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Hallo an alle Gleichgesinnten,

ich habe mich hier angemeldet um meine Geschichte zu teilen, die mich schon seit Kindesbeinen an geprägt hat.
Ich war schon immer moppeliger als andere Kinder und leider machte mir das immer schon zu schaffen. Ich würde immer gehänselt schon im Kindergarten fing es an und später in der Grundschule wurde ich vor allem von den Jungs gehänselt. Selbst die Eltern meiner damaligen Freunden in der Grundschule wollten nicht dass ich weiter befreundet mit ihren Kindern bin, da ich nicht dem Idealbild entsprach. Man fand es einfach nicht schick, dass ein dickes Kind den Umgang pflegt. Als es einmal Abends essen gab bei einer Freundin wurde ich ins Kinderzimmer verbannt und sollte so lange da warten bis die Familie gegessen hatte. Die Eltern konnten mich schon damals nicht leiden und als Kind habe ich diese Ablehnung gespürt. Ich bin dann damals einfach ohne mich zu verabschieden heim gelaufen und wollte da garnicht mehr hin. Das hat sich bis heute eingebrannt. In der Teenagerzeit hatte ich zwar eine große Clique und viele Freunde, wurde auch so akzeptiert, aber sobald wir neue Leute kennen lernten, wurde ich zur Zielscheibe wegen meiner Figur. Ich habe mich dann zurückgezogen. Als Die Zeit mit den ersten Freunden los ging habe ich mich total geschämt und mir war es peinlich wenn ich da zwischen den knutschenden saß und niemand sich für mich interessierte. Ich hab dann mit 16 eine Ausbildung angefangen und wurde zur Zielscheibe meiner Ausbilderin, die mir einfach so den Spitznamen Gertrud gab. Was mich unheimlich verletzte. Ich habe mich dann total eingeigelt und verbrachte Anfangs jede Mittagspause auf dem Klo und aß dort mein Brot. Ich habe mich garnicht getraut mit den anderen Azubis die Mittagspause zu verbringen. Nach 5 Monaten musste ich dann wegen der massiven Hänselei der Ausbilderin meine Ausbildung abbrechen. Die Freundschaften gingen zu Bruch weil ich mich ständig am Telefon verleugnen ließ . War nur noch Zuhause und hab dann meinen Realschulabschluss gemacht. Dort fand ich dann 2 Freunde die mich die Schulzeit begleiteten. Danach fing ich wieder eine Ausbildung an, aber ich hatte große Schwierigkeiten Anschluss zu finden. Ich hatte so eine Angst zu reden, weil ich immer dachte, die denken bestimmt ich rede nur Blödsinn oder es ist total uninteressant. In der Zeit aß ich sehr viel um meinen Kummer zu besänftigen. Dadurch wurde ich natürlich noch unsicherer. Ich sehnte mich nach einer Beziehung und natürlich auch nach Freunde mit denen ich weg gehen konnte. Leider war mein Selbstbewusstsein so auf dem Tiefpunkt, dass ich garnicht nach der Arbeit was unternommen habe, sondern immer nur zuhause war. An meinem 18 Geburtstag habe ich sogar meine Familie angelogen und bin in die Stadt gefahren um mir ein paar Geschenke zu kaufen, damit ich erzählen konnte dass ich mich mit Freundinnen getroffen habe um zu feiern und was für Geschenke ich bekam. So traurig war mein 18. Geburtstag. Leider habe ich bis heute keine einzige Freundschaft. Ich habe zwar einen Job, aber ich kann selbst da nichts aufbauen weil ich mich schäme Null Freunde zu haben und immer kommt auch die Frage ob man einen Partner hat. Ich hatte noch nie einen Partner, leider hat sich bis heute niemand (Mann) für mich interessiert. Ich blicke dann auch immer ab weil es mir peinlich ist. Es ist sogar schon so weit dass ich mit dem Thema Partner finden abgeschlossen habe. Es hat sich auch eine gewisse Angst gegenüber Männern entwickelt, ich kann zwar frei reden wenn es auf platonische Ebene ist, aber sobald ich irgendwie merke oder mißverstehe, blicke ich ab und bin wie gelähmt und rede mir den Mann schlecht. Komisch ist auch dass ich auf Leute zugehen kann, aber sobald man länger alleine ist bekomme ich den Mund nicht mehr auf und es entsteht diese unangenehme Stille. Ein Beispiel habe ich noch. Ich bin seit ein paar Monaten bei einem neuen Arbeitgeber beschäftigt mit mehreren Außenstellen. Jetzt musste ich zu einer Außenstelle bei der ein 10 Jahre älterer Kollege beschäftigt ist. Ich muss sagen er ist total sympathisch und hilfsbereit. Als ich dann wieder zur Hauptstelle gegangen bin hat er sich bedankt für die Ehre dass ich da war und strahlte. Ich dachte mir nix dabei und hab mich bedankt. Vor einer Woche musste ich wieder dorthin und er holte mir Kaffee erkundigte sich nach meinem Wohlergehen u.s.w. Ich bin sowas nicht gewohnt und war total perplex, dachte mir aber nix dabei. Dann meinte eine Kollegin die auch dort arbeitet ob wir nach der Arbeit noch was drinken gehen. Ich wollte eigentlich garnicht weil ich nicht soviel mit denen privat machen möchte, bin dann aber gezwungenermaßen mitgegangen. Dann war der Kollege neben mir an der Bar und gab einen für mich und die Kollegin aus. Dann fing er an, was ich denn so am WE mache wo ich denn immer so ausgehe, wo ich denn wohne. Dann erzählte ich ihm dass ich gerade umgezogen bin und eine Dachterrasse habe. Dann meinte er, dass eine Dachterrasse immer schon sein Traum gewesen wäre. Er wolle unbedingt Bilder von der Dachterrasse sehen und ob ich ihm die mal per whatsapp schicken kann. Hab dann ja gesagt, aber ich hab ja seine Nummer nicht und bin dann garnicht mehr darauf eingegangen.Und ob ich mit nen Freund da lebe oder alleine. Er hat immer nur mich gefragt und war total interessiert an mir, was ich so garnicht kenne. Und dass er gerne in der Stadt unterwegs ist wo ich lebe. Dann hat er mir den Arm auf die Schulter,was ich schon komisch fand. Ich hab dann gesagt dass ich gehe und er meinte dann auch dass er dann mitgeht undxauch bezahlt. Naja wir sin dann raus ich musste zum Parkplatz und er in die Bahn. Hab dann nur schnell Tschüss gesagt und bin weg gegangen. Diese Woche war ich wieder in der Außenstelle eingeteilt und er hat sich so sehr gefreut, dass ich wieder da war und strahlte. Als wir Feierabend hatten meinte er zu meiner anderen Kollegin ob er sie nicht mit dem Auto zur S-Bahn Haltrstelle mitnehmen könnte, da soeben seine Bahn weggefahren sei. Sie verneinte, da sie eh in eine andere Richtung fahren muss. Er guckte mich dann nur so komisch an. Später ist mir eingefallen ich bin ja auch mit dem Auto da und er weiss das, vielleicht hatte er auch darauf spekuliert dass ich ihn mitnehme, aber erstens muss ich in ne andere Richtung und zweitens hatte ich Angst dass er da was hineininterpretiert was garnicht so ist. Ich sah dann nur wie er noch mir hinterher guckte und mich anstarrte wie ich in mein Auto stieg. Mir macht das ganze schon wieder Angst, weil ich nicht weiss ob da eine ernste Absicht dahintersteckt und er wirklich Interesse hat. Zumal ich mir das garnicht vorstellen kann.Er ist viel älter und dann noch 2 Kopf kleiner als ich. Letztens meinte seine Kollegin zu mir, dass alle blonden Frauen immer zu ihm wollen und dass er mal sagte er will nur eine Freundin die höchstens 80er Jahrgang ist. Ich sollte eigentlich diese Woche wieder dort sein, aber zum Glück ist eine andere Kollegin krank so dass ich in eine andere Außenstelle muss. Ich habe auch total Angst davor mit ihm mal alleine zu sein, nicht dass ne intime Frage oder sowas kommt. Vielleicht kennt jemand dass, ich rede mir jetzt immer was ein dass ich ihn eklig finde und ihn ablehne. Wahrscheinlich auch so ein Eigenschutz von mir.

03.05.2023 21:52 • 05.05.2023 #1


6 Antworten ↓


SilentRoG
@Lovelyx

Findest du Ihn denn eklig?
Wenn der der Gigolo der Außenstelle wäre, dann hättest du das doch vermutlich von den weiblichen Kollegen bereits erfahren!? Sollte er jedem Rock hinterher jagen, dann spricht sich das doch rum.

Vielleicht hat er wirklich Interesse an dir, auf welcher Ebene, ob freundschaftlich oder für eine Partnerschaft sei mal dahingestellt. Warum auch nicht. Um meine Oma zu zitieren, für jeden Topf gibt es den passenden Deckel.

Daher nochmal die Frage: Findest du ihn eklig? Oder doch eher, wie anfangs geschrieben, sympathisch?

Und dann die zweite Frage, was hättest du zu verlieren? Und zwar auf beiden Ebenen?
Er könnte ein Freund werden, mit dem man hin und wieder etwas unternimmt. Er könnte sogar ein Partner werden, wenn die Chemie stimmt. Er könnte ein Kollege bleiben, der in der Außenstelle arbeitet, und den du hin und wieder siehst.

Du selbst entscheidest, wie weit und mit welcher Geschwindigkeit du in dieser Sache voranschreitest. Aber versuche du selbst mal rational darüber nachzudenken und deine Aussagen in Frage zu stellen um herauszufinden ob es eben nur eine Schutzmaßnahme ist, oder ob du ihn wirklich nicht magst.
Setze dich dabei nur nicht unter Druck oder lasse dich nicht unter Druck setzen durch andere.

04.05.2023 09:05 • #2


A


Die Angst diktiert mein Leben!

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L
Danke für deinen Kommentar.
Ich finde ihn nicht direkt eklig, ich kann mir es einfach nur nicht vorstellen ihn privat näher kennenzulernen und vor allem mit ihm allein. Zu mehreren ja, aber zu zweit hätte ich irgendwie Angst und würde mich in die enge gedrängt fühlen. Keiner von meinen neuen Geschäftskollegen weiss dass ich z.B. noch nie einen Freund hatte. Als ich vor einem Jahr den Arbeitgeber gewechselt habe, wurde ich natürlich von den KollegInnen irgendwann angesprochen ob ich einen Partner habe und was ich am Wochenende so unternehme. Ich hab dann mir irgendwelche Lügen Konstrukte aufgebaut. Und als es langsam eng wurde und ich es so anstrengend fand immer aufzupassen dass ich nichts falsches erzähle, hab ich gesagt dass wir uns getrennt haben. Ich bekomme auch jedesmal Gänsehaut wenn irgendjemand mich nach meinen vergangenen Beziehungen fragt. Ich vermeide es auch über privates zu reden, was natürlich bei meinen Kolleginnen auch komisch ankommt. Heute z.B. wurde vom Arbeitgeber angekündigt dass bald das Mitarbeiter Sommerfest stattfindet. Früher wäre ich bestimmt mitgegangen, aber irgendwie habe ich schon wieder Angst dass ich meinen Mund nicht aufbekomme durch meine Schüchternheit und dann wieder diese Angst dass ich über privates ausgefragt werde. Eine Kollegin mit der ich mich am besten verstehe hat schon gesagt dass sie da nicht hingeht. Es ist ein Teufelskreis weil ich mich dann wieder selbst ausschließe wenn ich daheim bleibe und andererseits bekomme ich wieder richtige Angstzustände weil ich Angst habe keinen Anschluss zu finden. Ein Beispiel kann ich auch anbringen was mich echt negativ wieder geprägt hat. Im Dezember war die Weihnachtsfeier von dem Mitarbeitern und ich wollte nach einem Sitzplatz schauen, das waren Tische für 8 Personen. Dann ging ich zu Kolleginnen mit denen ich seit 3 Monaten zusammen gearbeitet hatte und fragte ob ich mich da hinsetzen kann es waren 3 da und die restlichen Stühle noch frei. Dann meinten 2 Nrin da ist schon alles voll für andere Kolleginnen. Ich war so perplex und gekränkt dass ich am liebsten sofort gegangen wäre. Hab mich dann alleine an nen freien Tisch gesetzt und gehofft dass auch noch jemand zu mir will. Naja wir waren sozusagen dann der Tisch mit den Außenseitern. Da waren wie ich später erfahren hatte die gesessen mit denen man nicht so viel zu tun haben wollte. Ich bin dann auch als eine der ersten gegangen nach dem Essen weil ich so traurig war. Ich hab mich nur noch auf mein zuhause gefreut.

04.05.2023 19:46 • #3


SilentRoG
Ich fand so Feste immer toll. Da konnte man die Kollegen mal in anderem Kontext kennenlernen.
Wir haben früher auch uns an Tischen verabredet und die waren dann voll. Ich glaube das würde ich nicht unbedingt als Kränkung sehen. Vielleicht interpretierst du da einfach zuviel rein.
Du kannst die nächste Zeit mit dem Kollegen und noch anderen ausgehen, damit du dich nicht unter Druck gesetzt fühlst. Und das heute Erwachsene noch keine Beziehungen hatten ist auch nichts mehr ungewöhnliches. Gerade in Akademiker Kreisen ist das sogar recht häufig. Alles eine Sache der Prioritäten. Also warum verleugnen, dass man bisher nich nicht den richtigen gefunden hat?

04.05.2023 19:55 • #4


L
Du glaubst garnicht was ne ehemalige Nachbarin mal zu mir sagte... Die meinte im Haus würde man erzählen ich sei gleichgeschlechtlich. Daraufhin wurde ich sauer und fragte wer so ein sch. erzählt nur weil man mich nicht mit einem Freund sieht. Und das war in dem Dorf wo ich aufgewachsen bin. Jetzt lebe ich zum Glück in einer Großstadt was auch ein Vorteil hat, weil mich da keiner von klein auf kennt. Und was auch immer nervt wenn die Verwandtschaft/Bekannte meine Mutter fragt ob sie denn noch nicht Oma ist oder ob ich einen Partner habe. Du glaubst garnicht wie nervend und verletzend das ganze ist.

04.05.2023 20:07 • #5


SilentRoG
Eigentlich müsste man drauf pfeifen, was andere von einen denken…
Aber ja, es ist schwer. Ich kann es auch nicht.
Und das mit dem Oma werden kenne ich auch. Das darf sich wahrscheinlich jeder anhören

04.05.2023 21:11 • #6


Nicci95
@Lovelyx Die Tatsache dass die Leute gleichgeschlechtlich sein als einzige Erklärung für deine Freundlose Situation auf Lager haben, zeigt schon, dass bei denen die Uhren noch en bissl langsamer ticken. Ich kenn's aber auch...geh dadrauf gar net ein....ich hätt gesagt ach echt? das wusst ich ja gar net...aber schön dass sie mich besser kennen als ich mich selber. Und zum Thema Kinder kriegen...hatte das selbige Gespräch auch letztens wieder bei Besuch aufm Dorf un meine Antwort war in den letzten 3 Jahren schonmal Nachrichten geschaut? Wenn nicht, dann wird's offenbar Zeit.

05.05.2023 22:20 • #7





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