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S
Liebe Forenmitglieder

Ich arbeite in der Radiologie in der Schweiz und habe tagtäglich mit Patienten zu tun, die immer öfters eine Platzangst aufweisen, wenn es um die MRT-Untersuchung geht.

Nun habe ich mir dieses Problem zu Herzen genommen, und möchte dies in einer Arbeit des schweizerischen Verbandes thematisieren.

Ich frage Euch anch euren Erfahrungen, was ihr erlebt habt? Was eventuelle Auslöser sind ?
Und was man tun kann/sollte um die Untersuchung möglichst angenehm zu gestalten? (in erster Linie nicht-medikamentös)

Ich wäre um Eure Hilfe sehr dankbar und es wäre ein wertvoller Input für mich persönlich als Fachmann.

Ich bedanke mich im Voraus für Eure Unterstützung - denn ohne Verbesserungen bleibt das Problem, ein Problem!

Sleezy

15.09.2011 14:27 • 09.10.2015 #1


25 Antworten ↓


C
Hallo
Ich selbst musste mal in ein MRT und hatte da drin eine Panikattacke. Kaum war ich in der Röhre und sah sie direkt über mir, hatte ich nur noch einen Gedanken: Raus hier Ich drückte auf den Ball und wurde rausgeholt. Da die Untersuchung aber nötig war, starteten wir einen 2. Versuch in einem Kinder-MRT mit leicher Sedierung. Ich hab zwar noch die Geräusche gehört, hab aber tief und fest geschlafen und die Untersuchung war -so wie es mir vorkam- binnen weniger Minuten fertig. Während der Untersuchung wurde mir außerdem ein Kophörer mit Musik aufgesetzt. Das hat mir echt total geholfen Versuchts doch mal damit.

15.09.2011 19:10 • #2


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Platzangst während der MRT-Untersuchung

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Hallo,

während meiner MRT-Untersuchung hat man nach den Aufnahmen mit mir gesprochen, d.h. man hat mir gesagt, wie lange die nächste Aufnahme dauert und wieviele noch kommen. Ich durfte den Not-Knopf auch einmal drücken um mich zu vergewissern, dass er auch funktioniert. Nach der letzten Aufnahme hat man mich sofort rausgeholt, das fand ich auch wichtig, da meine Mutter schon mal ca. 10 Minuten in der Röhre lag, obwohl die Aufnahmen vorbei waren. Wichtig ist es den Patienten ernst zu nehmen.

Wenn mit einem geredet wird, hat man das Gefühl, dass man nicht alleine ist. Evtl. macht es auch Sinn, dass evtl. Angehörige während der Untersuchung mit im Raum sind.

lg

Kad

15.09.2011 19:18 • #3


D
Am einfachsten wäre es, ein MRT Gerät anschaffen, dass extra für Platzangstler entworfen wurde und hier in Deutschland in immer mehr Praxen vorhanden ist. Das erspart dem Patienten eine Menge Angst und Medikamente.
Alles Gute

16.09.2011 10:22 • #4


G
Zitat von sleezy:
Liebe Forenmitglieder

Ich arbeite in der Radiologie in der Schweiz und habe tagtäglich mit Patienten zu tun, die immer öfters eine Platzangst aufweisen, wenn es um die MRT-Untersuchung geht.

Nun habe ich mir dieses Problem zu Herzen genommen, und möchte dies in einer Arbeit des schweizerischen Verbandes thematisieren.

Ich frage Euch anch euren Erfahrungen, was ihr erlebt habt? Was eventuelle Auslöser sind ?
Und was man tun kann/sollte um die Untersuchung möglichst angenehm zu gestalten? (in erster Linie nicht-medikamentös)

Ich wäre um Eure Hilfe sehr dankbar und es wäre ein wertvoller Input für mich persönlich als Fachmann.

Ich bedanke mich im Voraus für Eure Unterstützung - denn ohne Verbesserungen bleibt das Problem, ein Problem!

Sleezy



Hi Sleezy,
gerne teile ich dir meine MRT-Erfahrungen mit.
Bisher war ich ungefähr 10-mal in der Röhre. Die ersten 7 Mal war es Drama pur. Rein, umgeschaut, in Panik Knopf drücken in der verschwitzten Hand, rausgeschoben aus der Höhle des Löwen. Aufatmen, entspannen. Dann die selbe Prozedur aufs Neue. Wieder raus verbunden mit Angstschreien.
Dann mahnte man mich, dass dies der letzte Versuch für mich sei und ich riss mich am Riemen (aber in Todesangst).
Jetzt achte ich mehr auf meine Atmung, suggeriere mich positiv und halte die Augen geschlossen. Ja nicht öffnen!! Dann zähle ich die Sekunden laut vor mich hin, bis die angegebene Zeit vorbei ist. Und so klappt es jetzt bei mir. Ich bin stolz auf mich.

16.09.2011 19:29 • #5


S
Ich möchte Euch allen für die geteilten Erfahrungen danken!

@Glockenblume: leider höre ich das immer öfters von KolegInnen, dass der Spruch kommt reissen Sie sich zusammen...als ob es eine böswillige Schikane wäre...

Wichtig für mich ist es zu wissen, womit man Eure negativen Erfahrungen mit positivem Agieren entgegenkommen kann?

Bsp.: Würde Euch gewisse Reize bei der Beruhigung helfen? Wie Licht, Musik, Temperatur?

Und was haltet Ihr von den medikamentösen Helferlein?

Danke Euch!

18.09.2011 02:01 • #6


S
@dunklerauenwald

Was wäre denn ein optimales MRT-Gerät ? ^^

18.09.2011 02:02 • #7


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Zitat von sleezy:
Ich möchte Euch allen für die geteilten Erfahrungen danken!

@Glockenblume: leider höre ich das immer öfters von KolegInnen, dass der Spruch kommt reissen Sie sich zusammen...als ob es eine böswillige Schikane wäre...

Wichtig für mich ist es zu wissen, womit man Eure negativen Erfahrungen mit positivem Agieren entgegenkommen kann?

Bsp.: Würde Euch gewisse Reize bei der Beruhigung helfen? Wie Licht, Musik, Temperatur?

Und was haltet Ihr von den medikamentösen Helferlein?

Danke Euch!



Guten Morgen, sleezy,
die Musik war für mich bisher immer ok. Licht brauche ich keines, weil ich die Augen sowieso geschlossen habe. Da ich schnell friere, bat ich immer um eine Decke.
Von medikamentösen Helferlein halte ich persönlich nichts, weil ich es auch ohne schaffe. Im Notfall wäre es aber ok.
Was für mich wirklich wichtig ist, wäre eine Arzthelferin, die Ruhe ausstrahlt und nicht hetzt, damit sie ihre nachfolgenden Termine unterkriegt. Das war bisher meistens so.
Ein freundliches und beruhigendes Wort, bevor man mich in die Röhre schiebt, würde sehr positiv auf meine Ängste wirken. Den Rest schaffe ich dann allein. Es ist tatsächlich eine Willenssache. Augen zu und durch! Je öfter, desto besser klappt es.
Vertraut Euch, Ihr schafft das schon.
Einen schönen Sonntag für uns Angsthäschen
Glockenblume

18.09.2011 09:00 • #8


S
Wie wirkte der Lärm des MRT auf Euch, zusätzlich zum ganzen Stress?

18.09.2011 13:16 • #9


C
Da ich Musik hörte, bekam ich von dem Gtöse überhaupt nichts mit und durch die Sedierung ebens. Ich war total überrascht als es plötzlich hieß: Du hast es gleich geschafft ich hatte das Gefühl ich wäre gerade erst reingekommen...

18.09.2011 16:56 • #10


K
Ich hatte vor zwei Wochen eine offene MRT gehabt (die ist aber nur zur Hälfte offen, der ganze Oberkörper steckt in dfer Röhre fest!). Ich war sehr nervös gewesen, da ich zur Zeit einen Rückfall hatte (Agoraphobie mit Panikstörung).
Die Helferin hatte gewusst, dass ich unter einer Panikstörung leide und wollte mir Beruhigungstropfen geben, welche ich ausgeschlagen hatte (Ich bekomme auch bei 12 mg Diazepam oder bei 1 mg Tavor heftige Panikattacken), da ich mich vor dem Magnetfeld selber fürchte! Sie hatte das alles ganz gut begonnen, sie sagte mir, dass wir das Schritt für Schritt angehen! Sie erklärte mir, dass die erste Aufzeichung 3 Min dauern würde....ich hatte es überstanden und dann machte sie einen Fehler...ich hatte laut gefragt, wieviele Bilder noch gemacht werden müssen und es kam nur Die nächste Aufzeichung dauert 2 Min!...sie hatte mich nicht gehört, die Angst stieg! Das zweite Brummen hörte nicht auf und mein Kopf begann zu schmerzen und da kam auch schon die Panikattacke wie ne Zunamiewelle über mich! Ich drückte den Panikknopf....keiner kam...ich drückte immer fester und schneller...keiner kam...ich fing an zu brüllen, ich schrie um mein Leben...keiner kam...ich schlug mit den Feusten gegen die Röhre und strampelte wie wahnsinnig mit den Beinen.....ohne Pause drückte ich wie bekloppt diesen Knopf! Da kam mal doch endlich diese Helferin und schrie ich komme ja....ich schlug weiter und schrie macht das schei. Dingaus HILFE....nach langen Sekunden hatte sie das auch hinbekommen!
Das Resultat ist, dass mich dieses Erlebnis so traumatisiert hat, dass ich seit dem unter schweren Panikattacken und Gefühlsausbrüchen leide, diese Frau hat mein Leben zerstört! Mein Tip sei da, wenn ein Angspatient in der Röhre liegt und verlasse nicht den Raum (ich erfuhr später von meinem Freund, dass er mich 5 Räume weiter schreien gehört hat und dann auch aufgestanden ist, um nach zu sehen)!
Rede viel mit den Patienten gib ihnen das Gefühl, das du da bist und erkläre ihnen genau was da passieren wird, wie als wenn du ein kleines Kind vor dir hättest! Und reagiere SOFORT, wenn jmd den Knopf drückt!


Liebe Grüße

10.06.2012 23:24 • #11


A
Hallo
Ich musste letzte Woche auch in ein Mrt. Man sagte mir, es würde ca 30 Minuten dauern. Was für mich schlimm war, war das sie sagte, ich darf nicht zucken, sonst müssen wird die ganzen Aufnahmen nochmal machen. Habe mich kaum getraut zu atmen. Habe immer wieder gemerkt wie Angst in mir hoch kam, weil ich merkte , mein Körper ist so fixiert und ich darf mich ja nicht bewegen. Habe das dann die ganze zeit unterdrückt , mich zu bewegen, was für mich sehr anstrengend war. Hab mich auch an und zu erschrocken , weil plötzlich das Gerät wieder Geräusche gemacht hat, hab da an die Decke gestarrt und versucht irgendwie zur Ruhe zu kommen. Was mir gefehlt hat, war eine Uhr, ich habe immer im Kopf überlegt , wie lange ich jetzt wohl schon da liege und wann es vorbei ist. Zum Ende hin bekam ich starke Schmerzen im Bein, von dieser Starren Haltung da und diesem bewegungsverbot. Zum Glück kam die Frau dann kurze zeit später und meinte , wir sind fertig.
Hätte da auch gerne irgendwie tv geguckt , um mich ablenken zu können, oder das man hält sehen kann, wie lange es noch dauert .
War froh als ich da raus war. Obwohl ich eigentlich viel ab kann, war das eher unangenehm .

Lieben Gruß

17.06.2012 15:42 • #12


G
Zitat von sleezy:
Wie wirkte der Lärm des MRT auf Euch, zusätzlich zum ganzen Stress?



ganz furchtbar! Mich stört es auch in der Disco, ... Musik ist ja da auch immer zu laut! Man spürt den Bass durch Mark und Bein!

Im MRT dröhnt es so unheimlich. - Klingt einfach beängstigent!

Aus irgendeinem Grund sackt der Kreislauf bei mir runter

So fixiert hat man keine Kontrolle über sich. Ich kann in dem Moment nicht entscheiden einfach zu gehen. Klar sagt man mir, ich könnte das Knöpfchen drücken und ich würde dann sofort rausgeholt werden. Aber kann ich den Fremden vertrauen! Also Vertrauen aufbauen zum Patienten ist schon ganz wichtig.

Außerdem die Sorge: Haben die Strahlen einen negativen Effekt auf meinen Körper?

Medikamente, nein Danke! - hab Angst vor Nebenwirkungen

17.06.2012 16:13 • #13


A
Zitat von sleezy:
Wie wirkte der Lärm des MRT auf Euch, zusätzlich zum ganzen Stress?


Es hörte sich an, als ob ich radioaktiv angeschossen werde. Oder so wie mit so Nägeln attackiert werde .. Ok, man merkt ja nichts, aber durch diese Geräusche , fing mein kopfkino ja erst an.
Vor allem waren ja immer Pausen dazwischen, das hat mich am meisten genervt. Man wusste nie, wann die Geräusche wieder anfangen.

17.06.2012 16:48 • #14


F
Hallo ihr

Während einer MRT-Untersuchung hatte ich auch schon mal eine Panikattacke, die war so heftig, daß ich mir geschworen hatte, mich nie wieder in eine Röhre zu legen. Ich hatte noch vorher der Schwester gesagt, daß ich Angst habe, aber das wurde nicht beachtet. Deshalb bin ich auch der Ansicht, das wenn jemand schon Angst hat, das ernstgenommen werden sollte. Auch finde ich die bereits genannten Tipps echt hilfreich.

Liebe Grüße

18.06.2012 17:27 • #15


T
es gibt doch schon solche Mrts wo mann sich nur drunter stellen muss.

glaube dein Hausarzt müsste des wissen wer sows in eurer gegend hat

09.10.2012 19:45 • #16


H
Hallo,

ich musste auch mal in ein MRT, da ich schmerzen wie bei einem bandscheibenvorfall hatte.

ICh wartete aber 3 Monate auf einen Termin dafür, da ich von Anfang an nicht in so ein Ding wollte und von einer Praxis in der Nachbarstadt erfuhr, die ein Offenes MRT Gerät haben.

Das war wie auf der Sonnenbank..nicht toll aber erträglich.

Ich finde alle sollten ein offenes MRT anschaffen.

Liebe Grüße

05.11.2012 11:22 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Tänzerin
Also, als ich das letzte Mal im MRT war, habe ich auf Medikamente verzichtet, weil ich fahren musste, also niemanden hatte, der mich abholte und ich für ein Taxi zu geizig war.

Ich muss sagen, dass ich unter Klaustrophobie leide. Was mir sehr geholfen hat, war das Licht in der Röhre (obwohl ich die Augen meist geschlossen hielt). Was aber am aller-allerwichtigsten war, war die schöne meditative Musik.

Wenn die Musik nicht gewesen wäre, hätte ich es nicht eine einzige Minute ausgehalten.

Schlimmer als das Eingesperrtsein sind für mich definitiv die Geräusche. Nicht nur, dass diese so unerträglich laut sind, dass diese teilweise die Melodie übertönen, sondern eben auch die Art des Geräusches. Es sind sehr beängstigende, negative Geräusche. Man hat das Gefühl, diese Maschine ist böse. Klingt verrückt, ich weiß. War bei mir aber so.

Beruhigt hat mich, zusammengefasst, dass ich diesen kleinen Ballon hatte, wo ich jederzeit drauf drücken konnte, wenn ich wollte. Das Licht. Die Musik.

Ich habe dann, um nicht verrückt zu werden, Phantasiereisen gemacht. Habe mir Naturbilder vorgestellt: Wasserfälle, Blumen, Wiesen und schöne Landschaften. Diese Suggestionen haben mir geholfen. Ohne die schöne Musik hätte ich allerdings keine Bilder assozieren können. Dann wäre mir die Angst über den Kopf gewachsen.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.

05.11.2012 12:30 • #18


J
Wenn mit einem geredet wird,

06.11.2012 02:35 • #19


B
Wahrscheinlich gibt es kaum einen Menschen, der keine Platzangst während einer MRT-Untersuchung bekommt. Mir ging es genauso.

Hab allerdings beim letzten Mal das Glück gehabt, in einem MRT zu liegen, der nach oben hin einen Spiegel besaß und wenn man in diesen Spiegel sah, konnte man nach draußen sehen, in dem Fall auf ein Fenster mit dahinter stehenden Bäumen und ein Stück vom Himmel. War auf jeden Fall eine Erleichtung.
Hab aber gehört, daß es doch mittlerweile auch MRT`s gibt, die nicht so lang sind und man sich nicht wie begraben fühlt, oder?

16.11.2012 11:54 • #20


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Prof. Dr. Borwin Bandelow