Hund total auf mich fixiert

Hallo,

heute muss ich mich Mal an die Hundeerfahrenen unter euch wenden, denn ich habe absolut keine Ahnung von Hunden, aber ein Problem mit Einem:
an meinem Arbeitsplatz ist es möglich, dass die Hundebesitzer ihre Tiere mitbringen. Dies nehmen auch drei von ihnen immer Mal wieder in Anspruch. Das klappt soweit auch ohne Probleme.

Leider ist es so, dass einer der Hunde total auf mich fixiert ist und mich von der Arbeit abhält. Sobald er mich sieht sind alle Anderen abgemeldet, er springt vor mir herum, will dauerhaft spielen und fixiert mich mit seinem Blick, egal was ich gerade tue. Er weicht mir den kompletten Arbeitstag nicht mehr von der Seite, springt mir sogar vor`s Auto. Niemand kann sich dieses Verhalten erklären, denn ich habe ihm weder besondere Aufmerksamkeit geschenkt, noch mit ihm gespielt (im Gegensatz zu anderen Kollegen, die er ignoriert). Ich bin weder Hundefreund, noch -feind - sie stören mich nicht, aber ich verspüre auch nicht den Drang mich großartig mit ihnen zu beschäftigen. Dementsprechend geht mir sein Verhalten gewaltig auf die Nerven.

Ich möchte ungern, dass er den ganzen Tag im Büro bei seinem Herrchen liegen muss; so wie es ist kann es aber aktuell auch nicht weiter gehen. Ich verstehe nicht, wen oder was er in mir sieht. Mit den anderen beiden Hunde habe ich dieses Problem überhaupt nicht. Da ich keinerlei Erfahrung mit diesen Tieren habe, weiß ich sein Verhalten auch nicht zu deuten. Vielleicht kann mir einer von euch einen Tipp geben, was ich falsch mache oder wie ich mich anders Verhalten muss, damit sein Interesse an mir abnimmt?

Vielleicht warst du in deinem früheren Leben mal ein Hund.

Das würde vieles erklären ;-P

Manchmal sucht sich das Tier sein Herrchen aus und nicht umgekehrt. Ist 'ne Redewendung, von der ich schon oft Zeuge werden konnte.

Was du da erlebst, ist aufrichtige Zuneigung. Der Hund scheint irgendeine Verbindung zu dir zu spüren. Das ist was schönes und darfst du als Kompliment nehmen. Aber abstellen kannst du das nicht. Höchstens wenn du ihn schlecht behandeln würdest. Aber ein Normalsterblicher kriegt das nicht über's Herz

Also wirklich eine Option sehe ich nur darin, wenn man ihn dir fernhalten würde

Ach gottchen wie süss also ich als hundemensch sage dir da kannst dich glücklich schätzen. Hundi mag dich. Geniesse es hihi hunde können einem so viel geben. Hoffe du lässt dich auf die liason ein glaub mir, du wirst es nicht bereuen

Mach doch einfach deine Bürotür zu, damit er reinkommen kann.

Hunde haben, wie Menschen, ihren eigenen Charakter. Offensichtlich hast du eine ruhige, angenehme Ausstrahlung. Das merkt der Hund. Fühle dich geehrt. Sprich mit dem Herrchen, Frauchen. Da lässt sich doch sicher etwas machen.

Allerdings sollte der Hund natürlich nicht den ganzen Tag vor dir rumhüpfen und dich von der Arbeit abhalten. Was ist es denn für eine Rasse? Vielleicht eine Hütehund-Rasse? Das würde den fixierenden Blick erklären, vielleicht denkt er es ist seine Aufgabe dich den ganzen Tag zu bewachen.

Ich würde an deiner Stelle mal ein ernstes Wort mit dem Herrchen reden und klären ob der Hund a) genügend Erziehung, b) genügend Bewegung und c) genügend geistige Auslastung hat. Den ganzen Tag im Büro und abends eine Runde um den Block ist nicht für jeden Hund genug.

Manchmal weiß ein Hund auch nur, daß du nicht zurückbeißen würdest. Du kannst dadurch sympathisch werden, aber auch dominiert werden. Geh auf Abstand zu dem Hund, wenn du was verändern möchtest und reagier nicht mehr auf ihn. Darüber hinaus können Hunde bestimmte Personen auch einfach gerne riechen. Aus dem Geruch eines Menschen nehmen Hunde bestimmte Informationen heraus, die sie dann zeigen.
Du mußt beim ersten Zusammentreffen einfach einen so interessanten Eindruck auf das Tier gemacht haben, daß es dich immer wieder zu Kontakt auffordert.

Bekannte von mir hatten mal einen Mittelschnauzer, der mir auch immer auf den Leim ging. Er hat an meiner Art gespürt, daß ich nicht zurückbeißen würde. Allerdings ging das soweit, daß der Hund bestimmen wollte, wer neben mir sitzen darf und er war mir ständig an den Beinen, wenn er mich traf.
Ich habe mal erlebt, wie dieser Hund eine völlig fremde Frau einfach so böse angeknurrt hat und sein Besitzer sagte, daß er das immer bei einem ganz bestimmten Typ Frau macht. Aber dann auch so richtig böse mit Fletschen und Leinenzug.

Zitat von Reenchen:

Geh auf Abstand zu dem Hund, wenn du was verändern möchtest und reagier nicht mehr auf ihn.

Das ist ein guter Rat von Reenchen. Mit Aufmerksamkeit bestätigst du dem Hund, dass sein Verhalten gut ist. Er fordert dich zum Spielen auf, du reagierst darauf, also hat er gelernt dass sein Verhalten zielführend war. Er wollte spielen, hat er geschafft. Belohnt werden sollte er nur, wenn er sich ruhig an seine Platz legt.

Ich schließe mich Reenchens Meinung an. Du wirst entweder bewacht, oder dominiert. Er merkt auch deine Unsicherheit, das jetzt ohne Wertung, die ja verständlicherweise vorliegt.

Was ist mit dem Herrchen?

Wenn dich das Hündchen nervt, muss Herrchen für Ordnung sorgen.

Schwierig ist es, weil du dich nicht auskennst. Ist ja nicht dein Hund. Daher auch deine Unsicherheit.

Hunde sind Rudeltiere. Logischerweise gibt es Rangordnungen im Rudel. Dieses Verhalten, vollkommen normal, hat schon manchen Hund in eine Führungsposition gedrängt. Dann machen sie ihren Job.

Was für eine Rasse ist der Hund. Ist es ein Rüde?

Danke schonmal für die ganzen Tipps!
Er ist ein Rüde, Border Collie (glaube ich), was so weit ich weiß eine Hüte- und Arbeitsrasse darstellt. Dementsprechend könnte ich mir also auch vorstellen, dass ich sein Schaf bin Allerdings gehorcht er mir auch aufs Wort - bis auf die Tatsache, dass er sich eben nicht wegschicken lässt

Hihi, also ein Hütehund. Ich lach mich grad weg. Wer weiss, was das Herrchen seinem Hund aufgetragen hat. Kicher.

oh mann
ein Border Collie ist nicht dafür gemacht stundenlang am Arbeitsplatz zu hocken.
Der wird ja rammdösig.
Das ist so eine intelligente Rasse, ein Arbeitshund, er muß unbedingt beschäftigt werden und er will auch arbeiten.
Sonst verkümmert er.
Jetzt ohne Sch..
Sein Herrchen sollte sich da dringend was einfallen lassen.

Vielleicht sucht er in dir jemanden, der mit ihm arbeitet. Er fordert dich sozusagen auf, etwas mit ihm zu trainieren.

Zitat von xoxoxoxo:

Allerdings gehorcht er mir auch aufs Wort - bis auf die Tatsache, dass er sich eben nicht wegschicken lässt

Dann gib ihm den Befehl, dass er warten soll oder bleiben, wenn er das kennt.

Zitat von xoxoxoxo:

Ich möchte ungern, dass er den ganzen Tag im Büro bei seinem Herrchen liegen muss; so wie es ist kann es aber aktuell auch nicht weiter gehen. Ich verstehe nicht, wen oder was er in mir sieht. Mit den anderen beiden Hunde habe ich dieses Problem überhaupt nicht. Da ich keinerlei Erfahrung mit diesen Tieren habe, weiß ich sein Verhalten auch nicht zu deuten. Vielleicht kann mir einer von euch einen Tipp geben, was ich falsch mache oder wie ich mich anders Verhalten muss, damit sein Interesse an mir abnimmt?

Das Problem bist nicht du oder der Hund sondern der Hundebesitzer.
Er hat dafür zu sorgen der sein Hund niemand belästigt.
Der Hund mag dich ..das passiert hat.

Moin!

Ähnliches passiert mir mit JollyJanes Hund.
Er ist total auf mich fixiert und folgt mir innerhalb der Wohnung auf Schritt und Tritt, was natürlich speziell morgens etwas hinderlich sein kann, wenn ich mich mal eilig fertigmachen muss. Normalerweise ignoriere ich ihn einfach, bis ich gehe und tätschel ihm zum Schluss noch den Kopf oder knuddel ihn kurz. An Tagen, wo's nicht so einfach läuft und er schon fast versucht, mit mir gleichzeitig in die Arbeitshose (Meine, wohlgemerkt! ) zu springen, schicke ich ihn mit dem entsprechenden Kommando in sein Körbchen, wo er warten soll, und das funktioniert dann auch reibungslos.
Er reagiert übrigens nur auf das wortwörtlich erlernte Kommando (Geh' Platz! Jetzt!) und wenn man es entsprechend bestimmt gibt (Versteh' mich nicht falsch, brüllen muss/sollte man nicht, leichter Feldwebel-Tonfall reicht aus. ).

So, das waren die spärlichen Tipps, von jemandem, der's selber gerade erst gelernt hat und ziemlich überrascht ist, wie gut es funktioniert. Die langjährigen Hundebesitzer hier sind garantiert sehr viel kompetenter als meiner einer, aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, bin ich überrascht, wie einfach das zu lernen war... für mich, versteht sich!
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorpostern an: Red' mal mit Herrchen.

Wichtig ist vielleicht noch: JollyWuff ist ein Gordon Setter, also ein Jagdhund (Rüde, sechs Jahre alt). Könnte ja irgendwie wichtig sein....

Ich hoffe, ich konnte ein bißchen helfen - viel Erfolg!
Liebe Grüße,
JollyJack

Zitat von xoxoxoxo:

Er ist ein Rüde, Border Collie (glaube ich), was so weit ich weiß eine Hüte- und Arbeitsrasse darstellt. Dementsprechend könnte ich mir also auch vorstellen, dass ich sein Schaf bin

Mangels Schafherde hat sich nun eben dich zum Hüten ausgesucht, ist doch eine Ehre. Ein Border Collie ist wirklich eine Rasse, die ganz schön Ansprüche an den Besitzer stellt. So ein Hund hat ganz spezielle Bedürfnisse und ist absolut ungeeignet dafür, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen. Dafür kannst du natürlich nichts und das ist gar nicht deine Aufgabe. Sprich deinen Kollegen ruhig darauf an, was er mit dem Hund macht an geeigneter Beschäftigung. Der Hund ist völlig unterfordert, deshalb hat er sich die Aufgabe ausgesucht dich zu bewachen.

Zitat von Luna70:

Sprich deinen Kollegen ruhig darauf an, was er mit dem Hund macht an geeigneter Beschäftigung. Der Hund ist völlig unterfordert, deshalb hat er sich die Aufgabe ausgesucht dich zu bewachen.

Danke die vielen Erfahrungen

Unterfordert ist er an sich nicht. Er ist wie gesagt nur manchmal dort, nicht täglich, nur wenn es sich nicht anders regeln lässt. Ansonsten ist er den ganzen Tag draußen/unterwegs mit seinem anderen Herrchen. Das ist er übrigens auch bei mir auf der Arbeit. Er gehört zwar zu jemandem, der bei uns im Büro arbeitet, kann sich aber auf dem Gelände soweit frei bewegen. Aber wahrscheinlich reicht ihm das an den Tagen einfach nicht aus.

Zitat von JollyJack:

Moin!

Ähnliches passiert mir mit JollyJanes Hund.
Er ist total auf mich fixiert und folgt mir innerhalb der Wohnung auf Schritt und Tritt, was natürlich speziell morgens etwas hinderlich sein kann, wenn ich mich mal eilig fertigmachen muss. Normalerweise ignoriere ich ihn einfach, bis ich gehe und tätschel ihm zum Schluss noch den Kopf oder knuddel ihn kurz. An Tagen, wo's nicht so einfach läuft und er schon fast versucht, mit mir gleichzeitig in die Arbeitshose (Meine, wohlgemerkt! ) zu springen, schicke ich ihn mit dem entsprechenden Kommando in sein Körbchen, wo er warten soll, und das funktioniert dann auch reibungslos.
Er reagiert übrigens nur auf das wortwörtlich erlernte Kommando (Geh' Platz! Jetzt!) und wenn man es entsprechend bestimmt gibt (Versteh' mich nicht falsch, brüllen muss/sollte man nicht, leichter Feldwebel-Tonfall reicht aus. ).

So, das waren die spärlichen Tipps, von jemandem, der's selber gerade erst gelernt hat und ziemlich überrascht ist, wie gut es funktioniert. Die langjährigen Hundebesitzer hier sind garantiert sehr viel kompetenter als meiner einer, aber wenn ich ganz ehrlich sein soll, bin ich überrascht, wie einfach das zu lernen war... für mich, versteht sich!
Ansonsten schließe ich mich meinen Vorpostern an: Red' mal mit Herrchen.

Wichtig ist vielleicht noch: JollyWuff ist ein Gordon Setter, also ein Jagdhund (Rüde, sechs Jahre alt). Könnte ja irgendwie wichtig sein....

Ich hoffe, ich konnte ein bißchen helfen - viel Erfolg!
Liebe Grüße,
JollyJack

Musste schmunzeln beim lesen süss ihr jollys

Mein hundi ist auch total fixiert auf meinen freund. Dieser feldwebel-tonfall wie du ihn beschreibst ist total angebracht. Das machst du super. Ich denke so mancher hund sucht sich einen 'führer' aus der gut führen kann. Da sind diese gut zu verstehenden kommandos wichtig für den hund. Meiner würd im zweifelsfall wohl auch meinen freund wählen weil ich manchmal einfach zu emotional und instabil bin. Also mach weiter so