal meine Rolle.

28.11.2015 22:41 • #10


Jim Panse
Hallo zusammen
und Danke, dass ihr mir so aufmunternde Worte schreibt. Das hilft.
Was es für mich persönlich so hart macht, ist, dass ich um die Umstände weiß, die zur Panikattacke geführt haben. Ich habe mich seit Jahren selbst in einen Elfenbeinturm gesperrt. Da hat sich vieles angesammlt. Und ich habe nicht gegengesteuert.
Das schlimme, so glaube ich, ist der Umstand, dass ich all das weiß und nicht rauskomme aus diesem Hamsterrad. Einfach nicht ins Handeln komme. Das Wissen ist schon da, nur die verdammte Umsetzung...
Mein Umfeld steht hinter mir, besser könnte ich es mir nicht wünschen.
Die Scham geht vielleicht auch eher gegen mich selbst. Gegen das Bild, was man von sich selbst aufgebaut hat. Wenn das dann mit der Wirklichkeit kollidiert, und du siehst, dass diese Schere mächtig auseinander klafft, ist auch ein neues Selbstbild gefordert. In völliger Ehrlichkeit (zu sich selbst). Das ist für mich hart. Ich muss mich sozusagen neu definieren. Neben den ganzen anderen Baustellen, die es zu klären gilt. Puh, das wird ein Weg...!

01.12.2015 14:40 • #11


Hotin
Hallo Jim Panse,

Zitat:
Die Scham geht vielleicht auch eher gegen mich selbst. Gegen das Bild, was man von sich selbst aufgebaut hat. Wenn das dann mit der Wirklichkeit kollidiert, und du siehst, dass diese Schere mächtig auseinander klafft, ist auch ein neues Selbstbild gefordert. In völliger Ehrlichkeit (zu sich selbst). Das ist für mich hart. Ich muss mich sozusagen neu definieren. Neben den ganzen anderen Baustellen, die es zu klären gilt. Puh, das wird ein Weg...!


Scham, wovor bitte? Das Du mal etwas falsch eingeschätzt hast?
Wenn Du Dich wirklich neu definierst, wird das ganz langsam ein neues positives Gefühl werden, was Du bisher nie kanntest. Gleichzeitig wirst Du automatisch dadurch einige Baustellen wie von Geisterhand gesteuert auflösen.

Zitat:
Die Erkenntnis, dass man Hilfe braucht, ist das eine, sich dann einem wildfremden Menschen - dem Therapeuten - zu öffnen eine völlig andere Sache. Da habe ich schon bei der Auswahl (neben der Wartezeit) meine Probleme. Ich denke, dass ich mich eher bei einer Frau öffnen könnte. Ob das stimmt oder nicht, wird wohl erst die Zeit zeigen.


Du, das sehe ich komplett anders.
In Deine wirklichen Tiefen solltest Du keinen aus Deinem Bekanntenkreis und auch keiner Partnerin
oder Ehefrau zeigen. Dies erhält Deine Stärke in Deinem persönlichen Umfeld.
Das kannst Du wunderbar bei einem fremden Menschen oder hier machen.
Wenn Du Dich genügend reflektiert hast, wirst Du Deinen Psychologen nie wieder sehen.
Danach bist Du gefühlsmäßig frei und unabhängig.

Wünsche Dir immer die richtige Entscheidung für Dich

Hotin

01.12.2015 16:17 • #12


W
Also weiß nicht, ob man seine wirklichen Tiefen nur Fremden sagen soll?
Da kann wohl das gleiche Geschlecht besser raten. Also bei mir war es damals ein positiver Schritt, etwas über meine wirklichen Tiefen zu sagen. Weil ich machte immer alles mit mir aus. Was auch nicht immer gut war.
Vor allem sahen andere mal, was so manches mit mir anstellt. Wobei ich niemals gejammert habe. Aber mit Klarheit gesagt, was bestimmte Situationen gerade mit mir tun.

Aber bei mir war es auch wie bei dir, Jim.
Ich hatte mich lange Zeit geschämt, dass z.B. meine Kinder mich zittern sahen. Ich war doch immer die starke Mama.
Auf der Arbeit steckte ich die Hände in die Hosentasche. Und ich zog mich oft in mein Büro zurück. Ich war doch immer die starke Chefin.
Dabei hatten viele für meine Situation Verständnis, weil sie ja alle wussten, wieviel ich bis Dato geleistet hatte.
Aber ich war mir selbst der schlimmste Richter! Das war ein harte Brocken Arbeit, dass ich mir das selbst verzeihen konnte.

Aber so ein harter Richter musst du nicht zu dir sein. Dein Körper sagt dir jetzt einfach. Stopp, mach das nicht mehr mit mir! Und eigentlich hat dein Körper ein Recht dazu

01.12.2015 19:19 • #13


Icefalki
Siehst du, was ich meine.

Sehe es als Chance, jetzt kannst du dich mal wirklich kennenlernen. Das Selbstbild stimmt nicht mit der Wirklichkeit überein. Daher die Angst, die dermaßen schreien muss, damit wir Dussels es auch hören.

Was hat man denn zu verlieren?

Wenn man so toll wäre, wie man evtl. glaubt, hätte man keine blöde Angst.

Also, muss man was ändern. Es akzeptieren und neu denken und bewerten lernen.

So einfach und so schwer. Aber es lohnt sich.

01.12.2015 19:35 • #14


Zartbitter
Hallo Jim Panse
Ich glaube wie Dir erging es den meisten hier, mich eingeschlossen. Das ist das schwerste, sich selbst einzugestehen dass da gründlich was aus dem Ruder gelaufen ist und man Hilfe braucht. Du machst das richtig, bleibe jetzt dran, es lohnt sich

Zitat von Icefalki:
Nochmals Jim, was glaubst du, wieviel starke Menschen hier rumrennen? Es sind genügend. Und was wir gekämpft haben. Das dumme ist, dass wir uns unsere Schwächen eingestehen mussten und das fällt uns Starken ja verdammt schwer.

Es gibt da draußen sehr viele von uns. Scham ist echt unangebracht. Und dein Entsetzen vor dir selbst erst recht nicht.


Das kann ich voll unterschreiben.

LG
Zartbitter

01.12.2015 20:05 • #15


Elmo13
Komisch, man hört immer raus, das wir eigentlich immer zuerst an andere denken. Ganz zum Schluss an uns selbst. . Eigentlich erst wenn es schon fast zu spät ist. Das ist ein langer Weg. Aber wie sollen die anderen uns auch verstehen, wenn sie nicht wissen wie es uns geht und wie wir uns fühlen. Ich hätte das ja auch nie für möglich gehalten, das ausgerechnet mich so eine fiese Depression trifft. Im Leben nicht.
LG

01.12.2015 21:00 • #16


W
So ist es Elmo.
Sie können es nicht verstehen, weil wir bis zu dem Zusammenbruch, es ja selbst nicht verstehen. Und sind dann überrascht, wenn da plötzlich so ne starke Persönlichkeit, die doch alles locker vom Hocker gepackt haben zum häufchen Elend wird. Das ist ja diese Befremdung auf die man dann stößt. Mir wollte sogar keiner glauben als ich damals kurz davor oft sagte: Ich kann nicht mehr.
Aber eines habe ich festgestellt. Diese Stärke ist noch da. Man muss sie dann nur wieder in sich finden und sie einfach anders benutzen.
Gerade Gestern sagte eine Frau, die mich erst mit dem Burn Out kennen lernte, zu mir: Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass du dich davon nochmal erholst. Dir ging es so schlecht. Und jetzt strahlst du so eine Stärke aus. Was für mich nicht heißt, dass ich wieder so
Anfange wie damals

01.12.2015 21:12 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

SALSA1968
Mir ging es ganz genau so. Ich gehörte auch zu den ganz starken, toughen Frauen,.
Großes Selbstbewusstsein, alles immer alleine gewuppt, alleine um die Welt gereist, die anderen beraten bei Problemen, oft über den Kleinigkeiten des Lebens stehend, beruflich sehr erfolgreich. Immer als die Starke auch bei anderen dastehend.
Auch ich hätte nie gedacht, dass mich ein burn out und dann daraus eine Angst Störung erwischt.
Momentan bin ich dabei, die Treppen aus dem tiefen Loch wieder hochzusteigen.
Und ich passe nun sehr auf mich auf, achte auf mich, was ich früher nie gemacht habe.
Und habe einige Veränderungen in meinem Leben aktiv vorgenommen.
Den Job, den ich hasste, aufgegeben. Mich von falschen Freunden distanziert, den Umgang mit der Familie verändert.
Bis hierhin war es ein langer, harter Weg, den ich bis jetzt gegangen bin.
Das positive daran ist, ich habe mich und meine Biografie besser kennengelernt und verstanden und ich achte nun in erster Linie auf mich.

LG

01.12.2015 21:19 • #18


Icefalki
Ich muss euch einfach mal umarmen. Jeder einzelne Wort kann ich nur unterschreiben.

Jetzt sind wir anders stark.

01.12.2015 21:51 • #19


P
Noch so ein Indianer der keinen Schmerz kennt... Grins... Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und nun ?

Ein Häufchen Elend... Tztztztz.... Immer diese Erziehungsfehler.

@Jim

Kenn das ganze auch hatte 11 Jahre Panikattacken. Ging nur durch 3 Langzeitherapien weg zu je 6 Monaten.

So tief saß der ganze Schmodder. Gefühle nicht richtig zeigen können, viel in sich reingefressen,Traumata in der Kindheit, viele Todesfälle, ect. pp.

Plötzlich kam die erste Attacke. Mitten in Frankfurt auf der Zeil. Dachte jetzt ist es soweit und ich müsste sterben.

You are not alone. Inzwischen bin ich 26 Jahre Angst und Panikfrei.

Wünsche Dir gute Genesung.

12.07.2018 13:38 • #20


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