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E
Hallo Zusammen,

ich habe mal eine allgemeine Frage, die ich mir selbst schon etwas länger stelle:

Was würdet ihr genau unter harter Arbeit verstehen?
Anlass für diese Frage war seinerzeit eine Szene aus einer Doku, die ich mal sah. Dort wurde ein Mann mittleren Alters interviewt, der sinnesgemäß resümierte:

Er habe bereits seid seiner Kindheit von einem Ferrari geträumt. Er fing dann also mit 18 an HART ZU ARBEITEN, und mit 22 habe er sich dann seinen ersten (neuen) Ferrari kaufen können.
Welcher Job das war blieb ungenannt. Ein Profi-Sportler o.ä. war er aber definitiv nicht und auch von harter körperlicher Arbeit war offensichtlich nicht die Rede. Dass es solch erfolgreiche junge Menschen gibt ist mir durchaus klar. Natürlich gibt es Möglichkeiten für hochtalentierte auch hochdotierte Jobs in jungen Jahren durchzuführen. Aber seitdem stelle ich mir eben jene Frage.

Spricht man von harter Arbeit erst wenn man quasi, mindestens 12 Stunden am Tag (+WE) arbeitet? Quasi kein Privatleben hat, wenig bis gar nicht schläft und man nur noch auf Achse ist? Wann hat man das Recht von sich zu behaupten, dass man hart arbeiten würde?

Was meint Ihr?

Danke und Grüße

06.05.2020 14:06 • 07.05.2020 #1


37 Antworten ↓


Venum
Ganz ehrlich... harte Arbeit ist für mich schon, die Wohnung zu putzen. Und das dauert gerade mal 30 Minuten

Die Antwort auf die Frage ist: Harte Arbeit ist persönliches Empfinden in Kombination mit den Fähigkeiten, die man für diese Arbeit entwickelt hat

06.05.2020 14:13 • x 6 #2


A


Was versteht Ihr unter "harter Arbeit"?

x 3


A
Genau so ist es ,es kommt auch immer darauf an wo bei jedem Menschen die persönlichen Leistungsgrenzen liegen!
Es spielt dabei keine Rolle welchen Job du machst....es liegt an den eigenen Fähigkeiten und ,,harte,, Arbeit liegt in der Interpretation des einzelnen.

06.05.2020 14:47 • x 3 #3


Calima
Zitat von Venum:
Harte Arbeit ist persönliches Empfinden in Kombination mit den Fähigkeiten, die man für diese Arbeit entwickelt hat


Dem stimme ich nur zum Teil zu. Natürlich gibt es individuelle Leistungs- und Empfindungsgrenzen. Mit einer PA fertig zu werden, abzunehmen oder eine Depression zu bewältigen kann einen sicherlich an persönliche Belastungsgrenzen bringen. Und doch lässt sich harte Arbeit für mich auch nach weiteren Kriterien definieren:

- Körperlich stark fordernde Arbeit unter schwierigen Umgebungsbedingungen, wie Bergbau, Straßenbau, Stahlwerk, Industrietauchen...
- Akkordarbeit in Fabriken
- Arbeit mit hoher Verantwortung und hoher Belastung, wie Chirurgen
- Arbeit ohne entsprechenden Freizeitausgleich, mit 12 und mehr Arbeitsstunden am Tag und/ oder mehrere Jobs

Die Liste ist sicher nicht vollständig. Ich glaube schon, dass es Menschen gibt, die mehr und härter arbeiten als die Mehrzahl der anderen.

06.05.2020 15:25 • x 2 #4


C
Ich kenne mittlerweile nur noch Menschen, die durch ihren Job an Leistungsgrenzen gebracht werden.
Arbeitsvolumen, Zeitdruck, permanentes Festerdrehen des Anforderungsprofiles, fehlerhafte oder störanfällige Arbeitsmaterialien sind nur einige Faktoren, die den Job stressig machen.

Das Anspruchsverhalten des Konsumenten ist leider eine Hauptursache für Zusatzbelastungen.
Die Gesellschaft teilt sich zunehmend in diejenigen, die keine Arbeit haben und diejenigen, die arbeiten müssen wir die Blöden. Der gesunde Mittelbau schwindet mehr und mehr.

Insofern ist heutzutage fast jede Arbeit eine harte Arbeit.

06.05.2020 18:37 • x 8 #5


Venum
Ich würde das anders schreiben: Menschen bringen sich selber an ihre Leistungsgrenzen. Sie wollen Anerkennung, wollen dazu gehören. Sie haben Angst, ihren Job zu verlieren, haben Existenzängste, oder wollen einfach nur noch mehr Geld verdienen. Menschen bringen sich selber an ihre Grenzen. Keiner zwingt sie.

Das Wort Burnout ist ja nunmal auch von Geschäftsleuten erfunden worden. Burnout klingt cool, klingt nach harter Arbeit, nach Leistung... einfach stark. Ich sehe den Unterschied zu einer Depression da nicht so ganz (mit Ausnahme der Suizidgedanken). Aber sowas tun wir... wir lassen alles cool klingen und wollen an unsere Grenzen gehen. Das tut kein anderer für uns.

06.05.2020 18:46 • x 1 #6


Icefalki
Ich denke, dass harte Arbeit das ausdrücken könnte, was nicht mit Leichtigkeit von der Hand geht und einzig und alleine einem selbstdefinierten Ziel dient. Ob man Lust hat, oder weniger, man kämpft sich durch. Harte Arbeit leisten heisst für mich, dass man viel dafür opfert um ein Ziel zu erreichen.

06.05.2020 19:22 • x 2 #7


E
Auf jeden Fall Vollzeit und körperlich und/oder psychisch anstrengend. Subjektiv halte Ich als Prolo Malocherarbeit für härtere Arbeit als Büroarbeit, bei der man sich nicht körperlich anstrengt oder in weitaus geringerem Maße. Als Malocher arbeitet man sich kaputt, bekommt es tw. von allen Seiten ab (= psychisch anstrengend) aufgrund von Druck, Ich-nix-verstehen-Bizznizz etc. und das man dafür weeeeit weniger Geld als Sesselpupser ('tschuldigung) verdient, ist eigentlich ein Skandal. Bin aber kein Sozialneider und wer mehr verdient, dem sei es gegönnt, oft hat er ja auch für seinen Bildungsweg mehr getan/besser abgeschnitten, was sich stets lohnen muss. Überqualifizierung darf es gar nicht geben.

06.05.2020 19:47 • x 1 #8


S
Als jemand,die frueher in der Gastro gejobbt hat,weiss ich, was harte Arbeit ist.
Bis zu 10 Std am Stueck mit nur wenigen,sehr kurzen Pausen.Das ist wirkliche Arbeit.

06.05.2020 20:05 • x 1 #9


Christian17
Harte Arbeit ist für mich, wenn man körperlich anstrengend arbeit und wenig Freizeit hat.
Pflegeberufe sind für mich auch harte Arbeit, weil die körperlich und psychisch anstrengend sind.

06.05.2020 20:06 • x 3 #10


Angor
Zitat von Venum:
. Menschen bringen sich selber an ihre Grenzen. Keiner zwingt sie.

Doch, sonst ist der Job weg und es gibt kein Geld.
Du bist auch gezwungen zu arbeiten, sonst gibt es später wenig oder keine Rente.

Die die ihren Traumjob haben oder auch sonst mit ihrer Arbeit zufrieden sind, können sich glücklich schätzen.

06.05.2020 20:07 • x 2 #11


Venum
Zitat von Angor:
Doch, sonst ist der Job weg und es gibt kein Geld.Du bist auch gezwungen zu arbeiten, sonst gibt es später wenig oder keine Rente.Die die ihren Traumjob haben oder auch sonst mit ihrer Arbeit zufrieden zufrieden sind, können sich glücklich schätzen.


Ich bin rein theoretisch nicht gezwungen zu arbeiten. Ich kann auch im Dschungel leben. Aber darauf hat kaum einer Lust, das stimmt. Ich bin aber nicht gezwungen, mich stressen zu lassen in meiner Arbeit. Ich kann die Firma wechseln, ich kann die Arbeit wechseln, ich kann mich auch selbständig machen. Es ist eben kein Glück, wenn man mir seiner Arbeit zufrieden ist.

06.05.2020 20:14 • #12


Uropanoel
Zitat von EisenRegen:
Was würdet ihr genau unter harter Arbeit verstehen?


Gar nix, ich habe 30 Jahre in einer Stahlgießerei gearbeitet, für mich war es weder Harte noch Schwere Arbeit, so lange ich Jung war.
Aber ein Ferrari, konnte ich mir nicht leisten.

06.05.2020 20:17 • x 1 #13


S
Zitat von Venum:
Ich bin rein theoretisch nicht gezwungen zu arbeiten. Ich kann auch im Dschungel leben. Aber darauf hat kaum einer Lust, das stimmt. Ich bin aber nicht gezwungen, mich stressen zu lassen in meiner Arbeit. Ich kann die Firma wechseln, ich kann die Arbeit wechseln, ich kann mich auch selbständig machen. Es ist eben kein Glück, wenn man mir seiner Arbeit zufrieden ist.

Du scheinst etwas realitaetsfern...?!

Keiner kann so einfach in den Dschungel ziehen,in Deutschland gibt es auch mE nach keinen.

Wer Verpflichtungen hat,aus verschiedenen Gruenden keine hoehere Ausbildung geniessen konnte,durch Familienpflichten auf bestimmte Arbeitzeiten angewiesen ist,hat nur wenig Spieleraum.

06.05.2020 20:20 • x 6 #14


C
Zitat von Uropanoel:
Gar nix, ich habe 30 Jahre in einer Stahlgießerei gearbeitet, für mich war es weder Harte noch Schwere Arbeit, so lange ich Jung war.
Aber ein Ferrari, konnte ich mir nicht leiste


Warum hast Du Dir keinen gegossen?

06.05.2020 20:31 • x 2 #15


Venum
Zitat von survivor3:
Du scheinst etwas realitaetsfern...?!Keiner kann so einfach in den Dschungel ziehen,in Deutschland gibt es auch mE nach keinen.Wer Verpflichtungen hat,aus verschiedenen Gruenden keine hoehere Ausbildung geniessen konnte,durch Familienpflichten auf bestimmte Arbeitzeiten angewiesen ist,hat nur wenig Spieleraum.


Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass wir uns selber zuviel Druck machen. Und wer keine höhere Ausbildung genießen konnte, darf das später nicht mehr nachholen?
Und Familie ist auch keine Pflicht. Das hat man sich im besten Fall selber ausgesucht. Ich lese hier nur MUSS und ZWANG und PFLICHT. Da sind Panikattacken natürlich irgendwann die logische Reaktion. Natürlich hat man gewisse Verpflichtungen. Die Frage ist halt nur, wie man darüber denkt und damit umgeht.

Es geht mir hier nur um die Sicht auf die Dinge.

06.05.2020 20:35 • x 2 #16


Uropanoel
Zitat von Chingachgook:
Warum hast Du Dir keinen gegossen?


Wir haben so manches gegossen, aber ein Ferrari war nicht dabei.

06.05.2020 20:38 • x 2 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Zitat von Venum:
Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, dass wir uns selber zuviel Druck machen. Und wer keine höhere Ausbildung genießen konnte, darf das später nicht mehr nachholen? Und Familie ist auch keine Pflicht. Das hat man sich im besten Fall selber ausgesucht. Ich lese hier nur MUSS und ZWANG und PFLICHT. Da sind Panikattacken natürlich irgendwann die logische Reaktion. Natürlich hat man gewisse Verpflichtungen. Die Frage ist halt nur, wie man darüber denkt und damit umgeht.Es geht mir hier nur um die Sicht auf die Dinge.
Du scheinst ein recht junger ,ungebundener Mann ,der keine Kinder/Familie zu versorgen hat?
Sollte das so sein ,bist du nur ein Theoretiker der im Wolkenkuckusheim lebt..., du hast doch gar nicht kennen gelernt,was Doppelbelastung,Fortbildung,jobben im rl zu ggfs Mindeslohn,schlechte Arbeitszeiten etc parallel zu allem anderem bedeutet...

Zitat:
Die Frage ist halt nur, wie man darüber denkt und damit umgeht.Es geht mir hier nur um die Sicht auf die Dinge.


Du kannst hier gerne noch x Seiten ueber theoretische Abhandlungen zuschreiben,aber das Leben findet im rl statt..

06.05.2020 21:07 • x 5 #18


FeuerWasser
Zitat von EisenRegen:
Was würdet ihr genau unter harter Arbeit verstehen?

Bei meinen Eltern würde ich sagen, dass sie hart arbeiten. Mein Vater der mit knapp 70 und einem 4-fach Bypass im Wald steht und holzt, der arbeitet bis er mit Fieberschüben im Bett liegt. Meine Mutter die Zeit ihres Lebens Vollzeit arbeiten ging und daheim 150qm Haus alleine in Ordnung hielt, ihren Vater pflegte, ein Kind alleine großgezogen hat. Die haben damals beim Hausbau hart gearbeitet und mussten sich mit Nichts etwas schaffen. Meinen Nachbarn würde ich als harten Arbeiter bezeichnen, der eine Bauerschaft hat, 100 Stück Vieh im Stall und oft schon vor Erschöpfung zwischen den Kühen eingeschlafen ist. Ein anderer junger Mann aus der Nachbarschaft würde ich als harten Arbeiter bezeichnen der 50h in der Woche im Büro sitzt, mehreren Vereinstätigkeiten nachgeht, zuhause viel macht. Den sieht man nur arbeiten und auf dem Weg sein.

Ich wäre dazu nicht in der Lage. Ich habe andere Belastungsgrenzen,

06.05.2020 21:19 • x 1 #19


A
Stimmt.....ich bau dir ein Schloss

06.05.2020 21:20 • #20


A


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