Pfeil rechts
129

moo
@Anduin
Naja, ich weiß nicht, ob Du selber eine ältere Immobilie hast oder vielleicht mal erben wirst. Aber der nahezu ausschließliche Fokus der Grünen auf die Wärmepumpe ist einfach unrealistisch. Viele Familien und teilweise schon deren Kinder haben ihr halbes Leben auf ihr Häuschen hingearbeitet und auch die Zukunftsplanung darauf ausgelegt (Stichwort: Investition für´s Alter bzw. Pflegebedürftigkeit). Die ursprüngliche Version der Heizreform á la Habeck wäre für viele dieser Familien in finanzieller Hinsicht mit einer Vollbremsung bei 230 km/h durch ein Blockieren des Getriebes vergleichbar. Die Folge wäre ein Notverkauf der Immobilie. In den relevanten (!) Gebieten, also Ballungszentren, würde dann ein Bauträger die alte Hütte abreißen inkl. dem idR vorhandenen Baumbestand (ja, sowas braucht die Großstadt auch!) und einen 8-Spänner inkl. TG reinkloppen. Das dürftige Rollrasenimitat in den verbleibenden Handtuchgärten wird dann die CO2-Bilanz vor Ort sehr gut ausgleichen. Von der Ressourcenverschwendung und Wohnraumverdichtung ganz abgesehen werden dann statt einem einzigen PKW mit ein paar Litern bösem Benzin mindestens 8 E-SUVs in der TG stehen und nach Energie für ihre paar hundert PS-starken Kurzschluss-Käfigläufer wimmern. Nicht zu vergessen die Zentrale Zwangsbe- und entlüftung der schimmelgefährdeten Niedrigenergiebausubstanz.

Ich glaube, nur die ignorantesten Bürger denken, es könne alles so weitergehen wie bisher. Und ich glaube, nahezu jeder will und wird seinen Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität leisten. Aber es muss halt angemessen und verhältnismäßig erfolgen. Und genau dafür hat sich immerhin die FDP eingesetzt, was ich persönlich ihnen hoch anrechne.

Der Diktatur-Vergleich vom Aiwangerl Hubsi ist doch sein ganz normaler, üblicher Duktus. Wir Bayern kennen ihn schon lange, bevor er zum stellvertretenden Ministerpräsi an Dr. Söders´ Seite wurde. Hör Dir mal hitzige Bundestagsdebatten oder Aschermittwochreden an - da geht´s anders zur Sache. Wir haben hier überdies Landtagswahl im Herbst - das darf man nicht vergessen. Dass sich die Medien - wieder mal - auf die Oberfläche statt auf den Inhalt stürzen, das ist etwas, was m. E. eher zumindest beklagenswert ist; den Hubsi als einen der gefährlichsten Politiker des Landes (!) zu bezeichnen (s. heutige SZ / Gesellschaft) finde ich geradezu peinlich.

Zu den vorletzten Umfragewerten der AFD sagte ein führender Bundes-Grüner: Das ist nur eine Umfrage, keine Wahl. Das ist etwas, was mich eher schockiert. Denn damit sagt er nichts anderes, als dass die Bürger während einer Regierungsperiode absolut nichts zu melden haben - lediglich bei der Wahl. Und diese ist, wie üblich, von Versprechen begleitet, die keinen klaren Blick auf das real zu erwartende Unterfangen einer sich u. U. danach manifestierenden Dreierkoalition gewährt. Gerade jetzt, als Ampel, haben die sich so zusammen Gerauften (nicht so zusammen Gewählten!) Politiker die Pflicht, auf Äußerungen ihrer Mandatgeber (das Volk) zu hören. Hohe Umfragewerte einer sogenannten extremen Partei sind vor allem ein Zwischenzeugnis in Richtung der aktuellen Administration und nicht ein Beweis für das ideologische Abdriften der Bürger ins Randlager.

Das zu erkennen ist unverzichtbar! Und nichts anderes ist nun immerhin ansatzweise geschehen, wie die letzte Leitplankendebatte zeigte. Doch dass diese stattfand haben u. a. auch Aktionen wie in Erding ermöglicht - nicht erzwungen. Derlei gehört m. E. zum Erhalt einer wirklich funktionierenden Demokratie und nicht Dekrete von ganz oben aus dem Elfenbeinturm weniger Ideologen. Ihre Sachkunde haben insbesondere die Bundes-Grünen schon seit 1,5 Jahren mehrfach peinlich genug unter Beweis gestellt. Wenn ich höre, dass Bärbock und Habeck innerhalb ihrer Parteien als Realos gelten, muss ich schon fragen, wie denn dann deren Rest tickt? Der CO2-Vergleich von unserer Außendienstlerin (Stichwort: Vorbild Kenia) war nur eine Ihrer Äußerungen, bei denen mir schleierhaft wurde, wie die linientreuen Medien sich sowas auch noch mit gutem Gewissen dem Bürger in den Nachrichten als Leitidee vorzuhalten trauten.

Ich sehe es wie @Angstmaschine - folge nicht der Angst, sondern dem gesunden Menschenverstand - das ist die Basis für Verhältnismäßigkeit. Nicht in Panik zu verfallen ist stets das Gebot der demokratischen Stunde. Das Maul ab und an aufzumachen, auch.

Ciao Ihr Lieben

17.06.2023 11:51 • x 5 #21


E
Zitat von Anduin:
Hallo, die ganzen gesellschaftlichen Umbrüche der Gegenwart und der vergangenen Jahre lassen mich darüber nachdenken wie stabil unsere Gesellschaft überhaupt noch ist. 2008 kam die Finanzkrise; danach hatten wir ein paar Jahre Ruhe. Dann kam 2015 die Migrationskrise mit bis heute anhaltenden Folgen und 2020 kam ...

Was hast du von einer Demokratie die von hinten bis vorne korrumpiert wird ( schau dir doch die letzten Milliardendeals an von denen niemand was wissen sollte wo man sich reichlich in die eigene Tasche gewirtschaftet hat)? Demokratie ist nur ein Wort. Du kannst das ganze auch Diktatur nennen. Wenn es den Menschen dort besser geht warum sollte ich einer Demokratie vorziehen.

Ich verachte Putins Angriffskrieg, aber es gibt Dinge die gemacht wurden die hierzulande undenkbar währen. - Bergbauschließung mit tausenden Arbeitsplätzen. Es gab da einige Figuren die die Rettung dieses Bereichs für Nonsense hielten wo Putin nachdrücklich diesen Figuren näher gelegt hat das sie die ratifizierung zu unterschreiben haben. Jeder kann sich wohl vorstellen was mit dieser Figur unter Putin passiert wäre wenn diese Figur vergessen hätte wie man schreibt

Da hab ich doch lieber sowas in einer Diktatur anstatt eine verlogene Demokratie.
Ich mach mir aus den ganzen Dingen die passiert sind und passieren werden nichts. Ich sehe zu das ich mein Umkreis von 10meter sauber halte und Spass habe. Was da draußen so los ist ist egal. Die Zeit wo man hätte noch was ändern können ist vorbei. Die Spitze weiß inzwischen wie es nicht geht und hat mit Technologie einen Vorteil den es vor 100 Jahren noch nicht gab.

Man muss sich durch gewollte Krisen nicht verunsichern lassen. In der Regel tangiert es die Leute nur mit Geld. Und Geld kommt immer wieder neues. So what... Des weiteren. Wem es hier nicht gefällt, der kann auch auswandern

17.06.2023 12:36 • x 1 #22


A


Wie wahrscheinlich ist eine Konterrevolution?

x 3


E
Da fällt mir noch was zu ein. Naher Osten, die Diktaturen. In diesen Fall Syrien. Mein Kumpel meinte Diktatur is schon ok. Wir brauchen das. Hätten wir keine harte Hand die uns führt würde Anarchie herrschen. Man stelle sich mal vor in Ländern wie Syrien exportieren wir jetzt unser Gemüht. Das dauert nicht lange und da brennt dann der Baum.

Auf den Papier sind die Filipinos noch eine Demokratie. Faktisch ist es eine simpelste Diktatur wo das Leben mit Geld ( Bestechung) bestens funktioniert. Das ist in Russland beispielsweise nicht anders.
Wenn ich das Geld hätte, würde ich das diktatorische Leben auf den Philippinen der deutschen Demokratie vorziehen.

17.06.2023 13:14 • x 1 #23


E
Zitat von Anduin:
Aber was ist dann die Lösung? Denn wenn sich nichts ändert, laufen wir in eine Katastrophe.

Wir haben eine Demokratie. Wir laufen in keine Katastrophe.

17.06.2023 14:20 • x 2 #24


E
Oh Gott wir werden alle sterben
Wayne...
Wir (also die Mehrheit) laufen alles andere als in eine Katastrophe. Das macht eher unsere Bundesregierung und die Staatsführung anderer Nationen. Wir sind nur die jenigen die es zu erleiden haben da wir nicht das machen sollen was wir wollen. Ich gehe den Weg von Scholzinger nicht mit. Selbst mit Gutscheinen für den Supermarkt oder einer kleinen Einmalzahlung nicht.

17.06.2023 14:39 • x 2 #25


E
@moo

Du hast scheinbar nicht meinen Punkt verstanden, denn ich sehe die Grünen als eine bürgerlich-konservative Partei, die alles andere als links (und auch nicht sozial) ist und gar nicht daran interessiert, dass im Sinne des Klimaschutzes etwas getan wird. Sie tragen das Thema nur vor sich her, weil ihre Klientel das als eine Art Lifestyle betrachtet, der in letzter Konsequenz aber nicht umgesetzt werden muss.
Das zeigt doch die Wärmepumpen-Debatte mehr als deutlich, denn natürlich wäre es nur für die wohlhabende Wählerschaft der Grünen möglich ihre Immobilie entsprechend zu sanieren. Es ist halt auch nur eine Partei, die dem Kapital dient und meiner Ansicht nach mit ein Grund wieso die Neue Rechte überhaupt erst so stark werden konnte.

Aber in meinem Eingangsposting ging es ja um die Frage, wie lange unser System das noch aushalten wird?

Die Mehrheit der Menschen ist (politisch) saturiert und müde/ausgebrannt, sieht dass viele Dinge nicht ok sind und will nur, dass alles noch möglichst lang so gut/erträglich bleibt und man möglichst wenig dafür tun muss.

Man sieht es ja an solchen Beiträgen hier, wenn geschrieben wird, dass man lieber in einer Diktatur anstatt einer Demokratie leben würde, wenn es einem dafür nur gut geht. Und ich glaube, dass sehr viele Menschen so ticken. (Mich schockiert das gar nicht mehr, weil ich sowas sehr oft lese).

Eine SOLCHE Bevölkerung bietet der Neuen Rechten unzählige Punkte, an denen sie ansetzen kann.

Niemand weiß genau wie in der Zukunft ein neuer Faschismus aussehen wird, aber wie ich sagte, glaube ich, dass gutsituierte (esoterische) Grüne ein Teil seiner Massenbasis sein werden.

17.06.2023 14:58 • x 1 #26


E
Viele werden den Ökofaschismus mangels Geld nicht mitmachen (können).

17.06.2023 15:44 • x 1 #27


JniL
Zitat von Grace_99:
Da fällt mir spontan 1984 ein.

All das haben wir doch bereits. Das ist ja genau das was der TE erkannt hat und sich Sorgen macht

17.06.2023 16:00 • #28


E
Zitat von JniL:
All das haben wir doch bereits. Das ist ja genau das was der TE erkannt hat und sich Sorgen macht

Sorgen machen ist doch okay, ich schrieb nichts gegenteiliges.

17.06.2023 16:06 • x 1 #29


JniL
Zitat von Grace_99:
ich schrieb nichts gegenteiliges.

Mein Kommentar sollte auch eine Bestätigung/Verstärkung deines Beitrags sein

Sorgen machen halte ich auch für gut, denn nur dann kann man ja auch ein anderes Ziel anstreben als den Status quo.
Nur lähmen mich diese Sorgen extrem so dass ich aktuell kein normales Leben führen kann.
Es hat sich einfach zu viel aufgestaut.

17.06.2023 16:12 • x 1 #30


moo
@Anduin OK, hab schon kapiert und ich bin da in Summe sehr ähnlicher Ansicht. Ich wollte eben nur darauf hinweisen, dass z. B. aufgrund der doch offensichtlich völlig planlosen Heizdebatte die Menschen hellhörig und auch aktiv wurden. Auch die Corona-Impfpflicht hat viele, völlig durchschnittliche Menschen aus dem gesamten Gesellschaftsspektrum auf die Straße gebracht. Im Gegensatz zu vielen, die über diese angeblich rechten Schwurbler herzogen, war ich über ein Jahr lang aktiv dabei und lernte viele, sehr vernünftige Leute kennen. Ich selber war ja auch zum ersten Mal bei sowas dabei. Und das deshalb, weil mir tatsächlich das Grundrecht am Herzen lag.

Zitat von Anduin:
Aber in meinem Eingangsposting ging es ja um die Frage, wie lange unser System das noch aushalten wird?

Ich glaube, in Summe sind wir Deutschen doch nicht ganz so maulfaul wie Du es wahrnimmst. Ich kenne eigentlich keinen einzigen Menschen (live und in Farbe), der die aktuelle Ampel gut findet und die Umfragen bestätigen dies. Bei der nächsten Wahl werden die Karten neu gemischt und alle wissen das auch. Ich bin auch der Meinung, dass die AFD ruhig mal in Richtung Mitverantwortung reinschmecken soll, dann stoßen sie sich automatisch die oppositionellen Hörner ab. Das reguliert sich dann schon in gemäßigtere Bahnen. Die vielen sehr vernünftigen AFD-Abgeordneten sieht und hört man halt selten, weil sie a) noch keinen Wiedererkennungswert aufweisen können und b) deshalb für kein Bashing seitens der Leitpresse taugen.
Die bislang einzige Partei, die völlig austickt, seit sie mit am Ruder ist, sind tatsächlich die Grünen und ich bin echt schockiert, wie rückgratlos die von den SPDlern lediglich moderiert werden. Ohne das Gelbe in der Ampel wären wahrscheinlich schon noch mehr Deutsche und Firmen ausgewandert.

Und ich gebe Dir recht - deren heutige (!) Klientel ist meist gut betucht und hält sich für die Elite und das gute Gewissen Deutschlands. Für mich sind die Grünen am nähesten an einer Diktaturerrichtung dran. Stell Dir vor, die hätten die alleinige Hoheit - was da los wär?

Nein, ich sehe nicht schwarz. Ein Blick nach Bella Italia zeigt, dass sogar bei einem sogenannten postfaschistischen Dreierbündnis auch nicht gleich wieder der Duce aufersteht - das will doch keiner. Nur das Bild, das medial immer von Signora Meloni gezeichnet wird, ist noch so wie vor der Wahl.

Ergo: wir werden alle irgendwie da durch kommen - daran glaube ich fest. Woran allerdings unbedingt gearbeitet werden muss, ist der Frieden zwischen Russland und der Ukraine. Unsere Waffenlieferungen werden diesen Frieden sicher nicht einläuten.

17.06.2023 17:32 • x 2 #31


E
@Anduin
Wir kennen uns ja schon recht gut
Ich kann Dich verstehen, weil ich vor einiger Zeit auch ähnlich drauf war. Spätestens seit Corona habe ich mich unfassbar über die ganze Welt, viele Menschen, viele Politiker und und und...aufgeregt.
Ich war zudem auch so drauf, dass ich absolut schwarz gesehen habe für die Zukunft der ganzen Welt und auch Deutschland. Dass das alles Gift für mich war und meine psychische Erkrankung verstärkt hat, habe ich leider fast zu spät gemerkt. Ich will Dich daher warnen, nicht den gleichen Fehler zu machen.
Wir psychisch Erkrankten hier neigen leider sehr dazu, uns in viele Alltagsprobleme hineinzusteigern, in vielen Dingen komplett schwarz zu sehen und wenig Hoffnung zu haben, dass das alles nochmal wird.
Das solltest Du unbedingt verstehen und verinnerlichen. Wir merken das sehr lange Zeit oft nicht, dass wir hier kein normales Maß mehr haben.

Ich kopiere Dir hier mal ein paar Zeilen von mir hinein vor einigen Tagen:
Zitat von Hicks:
12. Medien- und Nachrichtenkonsum drastisch reduzieren
Da ich ein Mensch bin/war, der sich immer sehr aufgeregt hat über Politiker, Nachrichten, den Gesprächen in Talkshows usw., habe ich irgendwann den Stecker gezogen und beschlossen, fast komplett darauf zu verzichten. Ich lese online keine News mehr, sehe mir keine Talkshows mehr an und gehe Politikern im TV so gut es geht aus dem Weg. Seither lebe ich entspannter und rege mich nicht mehr so auf über Gott und die Welt.
Was ich mitbekommen muss, bekomme ich eh mit über die Leute um mich herum.

Nachrichten und Medien leben von Klicks und Einschaltquoten. Für uns ist das schlecht, denn es werden in erster Linie nur die Infos verbreitet, die negativ und schlecht sind. Das ist eben eindrucksvoller und lockt mehr Leute an, die sich dann eher über viele Dinge aufregen. Für unsere eh schon sehr selektive Wahrnehmung ist daher zu viel Nachrichtenkonsum (in diesen Zeiten sowieso) absolut kontraproduktiv.

Zitat von Hicks:
14. schwierige Diskussionen mit Bekannten vermeiden
Jeder kennt diese Diskussionen im Bekanntenkreis, in die man sich teils zu sehr hineinsteigert. Ich war da ganz schlimm. Politik, Corona, (soziale) Gerechtigkeit, Klima und und und. es werden nie alle einer Meinung sein. Dass zu akzeptieren, hat sehr lange bei mir gedauert. Da ich weiß, dass ich dazu neige, bei entsprechenden Diskussionen zu sehr Energie zu lassen, vermeide ich gewisse Themen, so gut es geht im Bekanntenkreis und quatsche lieber über schöne Dinge oder etwas, was gute Laune macht.

Wenn man in entsprechende Threads hier schaut (Corona, Ukraine-Krieg, politische Themen allgemein etc) sieht man, wie schnell sich manche User hineinsteigern und eine unheimlich geladene Stimmung entsteht. Bei mir war das vor einiger Zeit im Arbeitskollegenkreis und auch Bekanntenkreis teils auch so. Ich konnte mich da kaum zurückhalten bei vielen Themen. Hat es etwas gebracht? Hat sich etwas geändert? Das einzige, was das Ergebnis war, dass es Stress für mich und meine Psyche war und absolut nicht förderlich für meine Erkrankung.

Zitat von Hicks:
17. Lebenseinstellung ändern
So weit hinten der Punkt, aber so wichtig!
Ich war schon immer ziemlich pessimistisch veranlagt, versuche aber seit einiger Zeit alles positiver und optimistischer zu sehen. Auch, wenn man glauben könnte, dass es so ist: Die Welt ist nicht nur schlecht, Menschen sind nicht nur schlecht. Ich hatte lange Zeit einen ziemlichen Hass gegen fast jeden, der mir über den Weg gelaufen ist bzw. im Straßenverkehr hätte ich eine zeitlang jeden an die Wand klatschen können, aber jetzt denke ich: Jeder sitzt im Boot des schweren Lebens mit allen Hürden und kämpft wie wir alle auf seine Weise. Die meisten angeblichen „Deppen“ können auch nichts dafür, dass sie so sind. Wie wir haben sie das Pech gehabt, Prägungen von ihren Eltern abzubekommen, nur eben andere als wir. Eine gerechte Welt wird es auch nie geben, aber das muss auch banalerweise so sein. Eine Welt, in der alles gerecht wäre, würde keine Zufriedenheit, Freude, Verbesserung, Motivation mehr bringen. Wir würden schlichtweg nicht mehr zu schätzen wissen, was gerecht und gut ist.
Es hat lange gedauert, bis ich das so akzeptiert habe und natürlich habe ich auch heute noch an schlechten Tagen damit zu kämpfen, es so zu sehen, aber hey – keiner ist perfekt
Leute mit Angststörungen sind leider fast immer leichte bis extreme Pessimisten. Könnten wir einen Schalter umlegen, der uns über Nacht zu Optimisten macht, wäre es sehr hilfreich für uns, aber so einfach geht es leider nicht. Man kann aber daran arbeiten, seine Einstellung zu vielen Dingen auf der Welt etwas zu ändern, nicht alles so schwarz zu sehen, denn die Wahrheit ist, dass die meisten negativen Erwartungen, die Pessimisten haben, so nie eintreten bzw. statistisch weit weniger, als sie denken/merken und leider sogar hoffen (der Pessimist giert förmlich danach, dass sein Negativszenario eintritt, weil er dann Bestätigung bekommt, dass er richtig lag).

Der markierte Satz ist der Entscheidende. Vielleicht bzw. sehr wahrscheinlich trifft das auch auf Dich zu. Ich kann da im Bekanntenkreis eine sehr klare Statistik aufstellen, die eindeutiger nicht sein könnte und auch bei mir selbst kann ich diese Tatsache zu 100% unterschreiben.
Dass wir dazu neigen, weiter in diesem Brei der negativen Erwartung und Schwarzseherei zu rühren, ist nachvollziehbar (weil wir einfach im Kern dazu neigen), aber wir sollten versuchen, es zu vermeiden und uns auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Die Welt wird nicht untergehen und wenn sie es tun wird, dann können wir nicht das geringste daran ändern. Wieso sollen wir uns kopfmäßig so einen Stress antun für Dinge, die wir nicht ändern können? Wir haben uns mit unserer Erkrankung schon genug zu beschäftigen und sollten unsere Energie darauf lenken, wieder gesund zu werden. Lass doch die Politiker machen, lass gewisse Leute machen wie sie meinen, lass die ganze Welt machen, wie sie meint. Es gibt auch genug tolle und vernünftige Leute auf der Welt. Man muss sie nur sehen und erkennen wollen. Ich habe sie lange auch nicht gesehen, aber jetzt, wenn ich darauf achte, laufen mir jeden Tag nette Leute über den Weg.
WIR sind es, die dafür verantwortlich sind, wie wir die Welt wahrnehmen, ob als Crash-Propheten oder als Optimisten oder zumindest solche, die akzeptieren, dass es immer gut und schlecht geben wird, aber es wird sich sehr wahrscheinlich immer die Waage halten oder einpendeln.
Mache Dich daher nicht kaputt mit solchen Themen und konzentriere Dich auf die guten Sachen. Das wird Dir auch helfen, Deine Erkrankung besser in den Griff zu bekommen.
Denk positiv so gut es geht und akzeptiere, dass die Welt ist, wie sie ist, aber nicht nur schlecht.

17.06.2023 18:10 • x 1 #32


E
@moo

Vielleicht habe ich mich wieder falsch ausgedrückt..Habe den Eindruck wieder falsch verstanden worden zu sein..
Egal..Ich versuche es später oder morgen nochmal neu..

17.06.2023 18:23 • x 1 #33


E
Puh also nochmal:

Eigentlich notwendige Klimamaßnahmen werden nicht vollzogen, weil sie in unserem kapitalistischen System Geld kosten. Es ist nicht möglich sie durchzuführen, da sie zu viele Menschen belasten würden und somit zu viele Menschen auf die Straße treiben würde. Das weiß auch die Regierung. (Und das Kapital selbst hat im Grunde eigentlich auch kein Interesse daran, da eine Einhegung seinen Fortbestand gefährden würde).

Wir befinden uns in einer Radikalisierungsspirale, die immer weiter voranschreitet je größer die Probleme werden – das Klima (das Meinungsklima) wird immer rauer. Die öffentliche Meinung und die Grenzen des Sagbaren sind nicht mehr mit denen von 2010 vergleichbar.

Ich selbst glaube, dass der Klimawandel irgendwann unser derzeitiges demokratisches System beenden wird, weil die Klimakatastrophen so heftig werden, dass der Kapitalismus an sein Ende kommen wird.
Das Leben wie wir es kannten, wird es nicht mehr geben.
Wasser wird rationiert werden müssen, wir werden uns an andere Lebensmittel (veränderte Nahrungsmittelproduktion) gewöhnen müssen. Wir werden durch das veränderte Klima Probleme mit bisher nicht in unseren Breitengraden vorhandenen Krankheiten und einer schwachen Gesundheitsversorgung bekommen.

Unser Leben wird komplett umgestellt werden, das heißt, dass es den Konsum so wie wir ihn bisher kannten seit unserer Geburt, nicht mehr geben wird.

Die AFD unter Björn Höcke weiß natürlich auch um den Klimawandel und vertritt ein autoritäres esoterisch-ökologisch faschistisches Weltbild, das sie gerne real umgesetzt sehen will. Das Volk bzw. das „deutsche Volk“ soll innerhalb seines angesiedelten Lebensraumes im Einklang mit der Natur seine biologische Funktion erfüllen und sich innerhalb dieses Lebensraumes dem Erhalt des Volkskörpers widmen (der Mensch ist Teil der Natur und gleichzeitig durch sie selbst die Natur), sich von lokalen Erzeugnissen zu ernähren und Brauchtum zu pflegen. – Das deutsche Volk hat eine geistige spirituelle Bestimmung, die es zu erfüllen gilt.
(Sich von lokalen Erzeugnissen zu ernähren und angepasst nach dem Klimawandel zu leben wäre nicht schlecht, aber hier ist es so, dass all das eben eingebettet sein wird in ein faschistisches System).

So, den meisten AFD-Wählern – von denen viele einfach schlechtbezahlte Lohnarbeiter sind oder Leute, die anderweitig mit unserem System unzufrieden sind – ist dies aber gar nicht klar, denn die sind einfach nur wütend/frustriert und glauben, dass die AFD ihre Probleme lösen wird. Sie wollen einfach nur ein gutes Leben haben und sind sich nicht den Plänen bewusst, die die Führung der AFD für dieses Land hat, weil das was ich schrieb von der Partei gar nicht kommuniziert wird in der Öffentlichkeit.

(Der AFD-Bundestagsabgeordnete Marc Jongen schrieb zB das Buch „Das Wesen spiritueller Erkenntnis“, in dem genau dieser Gedanke aufgefasst wird, dass der Mensch zu seiner „wahren Bestimmung“ geführt werden muss.

Ich SAGE, dass wenn es am Ende hart auf hart kommt, gutsituierte Grünenwähler den Öko-Faschismus der AFD unterstützen werden, weil die konservativen und in Teilen esoterischen Grünen schon immer ein Bewusstsein für Natur und Umwelt hatten, denn immerhin fußt fast ihre gesamte Programmatik nur auf dem Umweltgedanken!

EGAL. Nochmal: Es ist der ausgewiesene Plan der AFD aus uns eine ÖKO-Diktatur – einen Ökofaschismus zu machen, der hauptsächlich von (dann quasi ehemaligen) Grünenwählern mitgetragen wird, denn diese waren NIE links oder sozial sondern immer verächtlich gegenüber sozial schwachen Menschen, und dies geht auch einher mit einem sozialdarwinistischen Weltbild in dem nur der Stärkere überleben wird.

17.06.2023 19:04 • #34


D
@Anduin okay, also Du sagst jetzt die Apokalypse voraus. Macht Dir das Angst oder willst Du Ängste schüren? Wer oder was könnte Deine Angst, sofern Du die hast, mildern, denn dies hier ist ein Angstforum, beziehungsweise ein Forum für psychische Erkrankungen, in der sich die User im Idealfall Hilfe zur Selbsthilfe bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung holen oder anderen geben. Das Board „Politische Ansichten“ habe ich bislang noch nicht entdeckt, aber vielleicht schlägst Du es ja der Moderation mal vor.

17.06.2023 19:18 • x 4 #35


E
Zitat von Disturbed:
@Anduin okay, also Du sagst jetzt die Apokalypse voraus. Macht Dir das Angst oder willst Du Ängste schüren? Wer oder was könnte Deine Angst, sofern Du die hast, mildern, denn dies hier ist ein Angstforum, beziehungsweise ein Forum für psychische Erkrankungen, in der sich die User im Idealfall Hilfe zur Selbsthilfe ...

ICH BIN NICHT VERRÜCKT!
(Falls du das damit sagen wolltest).

Und wenn du mir nicht glaubst, beschäftige dich mit dem Begriff des Traditionalismus und les einfach die Bücher von den Esoterikern Julius Evola und Rene Guenon!

Du fragst mich ob das was ich schreibe mir Angst macht: Natürlich tut es das - weil ich glaube, dass es wahrscheinlich so kommen wird!

17.06.2023 19:23 • #36


E
Zitat von Disturbed:
Das Board „Politische Ansichten“ habe ich bislang noch nicht entdeckt, aber vielleicht schlägst Du es ja der Moderation mal vor.

Wie in vielen Foren dürfte dies nicht erwünscht sein und dies halte ich auch für völlig richtig, erst recht in einem Forum für Leute mit psychischen (Angst-)Problemen oder starker Tendenz für emotionale Ausbrüche.

hinweise-news-f91/forenregeln-t25753.html

17.06.2023 19:28 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

D
@Anduin in der Regel sage ich das was ich sage, weil ich es so sagen wollte.
Natürlich ohne Gewähr, dass man mich auch so versteht, wie ich es meine.

Was Deine Angst angeht, gilt immernoch meine Frage, wer oder was könnte Dich da raus bringen? Denn ein Leben in permanenter Angst, kann ja nicht das sein, was Du willst.
Allerdings wird es schwierig, das „System“ oder die Welt so zu ändern, dass es Dich nicht ängstigen würde. Dementsprechend wäre es günstig, Du würdest einen Weg finden können, der Dir einen gesunden Umgang mit der Angst ermöglichen könnte.

Das bedeutet aber nicht, dass Du Dich nicht sachlich mit Politik, Ethik, Moral und wie das alles zusammen Wirkt, auseinander setzen sollst. Nur vielleicht solltest Du die dafür geeignete Plattform verwenden.

17.06.2023 19:35 • x 2 #38


E
Zitat von Disturbed:
@Anduin in der Regel sage ich das was ich sage, weil ich es so sagen wollte. Natürlich ohne Gewähr, dass man mich auch so versteht, wie ich es meine. Was Deine Angst angeht, gilt immernoch meine Frage, wer oder was könnte Dich da raus bringen? Denn ein Leben in permanenter Angst, kann ja nicht das sein, was Du ...

Ok, ich gebe es auf.
Ich hätte am besten gar nicht erst geschrieben und bereue es mittlerweile.

17.06.2023 19:42 • #39


D
@Anduin was Du jetzt aufgibst, ist mir nicht so ganz schlüssig. Aber wichtig fände ich es, dass Du Dich nicht aufgibst und versuchst, Wege aus der Angst zu finden. In deinem Titel fragst Du nach der Wahrscheinlichkeit von etwas das Dich ängstigt. Darauf wirst Du aber keine wirklich befriedigende Antwort bekommen können. Selbst wenn etwas mögliches eher unwahrscheinlich ist, bleibt es dennoch möglich.

Es spielt ja bei der Bewältigung von Angst erstmal keine Rolle, wovor genau man die Angst hat, sondern ob sie sich auf einem gesunden Level bewegt.

17.06.2023 20:08 • x 3 #40


A


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