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Hallo!

Ich bin ein junger Mann im alter von 23 Jahren und studiere im Ausland. Auf meine Mitmenschen wirke ich oft zurueckgezogen, oder etwas seltsam - Was daran liegen mag, dass ich momentan nicht viel Kontakt zu anderen Personen pflege, aber trotzdem mit einem schiefen Grinsen durch die Welt gehe und manchmal sogar urploetzlich anfange zu lachen.

Woran das liegt? Nach einem fuer mich sehr einschneidenen Erlebnis habe vielen Menschen weh getan und habe daraufhin beschlossen eine Weile allein zu sein. Ich hatte mich stark von mir selbst entfremdet und ging auf die Suche nach den Gruenden dafuer. Die Antworten die gefunden habe waren recht simpel, wurfen allerdings auch neue Fragen auf. Momentan bin ich an einen Punkt angelangt an dem ich mir unsicher bin noch einmal einer Person ausserhalb meiner Familie bediengungslos vertrauen zu koennen. Aber genug davon, sonst schlaft ihr mir noch ein.

Die Einsamkeit hatte zwei interessante Nebenwirkungen auf mich: Zum einen bin ich sozial so inkompetent geworden, dass es sich fuer mich 'falsch' anfuehlt mich mit einer Person laenger als 5 Minuten zu unterhalten. Zum anderen habe ich so wie einen imaginaeren Freund entwickelt. Das klingt seltsam .... Aber glaubt mir, es hat seine Vorteile wenn man als antriebsloser Mensch Jemanden hat, der einen Morgens aus dem Bett wirft und dafuer sorgt, dass man sich die Zaehne putzt - Auch wenn dieser jemand nicht 'echt' ist. Und auch wenn es sich sehr bizarr anfuehlt ... Kann einen so ein imaginaerer Mensch auch hin und wieder zum lachen bringen.

Was gibt es noch zu sagen? Ich bin ein ziemlicher Nerd, habe grossen Spass an Indiegames, bin Batmanfan, kann gut kochen und bin nicht auf den Kopf gefallen. Ich habe eine ruhige Art und versuche die Dinge rational zu sehen, mag es mich ueber Gott und die Welt zu unterhalten und mache Musik wenn ich in der richtigen Stimmung bin.

Warum habe ich mich hier angemeldet?
Um mir selbst zu beweisen, dass ich nicht allein bin.
Um meine Geschichte mit Jemanden zu teilen der sie interessiert - und mir die Geschichten von denen anzuhoeren die sie teilen wollen.

Jetzt hoer ich besser auf, sonst liest das wirklich keiner mehr!

16.09.2013 21:16 • 19.09.2013 #1


17 Antworten ↓


kalina
Willkommen hier, ich hoffe, Du fühlst Dich hier wohl

In welchem Land studierst Du denn? Und was studierst Du?

Übrigens: wenn Du noch Familie hast, bist Du ja auch nicht ganz alleine.

Und das Thema Menschen vertrauen, ist ein weeeites und schwieriges Thema.

Am besten man vertraut erstmal sich selbst, viele vertrauen auch Tieren (z. B. ein Hund, ein treuer Begleiter),

aber letztendlich macht das Leben ganz ohne andere Menschen auch nicht soviel Spaß, und manchmal lohnt es sich

auch, dem einen oder anderen ein bisschen Vertrauen zu schenken.

Liebe Grüße, wohin auch immer

16.09.2013 22:18 • #2


A


Sozial inkompetent - habe einen imaginären Freund

x 3


A
Zitat von kalina:
Willkommen hier, ich hoffe, Du fühlst Dich hier wohl


Danke! Ich hoffe, dass sich die Leute hier in meiner Gegenwart ebenfalls wohl fuehlen!

Zitat von kalina:
In welchem Land studierst Du denn? Und was studierst Du?


Moechte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Zitat von kalina:
Übrigens: wenn Du noch Familie hast, bist Du ja auch nicht ganz alleine.


Sensibles Thema - Abgesehen von meiner Mutter habe zu niemanden in meiner Familie einen guten Draht. Mal davon abgesehen, dass die alle hunderte Kilometer von mir entfernt wohnen!

Zitat von kalina:
Und das Thema Menschen vertrauen, ist ein weeeites und schwieriges Thema.
Am besten man vertraut erstmal sich selbst, viele vertrauen auch Tieren (z. B. ein Hund, ein treuer Begleiter),


Das ist wohl wahr! Ich habe auch wenig Probleme damit allein zu sein oder mir selbst zu vertrauen. Ich find mich selbst eigentlich ziemlich knorke wenn ich so darueber nachdenke! Waere da nur nicht die Tatsache die du selbst ansprichst ... naemlich:

Zitat von kalina:
aber letztendlich macht das Leben ganz ohne andere Menschen auch nicht soviel Spaß, und manchmal lohnt es sich
auch, dem einen oder anderen ein bisschen Vertrauen zu schenken.


Menschen sind nicht dafuer gemacht, wochenlang kein Wort mit jemanden zu wechseln. Das merke ich selbst auch - Nur wenn man kein Vertrauen schenken kann - Wie soll man das dann machen, um zu lernen dass es wichtig ist? Muss dir nochmal recht geben: Schwieriges Thema!


Zitat von kalina:
Liebe Grüße, wohin auch immer


Gleichfalls

16.09.2013 22:33 • #3


kalina
Ab und zu ein paar Worte mit jemanden zu wechseln,

bisschen small talk, dazu brauchts kein Vertrauen,

das schadet nicht und tut meist trotzdem gut.

Das mit dem Vertrauen, das würde jetzt hier zu weit führen,

aber davon kann ich auch ein Lied singen, und bestimmt viele andere

auch; außerdem bin ich jetzt müde, und ich befürchte, mir ist ein bisschen

schlecht, weil ich (jetzt so spät ) noch ein riesen Stück Kuchen

gegessen hab

16.09.2013 23:10 • #4


A
Zitat von kalina:
Ab und zu ein paar Worte mit jemanden zu wechseln,

bisschen small talk, dazu brauchts kein Vertrauen,

das schadet nicht und tut meist trotzdem gut.

Das mit dem Vertrauen, das würde jetzt hier zu weit führen,

aber davon kann ich auch ein Lied singen, und bestimmt viele andere

auch; außerdem bin ich jetzt müde, und ich befürchte, mir ist ein bisschen

schlecht, weil ich (jetzt so spät ) noch ein riesen Stück Kuchen

gegessen hab


Dann hat dein Stueck Kuchen auf dich den gleichen Effekt wie das Stueck Schokolade das ich gerade noch so heldenhaft hintergeschlungen habe! Smalltalk verstehe ich nicht - Warum unterhalten sich Leute ueber das Wetter, wenn gleichzeitig das Wetter das unbeliebste Thema in Deutschland ist?

16.09.2013 23:16 • #5


kalina
Small talk muss doch nicht übers Wetter gehen,

ein paar nette Worte mit der netten Nachbarin,

wie geht's dem Kind? dem Hund? dem Mann?,

egal was, ein Lächeln, eine nette Geste, sowas versüßt

den Tag/Abend. Mir geht's zumindest so. Ein paar Blümchen

vor der Tür, das freut einen einfach.

16.09.2013 23:55 • #6


A
Zitat von kalina:
Small talk muss doch nicht übers Wetter gehen,

ein paar nette Worte mit der netten Nachbarin,

wie geht's dem Kind? dem Hund? dem Mann?,

egal was, ein Lächeln, eine nette Geste, sowas versüßt

den Tag/Abend. Mir geht's zumindest so. Ein paar Blümchen

vor der Tür, das freut einen einfach.


Ich habe keine Ahnung woran es liegt, aber ich kriege ein sehr seltsames Gefuehl wenn ich mich mit Jemanden laenger als 5 Minuten unterhalte und er mir dabei direkt in die Augen sieht. Die Blumen findest du vor deiner eigenen Tuer, oder schenkst du die deinen Nachbarn?

17.09.2013 13:14 • #7


kalina
Ein kleines Geschenk hab ich schon vor meiner Tür gefunden
und ebenso hab ich schon den Nachbarn ne Kleinigkeit geschenkt.
Es geht um eine nette kleine Geste, die einem Freude bereitet.

Normalerweise sieht man sich nicht ständig direkt in die Augen, sondern nur
ab und zu. Man wird ja nicht fixiert.
Wirst Du unsicher, wenn Dich jemand ansieht? Was irritiert Dich denn?

17.09.2013 23:39 • #8


A
Zitat von kalina:
Ein kleines Geschenk hab ich schon vor meiner Tür gefunden
und ebenso hab ich schon den Nachbarn ne Kleinigkeit geschenkt.
Es geht um eine nette kleine Geste, die einem Freude bereitet.


Ich finde es echt toll, dass du dich mit deinen Nachbarn gut verstehst! Meine Nachbarn sind allerdings alles Frauen in meinem Alter, ich fuerchte daher, dass die das falsch verstehen koennten wenn ich ihnen Blumen schenke.

Zitat von kalina:
Normalerweise sieht man sich nicht ständig direkt in die Augen, sondern nur
ab und zu. Man wird ja nicht fixiert.
Wirst Du unsicher, wenn Dich jemand ansieht? Was irritiert Dich denn?


Das ist eine gute Frage; Fuer mich fuehlt es sich einfach 'falsch' an, jemanden den ich nicht gut kenne in die Augen zu sehen und es hin und wieder bei einem Gespraech zu machen kostet mich Ueberwindung. Wie soll man das beschreiben ... Hm ... Stell du vor, du waerest *beep* und trifft auf einen anderen *beep* Menschen. Nun wird von dir erwartet ihn beim Gespraech zwischen die Beine zu gucken, waehrend er das selbe tut. Selbst wenn dir gesagt wird, dass das die 'normale' Umgangsform ist, fuehlt es sich doch immer noch komisch an, oder?

Wenn ich einen Menschen besser kenne und mich an ihn gewoehnt habe, kann ich das allerdings auch sehr gut und dann geschieht es auch, dass ich automatisch laechele und 'natuerlich' wirke! Ich fuerchte nur, dass ich durch diese Marotte viele Leute erst gar nicht naeher kennen lernen kann, da sie mein Verhalten als 'abweisend' sehen.

18.09.2013 19:00 • #9


kalina
Für mich fühlt es sich nicht falsch an, einem Fremden kurz in die Augen zu sehen, aber nur kurz. Durch das In-die-Augen-Sehen merk ich auch, ob mir der Andere sympathisch ist, ich mach mir da keine Gedanken drüber, das geht automatisch. Ich würde aber auch nicht einen Fremden länger in die Augen sehen (außer mich hats total erwischt ).

War das bei Dir schon immer so, oder hat sich das erst durch das Alleinsein entwickelt?
Kann ja auch eine extreme Schüchternheit sein. Warum sprichst Du nicht mal mit einem Therapeuten darüber, wenn es Dich stört.
Oder stört es Dich gar nicht?

18.09.2013 19:19 • #10


A
Zitat von kalina:
Für mich fühlt es sich nicht falsch an, einem Fremden kurz in die Augen zu sehen, aber nur kurz. Durch das In-die-Augen-Sehen merk ich auch, ob mir der Andere sympathisch ist, ich mach mir da keine Gedanken drüber, das geht automatisch. Ich würde aber auch nicht einen Fremden länger in die Augen sehen (außer mich hats total erwischt ).


Dann stell dir mal vor, dass dieser Fremde deinen Blick nicht erwidert oder du merkst, dass er sehr unsicher dabei wirkt. So jemand findet man doch eher nicht sympathisch, oder? Da hilft es auch nichts, wenn er sonst ein gutaussehnder, intelligenter Mann mit fantastischen Kochkuensten ist!

Zitat von kalina:
War das bei Dir schon immer so, oder hat sich das erst durch das Alleinsein entwickelt?
Kann ja auch eine extreme Schüchternheit sein. Warum sprichst Du nicht mal mit einem Therapeuten darüber, wenn es Dich stört.
Oder stört es Dich gar nicht?


Als Kind war das noch viel schlimmer bei mir. Als Baby habe ich Fremde nur widerwillig oder mit giftigen Blick angesehen! Vor ein paar Jahren habe ich einen Freund aus der Grundschule getroffen, der hatte sich der darueber gewundert, dass ich ihn in die Augen sehen konnte - Als wir Kinder haette ich das naemlich selten gemacht. Mit den Jahren lernt man allerdings, dass Leute das nicht leiden koennen.
Als schuechtern wuerde ich mich jedoch nicht bezeichnen. Ich kann gut auf offener Strasse Leute ansprechen, habe kein Problem damit Presentationen zu halten oder Bewerbungsgespraeche zu fuehren.


Einen Therapeuten wuerde ich wahnsinnig machen und das moechte ich nicht.

18.09.2013 19:36 • #11


kalina
Wenn mir ein Fremder, gutaussehender, netter Mann nicht in die Augen sieht, finde ich das erstmal NICHT unsympathisch,
sondern ich würde denken, er ist schüchtern, nicht besonders offen, vielleicht auch ablehnend und wahrscheinlich nicht an mir interessiert. Oder aber er ist schon interessiert, aber eben zurückhaltend, schämt sich oder so.

Ich müsste Dich da persönlich sehen, da zählt auch der Gesamteindruck.

Wenn Du jemanden länger kennst, kannst Du ihm oder ihr dann auch mal länger in die Augen sehen?
Wenn ich jemanden sehr mag, finde ich es sehr schön, länger in seine Augen zu sehen.

18.09.2013 20:09 • #12


A
Zitat von kalina:
Wenn Du jemanden länger kennst, kannst Du ihm oder ihr dann auch mal länger in die Augen sehen?
Wenn ich jemanden sehr mag, finde ich es sehr schön, länger in seine Augen zu sehen.


Wenn ich jemanden besser kennen lerne und merke, dass mir die Person gefaellt, passiert es ganz automatisch dass ich ihm auch laenger in die Augen sehe. Das fuehlt sich dann auch nicht komisch an, sondern schoen. Wenn ich mich dann irgendwann selbst dabei erwische, dass ich oefter Augenkontakt zu der Person suche, ist das dann ein Zeichen fuer mich, dass ich die Person wirklich mag. Das ist aber schon eine Weile her, seitdem mir das passiert ist.

Also, was ist dann 'normal'? Kurz in die Augen sehen zeigt Respekt, nicht in die Augen sehen Schuechternheit und langer Augenkontakt Vertrauen?

18.09.2013 20:32 • #13


Lioness9411
Willkommen! Du klingst sympathisch.

18.09.2013 21:19 • #14


A
Zitat von Lioness9411:
Willkommen! Du klingst sympathisch.


Ehm - Danke! Wie komme ich an das Kompliment?

18.09.2013 21:47 • #15


T
hey willkommen,
(ich bin heut auch wie neu, da ich zuletzt vor vielen Jahren aktiv war:D )

ich finde, du scheinst jemand zu sein, der durchaus das Potential dazu hat,
längere nette Gespräche zu führen. Also wage es über die 5 Minuten

ich war auch ne Weile auf Abstand, weil ich niemandem trauen wollte... aber habe dann gemerkt, dass das so nicht weiter geht.
Du bist ja auch noch ziemlich jung, paar Monate älter als ich. Also hast du noch genug Zeit, deine Hemmungen zu überwinden.
Ich bin da zuversichtlich. Viel Erfolg wünsch ich dir dabei

lg
Tuzki

18.09.2013 22:30 • #16


A
Zitat von tuzki:
hey willkommen,
(ich bin heut auch wie neu, da ich zuletzt vor vielen Jahren aktiv war:D )

ich finde, du scheinst jemand zu sein, der durchaus das Potential dazu hat,
längere nette Gespräche zu führen. Also wage es über die 5 Minuten


Danke fuer die Nachricht

Ich habe nie behauptet, dass mein Redefluss nicht ausgepraegt genug dazu waere, um ein Gespraech zu fuehren das laenger als 5 Minuten anhaelt. Es fuehlt sich einfach nur komisch an!

Zitat von tuzki:
ich war auch ne Weile auf Abstand, weil ich niemandem trauen wollte... aber habe dann gemerkt, dass das so nicht weiter geht.
Du bist ja auch noch ziemlich jung, paar Monate älter als ich. Also hast du noch genug Zeit, deine Hemmungen zu überwinden.
Ich bin da zuversichtlich. Viel Erfolg wünsch ich dir dabei

lg
Tuzki


Was genau war der Ausloeser fuer dich und wie hast du es dann geschafft den Abstand wieder zu ueberwinden?

18.09.2013 22:44 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

T
Zitat von Augentropfen:

Was genau war der Ausloeser fuer dich und wie hast du es dann geschafft den Abstand wieder zu ueberwinden?


Ich habe gemerkt, dass ich mich sehr negativ verändert habe. Ich wirkte immer kälter und abweisender,
obwohl ich eigentlich eine sehr warmherzige Person bin. Irgendwann fand ich mein abweisendes Verhalten
schlimmer, als die Angst vor Enttäuschungen. Ich wollte einfach ich selbst sein, das Risiko eingehen und etwas auf die Leute zugehen, weil man mit anderen viel mehr Freude empfinden kann als alleine in Sicherheit...

Ich bin zwar immer noch jemand, der auf dem ersten Blick etwas kalt wirkt, aber nach ein paar Gesprächen
kann ich mich meinen Mitmenschen öffnen und ich vermute/hoffe, dass die meisten mich nett finden .
So richtig vertrauen tu ich zwar noch niemandem, aber ich gebe mich mit etwas oberflächlichen Freundschaften auch zufrieden

18.09.2013 23:08 • #18


A


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