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B
Hallo zusammen!
Bei mir schraubt sich vor Angst alles zusammen, wenn ich merke, dass mich jemand nicht leiden kann und mich dann als Folge dessen ignoriert, d.h. Kopf wegdreht, wenn ich komme, mich nicht grüßt, kurz ab ist etc etc.

Insbesondere dann, wenn die Menschen so alt sind, dass sie meine Eltern sein könnten.
Konkret gibt es ein Ehepaar hier im Haus, die sich ständig über alles beschweren müssen hier im Haus. Mit denen gab es Streit! Nun gucken die mich mit dem A... nicht mehr an!

Okay, gut verstanden hab ich mich mit denen nie, trotzdem schnürt sich mir alles zusammen, wenn ich die nur von weitem sehe....

Hat hier jemand einen ultimativen Tipp für mich?

22.08.2009 14:32 • 26.08.2009 #1


16 Antworten ↓


G
Hallo biggibond,

das könntest du m.E. von zwei Seiten angehen:

Die erste ist, an deiner generellen Angst vor Ablehnung durch ältere Personen zu arbeiten. Das wird ja wohl mit früheren Erfahrungen zu tun haben, oder? Mit deinen Eltern oder sonstigen Erwachsenen, als du noch keine Erwachsene warst.

Die zweite ist die konkrete Beziehung zu diesen Nachbarn. Es ist generell nie gut, Feindseligkeit in der Nachbarschaft zu haben. Streit kann es immer mal geben, aber man kann den Spannungslevel wieder reduzieren. Manchmal dauert es länger, manchmal nicht so lange.

Du könntest z.B., gerade weil es jetzt einen konkreten Streit gab, eine hübsche Karte kaufen, mit Blumenmotiv o.ä., oder mit einem traurigem Smiley drauf, etwas sowas reinschreiben Es tut mir leid, dass wir Streit hatten. Das kommt manchmal vor. Aber eigentlich würde ich mich freuen, wenn wir eine gute nachbarschaftliche Beziehung hätten. Mit freundlichem Gruß .... Oder sowas.

Falls du es ertragen könntest, mit ihnen auch ab und zu mal einen Kaffee zu trinken, könntest du es gleich hinzufügen: Vielleicht können wir mal einen Kaffee zusammen trinken. Sowas wirkt fast immer positiv, auch wenn es vielleicht nie zu diesem Kaffee kommt.

Aber du müsstest in diesem Fall damit rechnen, dass sie vielleicht vor lauter Begeisterung, mit dir Kontakt haben zu dürfen, öfter mal zum Kaffeetrinken kommen wollen würden oder dich einladen würden. Das wäre an sich nett und gut und du solltest das dann dann ruhig wahrnehmen. Nur falls du diese Menschen in ihrer ganzen Art sehr unausstehlich findest, könnte es dabei zu weiterem Streit kommen, oder es könnte dich runterziehen. Deswegen solltest du das mit dem Kaffeetrinken nur anbieten, wenn du es einigermaßen aushalten würdest. Denn an sich ist das nichts Außergewöhnliches und in der Regel gut fürs Klima, ab und zu einen kleinen, unverbindlichen Schwatz zu halten. So hält man sich die Nachbarn besser warm.

Was meinst du dazu?

Lg
GastB

22.08.2009 15:05 • #2


A


Was tun wenn jemand mich nicht leiden kann?

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B
Lieber Gast,
danke erstmal für die Tipps. Die Idee mit der Karte finde ich grundsätzlich gut.
ABER: Dieses Ehepaar war mir noch nie wirklich sympathisch, bin aber mit denen bisher einigermassen gut klargekommen, auf der Ebene von small talk. Andere Nachbarn berichten mir auch, dass mit denen nicht gut Kirschen essen ist.

Die Leute beschweren sich hier im Haus ständig über alles und ich bin Verwaltungsbeirat hier und nun kam es eben im Keller zu dieser Auseinandersetzung, an der noch 2 weitere Personen beteiligt waren. Eine andere Nachbarin fing an rumzuschreien, ich bin zum Glück ruhig geblieben.

Also wie gesagt unangenehme Leute, würdest Du vor diesem Hintergrund trotzdem so eine Karte schreiben??
Eben habe ich sie getroffen, da haben sie den Kopf weggedreht....!

22.08.2009 17:07 • #3


B
Ich pers. würde mir wünschen, dass es mir sch...-egal ist, ob andere mich grüßen oder nicht oder leiden können oder nicht....

Die Gelassenheit, die Situation zu ertragen ohne Kärtchen schreiben zu müssen.
Einfach die Situation akzeptieren wie sie ist und nicht darunter leiden.

22.08.2009 17:26 • #4


G
Hallo biggibond,

das ist ja ganz allein deine Entscheidung, was du damit machst.
Ob ich das machen würde, würde u.a. davon abhängen, wie viele Wohnungen insgesamt in der Anlage sind: Je weniger, desto eher würde ich einen Versöhnungsversuch machen, denn es kann auch für dich und die anderen Mieter/Eigentümer nicht gut sein, mit Feindseligkeit in deiner Umgebung zu leben. Sind das denn Mieter oder ebenfalls Eigentümer? Wenn es Eigentümer sind, würde ich ebenfalls versuchen, wieder eine gewisse Friedlichkeit herzustellen. Bei Mietern evtl. erstmal nicht, da du dort ja eine gewisse Autoritätsstellung hast.

Gegenüber Eigentümern has du als Verwaltungsbeirat eigentlich keine echte Autoritätsstellung, sondern sollst ja die Interessen aller Eigentümer vertreten - also auch die der streitenden Eigentümer.

Was hatten die denn zu meckern? War das nicht berechtigt? Fühltest du dich persönlich kritisiert?

---------

Ich denke, es ist nicht unbedingt ein realistisches, gesundes Ziel, dass es einem völlig gleich sein sollte, ob andere Menschen, mit denen einen eine bestimmte Beziehung verbindet, einem gegenüber feindlich gesonnen sind. So etwas ist halt in einem Haus bzw. in einer Nachbarschaft niemals gut, daher ist da ein ungutes Gefühl durchaus angebracht. Es ist besser, wenn man in der Lage ist, etwas gegen die Feindseligkeit zu unternehmen als gegen dein Gefühl, meine ich.

Aber müssen tust du keine Karte schreiben.

Was alles nicht heißt, dass du nicht an deiner wohl tatsächlich vorhandenen persönlichen Angst vor Erwachsenen arbeiten solltest. Mit Psychotherapie z.B.

Liebe Grüße
GastB

22.08.2009 18:15 • #5


B
Es sind 24 Parteien in 4 Hauseingängen! Die Leute wohnen nebenan und sind Eigentümer. Aber keine angenehmen Hausgenossen, wie ich schon sagte stimmte die Chemie noch nie wirklich.

Als du geächtet wurdest (und u. a. angeschrieen), wie du sagtest, was hast du da gemacht um mit denen wieder ins Lot zu kommen?? Das würde mich wirklich sehr interessieren.

Konkret der Fall ist, dass die Leute Rentner sind und sich ständig beschweren über alles, auch Kleinigkeiten.

Nun hatten wir Wassereinbruch im Keller und aufgrund dessen wurde ich jeden Abend!! ausschließlich von diesem Ehepaar telefonisch kontaktiert wegen irgendwelcher Pfützen im Keller. Da ist meine Nachbarin, die auch im Beirat, ausgeflippt und hat denen ordentlich die Meinung gegeigt.

Ich stand nur daneben und blieb ruhig. Habe dann im ruhigen Tonfall meine Meinung gesagt! Nun werde ich mit denen in einen Topf geworfen.

Habe auch schon erlebt, dass Kärtchen schreiben als Schwäche ausgelegt wird, und dann wird erst recht auf einem rumgehackt!

22.08.2009 22:50 • #6


B
Vielleicht sollte ich das mit der Karte wirklich machen. Schlimmer kanns wohl nicht werden, nur besser!

22.08.2009 22:54 • #7


G
Hallo biggibond,

hab grad nur wenig Zeit, daher nur dies: Überstürze es aber nicht. Denn da an der Sache offenbar deine Kollegin an dem Streit beteiligt war, soll es jedenfalls nachher nicht so aussehen, dass du hinter ihrem Rücken lieb Kind mit den Leuten machst, während sie für dich/euch gekämpft hat. Das sollte man sehr genau abwägen, ob und wie man da vorgeht. Sonst hast du nachher vielleicht etwas gnädiger gesinnte Miteigentümer, aber eine feindselige Mitbeirätin. Das wäre natürlich erst recht nicht der Sinn der Sache!

Gute Nacht,
GastB

23.08.2009 00:34 • #8


P
Hallo Biggiblond!
Die Angst vor Ablehnung ist eine ureigenste begründete Angst.
Natürlich haben wir Menschen immer verschiedene Vorstellungen, Meinungen und Lebensgeschichten.
Die Einen sind auf nichts persönliches angewiesen-Einzelgänger und brauchen die Nähe nicht
Die anderen möchten sehr viel Nähe, können Sie aufgrund Ihrer Lebensgeschichte nicht auf Dauer geben
Wiederum Andere merken, wenns zu nahe wird eine Angst , und müssen Distanz schaffen.
Du solltest vielleicht erst mal genau überlegen, und beobachten, wen Du gerne magst.
Das Alter ist nebensächlich dabei.
Du selbst solltest entscheiden, mit wem Du klar kommen kannst.
Ihr wohnt nicht alleine dort, und das dürfte helfen oder?
Es gibt viele, die noch mehr einsam sind und verbittert.
Ignorieren kommt in Deinem Leben leider immer wieder vor, und auch dass man das Erklären und Reden dess Anderen nicht versteht.
Sei freundlich und korrekt und denke, was Du denken magst.
Fasse Deine Meinung in klaren Worten zusammen und bleibe Du.
Habe Verständnis für den Anderen und nehme trotzdem nichts zu persönlich, denn das wäre fatal.
Schön, dass Du Dir darüber Gedanken machst, aber Ablehnung gibts im Leben immer wieder.
Das wird immer so sein und bleiben. Du bist schon auf dem richtigen Weg, weil Du darüber nachdenkst.
Die Gedanken des Anderen kannst Du nicht erspüren, und deshalb wirst Du sicher Freunde um Dich haben.
Liebe Grüße

23.08.2009 01:19 • #9


I
Zitat von biggibond:
Eine Freundin sagte mir mal: Ach laß sie, die kommt auch ohne kaltes Wasser wieder zu sich! Und es wurde aber immer schlimmer und ich weiß nicht einmal die Gründe!!
Zitat von biggibond:
Nun hatten wir Wassereinbruch im Keller und aufgrund dessen wurde ich jeden Abend!! ausschließlich von diesem Ehepaar telefonisch kontaktiert wegen irgendwelcher Pfützen im Keller. Da ist meine Nachbarin, die auch im Beirat, ausgeflippt und hat denen ordentlich die Meinung gegeigt. [...] Nun werde ich mit denen in einen Topf geworfen.

die meine Eltern sein könnten: Wieviel Selbstvertrauen stammt von Deinen Eltern?

23.08.2009 09:30 • #10


S
Also, ich wil mich echt nicht einmischen, aber jetzt mal ehrlich was kannst mit 2 alte Leute anfangen die sich sowieso nicht leiden können? Nichts! Ändern kannst du sie nicht! Und ich glaube dass sie nicht nur mit dir ein Problem haben, sondern sie sind nur so. Lass es sein, wenn sie sehen dass es dich beschäftigt dann machen sie das nur noch weiter. Einfach weiter gehen.

25.08.2009 10:40 • #11


B
Grundsätzlich denke ich mittlerweile auch so, dass Problem ist nur, dass wenn ich sie sehe oder ich an sie denke, das Panikorchester in mir spielt.
Also seit Samstag bin ich fast nonstop nervös, ängstlich... angespannt.

Ich versuche gerade mir einzureden, dass ich mit denen nix zu tun habe und das fremde Leute sind.
Eigentlich könnten sie mir völlig egal sein

25.08.2009 11:44 • #12


P
Welche Assoziationen hast Du, wenn diese Personen siehst?
Hast Du in Deiner Familie mal was ähnliches erlebt?

25.08.2009 11:48 • #13


B
Weiß nicht, hab einfach nur Angst. Als wenn man mir meine Existenzberechtigung, mein Lebenselexier unter den Füßen wegzieht! Es ist als wäre mein Leben abhängig von diesen beiden Personen. Es ist als wäre ich nichts mehr wert, wenn die mich schneiden....

Kann es anders nicht erklären. Bin seit Tagen deswegen mega-nervös!

Ja, habe sowas in der Familie schon erlebt, finde es ganz schlimm ignoriert zu werden....dann besser streiten.

25.08.2009 13:02 • #14


P
Das hab ich mir gedacht, und ich kenn das zu gut.
Wenn die Bestrafung ins Ignorieren übergeht hält man sich für minderwertig.
Das ist eine äußerst verletzende Art, den Anderen irgendwie gefügig zu machen., oder dazu zu erpressen gleich zu denken und zu leben.
Da fühlt man versteckt Böses dahinter- so geht es mir dabei.
Denk an Deine eigene Familie und freu Dich darüber, dass es da besser läuft.
Viel Glück dabei.

25.08.2009 13:31 • #15


G
Hallo biggibond,

eins verstehe ich bisher nicht: Einerseits sagst du, dass die beiden dich ignorieren und du dich deswegen schlecht fühlst,

andererseits sagst du, dass sie sich dauernd bei dir über irgendetwas im Haus beschweren. Letzteres ist ja kein Ignorieren, sondern ein auf dich Zugehen, wenn auch mit einem bestimmten, für dich anscheinend unangenehmen Anliegen.

Was ist eigentlich das Anliegen, das die beiden haben? Warum seht ihr das nicht als berechtigt an? Wenn ich im Keller Wasserpfützen sehen würde, würde ich auch im Quadrat springen und der Verwaltung und dem Beirat Beine machen. Was ist also euer/dein genaues Problem damit?

Du hast mich gefragt, wie ich mit meine erklärten Feinde zu Anhängern gemacht habe. Ich habe einfach meinen Kurs im Sinne der Eigentümerschaft weiterverfolgt, ohne mich von ihnen davon abbringen zu lassen, obwohl diese Feinde einen entgegengesetzten Kurs verfolgt hatten und ich sie ausgebootet hatte. Gleichzeitig bzw. in der ganzen Zeit danach habe ich alle ihre Beschwerden mit 100%-iger Aufmerksamkeit und Freundlichkeit behandelt. Schließlich konnten sie nicht anders als sich bei mir zu bedanken und sogar öffentlich zu entschuldigen, ohne dass ich darum gebeten hatte. Sie haben gemerkt und zugegeben, dass meine Motive gut und meine Aktionen auch für sie am besten gewesen waren. Mehr konnte ich wirklich nicht wünschen, oder?

Ich vermute, dass dieses Ehepaar auch umgekehrt den Eindruck hat, von euch/dir ignoriert zu werden - und das wird ihnen genauso schlechte Gefühle machen wie dir. Wenn du dir das klarmachst, wirst du mit ihnen wahrscheinlich wesentlich weniger Probleme haben. Denn auch andere Leute haben Neurosen, nicht nur man selber! )

Das mit der Karte finde ich im Prinzip nach wie vor eine gute Idee. Nur sollte das so gemacht werden, dass du nachher nicht deine Mit-Beirätin auf dem Hals hast. Deswegen frage ich nach den näheren Umständen und den Gründen für die Beschwerden und dem Streit. Hast du denn das Gefühl oder denkst du, dass deine Mit-Beirätin sich ihnen gegenüber richtig benommen hat? Und dass ihr das Problem der beiden angemessen behandelt habt?

--------

Aber wie schon gesagt, deine eigene Neurose kannst und solltest du separat davon behandeln und/oder behandeln lassen. Offenbar hast du da ein eigenes Problem aus Kindheitstagen.

Liebe Grüße
GastB

26.08.2009 08:57 • #16


M
Nun denke ich auch, dass man von Kindertagen eine Neurose haben kann. Das geht uns mehr oder weniger hier offensichtlich allen so. Die, die es hier ernst meinen. Ablehnung denke ich ist jedem bekannt.
Bewältigung ist schon so ne Sache.
Vielleicht kannst da eine eigene Abgrenzung trainieren.
Seh Deine Nachbarn nicht als Feindbild, sondern als arme, alte Menschen.
Dein Problem bei Jüngeren ist nicht vorhanden?

26.08.2009 23:46 • #17


A


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