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Hallo!

War 14 Jahre alt und suchte nach einem passenden Geburtstagsgeschenk für meinen Vater. Mutter machte den Vorschlag: einen Aschenbecher für sein Büro, weil dort manchmal rauchende Gäste kamen.
Klopfenden Herzens betrat ich ein Geschäft für Haushaltswaren, überwand mit Mühe meine Hemmungen, sprach eine Verkäuferin an. Sie griff ins Regal, präsentierte das einzige Modell, das es in dem Laden gab, wie man es in jeder Kneipe sieht, und packte es gleich für mich ein. Es gefiel mir nicht, doch ich wagte nicht, dies der Verkäuferin zu sagen, wollte ihre Gefühle nicht verletzen. Mit mulmigem Gefühl brachte ich das Teil nach Hause.
Meine Mutter wollte sehen, was ich erworben hatte. Ich konnte die Enttäuschung in ihrem Gesicht ablesen.
Sie fuhr dann selbst in die Stadt, kam mit einem wunderschönen, kunstvoll gestalteten, blau emaillierten Aschenbecher zurück. Ein Exemplar, wie ich es noch nie gesehen hatte.
Habe das mulmige Gefühl beim Schenken nie ablegen können, obwohl die Geschichte schon 50 Jahre zurück liegt. Die Furcht, meine Mitmenschen zu enttäuschen, hat mich nie losgelassen. Da verzichtete ich lieber auf Freundschaft. Ist das nicht perv.?

LG, struwe

14.09.2010 09:24 • 20.12.2010 #1


3 Antworten ↓


Es ist gar nicht perv., es ist vollkommen logisch. Und DU bist auch ganz OK. Du hast nur einen kleinen Knick in der Optik. Es war Deine Mama, die das damals verkehrt gemacht hat, und nicht Du - Dein Handeln war in mehrfacher Hinsicht wirklich anerkennenswert, doch: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Für das Wesentliche ist der Verstand blind, wenn sich Menschen in ihren Nöten - so wie z.B. Deine Mutter - darauf zurückziehen und nicht sagen, was sie denken.
Daran kannst Du sehen, wie GEISTESKRAFT WIRKT. Nicht gedagt aber dennoch tief in Dich hineingestrahlt, mit Wirtkung bis heute.
Deine Mama war ein Sender und sie wusste nicht um diese Wirkung, sonst hätte sie ei8nfach drüber geredet, das hätte ihr Herz erleichtert und dann hätte sie Erleichterung genauso erfolgreich in Dich hineingestrahlt. Und Du wärest heute noch erleichtert.
Du bist Empfänger Sender. Du hast die Botschaft empfangen, aber als Probgrammdirektor bist Du eine absolute Niete! Wie kann man 50 Jahre lang dieselbe Platte laufen lassen?
Es liegt an Dir und nur an Dir, endlich die Platte zu wechseln.
Wie man das macht? Nun, durch Selbstgespräch oder Autosuggestion in der hohen Qualität von E.Coué. DU bist der CHEF Deiner Programmanstalt. Du lässt Deine Kräfte 50 Jahre lang ohne Stärkung, ohne Aufrichtung, ohne Ermutigung, ohne Auftrag für eine bessere Entwicklung? Die müssen ja an Dir verzweifeln! Ihr ganzer Lebenssinn wäre, alles für Dich zu tun - und Du vermasselst es ihnen. Nimm endlich die Hauptrolle Deines Lebens an, mach Deine erste Betriebsversammlung für Deine Lebensfirma, entschuldige Dich, trage Deine Wünasche und Ziele vor, gib Aufträhe dafür und sag Deinen Kräften, wie wichtig sie für Dich sind, und stärke sie! Guten ERfolg!
Franz Josef Neffe

A


Angst, Mitmenschen zu enttäuschen

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@ struwe

Natürlich muss man selbst als Verbraucher bzw. Kunde das richtige Einkaufsverhalten erstmal lernen. Und zahlt dabei auch manches Lehrgeld. Das ging sicher nicht nur dir so. Als Kind/Jugendlicher hat man einfach noch zu wenig Erfahrung zum einen mit dem Umgang mit Menschen, zum anderen mit dem Warenangebot und dem Geschäftsleben überhaupt. Daher sind solche Fehler normal.

Dein damaliger Fehler war wohl, nicht nur nicht zu protestieren, sondern schon bei der Frage nach einem Aschenbecher zu wenig zu kommunizieren. Hast du der Verkäuferin gesagt, dass es ein Geschenk für deinen Vater sein sollte, oder hast du nur nach einem Aschenbecher gefragt? Bei der einfachen Frage nach einem Aschenbecher fühlte sich die Verkäuferin wohl berechtigt, dir den ihr einzig möglichen mitzugeben.

Wenn du ihr gesagt hast oder hättest, dass es ein persönliches Geschenk sein soll, hätte sie vielleicht doch gestutzt und dich dann erstmal gefragt, ob dieses Ding dafür geeignet ist.

Ich sage das nicht etwa, um dir im nachhinein einen Vorwurf daraus zu machen , sondern damit du vielleicht jetzt mit einem verbesserten Kommunikationsverhalten und einem vergrößterten Horizont, was Geschenkfähigkeit, Geschmack und persönliche Vorlieben angeht, weniger Angst haben musst, jemandem etwas zu schenken.
Trotzdem kann niemand immer sicher sein, dass ein Geschenk dem anderen gefallen wird. Das hängt von so vielen Faktoren ab, dass das wirklich - in den meisten Fällen! - ein Problem ist.

Deine generelle Angst, jemanden zu enttäuschen, hängt aber vermutlich mit dem generellen Verhalten deiner Mutter ab. Wenn sie sich so verhalten hat (wie f.j.neffe schon gesagt hat), dann hat sie das wohl öfter so getan, nicht nur in diesem für dich so herausragenden und deswegen besonders stark erinnerten Fall. Sie hätte wirklich erstmal auf deine Empfindungen Rücksicht nehmen und eingehen sollen! Und dich dann fragen, ob sie dir helfen soll, einen noch schöneren Aschenbecher zu finden, ob ihr zusammen in ein anderes Geschäft gehen sollt, wo es noch andere Aschenbechermodelle gibt, so dass DU dir ein anderes aussuchen kannst.

Stattdessen hat sie eigentlich nur IHRE Wünsche und Vorstellungen erfüllt und alles selber gemacht: Erst war es ja überhaupt ihre Geschenkidee, und dann hat sie noch alleine das Geschenk ausgesucht, ohne dich überhaupt einzubeziehen. Das war ja wirklich TOTAL daneben!

Also, du hast den allerkleinsten Anteil an dieser Geschichte. Deine Mutter hat dir aber vermutlich oft und nachhaltig das Gefühl gegeben, alles falsch zu machen und von dir enttäuscht zu sein. Ich nehme an, das warst du eigentlich auch, oder ...?

Angst, andere zu enttäuschen... kenne ich auch nur allzu gut.
Gerade vorhin ging es mir wieder so mies: der Opa meines Freundes hat heute Geburtstag und wir beide waren eingeladen.
Nun wäre mir das allerdings zu stressig geworden, da ich zur Zeit so schon viel um die Ohren habe und mal nen halbwegs freien Nachmittag/Abend dringend bräuchte, habe ich also abgesagt. Noch dazu sind die Straßenverhältnisse nicht besonders, und ich wäre min. ne dreiviertelstunde für eine Strecke unterwegs gewesen.
Hab also extra angerufen, gratuliert, eine schöne Feier gewünscht und mich entschuldigt, dass ich nicht mitkommen kann.

Naja.. er klang schon recht enttäuscht am Telefon. Vielleicht liege ich ihm doch mehr am Herzen als ich dachte!? Ich kann es nicht enschätzen.
Auf jeden Fall quälte mich von dem Moment an die Angst, dass ich es mir mit ihm nun verscherzt hätte. Und so kann ich den Nachmittag gar nicht richtig genießen. Ich hab Angst, dass er nachtragend ist und es mir übel nimmt. Klar, wenn er mich tatsächlich gut leiden kann, dann würde er es verstehen. War die Enttäuschung also nur gespielt?
Solche Fragen schwirren mir dann im Kopf herum.
Ich klingelte noch bei meinem Freund durch (er hat mich am Wochenende noch bekräftigt heut daheim zu bleiben), beschrieb ihm die Reaktion seines Opas und schilderte ihm meine Gedanken.
Leider hab ich oft das Gefühl, dass er es nicht nachvollziehen kann, dass ich mir ernsthaft Gedanken mache. Und so zog er es wieder mehr oder weniger ins Lächerliche, antwortete mir auf meine Frage ob ich es mir jetzt verscherzt hätte mit einem Ja, vielleicht, lachte aber im selben Moment.

Dadurch werde ich noch unsicherer, ich erwarte nämlich dass mein Gegenüber mich beruhigt, mich beschwichtigt und sagt das sei nun halb so schlimm. Falsche Erwartungshaltung?
Deshalb fand ich auch die Reaktion seines Opas nicht schön.. da es mir ja so schon leid tat nicht zu kommen... ich andererseits aber weiß, dass ich nich diejenige sein muss die immer für andere in der Gegend herumfährt und von A nach B rennt um andere zufrieden zu stellen. Ich habe es satt die zu sein, die sich Gedanken um alle macht, es immer allen Recht machen will und muss. Ich wollte ausnahmsweise mal mir gerecht werden, nicht anderen.. und nun bin ich wieder der Depp

Andere haben doch auch kein Problem noch so kurzfristig abzusagen, ich kenn das aus meinem Freundeskreis wo ich auch das ein oder andere Mal enttäuscht wurde, z.B. zu meinem 18. (!) Geburtstag, als ich letztenendes nur mit einer Freundin wegging um meinen geb. zu feiern, weil alle anderen abgesagt haben





Dr. Reinhard Pichler
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