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Mir ist aufgefallen, dass viele Sozialphobiker grosse Tierschützer sind. Ich selbst bin seit 16 jahren Vegetarierin und habe einen misshandelten Hund mit 30 Schrotkugeln im Körper. Mein Therapeut meinte, ich hätte eine zu grosse Opferidentifikation. Bei der Frage, was Fleischessen für mich bedeute, sagte ich: Aggression. Mir wird immer gesagt, ich sei viel zu lieb, und ich weiss, dass ich (auch gesunde Aggression) verneine. Der Schutz von Kindern und Tieren liegt mir sehr am Herzen, weil es so hilflose Wesen sind.

13.11.2009 15:52 • 14.11.2009 #1


6 Antworten ↓


C
MMh gute Frage..
auch ich ernähre mich grössten Teils fleischlos,muss es aber zubereiten wegen meiner Familie.
Ich eckle mich einfach davor totes Fleisch anzupacken.....

Interessiere mich auch sehr für den Tierschutz,könnte mir mein Leben ohne Tiere nicht vorstellen...
Aber so war ich schon von klein auf,schon als Kind sammelte ich die Regenwürmer bei Regen von der Strasse auf und setzte sie an einem sicheren Platz wieder aus.
Wenn ich ein Fliege oder Krabbeltier in der Wohnung entdecke wirds sorgsam von mir wieder nach draussen entlassen....
Jaaa und Kinder liebe ich natürlich auch über alles,fange an zu weinen wenn ich sehe welches Unrecht Kindern und Tieren angetan wird in der Welt...

Ich denke mal man hat einen enormen Beschützerinstinkt und deshalb ist es so.
Alles was schwächer,hilfloser und kleiner ist wie wir, sollten wir alle eigentlich schützen,ohne wenn und aber...
Tiere sind die besseren Lebewesen auf dieser Welt,ich hab da noch nie einen Unterschied gemacht zwischen Mensch und Tier...alle sind gleich viel wert...

lg.Eva

13.11.2009 16:17 • #2


A


Sind Soz.Phobiker die besseren Menschen?

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P
Sind Soz.Phobiker die besseren Menschen?

Das glaube ich nicht.

Und meinst du, dass ein besserer Mensch einer ist, der sich vegan ernährt und ein Herz für Tiere hat? Das empfinde ich als eine etwas einseitige Definition.

Um ein guter Mensch zu sein, muss man vor Allem viel Einfühlungsvermögen besitzen, und ich denke nicht, dass die Fähigkeit dazu mit der Neigung zu psychischen Erkrankungen zusammen hängt.

Ich war selber lange Zeit im Tierschutz aktiv, und habe Menschen kennen gelernt, die mit 20-30 Kaninchen, 5 Hunden und 8 Katzen unter einem Dach leben und sich darüber amüsieren, dass die Nachbarin jeden Winter ihre Winterdepressionen bekommt
Wir waren mit dem Tierschutzverein auch schon auf Malle und oft zusammen was Essen oder Trinken, auch Party machen in der Disco oder Zelten im Garten.
Das sind zum größten Teil ganz normale Menschen -die auf Andere vielleicht etwas verrückt wirken mögen.
Jedenfalls war es ein bunter Haufen. Von Lehrern, Zollbeamten, normalen Verkäuferinnen bis zu Studenten war Alles vertreten.
Um ein herzensguter oder tierlieber Mensch zu sein, braucht man nicht krank zu sein, denke ich.

Um ein guter Mensch zu sein und Anderen (Menschen wie Tieren) zu helfen, muss man auch nicht auf Fleisch verzichten. Ich war einige Jahre lang Vegetarier, litt dann aber unter Eisenmangel, hab wieder angefangen, Fleisch zu essen -und fühl mich sehr wohl dabei.
Ohne meine Frühstückseier, Käse und Joghurt wäre ich ein todunglücklicher Mensch

Trotzdem glaube ich nicht, dass psychisch kranke Menschen bessere Menschen sind als solche Menschen, die noch nie beim Psychiater waren.
Das klingt ja fast so, als würde man sich mit dem Besuch beim Therapeuten vom Rest der Menschheit abgrenzen.
Das empfinde ich nicht so. Alle Menschen haben ihre Probleme und jeder geht anders damit um. Tier- und Menschenlieb können wir alle sein.


Liebe Grüße,
Pilongo, die übrigens am Sonntag mit gutem Gewissen einen Schweinebraten verdrückt und selber zwei Notfall-Kaninchen hat
(Eines sollte auf dem Bauernhof elendig an einer Verdauungsstörung sterben und das Andere musste ganz dringend weg, weil seine Besitzerin schwer krank wurde.)

13.11.2009 19:03 • #3


L
Ich muss Pilongo recht geben. Habe keine Sozialphobie, bin aber schon immer sehr tierlieb gewesen und habe regelmäßig kranke Tiere aufgepäppelt. Alles was schutzbedürftig und hilfos ist, rührt zutiefst mein Herz. So quälend, dass ich bespielsweise den Tierschutz aufgegeben habe. Konnte es nicht mehr ertragen.

Der bessere Mensch zeigt sich nicht dadurch, dass er Tiere liebt und schützt. Das ist zwar eine gute Seite, aber ich finde es ebenso wichtig auch Menschen zu helfen. Und all das tun gesunde sowie kranke Menschen. Der Kontakt mit dem Tier hat nur wesentlich mehr unbedrohliche Aspekte, als der mit dem Menschen. Das macht es vielleicht für einen Sozialphobiker einfacher. Ein Sozialphobiker wäre wahrscheinlich kein Sozialphobiker, wenn es ihm leicht fallen würde, mit Menschen umzugehen. Und das müsste er ja zwangsläufig, wenn er diesen helfen wollen würde.

Vom Ansatz her mögen Deine Gedanken für Dich richtig sein, aber sicher nicht in dem Zusammenhang, dass Du Sozialphobiker und Tierfreund bist und damit ein besserer Mensch. Das hört sich schon ziemlich anmaßend an. Und mal abgesehen davon, zeigt sich für mich Tierschutz nicht darin, dass ich kein Fleisch esse. Für mich ist Tierschutz schon mehr, eher so etwas, was Pilongo beschreibt.

13.11.2009 22:15 • #4


C
Hallo...
vielleicht meinte Sie generell Menschen mit psychischen Problemen.
Ich bin auf jeden Fall durch meine psychischen Probleme ein ganz anderer Mensch geworden, für mich zum Vorteil,hatte viel zeit zum nachdenken für das was wirklich im Leben zählt,was ich will und was für mich wichtig ist....

grade wenn man sich immer wieder mit seiner psyche beschäftigt wird man sich doch klar wer man wirklich ist...man läuft halt nicht mehr blind durchs Leben und schaut nicht mehr starr gradeaus, sondern auch nach links und rechts....
Es gibt so viel Ungerechtigkeit und Elend auf der Welt und jeder von uns kann ein Stück dazu beitragen das es besser wird...

lg.Eva

14.11.2009 11:14 • #5


D
Eigentlich denke ich, dass es keine besseren oder schlechteren Menschen gibt, höchstens Menschen die gute oder böse Dinge tun. Ich kann verstehen, dass das anmassend klingt, war aber nicht so gemeint.
Ich frage mich, ob Menschen wie wir ein sensibleres Bewusstsein oder Mitgefühl für die schwächeren Wessen haben. Das heisst nicht, dass gesunde Menschen (oder Menschen ohne psychische Probleme) nicht auch einen Sinn dafür haben.
Wenn ich Tiere oder Kinder sehe, die schlecht behandelt werden, zerreisst es mir fast das Herz und ich kann echt böse werden, und das ist bei mir selten. Ich habe selbst als Kind schlimme Erfahrungen machen müssen, vielleicht berührt das meine Schutzbedürftigkeit.

14.11.2009 13:18 • #6


C
Dann können wir uns ja die Hand reichen....vielleicht ist das auch ein Grund dafür,weil man früher als Kind schutzlos ausgeliefert war und es deshalb keinen anderen wünscht....


lg.Eva

14.11.2009 13:30 • #7





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