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M
Hallo,
ich habe eine sehr ausgeprägte Medikamentenphobie. Alles, mir Unbekannte, kann ich einfach nicht schlucken. Paracetamol und Stangyl sind Tabletten, die ich kenne und nehme aber alles andere bekomme ich nicht in mich hinein. Habe schon manch Mandel- und Ohrenentzündung ohne Antibiotika überstanden obwohl mir klar war, dass das schlimmere Folgen haben kann als die Tabletten. Mit Vernunft ist mir da nicht mehr beizukommen. Das Schlimmste sind Spritzen! Impfungen oder Zahnarzt sind unmöglich. Ich bin mir ganz sicher, dass beim Nehmen von Medikamenten mir etwas Schlimmes passiert. Die Angst ist ausgerichtet auf anaphylaktischen Schock oder eben Kreislaufversagen.
Sollte ich mal operiert werden müssen und eine Vollnarkose benötigen geht die Welt ganz sicherlich unter. Ich mag gar nicht daran denken.
Einen Eingriff an der Galle habe ich bereits ohne Narkose vornehmen lassen und hatte drei kopfschüttelnde Ärzte vor mir stehen.


Kennt jemand solch schlimme Ängste vor Medikamenten oder weiß gar wodruch solche Ängste entstehen?

16.07.2009 08:51 • 24.03.2021 #1


32 Antworten ↓


P
Hi Mala,

ich nehme auch nicht gerne unbekannte Medikamente aber es ist bei mir nicht krankhaft. Ich kann dir trotzdem sehr nachfühlen. Hast du mal schlechte Erfahrungen mit Tabletten o. ä. gemacht woher die Angst kommen kann?

Du darfst nicht vergessen: Medikamente kommen erst auf den Markt, wenn sie zugelassen sind. Klar, Nebenwirkungen können immer auftreten. Aber sehr sehr selten. Die meisten Nebenwirkungen sind dann eher Magen-Darm-Beschwerden oder Hautausschläge. Hatte ich selber schon und mit beidem kann man - so doof wie es klingt - gut leben. Es gibt schlimmere aber die treten wirklich nur vereinzelt auf.

16.07.2009 10:43 • #2


A


Angst vor Medikamenten

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M
Hi Perlmutt,
nein, ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht mit Medikamenten. Einmal mit einer Vollnarkose und ich glaube seitdem besteht diese Angst auch.

17.07.2009 01:18 • #3


Gundi
Hallo Mala,

hast Du Angst die Kontrolle an ein Medikament abzugeben ? So ist es bei mir. Trotzdem hab ich es fertig gekriegt Cipralex zu nehmen und die Folgezeit war echt krass, bis die Dinger dann wirkten. Ich doofe Kuh hab sie aber wieder abgesetzt, als es mir besser ging und jetzt hab ich diesen Schiss wieder am Hals.

17.07.2009 08:45 • #4


Naranja33
Huhu.
mir geht es ganz genauso, habe letztens erst wieder eine wichtige Untersuchung, die nur in Vollnarkose möglich war, abgesagt. Gallensteine hab ich auch, bete, daß sie nie Beschwerden machen und raus müssen. Ich kann auch überhaupt nix nehmen, außer eben Paracetamol. Vor allem die Ärzt mache ich damit sauer und die meisten verstehen es eh nicht. Ich möchte Hilfe und nehme dann doch nichts. Wie alt bist Du? Ich weiß auch nicht wie man das jemals bearbeiten kann. die Ursachen finde ich ebenfalls nicht heraus.
LG
Naranja

17.07.2009 13:40 • #5


Naranja33

Puh , ich habe es geschafft, habe gestern meine Bronchien gespiegelt bekommen, weil die einfach keine Erklärung für meinen Husten fanden. Ich bin so stolz, daß ich die Vollnarkose und sogar das Medikament, welches ich nehmen mußte überstanden habe. ICh freu mich so sehr.. Also, an alle Medikamentenphobiker - es ist zu schaffen!!!
Naranja

22.07.2009 13:44 • #6


S
Super!

Das ist doch schon ein großer Schritt nach vorne! Da kannst echt stolz auf dich sein!

22.07.2009 13:57 • #7


D
hallo mala,

als ich deinen beitrag gelesen hab konnt ich zuerst gar nicht glauben, dass es jmd mit genau den gleichen ängsten gibt, die ich auch hab. ich hab panische angst davor, medikamente einzunehmen, aus angst vor allergischen reaktionen, hauptsächlich vor einem anaphylaktischen schock, atemnot, kehlkopfschwellung, kreislaufzusammenbruch bis hin zum tod. das einzige was einigermaßen geht ist paracetamol, das ist aber auch das einzige. hab schon total angst vorm krankwerden weil ich dann ja vermutlich medikamente nehmen muss...wenn ich zb antibiotikum nehmen muss setz ich mich damit immer ins krankenhaus, damit mir sofort geholfen werden kann falls was passiert... ich bin mir völlig im klaren darüber, dass diese angst vollkommen übertriebn ist aber in besagten momenten ist dieses wissen völlig ausgeblendet und ich bin nur noch völlig panisch, verzweifelt und jeder der versucht mich zu überreden, das medikament doch endlich zu nehmen wird von mir angeschrien, überhört, nicht ernst gemnommen...ich schaffs in solchen situationen nicht, auch nur einen klaren gedanken zu fassen...wenn ichs dann zb doch mal geschafft hab ne paracetamol zu nehmen, denk ich sofort nach der einnahme ohgott jetzt sterb ich! ich durchleide dann wirklich höllenqualen und nehme symptome an mir wahr, die denen einer allergischen reaktion tatsächlich ähnlich sind und denk dann natürlich sofort, es liegt am medikament...es ist wahnsinn...hab das seit 4 jahren ungefähr, hab 2 jahre ne therapie gemacht aber ohne erfolg leider...medikamente dagegen kann ich ja nicht nehmen wegen meiner angst davor...hab das auch bicht nor vor medikamenten sondern auch vor essen zb oder vor insektengift, also im grunde alles, was in meinen körper hineingelangt, denn in dem moment geb ich ja ein stück weit die kontrolle ab und das halte ich nicht aus...ich weiß nicht was ich nboch tun kann, oder was ich dir raten soll...vll hilft es dir, zu wissen, dass du nicht allein mit deiner angst bist...

liebe grüße
dena20

07.08.2009 21:40 • #8


X
Hallo,

Ich habe auch Angst vor Medikamenten nur nicht so ausgeprägt wie bei euch - ich ´mache dás ganz einfach so wenn ich ein Medikament nehme dann lese ich auf keinen fall die nebenwirkungen und so - es sei denn es treten welche auf was bis jetzt noch nie der fall war oder was auch bis jetzt immer gut geholfen hat einfach medikamente zuerst ausprobieren die rein aus Pflanzlichen Bestandteilen bestehen oder ist es bei Pflanzlichen genauso wie bei chemischen ?

18.08.2009 06:16 • #9


H
habe auch ab und zu Angst vor Medikamenten, lese daher niemals die Nebenwirkungen durch und es geht immer alles gut.

Bezüglich der Vollnarkose kann ich nur sagen: alles halb so wild, als ich operiert wurde, fand ichs im Nachhinein einfach nur herrlich. Die Euphorie etc. danach...einfach toll

07.09.2009 22:31 • #10


wunna
Du warst nach deiner Vollnarkose euphorisch?

Also, davon war ich wirklich verdammt weit entfernt. Müde, klar, aber ich war froh überhaupt noch da zu sein, weil ich so eine Todesangst hatte vor der OP.

Puh, was muss ich mir da geben lassen, dass ich so drauf komme?

Hm, nicht mal die Schmerztabletten hatten eine gute Wirkung auf mich.

Aber die Idee sich ins Krankenhaus zu setzen ist eigentlich wirklich gut. Obwohl es die Angst wohl wirklich eher fördert. Aber naja, wenn man so damit leben kann. Und nicht die Einnahme wichtiger Medikamente aus Angst verzögert.

08.09.2009 09:52 • #11


S
Hallo,

ich habe auch Angst Medis zu nehmen. Ich habe Im März diesen Jahres Betablocker bekommen, wegen meines viel zu hohen Blutdrucks (140/80). Ist klar. Ich bekam 20 Tage nach der ersten Einnahme Panikattacken und dazu eine Angststörung. Ich bin zum Arzt, der mir natürlich nichts glaubte. Man wird einfach nur komisch belächelt. Ich habe gesagt ich will die Tabletten nicht mehr nehmen und habe die Schachtel weggeworfen. Seit dem habe ich seltenst mal den Beginn einer Panikattacke, aber die Angststörung ist geblieben. Ich kann keine Medikamente mehr nehmen. Die Angst davor krank zu werden ist ziemlich groß uns sehr belastend. Mein Vertrauen in die Medizin und zu den Ärzten ist absolut weg. Da muss ich erst mal wieder rauskommen. Es ist ein langer Weg, aber man kann ihn bezwingen.

08.09.2009 09:59 • #12


wunna
Das denke ich auch.

Beipackzettel nur bis kurz vor Nebenwirkungen lesen und sich beim Apotheker nochmal extra nach Wechselwirkungen erkundigen.

Und evtl. Telefon oder Begleitung dabei haben.

Ja, gut, ich sage das so, ich bin selbst ein Schisshase.

08.09.2009 10:35 • #13


B
Hallo,

ist ja komisch, bei mir ist es GENAU SO, wie Dena(20) es beschrieben hat. Habe auch panische Angst vor allen Tabletten und Lebensmitteln. Die Beschreibung, die Angst Kontrolle abgeben zu müssen bzw. etwas von außem kommenden ausgeliefert zu sein trifft es bei mir auch.

Ich bin total eingeschränkt, befürchte auch in erster Linie einen anaphylaktischen Schock mit Erstickungsängsten..

Jetzt stehe ich kurz vor einem stationären Aufenthalt und mache mich total verrückt dort Psychopharmaka nehmen zu müssen. Bisherige Therapien haben gar nichts gebracht.

Hat dir denn irgendwas geholfen Dena, und kannst du auch kaum normal essen aus Angst vor Unverträglichkeiten?

Liebe Grüße

11.09.2009 13:17 • #14


Christina
Zitat von bettinaisabelle:
Jetzt stehe ich kurz vor einem stationären Aufenthalt und mache mich total verrückt dort Psychopharmaka nehmen zu müssen. Bisherige Therapien haben gar nichts gebracht.
Die Angst, dort etwas nehmen zu müssen, ist völlig unbegründet. Erstens wird die Behandlung mit Dir besprochen und Dir nicht aufgezwungen, zweitens sind die meisten Ärzte in psychosomatischen Kliniken froh über jeden Patienten, der es ausschließlich mit psychotherapeutischen Methoden versuchen möchte.

Liebe Grüße und alles Gute für die stationäre Therapie
Christina

12.09.2009 13:20 • #15


B
Hallo Christina,

schön wäre es, aber bin in der Psychiatrie angemeldet, weil die Wartezeiten in den psychosomatischen Kliniken überall mindestens ein halbes Jahr dauern. Und in den Psychiatrien muss man glaube ich Medikamente nehmen!!

14.09.2009 16:49 • #16


Christina
Zitat von bettinaisabelle:
Und in den Psychiatrien muss man glaube ich Medikamente nehmen!!
Muss man auch nicht. Kommt drauf an, was für eine Station es ist. Wenn es eine Station mit psychotherapeutischem Anspruch ist, werden sie evtl. zu Medikamenten raten, es aber akzeptieren, wenn Du keine willst. Auf verhaltenstherapeutischen Stationen (auch in der Psychiatrie) ist man gegenüber Medikamenten oft sogar sehr zurückhaltend.

Liebe Grüße
Christina

14.09.2009 19:14 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

L
Huhu,

ja genau deswegen hab ich auch noch fast nie Tabletten genommen, außer es ging mir echt ganz fies dreckig. meine gallenblase wurde unter vollnarkose entfernt und ich bin vor Angst davor im OP fast vom Tisch gehüpft. Der Narkosearzt hatte seine liebe Not mich zu beruhigen...was er natürlich nicht geschafft hat. ich hab sogar Abschiedsbriefe vor der OP geschrieben

Aber es beruhigt mich irgendwie das es nicht nur mir so geht. hätte nie gedacht das es jemanden gibt der auch solche Angst davor hat.

Wenn ich ne Infusion brauche warte ich regelrecht drauf das mein Arm anfängt zu brennen und würde ichnicht liegen dann tät ich vor Angst umkippen...oder bei Impfungen oder Spritzen beim zahnarzt zur betäubung....

14.09.2009 23:13 • #18


B
Hab mich nochmal erkundigt und meine Bedenken einem Arzt der Psychiatrie geschildert. Aussage: Wenn sie keine Tabletten nehmen wollen, brauchen sie gar nicht erst zu kommen. Bin total hin und her gerissen. Einerseits habe ich mittlerweile täglich Angstzustände und Panikanfälle, andererseits will ich keine weiteren Psychopharmaka nehmen. Habe vor 2 Jahren Citalopram (20 mg) bekommen, und das war schon ein großes Theater. Am Anfang hatte ich heftige Nebenwirkungen (innere Unruhe, Übelkeit, Panikanfälle). Es muß doch noch andere akute Hilfe geben, und am liebsten würde ich das Citalopram auch noch weglassen. Ist nur blöd, dass ich neben der Angst vor Medikamenten auch noch Angst vor Unverträglichkeiten in bezug auf Nahrungsmittel habe und mittlerweile nur noch 46 kg (Größe 1,67) wiege...

15.09.2009 17:53 • #19


L
Find ich aber nicht gut das Tabletten da ein MUSS sind. klar können sie unterstützen aber sie sollten meiner meinung nach nicht das A und O der ganzen Therapie sein!

15.09.2009 21:28 • #20


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