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S
Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne mit meiner Sorge zu euch wenden in der Hoffnung dass der Ein oder Andere das evtl. kennt oder weis an was ich leide.
Dass ich mich evtl. mit Euch austauschen kann wie meine nächsten Schritte lauten können diese 'Krankheit' zu begegnen bzw. Sie abzustellen/ zu heilen.
Ich bin 30 Jahre alt, lebe in einer glücklichen Beziehung mit meinem Schatz zusammen. Habe einen Managerjon der mich ca. 50 Std. die Woche in Anspruch nimmt.
Dennoch bin ich der Meinung die Balance zwischen Arbeit und 'Leben' zu halten.
Das Einzige was mich stört bzw. was einen Schatten auf meinen Alltag wirft ist folgendes Problem:
Bitte nehmt euch kurz die Zeit meine Zeilen zu lesen.

- Ich habe den ganzen Tag über das Gefühl nicht richtig klar zu sehen.
Mein Sehfeld ist manchmal wie ein Tunnelblick, manchmal etwas offener. Manchmal habe ich ein Flimmern vor den Augen.
Dieses Problem habe ich wenn ich gestresst bin mehr, wenn ich Ruhe habe aber immer noch etwas. Es geht nicht ganz weg.
Jetzt wo ich das hier schreibe habe ich es auch. Es ist nicht richtig verschwommen. Es sind wie unsichtbare Flecken in der Luft vor mir.

- Dieses Sehproblem geht einher mit einem kleinen Schwindelgefühl. Ich habe manchmal das Gefühl, Watte im Kopf zu haben.
Nicht klar auf den Punkt mich konzentrieren zu können.

- Durch diese beiden Faktoren des schlechteren Sehens + des leichten Schwindels ab und zu, was ich jeden Tag fast nun habe,
fallen mir einige Dinge extrem schwer. Ich versuche mal einige zu beschreiben.
Einkaufen: Klinkt komisch, aber ich habe Angst davor. Ich habe Angst davor in der Schlange stehen zu müssen und mir wird auf einmal komisch bzw. schwarz vor Augen.
Ich bin noch nie beim einkaufen umgekippt. Wenn ich in den Supermarkt gehe verstärken sich diese Ängste und Gefühle.
Wenn ich wieder raus komme wird es besser.

Aber nicht nur beim Einkaufen ist das so.
Ich bin zB zu Ostern bei meinen Eltern gewesen. Alle saßen im Garten und haben gegrillt. Ich kam dazu und auf einmal war das komische Gefühl wieder da.
So als ob ich keine Aufmerksamkeit vertragen würde.
Das seltsame ist nur, nach ca. 15-30 Minuten ist alles wieder gut. Egal ob beim Einkaufen, bei Besuch oder sonstigem.
2 Stunden lang gings mir gut. Ich konnte dann auch langsam was essen, der Appetit kam wieder, dann kam meine Freundin nach. Als ich Sie kommen sah war ich wieder aufgeregt.
Aber warum? Es war keine Angst vor ihr. Eher eine Angst das wieder was NEUES? Passieren könnte.

Diese besagte Angst empfinde ich VOR etwas und unmittelbar BEI etwas. Wenn ich jedoch da bin und etwas Zeit da verbraucht habe beruhige ich mich.

Wenn ich zum Beispiel Besuch bekomme von Freunden zwecks Karten spielen dann bin ich vorher extrem aufgeregt. Ich lade Sie dennoch ab und zu ein weil ich das Spielen nicht vermissen möchte.
Ich zittere etwas, bin unruhig, habe ein komisches Gefühl im Magen, habe wieder diesen Tunnelblick. Wenn es dann klingelt und ich meine Freunde hereinlassen habe ich den Höhepunkt der Angst.
Wenn Sie da sind, sitzen, ein Glas Wasser trinken, wir reden, dann wird’s nach 15-30 Minuten besser. Mein Puls wird wieder normal, ich komme runter und das krasse ist,…. Ich geniese die Situation und freue mich es gemacht zu haben bzw. Sie doch eingeladen zu haben.

Ein Event/ Eine Feier: Ich will nicht hin, habe Angst, die ersten 15 Minuten will ich 'flüchten', verhalte mich ruhig, dann werde ich ruhiger, fühle mich wohl, genieße den Abend, und danach sage ich mir wie gut das doch war und ich froh bin dass ich dort war.

Ich nehme mir derzeit viel Zeit für mich. Versuche mich zu analysieren. Schreibe Dinge und Situationen auf die mir einfallen und ich beobachte.
Aber ich komme alleine nicht dahinter was mir fehlt. Vor was ich eigentlich Angst habe.

Vor Menschen?
Eigentlich nicht da ich ja alle Kontakte mir Menschen nach der anfänglichen Angst richtig genieße.
Vor Neuem?
Ich frage mich warum ich auf einmal sogar Sorgen hatte zum Grillen zu meinen Eltern zu fahren. Da saßen ja nur meine Eltern, meine Großeltern etc.
Da tut mir doch keiner was? Da bin ich doch geborgen? Und dennoch hatte ich Angst. War aufgeregt. Wollte erst absagen.
So kenne ich mich nicht.

Ich war vor 6 Monaten mal bei einer Psychologin. Sie redete mit mir (war vorher aufgeregt aber als ich mit ihr 2-3 Sätze gewechselt habe gings mir besser wie immer halt) und meinte dann
dass Sie keine Zeit hätte (9 Monate Wartefrist) aber mein Fall nicht so schwer sei dass sie mich einschieben könnte.

Liebe Leser,
Für mich ist mein Fall sehr sehr schwer sogar. Es hemmt meinen Alltag. Es mindert die Freude am Leben da ich vieles nicht mache was ich gerne machen würde aber Angst davor habe.
Ich würde gerne diesen Schwindel und dieses komische Sehen weg haben.

Wisst ihr einen Rat was ich machen soll?

P.S.: Ich habe nach diesem Besuch das Thema Psychologe schleifen lassen suche nun aber wieder. War etwas enttäuscht.
Aber da es schlimmer wird kommt ich wohl nicht drumrum.

Weis jemand von was ich rede bzw. kann mir wer einen Tipp geben.

Liebe Grüße

26.04.2011 09:45 • 27.05.2011 #1


2 Antworten ↓


Deelight
Hallo Sharpilino,

in Deiner Beschreibung findet sich denke ich so gut wie jeder Angstpatient wieder...
Das Dich das sehr in Deinem Alltag einschränkt ist verständlich und geht den meisten so.

Was Du erstmal für Dich selber machen kannst ist: Denke Deine Gedanken zu ende. Wenn Du in einer Schlange an der Kasse stehst und Dir sollte wirklich schwarz vor Augen werden oder Dir wird schwindlig... Was passiert danach? Was daran macht Dir angst?
Das kannst Du auf alle angstauslösenden Situationen übertragen. Spüre die Angst auf, ergründe sie und dann bekämpfe sie.

Und dann natürlich eine Verhaltenstherapie. Je früher Du damit anfängst desto besser. Denn je länger Du wartest, desto mehr maifstiert sich Deine angst...

LG
Deelight

26.04.2011 11:12 • #2


V
Hallo alleine,
das was du beschreibst hört sich für mich ganz nach sozialer Phobie an.
Aber scheinbar nicht ganz so dramatisch, da du ja eigentlich soziale Kontakte auch genießt.
Ich selber kenne diese Probleme auch seit Jahren und habe dadurch nur eingeschrängte kontakte.Ich habe zwar Familie und Kinder,aber was den Freundeskreis betrifft fühle ich mich einsam.
Schon einige Zeit vor einem Ereigniss (Z.b. Grillen im Garten etc.) habe ich Angst, bin nervös und habe verschiedene körperliche Beschwerden.Teilweise ähnlich wie deine. In dem Moment vergeht mir schon die Lust an dem Treffen. Trotzdem ziehe ich die Sache durch und wenn die Leute dann eine Weile da sind,habe ich auch einen gewissen Spaß an dem kontakt.
Doch leider führt meine Angst insgesamt zu dem Ergebniss, dass ich auch gerne alleine bleibe. Auf der anderen Seite vermisse ich eine gute Freundschaft!!
Zweischneidige Sache also, wie bei dir.....
Im Mittelpunkt stehen ist für mich auch Horror, werde auch schnell rot.
Ich denke wir müssen an unseren Angstauslösenden Gedanken vor einen Ereigniss arbeiten.
Wenn wir uns verrückt machen und negative Gedanken denken, so nach dem Motto, dieses Treffen wird wohl ein Reinfall werden oder hoffentlich bemerkt keiner meine Angst,dann setzen wir uns noch mehr unter Druck.
Ich habe allerdings festgestellt, dass es garnicht so einfach ist, an seinen Gedanken etwas zu verbessern.
Mit viel Übung kann man es aber wohl schaffen.
Und ich empfehle soziale Kontakte so viel wie möglich!
Als ich früher jünger war und viele Begegnungen im Alltag hatte,kannte ich diese Ängste nicht!!
Viele liebe Grüße und alles Gute!

27.05.2011 09:52 • #3





Dr. Reinhard Pichler