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Hurt
Danke Euch von Herzen für die lieben Worte

dachte mir so, wenn man sich 1x an etwas erinnert was wirklich etwas Spezielles war - dann kommt doch gleich einer angelaufen und nörgelt rum. Naja, ist ja nun erledigt!

Hatte zur Krönung mit dem Fahrrad heute im Stockdunkeln 2 nette Begegnungen. Eine alte Frau die mich angepöbelt hat, weil ich auf dem Fussweg fahre - auf der Strasse rauschte der Feierabendverkehr und da wollte ich mit dem Fahrrad ganz bestimmt nicht mitmachen . Und auf dem Rückweg hätte mich auf dem Zebrastreifen beinahe so ein alter Daddy umgenagelt obwohl ich nach vorne sogar zwei helle Lampen habe. Ich musste mit dem Rad eine Vollbremsung machen inklusive komplett wegrutschendem Hinterreifen, um eine Kollision zu vermeiden!
Soviel zur Sicherheit kompetenter Strassenteilnehmer, und der Besserwisserei gewisser Personen hier, hmpf.

@calinmagique

das finde ich ganz toll, dass Du solch angagierte Sachen mit Deinem Moped machst!
Ja, und fahren ist ganz schön anstrengend. Wir haben damals aber so ziemlich jedes Wochenende hunderte und manchmal tausend Kilometer weggezogen. Zu den Motorradtreffen, oder um Leute zu besuchen die man dort kennengelernt hat. Es gab immer wieder Treffen, wo aus ganz Deutschland und auch dem Ausland Biker dabei waren.

Übrigens möchte ich mal anmerken, dass ich selbst nie getrunken habe, wenn ich mit dem Moped unterwegs war - hatte viel zuviel schiss mit der Kiste umzukippen - für manche wahrscheinlich nicht die richtige Begründung, aber so wars eben.

Das was Du von dem Ausflug erzählt hast, kenne ich auch. Mir ist das mit meinem Moped mal im Sand passiert. Als ich da dann völlig festgesteckt habe, habe ich einen starken Mann gefragt, der vor allem guten Bodenkontakt mit den Füssen hatte, ob er mir hilft. Als Frau geht das!
Und mir ist auch mal ein Motorrad umgekippt, aber dafür konnte ich fast nichts. An einem schönen Samstagnachmittag, ich hatte meinen Führerschein gerade frisch in der Tasche, sassen wir mit ein paar Jungs und mir Mädel zusammen. Und die Jungs kamen auf die Idee, dass ich ja von dem Einen mal die Goldwing fahren könnte. Damals das grösste und schwerste Motorrad, was es in Deutschland zu kaufen gab. Mir war natürlich ungefähr klar, wie das ausgehen würde. Die Jungs wollten mich aber unbedingt drauf setzen : Du musst gleich auch die richtigen Böcke fahren - sonst wird das nix! Zwei haben das Motorad festgehalten, und einer hat mir dabei geholfen darauf zu kommen. Der Bodenkontakt für mich war ungefähr der einer Ballerina. Sie lobten noch mein Kupplung - Gasspiel beim anfahren, winkten mir hinterher, und ich bin durchs Wohngebiet gefahren. Und jede Runde aufmunterndes Winken, Rufe wie das geht ja super und ich bin gefahren. Nach einer halben Stunde fragte einer Mal ganz vorsichtig, ob ich nicht anhalten wolle. Tja, nur zu gerne. Aber ich wusste ja, dass mir das gute Stück beim Anhalten umkippen wird.
Und bei der nächsten Runde dachte ich mir: nützt ja nix! Also Bremse, zu kurze Beine, Lenker eingeklappt und Moped auf der Seite. Zum Glück hatte die Maschine Sturzbügel...! Aber ich habe sie aus der halb gekippten Position wieder alleine hochgestemmt - zig Zentner.

Und es gab unzählige Situationen, wo mich die Beklopptheit anderer Fahrzeugführer das Leben hätte kosten können. Zum Glück beschleunigte die Kawa immer sehr gut, wenn man runtergeschaltet hat. Von daher stimmt auch der Spruch: wer bremst, verliert!
Einmal hätte ich allerdings selbst Schuld gehabt. Weil es hier im Norden auf dem platten Land echt ein Kurvendefizit gibt, bin ich eine Strecke mit total engen Haarnadelkurven manchmal zig mal hintereinander gefahren. Das eine Mal Stand zwischen zwei Kurven ein Treckeranhänger im Weg. Aus der ersten Kurve heraus war ich zum Glück mit dem Gewicht auf der richtigen Seite unterwegs, sah dann den Anhänger vor mir, runterschalten und noch tiefer legen war eins, und dann ging es in die nächste 90 Grad Kurve - andere Seite. Am Ende des Hängers kurz Gas weggenommen, komplett in die andere Richtung fallen lassen und Vollgas. Danach habe ich die Strecke immer erstmal in Augenschein genommen .

Es ist so witzig, was Du von Deinen Mofaerfahrungen schreibst. So eine habe ich auch - ich wusste nicht, wie ich wieder anhalten sollte. Aus lauter Verzweiflung bin ich in einen Zaun gefahren. Der Rest drumherum, hat sich auch nicht wieder eingekriegt. Nur der Besitzer war stocksauer auf mich . Ist aber nichts passiert - der Mofa, meine ich.

Das ist so irre, wie das Alles vor dem geistigen Auge wieder aufersteht. Ich habe Jahrzente nicht mehr daran gedacht!

Nein, und ich würde jetzt nicht mehr fahren. Den Gedanken habe ich schon lange - wegen der Beklopptheit der anderen Fahrzeugführer. Fünf Menschen mit denen ich früher viel unterwegs gewesen bin, haben in den letzten 20zig Jahren den Tod gefunden. Jeder unverschuldet. Der Letzte vor drei Jahren, hier bei mir nebenan. Ein Auto ist aus einer Auffahrt gefahren, und hat ihm die Vorfahrt genommen. Ähnlich wie bei den andern Unglücken. Ich bin früher schon jedes Mal auf die Kiste gestiegen und dachte: dies kann mein letzter Tag sein. Doch damals waren nur die Hälfte der Fahrzeuge insgesamt unterwegs, und es gab da auch nicht so oft diese grausigen Unfälle, wo ein anderer einfach gepennt hat.
Ausserdem sind mir die heutigen Maschinen auch zu agressiv und zu bissig. Wir sind damals mit einem fünftel der PS herumgefahren, und trotzdem war meine kleine Kawa im Anzug und der Endgeschwindigkeit schneller, als fast jedes Auto.
Ausserdem hatte ich jedesmal unglaubliche Probleme, im Winter wieder mit dem Auto zu fahren. Dafür hatte ich nach dem Motorrad überhaupt kein Gefühl mehr, und musste es jedesmal neu erlernen. Und wie das dann mit der Trägheit so ist, bin ich irgendwann beim Auto hängen geblieben.

Soohoo, bevor ihr jetzt beim Lesen vor Ermüdung vom Stuhl kippt, beende ich diesen Schwall von Motorraderinnerungen . Hätte ja schon die nächsten im Kopf, das plätschert wie ein Wasserfall, wenn ich erstmal dabei bin - aber ich verschone Euch! - erstmal- (lach)

Wink und liebe Grüsse

13.12.2017 05:33 • x 1 #41


Daisho
Zitat von Hurt:
Das ist so irre, wie das Alles vor dem geistigen Auge wieder aufersteht. Ich habe Jahrzente nicht mehr daran gedacht!

Jooo! Ging mir gerade genauso beim Lesen deiner tollen Zeilen. Sitze hier gerade mit dem breiten Schmunzeln der Erinnerung...
Zitat von Hurt:
Soviel zur Sicherheit kompetenter Strassenteilnehmer, und der Besserwisserei gewisser Personen hier, hmpf.

Auch dazu eine Erinnerung, wenn auch nicht mit dem Bike: Ich brachte einen Freund zu seinen Eltern nach Straßburg, Elsaß, Frankreich. Blieb ein paar Tage. An die dortigen, etwas anderen Fahrgewohnheiten hatte ich mich schnell gewöhnt. Der wesentlichste Unterschied fiel mir aber erst bei der Rückkehr auf. Kaum war ich über der (damals noch) Grenze hatte ich einen Drängler hinter mir, der die erste Gelegenheit nutzte an mir vorbei zu ziehen. Es dabei an Gestik gegen mich nicht fehlen ließ.
Das hatte ich in Frankreich die Tage nie gehabt, im Gegenteil, Gestik wurde dort genutzt um die Verständigung her zu stellen. Wie oft wurde ich 'mal g'schwind' freundlich reingewinkt, unterstützt und mehr. Empfand ich als deutlich entspannter. Hier in D hatte ich hernach das Gefühl, es könne den Leutz wichtiger sein ihr Recht durch zu setzen als von A nach B zu kommen...
Zitat von Hurt:
Der Bodenkontakt für mich war ungefähr der einer Ballerina. ...

Das weckte eine andere Erinnerung: Tina, eine Freundin aus der alten Clique. Kaum größer als 155 cm aber mit der Energie eines Atomreaktors. Sobald sie auf der Maschine saß, unterwegs war, kaum zu schlagen. Die Herausforderung für sie waren Ampeln und Stoppstellen. Sie rutschte dann immer mit dem Po quasi neben die Maschine, stieß sich beim Aufsteigen ab. Oft genug Grund für Frotzeleien unsererseits. (Junge Kerle halt... ) Von ihr kam dann nur zu oft zurück, wir sollten ihr ihr 'Knackpotraining nicht madig machen....
Muss mal prüfen, ob das heute noch nachwirkt...
Zitat von Hurt:
Nein, und ich würde jetzt nicht mehr fahren. Den Gedanken habe ich schon lange - wegen der Beklopptheit der anderen Fahrzeugführer. Fünf Menschen mit denen ich früher viel unterwegs gewesen bin, haben in den letzten 20zig Jahren den Tod gefunden. Jeder unverschuldet. Der Letzte vor drei Jahren, ...

Die BikerClique, zu der ich damals stieß hatte ein Blockhaus in einem Waldgebiet als Treff. Daneben war ein ziemlicher Felsbrocken, den '74 - vor meiner Zeit dort - ein Mitglied zu einem Gedenkstein gewandelt hatte. Jedes Mitglied, welches sein Leben bei einem Unfall verlor, wurde verewigt. Der Stein wurde '85 abgeschlossen, als als 18. Name der des Steinmetzes eingetragen werden musste...
Dennoch, Fahren würde ich durchaus wieder. Wenn ich auch
Zitat von Hurt:
Ausserdem sind mir die heutigen Maschinen auch zu agressiv und zu bissig.

genauso sehe. Statt dessen liebäugle ich eher mit einer Kleinen, 125er'le oder 250er'le. Zum Cruisen braucht man keine Hayabusa und wundervolle Cruisingstrecken habe ich hier vor der Haustür.

13.12.2017 08:35 • x 2 #42


A


Motorrad männlich/weiblich? welches Modell fahrt ihr?

x 3


Hurt
Hallo Daisho,

Ja, ich schmunzel, grinse eher mit

Finde ich gut, dass Du mit Verkleinerung im Auge immer noch Motorrad fahren möchtest. Wenn man es ruhig angehen lassen mag, ist das genau das Richtige!
Was Du mit der Aggression hier in Deutschland auf den Strassen schreibst, kann ich nur unterschreiben. Da ich eher sowieso ein südliches Temperament habe, ist mir viel Gefuchtel und auch reichlich Hupen sehr angenehm. Aber genauso wie Du es schreibst, nicht um Recht zu haben oder sich aufzuspielen. Ich empfinde es auch mehr als eine Form der sehr regen Unterhaltung miteinander.
Komischerweise werde ich von Deutschen oft als aggressiv hingestellt, obwohl hinter meinen Äusserungen reine Lebensfreude und Energie steht. Deshalb habe ich es mir abgewöhnt, hier fröhlich und gut drauf zu sein. Manchmal frage ich mich, ob das auch vielleicht hinter meinen psychischen Wehwehchen steckt - dieses mich hier immer anpassen und verstecken müssen. Aber naja: anderes Thema.

Eine kleinere Maschine kann ich mir never ever vorstellen. Beim Anfahren muss ich mich am Lenker festklammern müssen, damit ich nicht weggeblasen werde. Und bei höchster Geschwindigkeit müssen die Rippen klappern . Und ich merke schon auch, dass ich jetzt älter bin. Deshalb ist es mir klar, dass ich mich wahrscheinlich irgendwann kollosal selbstüberschätzen werde, sollte ich nochmal regelmässig Motorrad fahren. Doch je älter ich werde, umso mehr hänge ich am Leben !

Der Gedenkstein macht mich traurig, das ist sehr traurig! Das erinnert mich an den Biker, der vor ein paar Jahren hier bei mir um die Ecke verunglückt ist. Vor über 30 Jahren hatte er in meiner Nachbarschaft gewohnt, und ich lernte ihn kennen als er seine Frau gerade durch ein Motorradunglück verloren hatte. Das gemeinsame Kind war damals ungefähr drei Jahre alt. Ich war später ein paar Monate mit ihm zusammen.
Nach fast dreissig Jahren haben wir uns zufällig wieder getroffen, sind zusammen spazieren gegangen und haben viel miteinander geredet. Und ein paar Jahre später war er auch nicht mehr da.

Nee, und darauf habe ich keine Lust. In einer 70 km/h Zone von einem pennenden Autofahrer (etc.) ins Jenseits befördert zu werden! Das wäre ja der Hohn - nu hab ich soviel durch, und dann macht mich so ein Platthirn platt. Damit könnte ich nicht leben.
Zum Ausgleich hatte ich 10 Jahre lang einen Job, wo ich viele Stunden und fast jeden Tag schnelle und gute Autos gefahren bin. Das war auch nicht schlecht.

Ich würde ja auch Drachenfliegen oder Fallschirmspringen. Das finde ich so phänomenal. Aber leider habe ich ein sehr ausgeprägtes Problem mit der Höhe. Mein Mann ist im Urlaub mal die ganzen 2000 meter Höhe mit mir wieder zu Fuss nach unten gelaufen - ich hatte mich ohne nachzudenken in einen Sessellift gesetzt. Mir war dieses Problem vorher gar nicht klar - er meinte, dass er sich schon gewundert hat.

Seit ein paar Jahren interessiert mich Kitesurfen ganz stark. Wir waren in den letzten Jahren an Stellen im Urlaub, wo ich mir das immer ganz fasziniert stundenlang angesehen habe. Im nächsten Urlaub sind wir drei Wochen auf Kos, und da werde ich mir die Kurse mal gönnen. Ich trainiere jetzt schon die Muskeln und die Ausdauer. Freu:-)!

Yüpps, gerade voll am Thema vorbei geschliddert. Ich hoffe das ist nicht schlimm - mich fasziniert einfach Geschwindigkeit und Herausforderung.

Liebe Grüsse

14.12.2017 07:40 • #43


calinmagique
Hallo, @hurt, @Daisho und andere Liebhaber der heißen Öfen,

ich fühlte mich beim Lesen eurer Beiträge, als hätte ich eine Harlekinsmaske auf:
habe geschmunzelt und gelacht bei euren Anekdoten und Schwänken - Knackpotraining
an der roten Ampel und Rippenklappern bei Höchstgeschwindigkeit, köstlich! -
war aber auch betroffen, als ich hörte, wie viele eurer Kameraden ums Leben gekommen sind.
Ich fühle mich oft wie die Besatzung eines U-Boots im 2. Weltkrieg. Die wußte auch nicht, ob sie von ihrer Ausfahrt zurückkommen würde, und ich freue mich jedesmal,
heil geblieben zu sein, wenn ich die Kiste abstelle...
Traktoren sind mir bislang noch nicht gefährlich geworden, aber nach euren schrecklichen Geschichten darüber werde ich künftig stärker auf diese Art von Verkehrshindernissen achten.
Kritische Situationen habe ich fast immer mit Autofahrern erlebt, vor allem mit Taxlern,
denn die halten sich nicht immer an die Verkehrsregeln, wenn sie eine eilige Fuhre haben.

In Polen ist mir mal passiert, dass - auch hinter einer Kurve - der Straßenbelag der Landstraße plötzlich von Asphalt in Kopfsteinpflaster überging. War gottseidank weit und breit kein Auto unterwegs, und so konnte anhalten und meine Verblüffung verdauen.

Ich finde auch, dass der Verkehr in Deutschland sehr dicht geworden ist und viele Verkehrsteilnehmer rücksichtlos fahren und ihren sozialen Status auf dem Asphalt bekräftigen müssen. Besonders schlimm fand ich es im Rhein-Main-Gebiet.

Hier in Österreich fahren die Leute manierlicher, und man kann sich mit 130km/h (ist eh die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen) auf die ganz linke Spur wagen, ohne zu riskieren, niedergebügelt zu werden. Auch im Innenstadtverkehr geht es entspannter zu als in Frankfurt o.ä. deutschen Städten.

Hurt, freut mich, dass Du mit den schnellen Dienstwagen einen passablen Ersatz für Deine Maschinen gefunden hast.

Liebe Grüße

calin

14.12.2017 08:22 • x 1 #44


Hurt
Hallo Calin,

ja, aufpassen ist der Job beim Motorradfahren. Mir haben früher die alten Hasen sehr viele Wertvolle Tipps gegeben. Bei uns war das immer Thema, wie es mit einem Unfall möglichst glimpflich abgeht. So Sachen: nie frontal auf ein Hinderniss draufprallen. Immer auf den ersten Punkt drauflos fahren, wo man ein sich bewegendes Fahrzeug wahrgenommen hat ( normal weicht man in die andere Richtung aus, aber da macht es Sinn auf das Fahrzeug zuzufahren, weil es sich bewegt). Immer versuchen die Maschine bei einem Unfall los zu werden. Hinlegen und wegschubsen. Wenn man zuerst vom Moped fällt und das Ding im Nacken hat, wird man davon breit gemacht.
Und ganz wichtig ganz oft : nicht bremsen. Runterschalten und Vollgas!
Natürlich zu jeder Situation das Richtige! Aber ich denke, wir sind damals auch anders gefahren. Es gab diese allgemeine Angst nicht, und es waren einfach wirklich weniger Fahrzeuge unterwegs.

Meine schickste Erinnerung überhaupt ist, wie ich mal eine Boldour kurz gefahren bin. Dorfdisco, kurze Hosen und ein Mini Top am Körper. Spät am Abend das Angebot, diese Kiste mal zu fahren. Da habe ich natürlich nicht gezögert, und der Anzug hat mir fast die Arme weggerissen.
Vom Ortsschild wieder zurück, schwingt sich der Besitzer vor mich auf das Motorrad. Mit Gibsarm. Und gibt Vollgas. In die Richtung 150 m weiter ist eine Mauer und die Strasse macht einen Knick. Er hat diese Situation mit einer Vollbremsung und herumrutschenden Hinterrad gelöst. Und dann wieder Vollgas.
Ich hatte keine Sekunde Angst um mein Leben, er war als der beste Fahrer bekannt.
So etwas war damals völlig normal.

Heutzutage wird das alles geknebelt und verboten. Alle diese kleinen Verbotsübertretungen sind inzwischen unmöglich.
Dafür nimmt das richtig Kriminelle zu. Illegale Autorennen, etc. Mein Mann wäre davon vor einigen Jahren fast getötet worden. Ihm sind ausserorts auf einer geraden Strecke zwei nebeneinander fahrende Fahrzeuge entgegen gekommen. Hätte es nicht den minimalen Seitenstreifen gegeben, auf den er sich halbwegs zurück ziehen konnte - wäre ich jetzt Witwe.

LG

14.12.2017 09:44 • x 2 #45


calinmagique
Ganz lieben Dank, @Hurt , für die wertvollen Hinweise, wie man sich bei einem Unfall am besten verhält.
Hmm - Du meinst also, dass es falsch wäre, bei einem Sturz auf das flachliegende, über die Straße schlitternde Motorrad zu klettern,
damit einem der rauhe Asphalt nicht die Kombi durchscheuert und womöglich Haut und Fleisch abraspelt?
Ich weiß gar nicht, ob man dieses Manöver überhaupt ausführen könnte, denn bis jetzt bin ich (toitoitoi!)
noch nie gestürzt, zumindest nicht vom Motorrad.
Von 1995 bis 1998 besaß ich einen Roller, eine Peugeot SR 50 Samba. Ein schönes Gefährt, und der 50-Kubik-
Motor so tapfer, denn es bewegte oft einen Freund und mich samt mehreren Reisetaschen über 70 km zu
unseren Freundinnen. Mit dem sauste ich mal über ein Fußballfeld mit angrenzendem Spielplatz und schanzte
absichtlich über einen Absatz In der Luft merkte ich, dass ich direkt auf eine Wippe zuflog, sprang ab und lag
auf der Seite, die Peugeot auch. der Platzwart hatte nur ein Kopfschütteln für mich übrig. ^^

Kennst Du das Fachbuch Die obere Hälfte des Motorrads? Da geht es an einer Stelle darum, dass wir Motorrad- und
Autofahrer, wenn wir aufzufahren drohen, dazu neigen, voll auf den Vordermann zu prallen und schwere Verletzungen
inkauf zu nehmen als auf die Bankette auszuweichen, wo der Unfall glimpflich abgehen würde. Lemmingverhalten...
Ein sehr interessantes Buch von einem Motorradexperten für Biker.

Hui, da bin ich echt froh, dass Deinem Mann nichts passiert ist!

Der Typ mit dem Gipsarm wollte es aber genau wissen!^^

Liebe Grüße

calin

P.S.: Weißt Du, ob man als Themenstarter den Titel seines Threads ändern kann. Würde ihn gern ihn Motorradgeschichten oder so umbenennen.

14.12.2017 10:01 • x 1 #46


Daisho
Morgen Hurt,
Zitat von Hurt:
Finde ich gut, dass Du mit Verkleinerung im Auge immer noch Motorrad fahren möchtest. Wenn man es ruhig angehen lassen mag, ist das genau das Richtige!

Mir geht es weniger um ruhig angehen lassen als um Überlegungen: Mir macht biken am meisten Spass, wenn ich über schöne und kurvenreiche Strecken pendeln kann. Davon habe ich hier unten mehr als genug. Dazu reicht aber auch eine kleine oder mittlere Maschine im unteren zweistelligen PS-Bereich. Zuviel PS oder Gewicht macht das eher zur unentspannten Angelegenheit. Auch weißt du selber, die kleinere Maschine ist bei Serpentinen oder vielen Kurven der Großen überlegen. Erst auf Strecke kann die Große ihre Vorteile ausspielen.
Zitat von Hurt:
Eine kleinere Maschine kann ich mir never ever vorstellen. Beim Anfahren muss ich mich am Lenker festklammern müssen, damit ich nicht weggeblasen werde. Und bei höchster Geschwindigkeit müssen die Rippen klappern . Und ich merke schon auch, dass ich jetzt älter bin. Deshalb ist es mir klar, dass ich mich wahrscheinlich irgendwann kollosal selbstüberschätzen werde, sollte ich nochmal regelmässig Motorrad fahren. Doch je älter ich werde, umso mehr hänge ich am Leben !

Klar kenne ich das auch, und deinen Schlußsatz kann ich dick unterstreichen. Okay, Rippen klappern funzt bei mir nicht. Ich habe knapp dreistellig an Gewicht. Alles gut geschützt und eingepackt. Selbst mein Sixpack ist mit zwei cm Speck geschützt!
Zum Festklammern können aber auch schon 40-50 PS reichen. Gut, bei meinem letztem hatte das Maschinchen 3stellig KW und 4stellig ccm. (Und ich nachher Muskelschmerzen... ) Ein bissig aggressives Kraftpaket. Ich bin einfach zu lange nicht mehr regelmäßig gefahren.
Aber genau hier liegen meine Bedenken. Bei so einem Kraftpaket reicht etwas feuchte oder dreckige Fahrbahn, Blätter oder Splitt um es auf einer kurvenreichen Strecke ausbrechen zu lassen. Einen 'Micromillimeter' den Gaspinn zu sehr gezogen...
Ich will die Fahrt genießen und vielleicht Kraftreserven haben, aber mich nicht unbedingt mehr um die Maschine als die Umgebung kümmern...
Zitat von Hurt:
Was Du mit der Aggression hier in Deutschland auf den Strassen schreibst, kann ich nur unterschreiben. Da ich eher sowieso ein südliches Temperament habe, ist mir viel Gefuchtel und auch reichlich Hupen sehr angenehm. Aber genauso wie Du es schreibst, nicht um Recht zu haben oder sich aufzuspielen. Ich empfinde es auch mehr als eine Form der sehr regen Unterhaltung miteinander.
Komischerweise werde ich von Deutschen oft als aggressiv hingestellt, obwohl hinter meinen Äusserungen reine Lebensfreude und Energie steht. Deshalb habe ich es mir abgewöhnt, hier fröhlich und gut drauf zu sein. Manchmal frage ich mich, ob das auch vielleicht hinter meinen psychischen Wehwehchen steckt - dieses mich hier immer anpassen und verstecken müssen. Aber naja: anderes Thema.

Was 'als aggressiv hingestellt' betrifft habe ich vielleicht eine Erklärung. Südländer (nicht nur Südeuropäer) haben oft eine reiche Gestik und Mimik. (In meiner damaligen BikerClique waren einige Italiener. Einer ist mir mit besonders reicher Gestik und Mimik in Erinnerung: Er konnte damit ganze Romane erzählen, ohne das man ihn hören musste. Habe so manches Mal mit Walkman dagesessen und ihm einfach - mit Grinsen von Ohr zu Ohr - zugeschaut) Nordeuropäer (Ob alle und warum weiß ich aber nicht) haben eine eher gedämpfte Gestik und Mimik. Diese wird erst bei entsprechender Erregung entsprechend stärker. So interpretiert so mancher Nordeuropäer heftige Gestik als Streit. Passiert mir auch teilweise. Bei mir wohnen libanesisch stämmige Kaufleute. Ich beobachtete eine Unterhaltung, definierte sie auch erst als Streit. Bis ich dann begriff, es handelte sich nur um eine Verhandlung um ein Auto, welche mit kräftigsten Händeschütteln und strahlenden Gesichtern besiegelt wurde.
Die Aggressivität auf deutschen Strassen ordne ich aber eher einer deutschen Mentalität des 'schneller, höher, weiter und noch besser' zu. Was meinst du?
Zitat von Hurt:
Der Gedenkstein macht mich traurig, das ist sehr traurig!

Sollte er nicht. War von seinem Aufsteller auch nicht so gedacht, sondern eben als Gedenkstein: Wir sollten uns an die schönen Zeiten und Gelegenheiten erinnern, die wir mit den Betreffenden verbracht hatten. Umgekehrt sollten sie so noch (im Geiste) an unseren Aktivitäten teilnehmen.
Zitat von Hurt:
Nee, und darauf habe ich keine Lust. In einer 70 km/h Zone von einem pennenden Autofahrer (etc.) ins Jenseits befördert zu werden! Das wäre ja der Hohn - nu hab ich soviel durch, und dann macht mich so ein Platthirn platt. Damit könnte ich nicht leben.
Das glaube ich auch! So als Flunder!?!

Ach, du auch? Bei mir alle 100.000 km ein neues Firmenauto, also alle 12 bis 16 Monaten. Und alle 120.000 ein Fahrertraining. Begrüssung dort? Wie? Du schon wieder?

Ein gewisses Problem mit Höhe habe ich auch: Vom Kölner Dom runterschauen? Oder von einem Hochhaus? Deutlich flau im Magen. Beim Fallschirmspringen war es allerdings nur die ersten Sprünge so. Habe vorm Bund damit angefangen (Mein große Klappe ließ mich dem nicht entkommen) Beim Bund (Fallschirmjäger, Fernspäher) und danach halt fortgesetzt. Aber auch schon fast 15 Jahre nicht mehr betrieben...

Guter Tipp, sollte ich mir zu Herzen nehmen


In meinen Augen eine ungünstige Sichtweise: Gefahren heißt es zu bedenken, passende Abwehren zu überlegen, ggfls trainieren. In der Abwehr ggfls Sicherheit zu gewinnen. Wenn du aber dein Augenmerk primär auf deine Ängste richtest, läufst du Gefahr von ihnen überwältigt zu werden.
Glaubst du denn ein Soldat würde in den Einsatz gehen, wenn er nicht davon ausgeht, das er auch wieder zurück kommt?

14.12.2017 11:17 • #47


Daisho
Morgen Hurt,
Zitat von Hurt:
Finde ich gut, dass Du mit Verkleinerung im Auge immer noch Motorrad fahren möchtest. Wenn man es ruhig angehen lassen mag, ist das genau das Richtige!

Mir geht es weniger um ruhig angehen lassen als um Überlegungen: Mir macht biken am meisten Spass, wenn ich über schöne und kurvenreiche Strecken pendeln kann. Davon habe ich hier unten mehr als genug. Dazu reicht aber auch eine kleine oder mittlere Maschine im unteren zweistelligen PS-Bereich. Zuviel PS oder Gewicht macht das eher zur unentspannten Angelegenheit. Auch weißt du selber, die kleinere Maschine ist bei Serpentinen oder vielen Kurven der Großen überlegen. Erst auf Strecke kann die Große ihre Vorteile ausspielen.
Zitat von Hurt:
Eine kleinere Maschine kann ich mir never ever vorstellen. Beim Anfahren muss ich mich am Lenker festklammern müssen, damit ich nicht weggeblasen werde. Und bei höchster Geschwindigkeit müssen die Rippen klappern . Und ich merke schon auch, dass ich jetzt älter bin. Deshalb ist es mir klar, dass ich mich wahrscheinlich irgendwann kollosal selbstüberschätzen werde, sollte ich nochmal regelmässig Motorrad fahren. Doch je älter ich werde, umso mehr hänge ich am Leben !

Klar kenne ich das auch, und deinen Schlußsatz kann ich dick unterstreichen. Okay, Rippen klappern funzt bei mir nicht. Ich habe knapp dreistellig an Gewicht. Alles gut geschützt und eingepackt. Selbst mein Sixpack ist mit zwei cm Speck geschützt!
Zum Festklammern können aber auch schon 40-50 PS reichen. Gut, bei meinem letztem hatte das Maschinchen 3stellig KW und 4stellig ccm. (Und ich nachher Muskelschmerzen... ) Ein bissig aggressives Kraftpaket. Ich bin einfach zu lange nicht mehr regelmäßig gefahren.
Aber genau hier liegen meine Bedenken. Bei so einem Kraftpaket reicht etwas feuchte oder dreckige Fahrbahn, Blätter oder Splitt um es auf einer kurvenreichen Strecke ausbrechen zu lassen. Einen 'Micromillimeter' den Gaspinn zu sehr gezogen...
Ich will die Fahrt genießen und vielleicht Kraftreserven haben, aber mich nicht unbedingt mehr um die Maschine als die Umgebung kümmern...
Zitat von Hurt:
Was Du mit der Aggression hier in Deutschland auf den Strassen schreibst, kann ich nur unterschreiben. Da ich eher sowieso ein südliches Temperament habe, ist mir viel Gefuchtel und auch reichlich Hupen sehr angenehm. Aber genauso wie Du es schreibst, nicht um Recht zu haben oder sich aufzuspielen. Ich empfinde es auch mehr als eine Form der sehr regen Unterhaltung miteinander.
Komischerweise werde ich von Deutschen oft als aggressiv hingestellt, obwohl hinter meinen Äusserungen reine Lebensfreude und Energie steht. Deshalb habe ich es mir abgewöhnt, hier fröhlich und gut drauf zu sein. Manchmal frage ich mich, ob das auch vielleicht hinter meinen psychischen Wehwehchen steckt - dieses mich hier immer anpassen und verstecken müssen. Aber naja: anderes Thema.

Was 'als aggressiv hingestellt' betrifft habe ich vielleicht eine Erklärung. Südländer (nicht nur Südeuropäer) haben oft eine reiche Gestik und Mimik. (In meiner damaligen BikerClique waren einige Italiener. Einer ist mir mit besonders reicher Gestik und Mimik in Erinnerung: Er konnte damit ganze Romane erzählen, ohne das man ihn hören musste. Habe so manches Mal mit Walkman dagesessen und ihm einfach - mit Grinsen von Ohr zu Ohr - zugeschaut) Nordeuropäer (Ob alle und warum weiß ich aber nicht) haben eine eher gedämpfte Gestik und Mimik. Diese wird erst bei entsprechender Erregung entsprechend stärker. So interpretiert so mancher Nordeuropäer heftige Gestik als Streit. Passiert mir auch teilweise. Bei mir wohnen libanesisch stämmige Kaufleute. Ich beobachtete eine Unterhaltung, definierte sie auch erst als Streit. Bis ich dann begriff, es handelte sich nur um eine Verhandlung um ein Auto, welche mit kräftigsten Händeschütteln und strahlenden Gesichtern besiegelt wurde.
Die Aggressivität auf deutschen Strassen ordne ich aber eher einer deutschen Mentalität des 'schneller, höher, weiter und noch besser' zu. Was meinst du?
Zitat von Hurt:
Der Gedenkstein macht mich traurig, das ist sehr traurig!

Sollte er nicht. War von seinem Aufsteller auch nicht so gedacht, sondern eben als Gedenkstein: Wir sollten uns an die schönen Zeiten und Gelegenheiten erinnern, die wir mit den Betreffenden verbracht hatten. Umgekehrt sollten sie so noch (im Geiste) an unseren Aktivitäten teilnehmen.
Zitat von Hurt:
Nee, und darauf habe ich keine Lust. In einer 70 km/h Zone von einem pennenden Autofahrer (etc.) ins Jenseits befördert zu werden! Das wäre ja der Hohn - nu hab ich soviel durch, und dann macht mich so ein Platthirn platt. Damit könnte ich nicht leben.

Das glaube ich auch! So als Flunder!?!
Zitat von Hurt:
Zum Ausgleich hatte ich 10 Jahre lang einen Job, wo ich viele Stunden und fast jeden Tag schnelle und gute Autos gefahren bin. Das war auch nicht schlecht.

Ach, du auch? Bei mir alle 100.000 km ein neues Firmenauto, also alle 12 bis 16 Monaten. Und alle 120.000 ein Fahrertraining. Begrüssung dort? Wie? Du schon wieder?
Zitat von Hurt:
Ich würde ja auch Drachenfliegen oder Fallschirmspringen. Das finde ich so phänomenal. Aber leider habe ich ein sehr ausgeprägtes Problem mit der Höhe.

Ein gewisses Problem mit Höhe habe ich auch: Vom Kölner Dom runterschauen? Oder von einem Hochhaus? Deutlich flau im Magen. Beim Fallschirmspringen war es allerdings nur die ersten Sprünge so. Habe vorm Bund damit angefangen (Mein große Klappe ließ mich dem nicht entkommen) Beim Bund (Fallschirmjäger, Fernspäher) und danach halt fortgesetzt. Aber auch schon fast 15 Jahre nicht mehr betrieben...
Zitat von Hurt:
Ich trainiere jetzt schon die Muskeln und die Ausdauer.

Guter Tipp, sollte ich mir zu Herzen nehmen

Zitat von calinmagique:
Ich fühle mich oft wie die Besatzung eines U-Boots im 2. Weltkrieg. Die wußte auch nicht, ob sie von ihrer Ausfahrt zurückkommen würde, und ich freue mich jedesmal,
heil geblieben zu sein, wenn ich die Kiste abstelle...

In meinen Augen eine ungünstige Sichtweise: Gefahren heißt es zu bedenken, passende Abwehren zu überlegen, ggfls trainieren. In der Abwehr ggfls Sicherheit zu gewinnen. Wenn du aber dein Augenmerk primär auf deine Ängste richtest, läufst du Gefahr von ihnen überwältigt zu werden.
Glaubst du denn ein Soldat würde in den Einsatz gehen, wenn er nicht davon ausgeht, das er auch wieder zurück kommt?

14.12.2017 11:21 • x 2 #48


Hurt
denke gerade schade, dass das hier so in eine drei people Unterhaltung mündet ...
( aber mal nicht zu laut rufen, von wegen der Schatten die man ruft )

Calin, bei Deinem Gedankenspiel auf der Maschine über die Strasse zu schliddern, hast Du doch bestimmt am Ende des Satzes den Grinsemann vergessen?! Denn ab spätestens 50 km/h - so denke ich- dreht sich das Teil oder überschlägt sich auch. Da wären in jedem Fall Kräfte am Wirken, die Du in keiner Sekunde beeinflussen kannst, alleine schon die Richtung. Ausserdem : Masse mal Beschleunigung - Du würdest also mit der Masse des Motorrades irgendwo aufprallen. Ich würde da die kaputten Klamotten und ein paar Brandwunden vorziehen!

So wie Du es beschreibst mit eurem Treuen Roller, hat Du ja durchaus die richtigen Reflexe. Und der Reflex, den Du aus dem Buch beschreibst, den muss man eben notfalls austrixen. Das meinte ich ja, dass man immer auf den Punkt zufahren soll, wo man ein sich bewegendes Objekt zum ersten Mal wahrgenommen hat. Denn da kann es nicht mehr sein, weil es sich ja bewegt. Bei einem Trecker mit Anhänger wird das natürlich eng. Da muss man dann eine andere Entscheidung treffen. Dann eben Seite - wenn da frei ist. Und wenn nicht, dann Moped nach vorne seitlich hinlegen und selbst versuchen eine andere Flugbahn zu bekommen. Aber das ist jetzt sehr theoretisch. Da müsste man die Trägheit der Masse und die verschiedenen Möglichkeiten einbeziehen.

Wie sich das Thema hier wechseln lässt, weiss ich nicht. Kannst Du versuchen einfach eine neue Überschrift zu schreiben?

So ein treues Moped kenne ich auch. Mein erster richtiger Freund hatte von seinem Papa eine alte Kreidler, noch mit Handschaltung. Die ist auch immer gefahren. Aber einmal nach der Disco, war das komplette Licht weg. Und er wollte so noch nach Haus fahren( ca. 15 km). Man hat die Hand vor Augen nicht gesehen, und nach der zweiten Kurve habe ich darauf bestanden, dass wir meine Mutter anrufen, damit sie uns abholt. Wir sind dann zurück zu dem einzigen sichtbaren Punkt in diesem Ort, einer Telefozelle.

Das Buch kenne ich nicht , wahrscheinlich steht da fast genau das drin, worüber wir uns viel unterhalten haben damals. Aber, weiss ich eben nicht.

Hallo Daisho,

ja, mit den PS und dem Rest ist das so eine Sache. Dem was Du schreibst stimme ich diesbezüglich absolut zu. Doch ich wohne im Norden von Deutschland. D.H. ungefähr eine Kurve auf 4km Strecke - wenn man Glück hat. Für diese Umgebung könnte ich mir dann einen kleinen Roller kaufen, wenn ich die Strecke nicht zum Heizen nutze. Das Kurvenfahren liebe ich ja auch sehr . Aber da muss man wie beschrieben 10 x hintereinander die eine Strecke fahren umso etwas wie ein Kurvenfeeling zu bekommen.
Mach mal mit Moped drei Wochen hier Urlaub, dann weisst Du was ich meine !
Und ich denke, dass es damit für mich auch zusammenhängt. Um einigermassen schöne Strecken fahren zu können, müsste ich erstmal 300 bis 500 km auf der Autobahn zurücklegen. Denn so wie Du schreibst, würde ich es jetzt auch gerne eher geniessen. Dafür stehen dann die Kosten in keinem Verhältnis, weil das doch ziemlich teuer ist - gute Maschine, gute Klamotten, gute Versicherung.
Und mit dem Alter bin ich nicht unternehmsfreudiger geworden. Und dann auch noch das ewig schlechte Wetter die letzten Jahre. Also unterm Strich würde bei mir gutes und teures Equicment nur viel herumstehen - ist leider so.

Mit der Höhe das hat bei mir im Teeniealter angefangen. Wir sind jeden Sommer schwimmen gegangen, und da war auch ein 10 m Turm. Jahrelang bin ich da ohne Probleme runter gesprungen. Das eine Jahr kletter ich da rauf, und musste mich oben an den Stangen festklammern. Das Runtersteigen war die Hölle.
Keine Ahnung warum. Danach wurde es immer schlimmer. Mit Anfang 20 bin ich dann sogar aus Höhenschwindel von einer Leiter gefallen, die war gerade 2 m hoch.
Mein Mann kannte ja diese Geschichten und hatte sich deshalb sehr gewundert, dass ich mich in einen Seesellift gesetzt habe. Ich hatte das überhaupt nicht realisiert, oder in einen Zusammenhang gebracht. Weil mich Höhe total fasziniert. Vom Kopf und vom Gefühl habe ich keinerlei Angst davor. Als ich aber in diesem Seesellift gesessen habe, und der Boden immer weiter weg war, war es die völlige Todeserfahrung für mich. Ab einer gewissen Höhe wollte ich nur noch herausspringen, um diesem Drama ein Ende zu machen. Gleichzeitig wusste ich, dass ich das nicht darf. Es ist einfach nicht in Worte zu fassen.
Und ich habe auch nicht viel gesagt. Ungefähr nur soviel : oh, ich glaube das ist mir zu hoch. Doch mein Mann hat das die ganze Zeit gespürt, mich getröstet, versucht mich abzulenken, und mir geschworen, dass wir zurück zu Fuss gehen.
Ich verstehe es bis jetzt nicht, was das ist. Weil ich wie gesagt, Höhe total toll finde.

Im Gegensatz zu Tiefe und in einen Berg gehen. Bei dem Gedanken bekomme ich Schnappatmung. Der Berg stürzt über mir ein, ich bekomme keine Luft mehr - ich finde nicht zurück. Die totale Angst davor. Da wir aber in einem Urlaub, ich glaube in Tschechien, die Möglichkeit hatten uns eine ganz besondere Höhle anzusehen, und mein Mann geschwärmt hat wie nix, habe ich mich breitreden lassen.
Und ich bin da reingegangen, fand das Alles nur toll und war völlig fasziniert. Der Gedanke daran, dass mich die Erde zerquetscht war zwar irgendwo da, aber das Erlebnis war einfach berührend und wunderschön, und eigentlich ohne Angst.

Der Mensch ist ein komisches Wesen:-).

Alle Achtung : Fallschirmspringen, WAHNSINN! Ich habe gerade überlegt , wann ich das machen würde. Also, wenn man mir einen Planeten ohne Waffen, ohne Kriege und all die Bekloppten hier in Aussicht stellen würde - dann würde ich das auch machen! ... hab ich ja Glück gehabt .

Überlege schon die ganze Zeit, den deutschen nicht unrecht zu tun - so von wegen Mentalität und Temprament. Und ich glaube ich lasse das lieber. Sonst haben wir hier wieder einen Nebenthread am Laufen !
Tse, wie das mit der Gedankenkontrolle im ach so freien D funktioniert.... .

Hier noch ein paar Schwänke -Schwanks?- ich weiss nicht - aus der Motorradjugend.
Ein Bekannter hat Ölwechsel beim Moped gemacht, und sich gewundert, wieviel da reinpasst. Hat er die untere Schraube nicht wieder reingedreht . Und ich habe meine vorderen Bremsscheiben mal mit Molykote Öl besprüht, weil sie gerostet haben. Zum Glük hatte mein damals schon etwas älteres Moped hinten keine Scheibenbremse - weil Bremswirkung gleich Schmierseife.

Liebe Grüsse an Euch beide

16.12.2017 05:31 • x 1 #49


Daisho
Moggähn!
Noch jemand aus dem Bett gefallen?
Zitat von Hurt:
denke gerade schade, dass das hier so in eine drei people Unterhaltung mündet ...

Warum nicht, so lange es freundschaftlich abgeht ist die Anzahl doch recht gleich, oder?

Zitat von Hurt:
ja, mit den PS und dem Rest ist das so eine Sache. Dem was Du schreibst stimme ich diesbezüglich absolut zu. Doch ich wohne im Norden von Deutschland. D.H. ungefähr eine Kurve auf 4km Strecke - wenn man Glück hat. Für diese Umgebung könnte ich mir dann einen kleinen Roller kaufen, wenn ich die Strecke nicht zum Heizen nutze. Das Kurvenfahren liebe ich ja auch sehr . Aber da muss man wie beschrieben 10 x hintereinander die eine Strecke fahren umso etwas wie ein Kurvenfeeling zu bekommen.
Mach mal mit Moped drei Wochen hier Urlaub, dann weisst Du was ich meine !

Ich fürchte, das ist nicht, oder nur begingt nötig, Hurt. Ich bin im Norden Westfalens geboren, In OS aufgewachsen, meinen Grundwehrdienst habe ich in Wildeshausen abgeleistet. Ist zwar dort nicht ganz so, wie von dir beschrieben, aber vielfach ähnlich. Darüber hinaus gingen unsere Wochenendtouren oft genug bis hoch Schleswig. Ist aber schon 'ein paar Tage' her...
Zitat von Hurt:
Und ich denke, dass es damit für mich auch zusammenhängt. Um einigermassen schöne Strecken fahren zu können, müsste ich erstmal 300 bis 500 km auf der Autobahn zurücklegen. Denn so wie Du schreibst, würde ich es jetzt auch gerne eher geniessen. Dafür stehen dann die Kosten in keinem Verhältnis, weil das doch ziemlich teuer ist - gute Maschine, gute Klamotten, gute Versicherung.
Und mit dem Alter bin ich nicht unternehmsfreudiger geworden. Und dann auch noch das ewig schlechte Wetter die letzten Jahre. Also unterm Strich würde bei mir gutes und teures Equicment nur viel herumstehen - ist leider so.

Nachvollziehbar, vor allem weil ich mir die gleichen Gedanken machte. Auch heute noch ein Grund sind, weshalb ich aktuell kein Maschinchen habe...
Geht aber auch anders. Inspiriert von einem Freund, der sich auf Mallorca immer Bikes leiht, bin ich mal rüber in die Staaten. Habe mir dort in NY eine Maschine gekauft und bin damit erst runter nach Miami, Freunde meiner Militärzeit besuchen, dann durch die Südstaaten. Von Kamerad zu Kamerad gehandelt. Als ich wieder zurück musste, hat der Kamerad bei dem ich dann war, die Maschine für mich verkauft. Hat zwar etwas gedauert, er erzielte jedoch einen guten Preis. War goil.

Zitat von Hurt:
Der Mensch ist ein komisches Wesen:-).

Auch wenn ich komisch, mit interessant, verrückt, verwirrend ... ergänzen würde, JA!
Was Tiefe betrifft oder auch Wasser hatte ich zum Glück nie besondere Probleme. Außer, wenn mir ein Raum zu eng wird, oder z. B. auf eine Party der Platz zu wenig. Dann aber nur in der Form, es ist mir unangenehm. Höhe war da für mich eine andere Herausforderung. 10 M Brett im Schwimmbad, lange für mich unvorstellbar. Als Kind auf dem Kölner Dom traute ich mich kaum an die Brüstung.
Zitat von Hurt:
Alle Achtung : Fallschirmspringen, WAHNSINN! Ich habe gerade überlegt , wann ich das machen würde. Also, wenn man mir einen Planeten ohne Waffen, ohne Kriege und all die Bekloppten hier in Aussicht stellen würde - dann würde ich das auch machen! ... hab ich ja Glück gehabt .

Kein Grund für Achtung. Schuld war meine Klappe, die ich nicht halten konnte. Erzählte ja schon, ich wurde bereits als 16jähriger in eine BikerClique aufgenommen. Nachdem die meisten deutlich älter waren entwickelte ich eine ziemlich große Klappe. Da war ein Kamerad, der einen Fallschirmkurs begonnen hatte und vor dem ersten Sprung absprang. Vom Kurs. Und ich riss die Klappe auf. So ein Feigling, wäre mir nie passiert und mehr. Irgendwann riss dem Kameraden der Geduldsfaden, dann solle ich doch mal beweisen, dass ich so mutig sei, wie ich täte: Wenn ich den Kurs bestehen würde, würde er den Kurs und ein 100 Liter Fass B. zahlen. (Was der Kurs kostete weiß ich nicht mehr, das Fass schlug mit mehr als 200 Mark zu Buche) Wenn nicht, müsse ich Beides zahlen!
Mein Problem? Den Kurs faken ging nicht. Ich hätte mich bis ans Ende meiner Tage lächerlich gemacht. Auch war der Lehrer irgendwie Verwandschaft von ihm. Ich hätte mir aber auch weder das Fass noch den Kurs leisten können. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als den Kurs zu beginnen UND zu beenden.
Wären aber bestimmte Dinge beim ersten Sprung nicht passiert, wäre ich wohl auch nicht dran geblieben: Als es zum ersten Sprung ging, hatte ich ein mehr als flaues Gefühl im Bauch. Die steigerte sich von Minute zu Minute. Als wir dann oben waren, es springen hieß, blieb zudem der Typ vor mir, deutlich grün im Gesicht im der Tür 'hängen'. Der Trainer schrie dann irgend etwas von Wer nicht springt, wird gesprungen! Da stieß er sich ab. Ich gleich hinterher. 1 Sekunde länger überlegen, ich wäre wohl nicht mehr gesprungen. Allerdings sah ich im nächsten Moment, wie meinem Vorgänger 'gewisse Körperflüssigkeiten' aus dem Gesicht schossen. Er krümmte sich zusammen, verringerte den Luftwiderstand und schoß im nächsten Moment durch diese hindurch. Bruchteile von Sekunden später wirkte aber der Schirm, bremste aptrupt. Und er schoss noch einmal hindurch...
Ich habe noch gelacht, als ich mehr oder weniger auf dem Boden aufschlug. Die Fallschirmjägerrolle wurde eher zu einem verunglückten Purzelbaum. Auch lachte ich noch, als die ersten Kameraden des Kurses sorgenvoll angelaufen kamen. Sicher nicht angemessen. Aber in dem Moment löste sich sämtliche Anspannung der letzten Tage.
Beim zweiten Sprung war die Angst weg und es wurde einfach ein goiles Gefühl, auf den Boden zuzuschweben. Und frag mal, was für ein goiles Gefühl es war, der Bikercrew den Schein auf den Tisch zu hauen! (War leider (zum Glück?) die letzte große Wette, die man mir so anbot.)

Zitat von Hurt:
Tse, wie das mit der Gedankenkontrolle im ach so freien D funktioniert.... .

Das sitze ich gerade auf dem Schlauch, Hurt. (Aufsteh! Nixgenutzt! ) Erläuterst du mir deine Sicht kurz?

Zitat von Hurt:
Hier noch ein paar Schwänke -Schwanks?- ich weiss nicht - aus der Motorradjugend.
Ein Bekannter hat Ölwechsel beim Moped gemacht, und sich gewundert, wieviel da reinpasst. Hat er die untere Schraube nicht wieder reingedreht . Und ich habe meine vorderen Bremsscheiben mal mit Molykote Öl besprüht, weil sie gerostet haben. Zum Glük hatte mein damals schon etwas älteres Moped hinten keine Scheibenbremse - weil Bremswirkung gleich Schmierseife.

Autsch Ersteres soll einem früherem Kameraden auch passiert sein. Nur 'merkte' er dies erst, als ihn seine Kiste über den Lenker abwarf. Kolbenfresser. Er wachte mit dicker Beule (wozu auch sowas wie einen Helm?) und gebrochenem Arm im Kh auf. Geäußert hat er sich aber nie dazu...
Öl oder Flüssigkeit auf der Scheibe ist mir auch schon passiert. Allerdings beim Auto. Mir war bei der Reparatur etwas auf die Bremse getropft. Ich dachte nur, schei. und baute zusammen. Rächte sich an der ersten Kreuzung. Die Ampel auf rot, ich auf die Bremse und die Kiste brach aus. Passiert ist zum Glück nix. Aber meine Pumpe ging danach 1:100.000. Auch's 'Klämmerle' fühlte sich nicht so wohl.
Aber, was Unfall betrifft? Abends vor der Disse. Ein Freund aus der Clique wollte 'eben noch' seine Freundin abholen. Schwang sich auf die Kiste, ab auf die Strasse, Ampel grün und Gas. Trotzdem schoß von links ein Opel GT heran. Wir liefen schon, bevor es krachte. Ich sah noch wie Panchi den Fuß hoch nahm bevor der Opel ihn aufgabelte. Wie Panchi über Motorhaube, Dach kugelte und hinter dem Wagen ausrollte. Aufstand, sich abklopfte, kontrollierte und dann zum Wagen ging und ans Fahrerfenster klopfte. Als der Fahrer nicht reagierte, öffnete er die Tür, sah in die entgleisten Gesichtszüge des Fahrers, schüttelte den Kopf: Det war aber nich gut, Alder?!
Der RTW war Minuten später da. Abtransportiert wurde der Fahrer des Opel; mit schwerem Schock....

Wir haben noch Wochen über dessen Gesichtsausdruck und Panchi's Schweineherde gelacht....

CU

16.12.2017 07:11 • x 1 #50


Hurt
moin moin,

nee, bleib mal ruhig sitzen... . Ich beziehe mich da auf die Aussage verschiedener Datenschützer, die meinten, es würde schon reichen es zu wissen, dass im Internet rein theoretisch immer einer mitlesen kann - z.B. E-mails, bestimmte Worte etc (stattliche Ausspähung), und man würde ganz von selbst anfangen das zu kontrollieren, was man schreibt. Hier im Forum meine ich, dass ich meine echte Meinung über D nicht schreibe, weil ich weiss dass dann hier der Mob toben würde. Ist aber gerade so schön friedlich: muss man ja nicht provozieren. (Grins!)

Muss ja ein bisschen lachen, ist schon hart ein Junge zu sein. Verkneife es mir mal, dumme Sprüche zu machen ! Na aber war wenigstens später eine tolle Erfahrung für Dich, die hättest Du sonst bestimmt nie gemacht. Mir wäre jedenfalls etwas eingefallen, der Geschichte aus dem Weg zu gehen, Frau muss eben nicht ihren Mann stehen . Ich bin echt ziemlich froh, dass mir das Profilierungshormon eher fehlt.

Als ich anfing die Beschreibung von dem Unfall zu lesen, habe ich schon erstmal die Luft angehalten. Aber wie es dann weiter ging, war das echt eine coole Sache. Ja: toi, toi, toi - manche Sachen gehen gut aus.
Und das andere bei rot über die Ampel donnern, habe ich schon zig mal erlebt. Ich halte jetzt bei jeder Kreuzung erstmal an und schaue ob frei ist, wenn das schwer einsehbar ist. Und gucke sowieso immer auf den Verkehr, ob die auch anhalten.

Um Deinen Urlaub in den Staaten beneide ich Dich fast ein bisschen - also eher träum das hätte ich auch gerne gemacht! Hat leider nie geklappt. Habe ich mir aber für den nächsten Erdenaufenthalt ( falls sich der nicht vermeiden lässt) schon fest vorgenommen .

Tja, Mopedtechnisch habe ich jetzt nicht mehr viel beizutragen. Ist eben auch schon lange her, und die Erfahrungen damit sind letztlich begrenzt, weil es eine bestimmte Zeitspanne gewesen ist.
Es war total schön noch mal mit Haut und Haar in diese Zeit einzutauchen, und auch von Euch zu hören wie es Euch ergangen ist. Die schönsten und auch nicht so schönen Erlebnisse und Erinnerungen auszutauschen. Hat mir viel Spass gemacht.

LG

17.12.2017 04:45 • x 1 #51


Icefalki
Hihi, Erinnerungen. Ich war 14, und die Motorradszene hatte erst begonnen . Erste Kontrakte mit den Rockern grins, die natürlich nach den jungen Dingern Ausschau gehalten haben. Freibadsaison und Pupertät.

Ihr habt angefangen und seid jetzt schuld, dass die schönsten Jahre meines Lebens aus der Erinnerung geholt werden.

Eng verknüpft mit den Motorrädern, eng verknüpft mit Jugend, erster Liebe, Freiheit, und Rebellion. Begonnen mit den Mopeds, umgestiegen auf 250er Jamaha, 750er Honda, und zum Schluss die 900er Kawa. Ich hatte zwar alle Führerscheine, bin aber nur die 50er richtig gefahren, der Rest war reine Show. Damals gab es kaum Frauen, die Motorrad gefahren sind. Motorradfahrer waren damals noch Aussenseiter und verschrieen. Total richtig für mich. Grins.

Helmpflicht gab es keine und in einer warmen Sommernacht als junge Sozia auf dem Rücksitz des Geliebten, eng angeschmiegt, umgeben von 10 anderen heissen Maschinen, den Duft der Natur, die unterschiedlichen Temperaturen auf der Haut spüren, Wahnsinn.

Wir hatten keine grösseren Unfälle, keiner in der Clique musste einen Preis für born to be wild bezahlen. Dadurch sind diese Erinnerungen nur wunderschön.

Übriggeblieben ist die Liebe zum Motorrad. In den ganzen Jahren hatten wir immer wieder Maschinen, von der Harley bis jetzt zur BMW.

An das Gefühl von früher kam nur die Road King ran. Der Rest, naja, irgendwie nett, aber nicht vergleichbar.

So, was wir alles in dieser Zeit als Clique angestellt haben, haha, das verrate ich nicht. Grins.

17.12.2017 09:59 • x 1 #52


Daisho
Zitat von Hurt:
nee, bleib mal ruhig sitzen... . Ich beziehe mich da auf die Aussage verschiedener Datenschützer, die meinten, es würde schon reichen es zu wissen, dass im Internet rein theoretisch immer einer mitlesen kann - z.B. E-mails, bestimmte Worte etc (stattliche Ausspähung), und man würde ganz von selbst anfangen das zu kontrollieren, was man schreibt.

NAIV! um nicht härtere Worte wählen zu müssen...
Allerdings sind die Nutzer häufig noch naiver: Wenn ich Beispielweise eine normale Mail verschicke, ist es nicht anders als würde ich eine Postkarte in den Kasten werfen. Wer würde aber einer Postkarte private Informationen anvertrauen? Oder gar *beep* anheften?
Auch was die derzeit angebotenen Verschlüsselungen betrifft, habe ich so meine Zweifel. In meinen Augen nicht mehr, als würde ein Brief im Couvert verschickt. So habe ich hier noch einen uralten Codeknacker gehabt. (Habe ich mir 2005(! relative PC Steinzeit) mal besorgt, weil ich mich aus meinem eigenen System aussperrte.) Als Whatsapp auf Verschlüsselung umstellte, kamen meine damalige Freundin und ich auf den Gedanken, diese mal zu Testen. Aus Spaß eine unserer Whatsapp diesem CodeOpa zum entschlüsseln vorzulegen. Ich habe 3 Wochen gebraucht um zu kapieren wie ich eine Msg abfangen und kopieren konnte. Der CodeOpa brauchte ganze 20 Minuten um den Schlüssel zu knacken...
Einen Teil meines Einkommens generiere ich via Sachverständigengutachten. Vor nicht langer Zeit kam ein Rundschreiben eines meiner Auftraggeber (einer größeren Kanzlei), in dem explizit auf die Wichtigkeit von Datensicherheit hingewiesen wurde. Okay, dachte ich, kaaeiiin Problem! Ich signiere meine geschäftlichen Mails so und so. Dann schalte ich halt noch eine Verschlüsselung hinzu (ein Klick) und biete noch VPN (Erzeugt eine Direktverbindung zum Empfänger) an. Amüsanter Weise leistete aber gerade jene Kanzlei, welche zuvor soo auf Datensicherheit bedacht war, den größten Widerstand....
Zitat von Hurt:
Hier im Forum meine ich, dass ich meine echte Meinung über D nicht schreibe, weil ich weiss dass dann hier der Mob toben würde. Ist aber gerade so schön friedlich: muss man ja nicht provozieren. (Grins!)

Ich setze mich mal der Gefahr aus: In seinem Buch Das Ich, der Hunger und die Aggression schrieb Psychiater Fritz Perls, (Begründer der Gestalttherapie), dass eine gierige, ungeduldige Haltung verantwortlich sei für die übermäßige Dummheit auf der Welt ein Schelm, wer das auf die aktuelle Weltlage anwendet. Ein großer Astronom habe gesagt: 'Zwei Dinge sind, soweit wir wissen, unendlich das Weltall und die menschliche Dummheit.' Heute wissen wir, dass diese Aussage nicht ganz richtig ist. Einstein hat bewiesen, dass das Weltall begrenzt ist.

Zitat von Hurt:
Muss ja ein bisschen lachen, ist schon hart ein Junge zu sein. Verkneife es mir mal, dumme Sprüche zu machen!

Lachen? Grrr! Hast du keine Jugendsünden im -register?
Zitat von Hurt:
Na aber war wenigstens später eine tolle Erfahrung für Dich, die hättest Du sonst bestimmt nie gemacht. Mir wäre jedenfalls etwas eingefallen, der Geschichte aus dem Weg zu gehen, Frau muss eben nicht ihren Mann stehen . Ich bin echt ziemlich froh, dass mir das Profilierungshormon eher fehlt.

Bis zum ersten Sprung fühlte sich das alles aber gar nicht so dolle an! Und, bei der späteren Musterung sah der Offizier in seine Papiere. Stellte fest, ich habe ja einen Fallschirmschein. (Keine Ahnung woher die das wussten) Lächelte mich freundlich an, rieb sich die Hände: Ja, dann wissen wir ja schon wohin wir sie stecken!
Kannst du dir vorstellen, was mein Bauch und mein Klämmerle fortan anstellten?
Zitat von Hurt:
Als ich anfing die Beschreibung von dem Unfall zu lesen, habe ich schon erstmal die Luft angehalten. Aber wie es dann weiter ging, war das echt eine coole Sache.

Panchi - so sein Spitzname - 9 Jahre älter als ich, war einer der jüngsten und verrücktesten in der Bikercrew. Er hatte bereits mit Mopped angefangen Rennen zu fahren. Seine Bude stand voll mit Pokalen etc. Irgendwann war die Info - Panchi hat mal wieder ein Maschinchen geschrottet - irgendwann nix besonderes mehr. Auch nicht, dass er sich Arm, Bein, Fuß oder Schlüsselbein gebrochen oder angebrochen hatte. Allerdings ist auch er inzwischen verstorben: Hodenkrebs.
Zitat von Hurt:
Um Deinen Urlaub in den Staaten beneide ich Dich fast ein bisschen - also eher träum das hätte ich auch gerne gemacht! Hat leider nie geklappt. Habe ich mir aber für den nächsten Erdenaufenthalt ( falls sich der nicht vermeiden lässt) schon fest vorgenommen .

Die ersten Male waren wir durch den Bund übern großen Teich. Die freien Wochenenden nutzen wir, um uns das Land anzusehen. Der Urlaub war dann aber mehr ein hangeln von Kamerad zu Kamerad. Ich hätte noch einige Punkte auf der Liste: Die Nationalparks in Utah, (Dazu muss ich mich wohl beeilen) den Grand Canyon ... Die Everglades waren einfach goil. Auch wenn ich mir - nach Anzahl der Mückenstiche - wie ein Nadelkissen vorkam. Aber das ist alles schon sooo lange her....
Zitat von Hurt:
Tja, Mopedtechnisch habe ich jetzt nicht mehr viel beizutragen. Ist eben auch schon lange her, und die Erfahrungen damit sind letztlich begrenzt, weil es eine bestimmte Zeitspanne gewesen ist.

Nun, Hurt, wir beide sind durchaus schon so alt, um auf schöne Erinnerungen zurück greifen zu dürfen. Aber auch noch nicht so alt, um sie nicht ergänzen oder wiederholen zu können. Wobei, beim Wiederholen habe ich so meine Bedenken: Vieles ist erst durch die Erinnerung schön, weil die Strapazen vergessen sind. Lieber sich auf 'Neues' stürzen...




Zitat von Icefalki:
Hihi, Erinnerungen. Ich war 14, und die Motorradszene hatte erst begonnen . Erste Kontrakte mit den Rockern grins, die natürlich nach den jungen Dingern Ausschau gehalten haben. Freibadsaison und Pupertät.
Ihr habt angefangen und seid jetzt schuld, dass die schönsten Jahre meines Lebens aus der Erinnerung geholt werden.

Diese 'Schuld' trage ich absolut gerne, Icefalki. Und, ich denke, nicht allein...
Offenbar warst du aber deutlich früher als ich. Bevor ich 'naives Landei' mit 16 'in die große Stadt' zog, hatte ich keine wirkliche Ahnung, dass es sowas wie Rocker oder Biker gab. Schon gar nicht, dass es da Unterschiede zu ziehen galt. 4 Monate später trug ich selber eine Kutte.
Allerdings; Motorradszene hatte erst begonnen? Mache dich nicht 'älter' als du sein kannst, liebste Icefalki. Die Motorradscene schwappte in den 50ern nach Deutschland. Die Halbstarken (1956) war eine der bekanntesten filmischen Reaktionen darauf! Mein Vater gehörte mit seiner Horex bereits in diese Scene. Was er selber mir aber bis heute verschwieg... (Aber der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum...)
Zitat von Icefalki:
Damals gab es kaum Frauen, die Motorrad gefahren sind. Motorradfahrer waren damals noch Aussenseiter und verschrieen. Total richtig für mich. Grins.

Tatsächlich fuhren wohl mehr Frauen als Männer, nur eben als Sozia...
Zitat von Icefalki:
Helmpflicht gab es keine und in einer warmen Sommernacht als junge Sozia auf dem Rücksitz des Geliebten, eng angeschmiegt, umgeben von 10 anderen heissen Maschinen, den Duft der Natur, die unterschiedlichen Temperaturen auf der Haut spüren, Wahnsinn.

Als ich meinen Moppedschein machte, war die Helmpflicht gerade eingeführt worden. Führ man jedoch ohne, gab es höchstens einen Anraunzer von der Polizei. Und was interessiert denn einen 16jährigen ein Anraunzer von sonnen Trachtenträger...
Ansonsten? Absolut deiner Ansicht...
Zitat von Icefalki:
So, was wir alles in dieser Zeit als Clique angestellt haben, haha, das verrate ich nicht. Grins.

Schaaaaaaade!

17.12.2017 11:09 • x 1 #53


calinmagique
Guten Morgen, @hurt, @Icefalki und @daisho,

Dankeschön für eure spannenden Erzählungen und Entschuldigung, dass ich mich
so spät melde, aber ich war am Wochenende recht viel im wahren Leben unterwegs,
u.a. auf der Firmenweihnachtsfeier am Freitag, beim Wohnungsputz und gestern Abend bei
Zweierkuscheln (selbstverständlich ohne S. ) mit einem Freund.
Habt ihr auch ein schönes Wochenende verbracht?
Ich genieße unsere traute Dreierunterhaltung übrigens, aber wir halten den Kreis ohnehin offen,
und wer mag, darf gerne dazukommen.

Ich habe einmal auf Youtube einen Filmausschnitt gesehen von einem Unfall in Südamerika,
wo ein Fahrer eines leichten Motorrads mit voller Fahrt auf eine Kreuzung zurauschte, auf
ein Auto als Querverkehr prallte, sich abrollte, aufstand und augenscheinlich unverletzt und
verwirrt (im Schockzustand?) von der Straße marschierte.^^
Ich hatte 2003 einen Fahrardunfall, fuhr ziemlich schnell über eine grüne Fußgängerampel, ein Wagen bog rechts ab,
ich prlalte auf die Motorhaube und purzelte auf die Straße. Schock und Riesenbeule waren eins, aber der Sturz
ging nicht sonderlich glimpflich aus. :-/ ich wurde im KH durchgecheckt und geröntgt, musste sogar mein geliebtes
Festivalbändchen davor abnehmen. Spätschäden sind keine bekannt, außer gepflegt einen an der Waffel zu haben.

Ob Abrollen über Motorhaube und Dach den Aufprall glimpflicher ausgehen läßt als der
Aufprall auf ein senkrechtes Hindernis?

Hurt, meine Schilderung, nach dem Sturz auf dem Motorrad zu surfen, war ernst gemeint;
dankeschön, dass Du mich von diesem Irrglauben befreit hast.

Kann man bei einem Sturz überhaupt geistesgegenwärtig oder überhaupt bewusst handeln,
z.B. die Maschine von sich wegstoßen? Dehnt sich die Zeit beim Unfall, quasi ein Knick im
Zeitkontinuum?

Nun aber genug der Unfälle und Verletzungen:
Was war denn euer schönster Moment in eurem Bikerleben?
Mir gefällt es besonders, durch die Frühlings- und Herbstlandschaft zu rollen, an Blüten, Knospen
bzw. braungelborangerot gefärbten Baumkronen vorbei...
Die Fahrt zu meiner letzten Freundin war auch wunderbar, die Rückfahrt auch...
ich glaube, dass ich diese Saison deshalb so einen Motorradjieper hatte, weil mich das Fahren
an die Zeit mit ihr erinnert hat.

Vor Höhe habe ich auch Respekt; vom 5-Meter-Brett zu springen, hat mir schon gereicht,
und wenn ich auf Kirchstürme steige, überkommt mich ein seltsames Kribbeln und die Vorstellung,
wie es wäre, runterzuspringen, aber losgelöst von Gedanken an Freitod...
Kennt ihr das auch?

Ich drücke euch lieb

calin

18.12.2017 08:41 • x 1 #54


Daisho
Zitat von calinmagique:
Kann man bei einem Sturz überhaupt geistesgegenwärtig oder überhaupt bewusst handeln,
z.B. die Maschine von sich wegstoßen? Dehnt sich die Zeit beim Unfall, quasi ein Knick im
Zeitkontinuum?

Die Frage überrascht mich etwas bei einem Motorradfahrer. Kannst du aber gefahrlos selber testen. Müsste in der Theorie auch reichen..
Stelle dir einen Billardtisch vor: Du spielst die Bande direkt an. Trifft die weiße Kugel direkt auf, wird der größte Teil der Bewegungsenergie zwischen Kugel und Bande aufgezehrt. (Die Kugel verliert ihre Beschleunigung) Wären Bande und Kugel aus gleich hartem Material würde sich dieses Aufzehren in ggfls. Verformungen ausdrücken. (Macht hier die Bande auch, da sie aber aus Gummi ist...) Welchen Unterschied diese unterschiedlichen Materialien ausmachen kannst du selber feststellen. Schlage mal mit der flachen Hand auf die Tischplatte, danach auf ein Kissen. Beide werden die Bewegungsenergie aufzehren, aber der Unterschied ist deutlich spür und sichtbar. Im Vergleich Motorradfahrer gegen senkrechte Fläche wärst du das Kissen.
Je flacher der Winkel - mit dem unsere Billardkugel auf die Bande trift - jedoch ist, desto weniger Kraft wird aufgezehrt, desto mehr abgelenkt. Abgelenkte Kraft macht sich jedoch nicht primär durch Verformungen im Körper, hier in der Kugel bemerkbar. Die Bewegungsenergie wird folgend durch die weitere Bewegung durch Reibung etc. aufgezehrt. Rutscht unsre 'Kugel' jedoch, würde sich die aufgezehrte Bewegungsenergie als Wärme bemerkbar machen. (Verbrannte Haut bei Biker). Rollt er jedoch, kann sich die Aufzehrung nicht an einer Stelle konzentrieren, die Gefahr von Verbrennungen wird dadurch minimiert.
Konkrete Verletzungen bei einem Unfall treten entweder durch plötzliche Querbeschleunigungen auf: z. B. wenn Teile des; der Körpers schlagartig in eine andere Richtung gelenkt werden. (Z. B. Kopf Schleudertrauma) oder wenn der Körper Bewegungsenergie aufzehren muss.

Wenn ich meine eigenen Erfahrungen mit Gefahrensituationen betrachte? Eine tatsächliche Zeitdilation (-dehnung) habe ich nicht bemerkt. Wohl aber, dass mein Körper mich mit Unmengen von Stresshormonen vollpumpte die mein bewusstes Denken weitgehend abschalteten, dafür meine Instinkte und Reflexe durchstarten ließ. Ich habe reagiert, aber nur instinktiv und mit teilweise erlernten Reflexen. Das hat tatsächlich manchmal das Gefühl hinterlassen, man sei Beobachter im eigenen Körper gewesen.

[/quote]
Meine erste Verlobung. Dabei spielte das Bike aber nur eine Nebenrolle...
Okay, und die Trauung eines Bikerkameraden. Wir waren zur kirchlichen Trauung geladen. Als wir jedoch vorfuhren, wurden wir von den Vätern des Bräutigams, der Braut sowie vom Pfaffen des Platzes verwiesen. Ohne Kenntnis des Paares, welches uns explizit zur Trauung eingeladen hatte.
Wir 'rächten' uns. Als nach der Trauung sich die Kirchentür öffnete, das Paar heraustreten wollte, fielen wir mit möglich viel Getöse ein und bildeten ein 4reihiges Motorradspalier pro Seite als Geleit zum Hochzeitsfahrzeug. Es gab eine gelinde Verwirrung und Überraschung beim Brautpaar, massive Schreckreaktionen bei den meisten Gästen, sowie beim Pfaffen. Aber, knapp 110 Maschinen mit behelmten, kuttentragenden Bikern sind ein eindrucksvolles Bild. So blieben wir unbehelligt stehen, bis das Paar die Fotosession beendet und in den Hochzeitsmercedes eingestiegen war. (Wir wussten ja, wohin es gehen sollte) Es setzten sich die 4 größten Maschinen vor den Mercedes, hinter ihm reihten sich die anderen Bikes ein. Dann folgte ein herbeigerufener Polizeiwagen, dann die eigentlich Hochzeitsgesellschaft. Es ging im Konvoi zur Gaststätte der Hochzeitsfeier. Und der Konvoi verlängerte sich auch noch, nachdem sich einige Motorradfahrer spontan einreihten...
Vor der Gaststätte gaben wir den Mercedes ab und machten uns vom Acker. Hier waren wir nicht mehr geladen, es hätte die Kasse des Paares mehr als gesprengt. Allerdings bedankte es sich später im Cliquentreff mit einem Fass B..

18.12.2017 11:38 • x 1 #55


calinmagique
Herzlichen Dank, @Hurt , dass Du Deine Bikererlebnisse mit uns geteilt hast. ; @daisho, Dir natürlich auch, gerade für Deine anschauliche
Erklärung zum Thema Aufprall. Ehrlich gesagt, habe ich mir zu Stürzen noch
nicht viele Gedanken gemacht, weil oben bleiben mein oberstes Gebot ist
und ich durch meinen Fahrstil alles dafür tue, und weil ich dachte, dass bei
einem Unfall eh alles vorbei ist.
Da habt ihr mich aber eines besseren belehrt, und natürlich hat man es nicht
in der Hand, ob ein Verkehrsteilnehmer sich falsch verhält.

Daisho, Deine Erlebnisse auf Verlobung und Hochzeit müssen der Hammer gewesen sein.
Spalier, Korso, wow!

Ich habe kaum Erfahrung mit Bikergruppen, bin der Einsame Wolf auf der Maschine. das entspricht meinem Charakter - seufz.

Heute habe ich überlegt, dass ich in der laaangen Wnterpause ja ein paar Schönheitsreparaturen vornehmen könnte. Der Lack hat leider an ein paar Stellen Kratzer.

Alles Liebe

19.12.2017 08:45 • x 1 #56


Hurt
AAAAAhhh, ich will auch wieder dahin:SOFORT !

Was war das Alles schick - ohne Helm fahren, die Braut hintendrauf sein - dieses coole und Besondere - sich ganz viel mehr Freiheit zu leisten. Freier zu sein.

Und Einstein hat Recht, das Weltall ist begrenzt - aber dahinter ist die Grenzenlosigkeit!

Nee, und ich Jugendsünden?! Das war damals alles völlig normal. Und ich war noch die Bravste von so ziemlich allen - habe eine zeitlang aber einfach gemacht, was ich wollte.

Es ist so absolut herrlich ( ) auf solch einen gemeinsamen Pool schönster Erinnerungen zurück zu greifen - dabei kennen wir uns gar nicht! War das eine G.... Zeit.

Daisho, der der mich auf seiner BmWupp zur Fahrschule geschickt hat, ist auch im Ami land gelandet - das bist nicht zufällig Du!? Vom Erzählen her würde das Eins zu Eins passen.

(eben jetzt hupen sich zwei etwas grössere Schiffe ganz heftig, wiederholt und laut auf der Elbe an - ich hoffe das geht gut aus ...).

Ja, icefalki , es ist wirklich nie etwas schlimmes passiert - das ist einfach hervorragend.

Und woran ich gerade denke ist, dass es da auch nicht diese brutale Kriminalität gab. Wenn ein paar Leute Stress hatten, haben sie sich gepflegt was wohin gehauen, und dann war gut. Ich hatte als Frau keine Angst, mich einem Typen entgegen zu stellen, und ihm die Meinung zu sagen. Oder auch mal Handgreiflich zu werden, wenn es nötig war. es stand sowieso immer irgendjemand neben mir, der sich dann mal kurz breit aufgebaut hat. Und schon war das Thema durch!
Ich vermisse dieses Miteinander und auch Füreinander sehr!

Und calin, geistiges Training wirkt immens, um Dir die richtigen Reflexe anzutrainieren. Das ist genauso, wie Daisho es beschreibt, in dem Moment ist null Sekunde übrig zum denken. Da macht der Körper. Und die Reflexe sind unglaublich stark und schnell, wenn sie wissen, was zu tun ist. Denn wenn Du alles immer schon geistig durchgespielt hast, und auch die Muskeln dabei mitnimmst, bist Du optimal vorbereitet und es bleibt Dir die Schrecksekunde erspart. Der Schock, der Dich im Ernstall die Zeit kostet, das Richtige zu tun.
Und Wachsamkeit ist wichtig. Auf Dinge zu achten und Dinge zu tun, die man normalerweise nicht bemerkt. Eine Art inneres Warnsysthem. Aber auch da, reagiert dann wieder der Reflex. Mit dem Motoorrad und im Auto hat mir das schon viele Male mein Leben gerettet. Beim letzten Mal war ich mit dem Fahrrad unterwegs. Ich wollte eine Kreisstrase überquehren, an einem Überweg. Kurz daneben links gab es eine Abzweigung mit einem Linksabbiegerstreifen. Ein Wagen kam von links mit recht rasanter Geschwindigkeit, hat den Blinker gesetzt und ist auf die Abbiegerspur gewechselt.. Hat angebremst und in dem Moment wo ich wenige Meter dahinter jetzt losgegangen wäre um die Strasse zu überquehren, hat er wieder rechts rausgezogen und Vollgass gegeben. Es war irgendein älteres Ps gedoptes Benziner Mercedesmodell, und es sassen zwei Typen drin und haben miteinander gequatscht. Da hätte ich als Fahrradschiebende Muddi bei locker 80km/h samt Fahrrad auf der Haube geklebt.
Aber, ich bin stehen geblieben. Habe dieses Auto angesehen und es war schon ein bisschen wie in Zeitlupe. Vielleicht ist das von früher noch übriggeblieben, dieses Gespür. Vielleicht gab es damals aber auch noch mehr bereitwillige Schutzengel.
Ich erinnere mich aber auch, dass Bedenken immer ernst genommen worden sind. Wenn innerhalb der Clique jemand ein komisches Gefühl hatte, wurde darauf verzichtet. Man hat sich ernst genommen, und man hatte absolutes Vertrauen untereinander.

LG

19.12.2017 10:40 • x 1 #57

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Daisho
Zitat von calinmagique:
Ehrlich gesagt, habe ich mir zu Stürzen noch nicht viele Gedanken gemacht, weil oben bleiben mein oberstes Gebot ist und ich durch meinen Fahrstil alles dafür tue, und weil ich dachte, dass bei einem Unfall eh alles vorbei ist.

Indem man ein Risiko verdrängt, kann man es leider nicht gleich beseitigen. Gleich ob es sich um das Risiko handelt, dass 'meine' Freundin einen 'Netteren' kennen lernt, dass 'ich' eine Prüfung verhaue oder eben das ein Unfall passiert. Indem ich mich aber bewusst damit beschäftige, kann ich aber einen Plan B bereitlegen. Zum Beispiel ein Fahrertraining besuche. Der Plan B mag vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss sein, aber er beruhigt ungemein...
Zitat von calinmagique:
Daisho, Deine Erlebnisse auf Verlobung und Hochzeit müssen der Hammer gewesen sein. Spalier, Korso, wow!

Nur Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein.
Zitat von calinmagique:
Ich habe kaum Erfahrung mit Bikergruppen, bin der Einsame Wolf auf der Maschine. das entspricht meinem Charakter - seufz.

Wäre mein Cousin - der seinerzeit eine gewisse Rolle in dem Club spielte - nicht mit meiner 'Beaufsichtigung beauftragt worden, wäre ich wohl nicht hinein gerutscht...

Zitat von Hurt:
AAAAAhhh, ich will auch wieder dahin:SOFORT !
Was war das Alles schick - ohne Helm fahren, die Braut hintendrauf sein - dieses coole und Besondere - sich ganz viel mehr Freiheit zu leisten. Freier zu sein.

Abgesehen von die Braut hintendrauf zu sein auch ohne Helm nur seltener, ansonsten JAAA!
Zitat von Hurt:
Daisho, der der mich auf seiner BmWupp zur Fahrschule geschickt hat, ist auch im Ami land gelandet - das bist nicht zufällig Du!? Vom Erzählen her würde das Eins zu Eins passen.

Weiß nicht!? Die Gummikuh hatte ich, als ich in OS zu Ende studiert habe. Passt das noch?
Zitat von Hurt:
Und woran ich gerade denke ist, dass es da auch nicht diese brutale Kriminalität gab. Wenn ein paar Leute Stress hatten, haben sie sich gepflegt was wohin gehauen, und dann war gut. Ich hatte als Frau keine Angst, mich einem Typen entgegen zu stellen, und ihm die Meinung zu sagen. Oder auch mal Handgreiflich zu werden, wenn es nötig war. es stand sowieso immer irgendjemand neben mir, der sich dann mal kurz breit aufgebaut hat. Und schon war das Thema durch!
Ich vermisse dieses Miteinander und auch Füreinander sehr!

Da kenne ich beide Seiten: Als Youngster konnte ich mir anfänglich meine große Klappe nur leisten, weil ich genau wusste, zur Not baute sich jemand hinter mir auf und schaute säääähr ernst. Allein wenn mein Cousin seine 196 cm 120 Kilo (Schwergewichtsboxer) nach oben schraubte...
Als die Pubertät dann ihren Job an mir vollbracht hatte, war es an mir zu lernen, gaaaannnz ernst und grimmig auszusehen. Nun, 196 habe ich zwar verfehlt, aber 186 und 100 Kilo Sportgewicht in Leder und Kutte tu'n auch ihren Dienst... (KLeider machen Leute? )
Wenn du so erzählst, kommt mir die Freundin Benji's in den Sinn: Die Energie eines Atomreaktors auf 155 cm gepackt. Keine Diskussion, aus der man sie nicht heraushören konnte. Besonders wenn es um grüne Politik ging. Da hieß es schon mal öfter, Flagge zeigen!
Zitat von Hurt:
Und calin, geistiges Training wirkt immens, um Dir die richtigen Reflexe anzutrainieren. Das ist genauso, wie Daisho es beschreibt, in dem Moment ist null Sekunde übrig zum denken. Da macht der Körper. Und die Reflexe sind unglaublich stark und schnell, wenn sie wissen, was zu tun ist. Denn wenn Du alles immer schon geistig durchgespielt hast, und auch die Muskeln dabei mitnimmst, bist Du optimal vorbereitet und es bleibt Dir die Schrecksekunde erspart. Der Schock, der Dich im Ernstall die Zeit kostet, das Richtige zu tun.
Und Wachsamkeit ist wichtig. Auf Dinge zu achten und Dinge zu tun, die man normalerweise nicht bemerkt. Eine Art inneres Warnsysthem. Aber auch da, reagiert dann wieder der Reflex. Mit dem Motoorrad und im Auto hat mir das schon viele Male mein Leben gerettet. [ ... ]

Nur JA! Mehrfach!
Zitat von Hurt:
Ich erinnere mich aber auch, dass Bedenken immer ernst genommen worden sind. Wenn innerhalb der Clique jemand ein komisches Gefühl hatte, wurde darauf verzichtet. Man hat sich ernst genommen, und man hatte absolutes Vertrauen untereinander.

Man hat sich ernst genommen, ohne sich gegenseitig zu ernst zu nehmen. Die Sprache untereinander war zwar durchaus rough, Aber da kam höchstens mal ein schiefes Grinsen, ein lautes DU A... oder ein Knuff zurück. Die Mädels wurden nach Solchem entweder durch den Kakao oder durch den Teich gezogen. (Teich = ehemaliger Fischteich auf dem Gelände des Bikertreffpunktes) Härteste Drohung daher gegenüber einem Mädel? Ich mach' dich wässrig, ....

19.12.2017 12:25 • x 1 #58


Hurt
Hallo calin,

ja werkeln und insten ist eine gute Idee - seufz, würde ich ja auch gerne mal wieder machen . Ich finde da bekommt man so richtig Draht zu ihm oder ihr !

Dass Du viel allein unterwegs bist, ist glaube ich, ein Phänomen der Zeit. Heutzutage sehe ich seltenst mal mehr als einen Motorradfahrer. Sonst gib doch irgendwo eine Announce auf, oder schreibe einen Zettel für den Supermarkt. Das wäre so meine Idee. Alleine fahren hat durchaus auch was. Als ich später nicht mehr mit einem aus der Clique befreundet gewesen bin, war ich überwiegend auch alleine unterwegs. Das hat mir letztlich genauso gut gefallen - bin von der Anlage her auch eher Einzelgängerin . Die gemeinsamen Touren waren eben eher sehr fremdbestimmt, und man muss sich immer nach den anderen richten.
Ich glaube die letzte gemeinsame Tour habe ich damals in den Harz mitgemacht. Das hat mich sehr angeödet. Danach war ich dann lieber mit mir selbst unterwegs. Und etwas später habe ich mein Moped auch verkauft. Ich wollte unbedingt eine Reise nach Griechenland machen, und brauchte Geld. Da ist mein schönes Motorrad dann Dahingegangen. Leider im sprichwörtlichen Sinn. Habs an ein völliges Greenhorn verkauft, der sich nach ein paar Wochen auf der Autobahn von einem Bus hat abdrängeln lassen. Ihm ist nichts passiert, aber die Kiste war Schrott. Man was war ich sauer!

Oh und ich erinnere mich . Von dem Geld habe ich mir einen uralten Opel gekauft und bin für 4 Wochen auch noch nach Griechenland gefahren. Als ich wieder kam, war der Wagen voller Roststellen... . Der hatte hinten Blattfedern als Stossdämpfer und Seilzugbremsen. Mit Zeitungspapier in die grossen Rostlöcher gestopft und Spachtelmasse mit Farbe drüber, hat er aber brav 2 Jahre gehalten. Unglaublich, womit man früher durch die Gegend gecruist ist!

Hallo Daisho,
nee, ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Das hättest Du ja sicher auch schon bemerkt. Trotzdem kurze Nachfrage - was ist OS, ein Autokennzeichen? Ich habe damals in Stade gewohnt.

Tja, die Mädels und die Jungs zu der Zeit. War irgendwie alles noch so einfach. Obwohl ich es schon mit ein mehr an Gleichberechtigung wesentlich lieber mag. Aber so wirklich hat mir da nichts gefehlt. Ich habe mich eben durchgewuselt und mein Ding gemacht. Und es war damals eben auch die Zeit - keiner hat sich als Jugendlicher Gedanken über Dinge gemacht, die erst Jahre oder sogar Jahrzente später öffentlich Thema wurden.
Wir haben einfach gelebt. Und ich glaube das wird den Kindern und Jugendlichen inzwischen ganz schön schwer gemacht.

Insgesamt sind mir ein paar blöde Sprüche lieber, dabei aber Rückhalt und Vertrauen zu erleben, als nach vorne korrekt behandelt zu werden, und dafür von hintenrum in die Pfanne gehauen zu werden. Und das passiert mir in den letzten Jahrzenten wesentlich häufiger, als zu der Zeit!


Momentan bin ich nicht so gut drauf, und überlege schon geraume Zeit, einen eigenen Thread zu eröffnen. Doch auf das teilweise Gepöbel und regelrecht Gehetze hier im Forum ( es sind auch immer dieselben!), habe ich überhaupt keine Lust.
Man zieht hier quasi blank, und muss erleben wie sich einige User wie die Hyänen auf einen drauf stürzen.
Dies ist auch der erste Thread, wo ich nicht mit einem blöden Gefühl geschrieben habe. Wahrscheinlich auch, weil ich ein Stückchen von dem früheren Lebensgefühl wieder gespürt habe. Und auch, weil es schon ewig her ist.

Jedenfalls habe ich es mir abgewöhnt darüber zu schreiben, wie es mir wirklich geht.

Kleine Thread-Entfremdung,aber das wollte ich einfach mal sagen.

LG

20.12.2017 07:13 • x 1 #59


calinmagique
Liebe @Hurt ,
wunderbar, wie Du Dein früheres leben in der Motorradszene beschreibst -
ich schwelge richtig mit in Deinen Erinnerungen.

Stimmt, ich könnte im Supermarkt oder Internet annoncieren, aber wie Du sagst,
ist man auf größeren Touren von Entscheidungen anderer abhängig und kann
nicht nach Gusto abbiegen oder anhalten, wo es schön ist.

Jetzt, wo Du es sagt, fällt mir auch auf, dass die meisten Biker heutzutage allein
unterwegs sind - ein Spiegel unserer individualisierten Zeit?
Ich war in den 80er Jahren zwar noch ein Kind, aber ich finde auch, dass man
einfach sein Leben lebte und es nicht durch Internet, Handys usw. verhinderte.
Arme, arme Kinder von heute, die den digitalen Versuchungen und Suchtmitteln
in jüngsten Jahren und tagtäglich ausgesetzt sind. :-/

Meine handwerklichen Fähigkeiten sind recht beschränkt, aber Kleinigkeiten kann
ich erledigen. So habe ich im Frühling die Tachowelle ausgetauscht und vor 3 Wochen
immerhin versucht, das Schaltgestänge wieder anzuschrauben, als es sich während
der Fahrt gelöst hatte. Ich fuhr kilometerlang den Handelskai in Wien entlang
und merkte erst, als ich vor einer roten Ampel in den Leerlauf schalten wollte, dass der
Schalthebel nicht den der Position war, wo er sein sollte, sondern schlaff runterhing. :-/
Ich lieh mir von einem Schweizer Busfahrer eine Rohrzange aus, musste letztendlich doch
dem ÖAMTC alias ADAC rufen.

Oh, das ist ja blöd, dass der Käufer DFeine Maschine so bald geschrittet hat. Wie hast Du denn
von dem Unfall erfahren?

Ach, Hurt, mit Anfeindungen und Hyänenüberfällen habe ich hier auch leidvolle Erfahrungen gemacht.
@Daisho könnte Dir Geschichten dazu erzählen...
Vor allem, wenn man Gesundheitstips anbringt - ich halt Kuschelabende - muss man höllisch aufpassen.
Trotzdem würde ich vor Bosheit und Unverstand nicht kapitulieren und Dich daran hindern lassen,
zu schreiben, wie (schlecht) es Dir geht. Dann wäre der Sinn des Forums verdreht.

Darfst mir auch gern per PN schreiben, wenn Dir die Öffentlichkeit nicht geheuer ist.
Oder Du postest weiterhin hier in unserem kuscheligen, gemütlichen Bikertreff ... äh -thread.

Eine liebe Umarmung

von calin

20.12.2017 08:50 • x 1 #60


A


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