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Hallo,

Kennt jemand von euch die Angst vor Schmerzen ? Ich leide nun schon seit einiger Zeit unter starker Rückenschmerzen. Morbus bechterew ist noch in Klärung.
Zwischenzeitlich habe ich extrem starke Schmerzen in der lws oder in der bws die sich natürlich durch meine angststörung noch mehr intensivieren… kennt das jemand von euch ?

Gestern 18:21 • 14.07.2025 x 1 #1


5 Antworten ↓


@Sadness1988
Schmerzen machen immer eine gewisse Form von Angst, weil man damit ja nicht ein leben lang leben will.
Also warum sollte man das nicht kennen?

A


Angst vor Schmerzen

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Ne anders. Also ich steigere mich so darein das ich richtig Panik bekomme. Beispiel, heute habe ich einiges draußen erledigt, als ich mich kurz hinlegte und meine Beine zur Seite kippte, knackte es extrem laut im unteren Rücken. Mir schoss sofort Panik in die Glieder ich bekam herzstolpern und war fix und fertig weil ich Angst bekam das ich jetzt wieder Schmerzen bekomme.

Zitat von Sadness1988:
Also ich steigere mich so darein


Nun, das gehört doch zur Angsterkrankung. Dieses reinsteigern. Und echte Schmerzen oder echte Krankheiten belasten auch normale Menschen.

Ich kenne beide Seiten und jetzt im Alter und mit echten Problemen triggert das natürlich das Angstzentrum.

Hier muss man aufpassen, dass man sich nimmer so reinsteigert. Und das ist auch alles sehr anstrengend, wobei Schmerzen auch die Depri befeuern.

Du bist in Abklärung, also durchhalten und auf ein Ergebnis warten, dass man dann vernünftig therapieren kann. Es kommt eh, wie es kommen muss, da hilft einem auch die Angst davor nix.

HalliHallo,
ich glaube ich weiß ganz, ganz genau was du meinst .
Insbesondere bei Rückenschmerzen.
Nennt man auch Katastrophisieren und klar - bei einer Angsterkrankung täglich Brot .
Bei Rückenschmerzen kann dieses die tatsächlichen Schmerzen und das Ausmaß der Einschränkungen völlig verzerren.

Ich habe das sehr extrem erlebt bei meinem ersten klassischenHexenschuss vor drei Jahren.
Es war sehr heftig , keine Frage. Ich musste auf dem Boden schlafen und habe mich an einem Besenstiel hochziehend aufgerichtet. Manchmal bin ich für Minuten gar nicht mehr in die Gerade gekommen, sondern gebückt in der Wohnung herungelaufen und hab dabei geheult.

Ich war nur beim Laufen eine gewisse Zeit schmerfrei . Sonst hat ALLES geschmerzt.

Das ging ca. 3 Wochen, in denen die Schmerzen sehr langsam nachließen.
Habe Mass. bekommen und Übungen gemacht. Aber ich hatte auch extreme Ängste.
Gar nicht mal das eine schlimme Krankheit dahinter steckt. Sondern das es so bleibt. Für immer. Das es nie mehr gut wird. Dass die Schmerzen , statt besser , immer schlimmer werden.
Das mein altes bewegungsfreudiges Leben nun vorbei ist. Etc.pp.
Dieses Denken und die Angst hat die Wahrnehmung der Schmerzintensität massiv beeinflusst.
Eine kleine Ecke in meinem Kopf war anscheinend noch nicht völlig überschwemmt und ich habe dies auch wirklich beobachten können.
Wenn ich z.B.drüber geredet habe wurde es deutlich schlimmer.
Wenn ich alleine war und manche Sachen eben nicht machen konnte, hatte ich schlimmere Schmerzen.
Ich kann natürlich nicht für jede Erkrankung sprechen - die eben auch ihr eigenes Schmerzniveau und ihren eigenen Verlauf hat.

Aber ich habe gelernt - und ich hatte seitdem schon weitere 3mal die selbe Problematik- dass man dem Ganzen eben nicht hilflos ausgeliefert ist.
Ich mache seitdem regelmäßige Übungen um meine Beweglichkeit zu stärken und Faszien geschmeidig zu halten....
Wenn ich akute Schmerzen habe, kann ich diese mit entsprechenden Übungen lindern und die Dauer deutlich verkürzen. Ich bade, schlafe auf Heizdecken, lasse mir sofort Mass. verschreiben.
Würde ich kein Rezept bekommen , würde ich die auch selbst bezahlen. so teuer ist das nicht.
Ich pfeife mir munter Schmerztabletten ein.
Und - ich habe dadurch die Kontrolle wiedergewonnen. Die mir vorher abhanden gekommen war ........

Ich bin jetzt eben älter und habe natürlich viel mehr Beschwerden und Probleme als früher.
Obwohl ich mich viel bewege, dauernd draußen bin und gut ernähre ......
Das versuche ich mit Würde zu akzeptieren.

Ich kann dir nur Mut machen dich wirklich intensiv damit auseinanderzusetzen WAS DU aktiv tun kannst, damit die Schmerzen weniger werden. Und - der jetzige akute Zustand ist KEIN Dauerzustand.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg und hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!

Hallo,
Zitat von Sadness1988:
Ich leide nun schon seit einiger Zeit unter starker Rückenschmerzen.

es tut mir sehr leid zu hören, dass du mit so starken Rückenschmerzen und gleichzeitig mit Angst vor Schmerzen zu kämpfen hast.

Das klingt wirklich belastend, besonders wenn die Angst die Schmerzen noch verstärkt.
Es ist verständlich, dass eine Unsicherheit bezüglich deiner Diagnose – wie Morbus Bechterew – zusätzlichen Stress verursacht.
Viele Menschen, die unter chronischen Schmerzen und Angststörungen leiden, kennen dieses Gefühl gut.

Die Angst vor Schmerzen kann die Wahrnehmung der Schmerzen verstärken und einen Teufelskreis in Gang setzen.
Es ist wichtig, sich in solchen Situationen Unterstützung zu holen, sei es durch einen Arzt, Physiotherapeuten oder auch eine Psychologin/einen Psychologen, die Erfahrung im Umgang mit Schmerz- und Angststörungen haben.

Versuche, dir kleine Pausen zu gönnen und dich auf Entspannungsübungen oder Atemtechniken zu konzentrieren, um deine Angst etwas zu lindern. Auch das Gespräch mit Fachleuten kann dir helfen, mehr Sicherheit im Umgang mit den Schmerzen zu gewinnen und mögliche Ursachen abzuklären.

Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen, und es ist mutig von dir, sie hier anzusprechen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass sich bald eine klare Diagnose ergibt und du die richtige Unterstützung bekommst. Bleib dran und pass gut auf dich auf!





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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