Pfeil rechts

C
Ich frage mich, ob es ausser mir noch andere Leute gibt, die ganz generell ein Problem mit unserer Gesellschaftordnung haben. Oder mit dem Zustand der selbigen. Ich habe zunehmend den Eindruck, dass immer weniger sich für Themen, die in der Tat für die Allgemeinheit als wichtig zu betrachten sind, interessieren.
Ein Beispiel: Obama hat im März ein Gesetz verabschiedet, dass ein einziges Unternehmen über das Gesetz stellt. Es geht um die Anwendung von gentechnisch manipulierten Pflanzen. In Zukunft kann niemand der durch die Produkte dieses Unternehmens, in welcher Weise auch immer, zu Schaden kommt, dieses Unternehmen dafür haftbar machen. Abgesehen davon dass es schon recht irrsinnig ist, sich überhaupt auf Gen-Manipulationen einzulassen, ohne auch nur im allermindesten in der Lage zu sein die unfreiwillige und globale Verbreitung dieser Gewächse kontrollieren zu können, stellt sich mir zudem die Frage, wie eine Staatsform genannt werden kann, die ein Unternehmen über das Recht stellt. Der entsprechende Gesetzestext wurde praktischerweise vom Unternehmen selbst geschrieben.
Zweites Beispiel: (Wenn ich dieses Beispiel aus meinem Land wähle, dann in vollem Bewusstsein dass solche Dinge auch bei Euch nicht ganz unvorstellbar sind.) Der ehemalige Budget-Minister, der zudem damit beauftragt war Steuerflüchtige aufzufinden und Steuer- Schlupflöcher zu stopfen ist dadurch aufgefallen, selber Steuerhinterziehung in grossem Umfang begangen zu haben. mist happens. Nun sollte man jedoch erwarten, dass diese Form krimineller Tätigkeit zu irgendwelchen juristischen Konsequenzen führt. Das tut es nicht. Ok- er hat seinen Job verloren und es gibt parlamentarische Untersuchungsausschüsse etc- aber das war's. Er kriegt selbst die Anfahrtskosten zu diesen Ausschüssen erstattet. Die hinterzogenen Summen werden offenbar ebensowenig zurückverlangt. Und wieder stellt sich die Frage, wie sich eine solche Staatsform zu nennen hat.
Auf meinem lokalen Markt hat ein sehr betagter Rentner für geschätzte 100 Euro im Monat Gemüse aus seinem Garten verkauft. Es kommt zu einem Strafprozess.

Zwei ganz kleine Beispiele, die ich willkürlich gewählt habe. Das könnte jetzt über ein paar tausend Seiten so weitergehen. Aber ich habe zunehmend den Eindruck, diese art mit Demokratie und Rechtstaat umzugehen sind so sehr alltäglich geworden, dass es nur noch für zwei oder drei Schlagzeilen reicht und dann ist es auch schon wieder gut. Sind wirklich schon alle vor ihren Vorabendserien eingeschlafen? Brave new world?.
Nur so eine Frage...

28.09.2013 15:19 • 29.09.2013 #1


11 Antworten ↓


H
Du bist ein Träumer, wenn Dir jetzt erst auffällt, dass sich seit dem Mittelalter nichts Zentrales geändert hat !

Seitdem der Mensch die Welt regiert, gibt es Bosheit, Korruption, und Ausbeutung der Mehrheit durch eine Minderheit. Das wird immer so bleiben, auch wenn die Adligen heutzutage Krawatten tragen....

Mir ist schon lange klar, dass das hier nix mit nem Sozialstaat zu tun hat und nach neuesten Umfragen glauben mittlerweile tatsächlich 70 % (!) der Amerikaner selber, dass 09 / 11 dem eigenen Geheimdienst zuzuschreiben ist.

Du kannst Dich aufreiben und dagegen kämpfen oder Du machst die Augen zu. Oder Du denkst Dir, dass Du vielleicht eines Tages zumindest einem der Verantwortlichen in einer leeren Seitengasse gegenüber stehst. Dann mach kurzen Prozess und lass Dich nicht erwischen...

28.09.2013 15:28 • #2


A


Frage zum (moralischen?) Stand der Gesellschaft

x 3


C
Oh- das hast Du missverstanden: das fällt mir nicht jetzt erst auf! Ich habe nur eine Frage gestellt. Et voilà- eine Antwort erhalten. Offensichtlich magst Du keine Vorabendserien.
Für das weitere vorgehen habe ich meine Kettensäge!

28.09.2013 15:32 • #3


H
Was ist denn Deine Absicht? Willste die Leute wachrütteln, indem Du in einem Forum für Angsterkrankungen auf die Missstände der Gesellschaft hinweist?

Da halte ich die Kettensäge für erfolgversprechender !

Wenn Dich das ankotzt, dann versuch was zu ändern und gehe selber einen besseren Weg. Mich hat zuletzt erschüttert, dass Frau Merkel sich gegen den Ausstieg aus der Kernkraft entschied, nachdem 80 % der Deutschen dafür waren. Und das zufälligerweise nach einer Sitzung mit Lobbyisten der Kernkraftwerkbetreiber !

Seitdem spar ich Strom, wo s nur geht, um die Dinger grundsätzlich weniger wichtig zu machen und alternative Quellen besser realisieren zu können.

Zudem knall ich die gute Angie mit dem Kopf in eine Wand, wenn sich Gelegenheit bietet und keine Zeugen vorort sind.

Ansonsten denk ich lieber an Brot und Spiele.

Was bleibt mir sonst?

28.09.2013 15:44 • #4


I
Ich habe mich jahrelang mit den Missständen der Welt auseinander gesetzt und unzählige Bücher dazu gelesen. Es gibt so schlimme Dinge auf der Erde, die einen immer wieder erschüttern, dass man an der Menschheit verzweifeln könnte. Und genau da sehe ich mein Problem. Es ist nicht förderlich für meine Gesundheit, wenn ich mich zu sehr hineinsteigere. Dann werde ich immer depressiver. Daher habe ich mein Interesse an diesen Themen auf ein normales Maß reduziert. Ich versuche auch nachhaltiger zu leben, aber ich bin nicht mehr so verbissen wie früher, denn es zieht mich immer wieder herunter.
Ich finde es allerdings nach wie vor traurig, wenn Menschen sich gar nicht über solche wichtigen Themen Gedanken machen und sich nur noch für oberflächliche Klatschthemen interessieren. Das lässt mich dann auch wieder an der Menschheit zweifeln.

28.09.2013 16:41 • #5


H
Gut gesprochen, so ähnlich gehts mir auch!

Meine Eltern haben sich während meiner Kindheit politisch sehr engagiert, ich weiss nicht auf wievielen Anti - Kriegs - und Anti - AKW - Demos ich gewesen bin ! Es hat sich viel geändert, was auch Menschen wie ihnen zugesprochen werden muss, aber sowas reibt auf....

Und was nutzt es, wenn man sich für eine bessere Welt einsetzt und dabei selber auf der Strecke bleibt?

Ich spare mir diese Energie für Situationen, in denen ich konkret etwas gut / besser machen kann. Braucht ein Schwacher Hilfe, bin ich zur Stelle. Hab ich etwas Geld über, schmeiss ichs bei greenpeace in die Büchse, und wäre im Tierheim Bedarf, würde ich mich gerne um die Hunde kümmern.

Kehren wir selbst erstmal vor der eigenen Tür, oder wie heissts so schön?

28.09.2013 16:56 • #6


I
Ganz meiner Meinung, Holgerson.

28.09.2013 17:42 • #7


C
Zitat von Holgerson:
Was ist denn Deine Absicht? Willste die Leute wachrütteln, indem Du in einem Forum für Angsterkrankungen auf die Missstände der Gesellschaft hinweist?

Da halte ich die Kettensäge für erfolgversprechender !

Wenn Dich das ankotzt, dann versuch was zu ändern und gehe selber einen besseren Weg. Mich hat zuletzt erschüttert, dass Frau Merkel sich gegen den Ausstieg aus der Kernkraft entschied, nachdem 80 % der Deutschen dafür waren. Und das zufälligerweise nach einer Sitzung mit Lobbyisten der Kernkraftwerkbetreiber !

Seitdem spar ich Strom, wo s nur geht, um die Dinger grundsätzlich weniger wichtig zu machen und alternative Quellen besser realisieren zu können.

Zudem knall ich die gute Angie mit dem Kopf in eine Wand, wenn sich Gelegenheit bietet und keine Zeugen vorort sind.

Ansonsten denk ich lieber an Brot und Spiele.

Was bleibt mir sonst?


Du hast natürlich recht mit dem Forum für Angsterkrankungen. Und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir das so nicht klar war. Ich habe es etwas allgemeiner verstanden. Als Forum, meine ich.
Dein Merkel/Atomstrom Beispiel spricht natürlich für sich. Was Dein Wunsch Frau Merkel Leid anzutun betrifft, könnte ich Dir besagte Kettensäge leihen.

Ich habe das Thema angesprochen, weil zumindest für mich die alltäglichen Methoden im Umgang mit einer sogenannten Demokratie und die allgemeine, nicht vorhandene Reaktion darauf, das Leben erschweren. Und nein- ich bin nicht naif. Ich finde nur, dass über zwei Jahrhunderte nach dem Formulieren des kategorischen imperativs eine Reaktion durchaus angemessen wäre. Ich bin mir zudem gar nicht einmal so sicher, ob der allgemeine Zustand dieses Systems nicht ganz erheblich dazu beiträgt, Foren für Angsterkrankungen notwendig sein lassen.
Du hast übrigens nicht ganz Recht wenn Du sagst das sich seit dem Mittelalter nichts geändert hat. Meines erachtens hat die human- Misere sehr viel früher begonnen. Ich weiss allerdings jetzt nicht so exact auf welches Jahrtausend vor Chr man den Sündenfall wissenschaftlich korrekt datiert.
(Ich stelle meinen Strom übrigens selber her. Ist ganz einfach! Allerdings brauche ich auch nicht viel davon)

28.09.2013 18:01 • #8


R
ich muß euch beiden
absolut zustimmen!

lg
rose

28.09.2013 18:03 • #9


H
So wie ich das sehe liegt unser Problem vorrangig darin, dass wir zuallererst mal in einem Kapitalismus leben und permanenter Fortschritt unser Ziel ist. Dadurch entfernen wir uns zunehmend von unserer Natur. Und ja, genau das führt zu Angsterkrankungen und ähnlichen Beschwerden, da bin ich mir ziemlich sicher.....

Das System wirste trotzdem nicht ändern. Zuviele Leute sind zu dämlich und glückseelig in ihrem Zustand. Wenn die CDU eine derartige Mehrheit bekommt und 80 % der Deutschen sich jede Wahl aufs Neue belügen lassen, dann weisste doch Bescheid.....

Was solls?

Dann zieh ich mich daraus und besinne mich auf das Wesentliche. Ich versuche meiner Natur gemäß zu leben, so gut es geht. Verzichte z.B. auf Karriere und viel Geld, fahre Fahrrad und arbeite nur soviel, wie nötig ist.

Kinder hab ich auch keine, also brauch ich nicht zu verzweifeln, weil ich ihnen eine zerstörten Planeten hinterlasse.

Tjoa, und wenns denn hier zuende geht, dann beginnt ein neues Zeitalter. Vielleicht wirds dann besser. Vielleicht solls so laufen !

29.09.2013 11:27 • #10


R
hallo,

ja, es gibt nur zwei dinge:

entweder, man macht mit dem wahnsinn mit
oder man hält sich aus allem raus, hat wenig
geld, kein haus, na und.

lebt ganz einfach aber in frieden.
wer das kann, der hat gewonnen.

lg
rose

29.09.2013 11:37 • #11


C
Ich glaube kaum das es nötig sein wird das System zu ändern. Das ändert sich ganz von alleine. Fragt sich nur, in welche Richtung. Ich glaube wir können zufrieden davon ausgehen, dass der Kapitalismus ebenso tot ist, wie der sog. Kommunismus. Diese Tatsache ist nur noch nicht in alle Köpfe vorgedrungen. Und wenn Du mit sog Entscheidungsträgern unter vier Augen redest, wirst Du feststellen, dass die sich dessen bewusst sind. Im Grossen und Ganzen ist es recht gleichgultig, ob Deine Landsleute rechtsbürgerlich oder linksbürgerlich wählen. Ich kann deren Vorliebe für die Panzerfrau sogar irgendwie nachvollziehen. Sooo schlecht geht es der (noch) breiten Mitte offenbar noch nicht. Wen interessiert da schon ein gesetzlicher Mindestlohn. Oder der von Dir zitierte Ausstieg aus der Kernkraft. übrigens ein sehr schönes Beispiel für die allgegenwärtige irrationale Idiotie eines nicht ganz bis zu Ende gedachten Kapitalismus auf Schussfahrt. Wir wissen alle ganz genau, dass die Spätkosten für radioaktiven Abfall nicht in den aktuellen Strompreis eingerechnet werden. Und das seit einem halben Jahrhundert nicht. Und es ist allen und jedem absolut klar, dass das in absehbarer Zeit etwas teuer werden wird. Aber natürlich wird der angeblich hohe Preis für Alternativen als Argument verwendet, um eben jene zu verhindern. Das ist natürlich völlig idiotisch. Insofern werden sich die gemütlich- Wähler auf kalte Zeiten einrichten müssen.
Werte Rose, ich würde eigentlich meinen, es gibt noch mindestens einen dritten Weg. Ich stimme natürlich vollkommen mit dem einfach und in Frieden leben überein. Und glaube mir: Ich wohne wirklich sehr, sehr einfach und abgelegen. Alas- irgendwie sind dann da doch immer irgendwelche Leute, mit denen man sich auseinanderzusetzen hat.

Ich habe übrigens nicht unbedingt etwas gegen Aristokraten. Ich habe eine Menge gegen Arrivisten. Und Krawatten sollten von ihren Trägern ausschliesslich dazu genutzt werden sich daran aufzuhängen.

29.09.2013 13:10 • #12


A


x 4