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R
Hallo!

Eine Frage habe ich. Wenn man Angst hat, ist es ja wichtig sich ihr zu stellen und positiv zu denken. Ist es aber positiv bzw. gut, wenn man sich sagt und/oder denkt Ich habe keine Angst!? Denn früher war das ja so. Innerlich ist da ja erstmal ein Widerspruch, denn noch hat man ja Angst, sagt sich aber, dass man keine Angst hat.

Ist es positiv und gut, wenn man sich sagt Ich habe keine Angst(trotz des innerlichen Widerspruchs), oder sollte man sich anders verhalten bzw. diesen Satz lieber umformulieren?

Danke!

02.10.2010 19:48 • 14.10.2010 #1


30 Antworten ↓


A
hallo,
ich habe meiner Angst einen Spitznamen verpasst. Wenn sie kommt, dann nehme ich das sehr persönlich. Allerdings hat sich meine Position zur Angst selbst in den letzten Jahren von Abwehr auf Vereinbarkeit geändert. Dabei hat das nichts mit positiv denken zu tun. Ich akzeptiere einfach meine Angst, statt sie ständig zu bekämpfen. Ich sage nicht mehr, dieses: ich habe keine Angst. Ich habe Angst und das schon zu viele Jahre hindurch. Diese Strategie ist sicher nicht für jeden geeignet.

Meine Angst ärgert mich schon sehr. Ich bin aber lieber wütend, als ihr ganz hilflos ausgeliefert zu sein. Es funktioniert zumindest für mich ganz gut.

Liebe Grüsse

02.10.2010 21:45 • #2


A


Positiv?

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B
Hallo Ringo77

Man sollte die Angst erst einmal annehmen (akzeptieren) wie sie ist.

Ein Ausreden (oder Umformulieren) erzeugt, wie du ja selber weisst,
einen spürbaren inneren Konflikt. Dieser erzeugt dann nur noch
zusätzliche Angst (innerer Verstärker, Angst vor der Angst etc.).

Viele Grüsse, Der Beobachter

04.10.2010 14:25 • #3


23juni2009
Also ich würde das auch nicht sagen ich habe keine angst....denn damit belügst du dich ja.
Wie schon gesagt wurde du musst sie alzeptieren und verstehen.
Sage dir doch lieber ach mesnch ich und meine gedanken schon wider oder so?

04.10.2010 14:51 • #4


F
Auch das sog. positive Denken ist nichts weiter als ein Werkzeug, das man geschickt oder auch dumm gebrauchen kann. Mit COUÉs AUTOSUGGESTION kannst Du z.B. in 1 Minute einen Schmerz wegwegwegschicken. Coué machte aber auch darauf aufmerksam, dass der Mensch vom ersten bis zum letzten Atemzug Autosuggestion macht, pausenlos. Da wird es doch viel wichtiger, einmal achtzugeben, ob man sich auch wirklich das suggeriert, was man haben möchte. Wenn ich das verstanden habe, dann wird DAS PERSÖNLICHE GESPRÄCH MIT MIR SELBST etwas ganz Wichtiges, Feines, Genaues, Achtsames, wodurch ich z.B. aufs Feinste mit meiner Stimme bestimmen kann, was und wie es geschieht. Da geht es nicht um Formeln sondern ummenschliche Qualität im Umgang mit mir selbst.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer habe ich diese einfachen Möglichkeiten 35 Jahre erforscht. Uns hat man natürlich gesagt, dass es schwierig ist und ohne teuer bezahlte Fachleute nicht geht. In Wirklichkeit ist aber jeder für sich selbst der Fachmann.
Die Angst ist ein Bote des Lebens. Sie sagt Dir z.B.: Du hast vergessen, Deine Kräfte zu stärken; sie hungern - richte sie auf, bestätige sie, sag ihnen starke gute Worte!
Du fühlst Dich schwach? Dann stärke Dich endlich! Das ist Deine Aufgabe!
Die Angst ist so stark und Du bist so schwach? Dann hör endlich auf, Deine Energie der Angst zuzudenken und sie Deinen Kräften vorzuenthalten! Denke endlich UM!
Du bist der Chef aller Deiner Lebenskräfte. Spiele diese Rolle endlich! Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

10.10.2010 18:04 • #5


R
Sehr schöner Beitrag! Und ich muss sagen, es stimmt alles!

Ich habe in meinem Leben viel erlebt. Insgesamt 12 Jahre Diayse (bin mit 16 drangekommen), 15 OP´s, angeblich sollte meine Mutter Krebs im Gaumen haben -was aber nicht so war-, habe die Niere meiner Mutter bekommen -- gab vorher Probleme mit der Transplantationsgeschichte, hatte viel Stress mit meinem Vater, weil er viel Alk. getrunken hat (aber nie besoffen oder so), er ist Diabetiker geworden und ich habe mir viele Sorgen gemacht (zu viele im Vergleich zur Krankheit), dadurch,dass ich so viel Stress hatte, konnte ich nicht schlafen und habe dann Angst vorm Schlafen bekommen. Diese Angst wurde durch die Brechgeschichte letztes Jahr und durch das Brechen diesen August abgelöst. Nun habe ich Angst vor den Brechgedanken, dem Brechreiz/Reflex, dem Brechen selbst...

Und diese Woche schaue ich aus dem Fenster und zufällig ruft ein Bekloppter durch die Straßen friss die schei. und Kotze des Hundes. Und das bevor ich gegessen habe. Seit dem geistern täglich und ständig diese Gedanken rum und vor dem Essen. Angenehm sind die ja nicht. Die Gedanken, den Reiz/Reflex oder ein evtl. Brechen zu unterdrücken/vermeiden bringt ja nichts, denn dadurch wird die Angst nur größer. Ich laufe jeden Tag mit einem flauen Gefühl durch die Gegend. Habe Angst in die Cafés usw. zu gehen, denn es könnte ja sein, dass ich einen Brechreflex bekomme oder brechen muss. Die ganze Situation ist perv. und für mich ein Albtraum. Wenn mir vor einem halben Jahr einer gesagt hätte, wie die kommenden Monate verlaufen werden, den hätte ich für verrückt gehalten!!

Was soll ich tun? Soll ich sagen/denken die Gedanken können mir gar nichts, ich kann sie ertragen, denn sie sind ungefährlich?

Ich weiß nämlich nicht mehr weiter!

10.10.2010 20:21 • #6


F
Ich bekomme vom Verlag keine Provision, wenn ich Dir Coués Buch über Autosuggestion als praktische Hilfe empfehle. Kostet glaub ich 12,90 € und ist in jeder Buchhandlung zu haben. Prof.Dr.med.Alfred Brauchle muss es ähnlich gegangen sein wie Dir; ich zitiere Dir seinen Fall aus seinem kleinen Büchlein Hypnose und Autosuggestion:

Mein eigener Fall

... editiert. BITTE das Copyright immer beachten, hier bitte nur einen Link zum Text setzen, ihn aber hier nicht zitieren!
Danke! Petra



Das kannst Du auch. Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

10.10.2010 21:01 • #7


R
Vielen Dank!

Ist es dieses Buch? Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion

Es gibt nämlich mehrere Bücher, u. a. Autosuggestion: Wie man die Herrschaft über sich selbst gewinnt. Die Kraft der Selbstbeeinflussung durch positives Denken

Viele Grüße

10.10.2010 22:58 • #8


F
Von Coué sind 3 Bücher auf dem deutschen Markt:
+ Die Selbstbemeisterung durch bewusste Autosuggestion
+ Was ich sage
+ Autosuggestion
Das dritte enthält in einer Neuübersetzung die beiden ersten und noch einige Texte dazu.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

10.10.2010 23:39 • #9


R
Hallo!

Das Buch Autosuggestion gibt es einmal von Coué und einmal von Coué und zwei anderen Autorinnen.

Welches meinen Sie?

Viele Grüße

11.10.2010 20:13 • #10


F
Die zwei Damen sind nur die Übersetzerinnen des Ösch-Verlages. Das Buch ist von Coué in beiden Fällen.
Ich grüße herzlich.
Franz Josef Neffe

11.10.2010 23:19 • #11


G
Wenn schon Autosuggestion, dann sollte sie niemals eine negative Formulierung und unerwünschte Zustände = Wörter enthalten, da das Unterbewusstsein nicht so spitzfindig mit Verneinungen denkt, sondern ganz einfach und direkt.

Das heißt konkret: Nicht denken Ich habe keine Angst, sondern Ich bin stark oder Ich bin mutig oder Ich kann das tun oder ähnliches.

Wenn man das Wort Angst in seine Suggestion hineinnimmt, dann hängt man sein (Unter-) Bewusstsein an der Angst auf.
Wenn man aber die Suggestion auf das richtet, was sein soll, dann stärkt man damit auch seine eigenen KRÄFTE.
Zitat von f.j.neffe:
Du hast vergessen, Deine Kräfte zu stärken; sie hungern - richte sie auf, bestätige sie, sag ihnen starke gute Worte!
Du fühlst Dich schwach? Dann stärke Dich endlich! Das ist Deine Aufgabe!

12.10.2010 21:07 • #12


A
hier stimme ich GastB mal wieder zu...so ist es zu sehen.

Meine Angst hat nicht um sonst einen Namen bekommen, denn mir schiesst meist als 2. oder 3. Gedanke der Satz durch den Kopf: Klausi halt die Klappe und hol schon mal das Auto.

Trotz der körperlichen Angstreaktion, lache ich dann schon mal spontan los und der suggerierte Klausi ist dann einfach nicht wirklich negativ. Zwar muß ich dann unbedingt wieder Raum für mich gewinnen, also mich der Angst entziehen. Es ist aber nicht mehr so schrecklich. Wenn ich dann im Auto sitze, dann denke ich sowas wie: Na Klausi-geht doch. Klappe-aus der Klaus.

Es ist meine eigene Art damit umzugehen, weil ich für mich diese Möglichkeit entdeckt habe. Mir ist allerdings auch nach so vielen Jahren klar, daß ich diese Klaustrophobie nicht mehr verlieren werde. Aber es hilft mir und alles, was mir helfen kann, mag es auch noch so absurd sein, ist gut für mich.

liebe Grüsse

12.10.2010 21:17 • #13


G
Zitat von Anna10:
Meine Angst hat nicht um sonst einen Namen bekommen, denn mir schiesst meist als 2. oder 3. Gedanke der Satz durch den Kopf: Klausi halt die Klappe und hol schon mal das Auto.
Zitat:
Es ist meine eigene Art damit umzugehen, weil ich für mich diese Möglichkeit entdeckt habe. Mir ist allerdings auch nach so vielen Jahren klar, daß ich diese Klaustrophobie nicht mehr verlieren werde. Aber es hilft mir und alles, was mir helfen kann, mag es auch noch so absurd sein, ist gut für mich.
Das hört sich sehr gut an, wie du das machst, finde ich.

Und du bist mit dieser Methode nicht alleine. Suma z.B. hat ihren Ex = Hermann (wegen dem sie hier sogar mal irrtümlich des Ehebruchs bezichtigt wurde ... ) :

(Ich hoffe, es ist Suma recht, dass ich ihren Alten hier anführe )

12.10.2010 21:29 • #14


V
Zitat:
Meine Angst hat nicht um sonst einen Namen bekommen

Man hat Streß im Leben....
daraus entsteht Angst ihn nicht bewältigen zu können.
Diese Angst erzeugt körperliche Symptome, vor denen man eine neue, noch größere Angst bekommt.

Was meint ihr, was kann die Lösung sein - sich einzureden, dass die erste Angst keine Angst ist, dass die Zweite keine Angst ist, oder sich mit der streßverursachenden und ansgstauslösenden Lebenssituation auseinander zu setzen?

12.10.2010 22:07 • #15


A
hallo vent,
das wäre natürlich das Ideal. Aber wo im Leben kann es so verlaufen? Man kann sein Leben nicht verlassen, zu einem anderen Planeten reisen oder aus seiner Haut springen. Den normalen Stress im Leben kann man sicher begegnen, wir alle erleben ihn ja auch.

Gesteigerter Stress kann nicht abgebaut werden. Der tritt z.B. ein, wenn man über längere Zeit eingesperrt ist, einen schlimmen Unfall hatte oder eine Lebenssituation, aus der man niemals entlassen werden kann (schwerbehindertes Kind). Hier geht die Rechnung der Stressbewältigung
nicht mehr auf. Hier hast du aber auch keine Angst vor der Angst mehr (keine erste, keine zweite), weil du nur noch DIE Angst hast. Man kann sich davon beherrschen lassen, man kann versuchen ihr zu entkommen oder aber man findet selbst einen Weg. Da der Auslöser nicht ohne weiteres bewältigt werden kann, nicht abgeschafft und nicht unterbrochen, muß etwas anderes positives her. Sonst hat man keine Wahl.

liebe Grüsse

12.10.2010 22:16 • #16


R
GastB, das stimmt! Aber positiv zu denken und formulieren ist gar nicht so einfach, wenn man sehr down und sehr verzweifelt ist.

Unbewusst schleichen sich bestimmt oft negative Gedanken und Worte rein.

Das Zitat von f.j. neffe stimmt! Aber ich habe gemerkt, dass ich dazu etwas Hilfe brauche, da es in den letzten 3 Jahren mehrere (u.a. gesundheitliche) Stressfaktoren gab. Und nach dem Streit mit meinem Vater bezüglich seiner Gesundheit hatte ich Angst vorm Schlafen und dann Angst vorm Brechen. Als ich heute über die Angst vorm Schlafen nachgedacht hatte, kam wieder eine starke Aufregung. Hoffe es klappt mit dem Schlafen, da es seit über einem Monat sehr gut ging.

Ich versuche mich irgendwie innerlich zu entspannen, da ich mich sehr schnell aufrege und schnell in etwas hineinsteigere.

12.10.2010 22:28 • #17

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V
hallo vent,
das wäre natürlich das Ideal. Aber wo im Leben kann es so verlaufen? Man kann sein Leben nicht verlassen, zu einem anderen Planeten reisen oder aus seiner Haut springen.
Ja, das ist aber doch der springende Punkt. Wenn man ein anderes Leben sucht als das, was man hat, beginnt der - vermeintlich - ausweglose Streß. Man will nicht sein Leben so annehmen, wie es ist, mit aller Freude und - auch - allem Leid.

Gesteigerter Stress kann nicht abgebaut werden.
Das ist der zweite Punkt. Dem Streß, den man sich eingebrockt hat, haftet man Übermacht und Resistenz an.

Der tritt z.B. ein, wenn man über längere Zeit eingesperrt ist, einen schlimmen Unfall hatte oder eine Lebenssituation, aus der man niemals entlassen werden kann (schwerbehindertes Kind).
Nein, keineswegs. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass Menschen selbst mit den schwierigsten Lebenssituationen gut umgehen können.

Es ist die Frage der Einstellung. Ich will keinen Vortrag halten, weiß selbst all zu gut wie schwer es ist da rauszukommen. Der erste Schritt ist aber, dass man sich nichts vormacht; ohne Ehrlichkeit zu sich selbst, geht gar nichts.

Hier geht die Rechnung der Stressbewältigung nicht mehr auf.
Doch, doch!

Da der Auslöser nicht ohne weiteres bewältigt werden kann, nicht abgeschafft und nicht unterbrochen, muß etwas anderes positives her. Sonst hat man keine Wahl.

Der Auslöser sind doch wir selbst, indem wir nicht annehmen, sondern Sonderwünsche haben. Eine Behinderung ist nur eine Behinderung, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Sich aber zu wünschen keine zu haben, ist Streß......

Mit traumatischen Ereignissen geht man doch exakt so um. Man kehrt in seinen Gedanken zu der auslösenden Situation zurück und versucht das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins vom eigentlichen Geschehen bzw. dem eigenen Erleben des Geschehenen zu trennen.

Liebe Grüße.

12.10.2010 22:51 • #18


F
Statt Theorie hin und her zu schieben bin ich mehr für exakte Beobachtung.
Glaubt Ihr wirklich allen Ernstes, dass eine Instanz wie das Unbewusste, das unsere gesamten Lebensfunktionen steuert - dazu gehört, um nur ein Beispiel zu nennen, das Management von ca. 100 Billionen Zellen - nicht versteht, was Du mit jeder einzelnen Silbe, die Du sagst, meinst?
Diese technischen Vorschriften für das Unbewusste,welche Worte es angeblich nicht versteht und wie man es überlisten muss, zeugen nur von schlampiger Beobachtung. Diese Instanz bekommt jede kleinste Nuance einer Gefühlsregung mit und WEISS ALLES; WAS UNS UNBEWUSST IST. Und KANN auch noch - im Gegensatz zu uns.
Wir hätten alle Ursache, da genauer hinzuschauen und zu lernen.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe

12.10.2010 23:52 • #19


V
Ja, das Wesentliche liegt jenseits der Sprache. Man kann sich einbilden was man will, es wird nicht viel geschehen, ganz einfach weil die Einbildung selbst das Hindernis ist.

Untersuche und ändere, was du kannst, der Rest gehört einfach dazu.

13.10.2010 07:41 • #20


A


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