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HeikoEN
Sehr interessanter Fernsehbeitrag zu unserem Thema!

https://www.arte.tv/de/videos/071389-00 ... aumafolgen

03.09.2017 10:10 • 04.09.2017 x 1 #1


4 Antworten ↓


E
Ja, habe Ich gestern gesehen und war ganz interessant. Vielleicht sollten wir mal ein TV-Tip-Thema aufmachen (falls es das noch nicht gibt).

03.09.2017 11:02 • #2


A


Vererbte Narben - Generationsübergreifende Traumafolgen

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Robinson
Endlich wird der Zusmmenhang zwischen Psychichen Problemen und Trauma-Weitergabe an die nächste Generation zum Thema.
Auch im Netz gibt es viel Infos darüber.

Meine Mutter wurde im Krieg von den Russen Vergewaltigt und danach mit einer Schusswaffe schwer Entstellt und Verstümmelt im Gesicht. Ihr Leben lang konnte sie keine Bindung zu uns Kindern aufbauen.
Ich bin ohne Wärme und Zuwendung Gross geworden. Durfte meine Mutter nichtmal berühren. Wir störten nur.
Sie war Zeitlebens schwer Depressiv und bekam Rente.
Sie ist dann als verbitterte, verhärmte Frau einsam gestorben.
Jedes von uns Kindern hat damit zu Kämpfen und geht Unterschiedlich damit um.

Ob die Weiterhabe Epigenetisch ist oder nicht, das Kriegstrauma erwerben auch die Kinder.
Meine Mutter trifft keine Schuld, aber die Kinder tragen schwer daran.

03.09.2017 12:44 • #3


G
ich habe das auch erst in den letzten Jahren verstehen können, meine Mutter hat als Kind ein schweres Trauma im Krieg erlitten. Heute weiß ich, dass sie wohl von daher ihre Kinder nicht annehmen, geschweige denn lieben konnte. Sie war damit einfach überfordert. Zudem sie uns auch sehr mit ihrem Trauma, also mit Themen, die nicht kindgerecht waren, belastet hat. Ich hatte richtig Angst davor. Sie mochte keine Kinder und auch keine kleinen Tiere. Ich fand das als Kind immer unbegreiflich, dass man sich z.B. vor kleinen Kätzchen oder Küken ekeln kann. Berührungen waren ebenso wenig möglich. Und noch heute, wenn wir uns aller paar Jahre mal sehen, geben wir uns nur die Hand und sagen guten Tag. Wie gesagt, heute ist mir da vieles klar, auch wie Eltern das selbst Erlebte an ihre Kinder bewußt und unbewußt weitergeben, man deren emotionales Erleben bei bestimmten Themen zu seinem eigenen macht. Dieser Bereich der Nachkriegsgeschichte wird leider erst seit ein paar Jahren thematisiert, aber es wäre wahrscheinlich auch unmöglich gewesen, ganze Kriegs-Generationen, die sich in Täter, Opfer und beides zusammen aufteilten, von ihren Traumen zu therapieren.

03.09.2017 13:10 • x 1 #4


HeikoEN
Es gibt in Deutschland sicher keine Familie, die nicht vom 2. Weltkrieg in irgendeiner Weise beeinflußt oder berührt wurde.

Somit muss man sich auch gesellschaftlich die Tragweite vorstellen!

Ich behaupte, der Großteil war/ist traumatisiert worden damals und grob sind wir hier die 2. bzw. 3. Generation der Menschen, die danach leben.

Natürlich ist das alles nicht pauschal ableitbar und wenn wirklich Traumata weitergegeben wurden, in starkem Maße sehr individuell und subjektiv. Dennoch ist dieser ganze Themenbereich viel zu wenig beleuchtet und in den Köpfen der Betroffenen, als auch denen, die helfen wollen.

Der ganze Themenbereich 2. Weltkrieg ist förmlich tabuisiert in Deutschland, somit vielleicht erklärbar, warum gerade hier solch ein Thema nicht stärker beleuchtet wurde/wird.

Ich bin ein großer Freund der Ursachenforschung und kann jedem nur empfehlen, der an psych. Problemen leidet, auch einmal die Familiengeschichte zu beleuchten.

Wer insb. Interesse an der Aufarbeitung der eigenen Ahnen im 2. Weltkrieg hat, dem kann ich einige Tipps dazu geben, wie man an weitere Informationen kommt. PN an mich reicht.

04.09.2017 09:07 • x 1 #5





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