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Hallo,

ich wollte mal fragen, ob es hier noch mehr Leute gibt, die trotz hoher Medikamentendosis nicht richtig von ihrer Angst wegkommen. Ich nehme seit ca. 3 Jahren 75-150 mg Trimipramin, und hab die Angst/Panik damit so einigermaßen im Griff, es gibt Zeiten da geht es gut, da kam ich auch schon mit 75 mg aus und dachte, ich kann es ncoh weiter reduzieren. Im Moment bin ich aber gerade wieder bei 150 mg und kann trotzdem schlecht schlafen oder grade mal einigermaßen so, weil Angst da ist. Wenn ich mit dem Trimipramin zu weit runtergehe, kommen richtige Panikattacken, allerdings nicht so, wie anscheinend bei vielen hier mit Schweißausbruch, Herzrasen und Todesangst - nein, ich habe dann nicht Angst, jetzt sofort zu sterben, aber ich denke, früher oder später werde ich durch den ganzen Stress mir eine schlimme Krankheit zuziehen; ich habe dann nur noch Terror im Kopf und denke, das hört nie wieder auf. Schlafen kann ich dann gar nciht mehr. Auslöser kann irgendein Stressfaktor sein, z.B. Stress/Überforderung bei der Arrbeit.

Eine Psychotherapie mache ich auch schon seit längerem, ich war auch schon stationär in einer psychosomatischen Klinik, das hat mir aber auch nicht wirklich weitergeholfen. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, ich will es mal mit Meditation probieren, das soll auch helfen...

Wenn ich hier im Forum lese, habe ich den Eindruck, dass kaum jemand so viel Medikament nimmt und trotzdem noch Angstprobleme hat. Meistens geht es eher darum, dass Leute überlegen, ob sie ein Medikament nehmen sollen, oder dass sie klarkommen durch ein Medikament, oder dass sie eine Psychotherapie anfangen wollen / angefangne haben, die ihnen weiterhilft. (Ich kann mich natürlich auch irren, weil ich auch nicht alle Beiträge gelesen habe. Gibt es hier denn Leute, die auch schon behandelt werden und alles mögliche probiert haben und die trotzdem nicht richtig klarkommen?

27.07.2011 02:37 • 27.07.2011 #1


2 Antworten ↓


Nineing
also ich nehme seid januar medikamente.. erst citalopram 20mg und dann 15mg

cipralex..und jetz seid 4 wochen 187,5mg venlafaxin...und mir gehts auch nicht besser..die panikattacken sind quasi weg..ABER die symptome sind nich weg gerade die

die mich so einschränken damit ich mich nich raus trau

27.07.2011 10:08 • #2


C
Trimipramin hab ich vor 2 Jahren mal für 4 Wochen genommen und nach 10 Tagen hab ich schon gemerkt, sie bringen was. Allerdings auch nicht so stark, alles weg war nicht und störend waren die Nebenwirkungen, bei mir gingen die unheimlich auf den Kreislauf. Sport mit einem trizyklischen AD, was ja Trimipramin auch ist, kann man meist vergessen. Und daran hat sich auch nach 3-4 Wochen nichts geändert.

Trimipramin ist aber auch nicht 1. Wahl bei Angststörung, auch nicht 2. Es ist eher ein AD bei Depression, wenn es um Schlafstörungen geht. In der Klinik waren aber bei mir damals Mitpatienten, die konnte auch mit 250 mg Trimipramin nicht schlafen.

Und wenn ein Medikament nichts das bringt, was es soll, dann taugt es nichts. So einfach. Das muss man sich nicht jahrelang einwerfen und der Erfolg ist dann eher mäßig.

Zitat:
Gibt es hier denn Leute, die auch schon behandelt werden und alles mögliche probiert haben und die trotzdem nicht richtig klarkommen?


Ja, ich war wie gesagt in der Klinik 2009, dann 2010 für 10 Monate Therapie und in 2,5 Jahren etwa 12 Medikamente versucht, manche nur paar Tage, einige wenige Wochen. Von 1 oder 2 Ausnahmen abgesehen, fand ich es mit Medikamenten eher schlimmer, weil 1-2 Probleme weg waren, aber dafür 3 neue in Form von Nebenwirkungen. Meine Psychologin sagte aber immer, man soll es eh immer ohne Medikamente versuchen und wirklich nur, wenn nichts mehr geht oder wenn man mit 1 Bein im Grab steht.

Ich sag mal so..., ich hatte von Anfang 2009 bis Anfang 2010 oft Panikattacken und das volle Programm, Notarzt oft gerufen, in der Zeit Klink, von Arzt zu Arzt. Aber auch ohne Dauerpillen und eigentlich noch vor der Therapie wurde das also ohne alles so ab Frühjahr 2010 besser und Panikattacken wie noch vor 2,5 Jahren hab ich jetzt schon weit über 1 Jahr nicht mehr.

Es geht also und quasi ohne alles. Und ich bin sogar immer allein, mich stützt also kein Partner, Familie oder so.

Symptome hab ich auch noch etliche, z.B. sehr oft Kopfschmerzen, mal Unruhe, irgendwo Schmerzen, Missempfindungen in den Beinen (wie Stromschläge und manchmal den ganzen Tag) und mehr. Ob das nun noch zu einer Angststörung gehört oder in Richtung Depression (dann aber ausschließlich über körperliche Symptome, nennt man dann lavierende Depression), ist die Frage, aber eigentlich auch egal.

Die Panikattacken bin ich aber los und das ist viel wert.

Was hab ich getan?

Ich mache das, wonach mir ist. Und das ist nicht mehr, sondern weniger. Ob es Freunde oder Bekannte sind, wenn es mich nervt oder ich keinen Bock hab, dann lasse ich es. Zur Zeit der schlimmsten Panikattacken war ich mit Leuten jede Woche im Kino, Restaurant, Freizeitparks, eben einfach was unternommen. Ich hab also viel gemacht und bekam Panikattacken und die gingen mit den Aktivitäten auch nicht weg. Beim vielen Leuten ist es umgekehrt, die bekommen PA, weil sie nichts machen und dann sollen sie mehr machen.

Das hat in meinen Augen nichts mit Rückzug zu tun, nein, mir tut viel machen nicht gut.

Arbeit hatte ich, als die PA anfingen und ich hatte nachher auch auf Arbeit PA. Die Arbeit war eigentlich gut (Verlag/Büro), aber ich war schon immer ein Mensch, der Arbeit nicht als Freude oder gut für die Psyche und die Geldbörse gesehen hat, sondern eher als Last, um zu überleben. Und es hat sich auch alles zu sehr verändert auf dem Arbeitsmarkt.

Kurz, ohne Arbeit ging es mir ebenfalls nach und nach besser. Nicht gut, aber besser.

Ich mache es so, wie es mir gut tut, bin viel draußen, laufe 8-10 km täglich mit dem Hund, hab genug Kommunikation mit den Leuten und wenn ich mal keine Lust hab, lasse ich es.

Was mir auch sehr geholfen hat, ich hab immer 2 Tavor in der Hosentasche in einer Pillendose. Und welche zu Hause. Gebraucht hab ich die in 1,5 Jahren nur 2 mal, also quasi fast nie. Es gibt mir aber ein beruhigendes Gefühl. Vor 2 Jahren war selbst jede Busfahrt eine Qual wegen Angst/Unruhe, seit ich Tavor bei hab wurde das besser, heute ist nichts mehr und meist ist mir nicht mal mehr bewusst, die überhaupt bei zu haben.
Ich hab auch schon von Leuten gelesen, denen es ähnlich geht. Tavor als Krücke und zur Beruhigung und ohne das man sie nehmen muss.

27.07.2011 11:22 • #3





Mira Weyer