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Hallo, liebe Leidgenossen,

ich bin die Seele700 und leide unter einer extremen/massiven Medikamenten-Phobie.
Mir wurde vor 2 Jahren die komplette Schilddrüse entfernt und ich müsste ein lebenlang Hormone/L-Thyroxin nehmen.

Aufgrund meiner Phobie nicht möglich.
Dementsprechend geht es mir auch und ich bin jetzt schon zum Pflegefall geworden.

Wer hat auch damit zu tun bzw. wem geht es so und wurde die Phobie bei euch geheilt, bzw. besser?

Danke im voraus!

04.12.2023 23:30 • 05.12.2023 #1


2 Antworten ↓


Obstsalat
Guten Morgen,

Also ich weiß nicht, ob man das als Phobie bezeichnen kann aber ich hatte ganz lange Panische Angst davor Medikamente runterzuschlucken. Dann hatte ich leider eine OP und es hieß: ja und dann verschreiben ich Ihnen... Die nehmen Sie dann bitte drei Mal täglich. Da bekam ich schon Schweißausbrüche und mein Puls ging sofort in die Höhe. Gut. vielleicht kann man das als Phobie beschrieben. Jedenfalls bekam ich leider auch Antibiotikum. Was mir dann nachher keine andere Wahl mehr ließ als diese Dinger zu schlucken. Ich habe es versucht. Aber sie ging nicht runter. Ich habe vorher schon angefangen zu zittern.

Aber ich hatte keine Wahl. Also habe ich mir so Strohhalme besorgt. Milchshakestrohhalme. Die also einen etwas breiteren Umfang haben. Da habe ich die Tablette reingelegt. Oder eher halb reingelegt. Und dann aus dem Strohhalm getrunken. Ich habe ihn so tief in den Mund genommen das meine Zunge dadurch verhindert wurde die Tablette zurückzuhalten. Und es hat funktioniert. Es war aber jedes Mal der Horror diese Tablette zu nehmen. Dann habe ich bewusst angefangen bei Schmerzen wie zum Beispiel Kopfschmerzen eine Tablette zu nehmen. Ich wollte das üben. Andere Leute schaffen das ja auch eine Tablette zu nehmen. Habe ich auch wieder mit dem Strohhalm gemacht. Das ganze über einen Zeitraum von über zwei Jahre. Und langsam habe ich mich an das Gefühl das da etwas hartes meine Speiseröhre runterrutscht gewöhnt. Eines Tages sollte ich Tabletten nehmen gegen Schwindel. Das waren aber welche die sich auf der Zunge auflösen. Und die waren Mini. Ich habe mir aber gedacht ich übe das mal die runterzuschlucken. Und tada. Es hat funktioniert. Ohne Strohhalm. Ganz normal mit einem Glas.

Heute nehme ich auch größere Tabletten so. Aber ein wenig Angst davor ist immer noch da. Ich bin weiterhin kein Fan von Tabletten und nehme so wenig wie möglich. Ich habe heute noch Angst wenn ich nur eine Tablette sehe und weiß die muss da jetzt irgendwie runter. Aber dann sage ich mir immer das ich das schon schaffe. Oft trinke ich dann total panisch das Wasser damit das bloß schnell hinter mir gebracht ist.

Ich kenne das also sehr gut. Und fand das mit dem Strohhalm sehr hilfreich. Vielleicht probiert du es damit? Ach und bei Tabletten die dann durch den Strohhalm gefallen sind habe ich sie einfach auf den Boden des Glases sinken lassen und dann schnell getrunken. Manche Tabletten sind ja zum Glück nicht ganz so riesig.

Vielleicht kannst du damit etwas anfangen. Ich bin aber erleichtert das es wohl auch anderen so geht. Ich sehe immer nur Leute im Freundeskreis oder Familienkreis die das ohne Probleme machen.

Und Übung. Das kommt nämlich alles nur vom Kopf. Bei mir ist es die Panik daran zu ersticken. Aber wenn man das oft genug macht und einfach übt merkt man das da nichts passiert.

Das du gerade Tabletten nehmen musst kommt daher also gut.

Meine Angst ist immer noch da aber nicht mehr so stark und ich kann, wenn es nötig ist, eine Tablette nehmen.

Das war jetzt viel Text.

LG

05.12.2023 06:59 • x 1 #2


Psychic-Team

05.12.2023 15:23 • #3





Prof. Dr. Borwin Bandelow