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Wie kann man ein Trauma erkennen?
Welche Symptome sind typisch?
Und wie erkennt man eine Retraumatisierung?

10.02.2024 17:13 • 13.02.2024 x 1 #1


24 Antworten ↓


T
Wie kann man ein Trauma erkennen? - Das kann eigentlich nur die traumatisierte Person.
Welche Symptome sind typisch? - z.B. Angst / Panik Symptome getriggert durch traumatische Bezüge
Und wie erkennt man eine Retraumatisierung? - z.B. Panikattacken

Das sind aber nur Beispiele. Das ist alles nicht so einfach zu beantworten ...

10.02.2024 19:21 • x 1 #2


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Trauma erkennen

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S
Zitat von t4u3r:
Wie kann man ein Trauma erkennen? - Das kann eigentlich nur die traumatisierte Person.
Welche Symptome sind typisch? - z.B. Angst / Panik Symptome getriggert durch traumatische Bezüge
Und wie erkennt man eine Retraumatisierung? - z.B. Panikattacken

Das sind aber nur Beispiele. Das ist alles nicht so einfach zu beantworten ...

Also z.B
Ich wurde gemobbt und habe dadurch Angst, Panik etc. bekommen.
Irgendwann geht es mir wieder ein bisschen besser.
Dann werde ich erneut gemobbt und bekomme wieder Angst und Panik.
Wäre dies ein Trauma und eine Retraumatisierung?

10.02.2024 19:25 • x 1 #3


T
Ja genau, das könnte man so sagen.

10.02.2024 19:34 • x 2 #4


xyz0815
Anhaltende und erneute psychische Gewalt durch Mobbing kann definitiv zu einer schwereren psychischen Verwundung führen, sodass Symptome entstehen! Im Laufe des Lebens sammeln wir ja eh alle ohnehin leichtere Psychotraumen durch gewöhnliche schmerzliche Erfahrungen an. Das Ausmaß der Verletzungen ist aber abhängig von vielen Faktoren, z.B. vom Alter, von der Biographie, vom Strukturniveau, von kompensatorischen Ressourcen (Coping), vom sozialen Netz. Deswegen muss ein Trauma nicht unbedingt zu einer Traumafolgestörung werden (also z.B. zu einer PTBS, kPTBS oder DIS). Angst und Panik können z.B. auch im Rahmen einer Sozialphobie und/oder Panikstörung auftreten. Es ist allerdings auch häufig so, dass eine Traumafolgestörung das Auftreten psychischer Störungen begünstigt (Komorbidität). Was im Einzelnen alles vorliegt, muss ein Psychiater, Psychologe o. (am Besten) psychologischer Psychotherapeut gemeinsam mit dem Klienten herausfinden.

10.02.2024 20:15 • x 2 #5


T
@xyz0815
Klingt wie aus einem Lehrbuch .
Ich will kurz hinzufügen, dass psychiatrische Diagnosen auch nichts anderes als Sammlungen von Symptomkomplexen sind, denen ein Name gegeben wurde.
Die Diagnose kann hilfreich sein, beschreibt aber meist nicht den Patienten sondern eben den Symptomkomplex.

10.02.2024 20:24 • x 2 #6


xyz0815
@t4u3r

Haha lol ich wäre gern ein wandelndes Lehrbuch, aber leider kann ich nicht aus dem Effeff so formulieren, dazu muss ich schon ne Zeit lang nachdenken.

Coole Ergänzung jedenfalls - was findest du denn, sollte abseits von Diagnosen (Symptomclustern) noch beachtet werden?

10.02.2024 20:47 • #7


T
Ich drehe die Frage mal (wieder) um.
Wieso sind psychiatrische Diagnosen denn so wichtig?

10.02.2024 20:51 • #8


xyz0815
Zitat von t4u3r:
Wieso sind psychiatrische Diagnosen denn so wichtig?

Also eine Fachperson würde bestimmt noch was anderes dazu sagen o. mich berichtigen, aber ich würde in etwa sagen: um präzise das Symptombild eines Menschen zu erfassen und damit eine spezialisierte Behandlung vorschlagen zu können.

Der Mensch ist natürlich seeehr viel mehr als das - z.B. wird ja je nach therapeutischer Schule der Entwicklungsprozess eines psychischen Leidens anders gesehen.

@sarah2

Ist es für dich okay, wenn jemand ins offtopic geht?

10.02.2024 21:02 • x 1 #9


T
Zitat von xyz0815:
um präzise das Symptombild eines Menschen zu erfassen und eine spezialisierte Behandlung vorschlagen zu können.

Du meinst die spezialisierte Behandlung, die so gut wie jedem erstmal ein Antidepressivum verschreibt?

10.02.2024 21:05 • #10


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Zitat von sarah2:
Wie kann man ein Trauma erkennen?
Welche Symptome sind typisch?
Und wie erkennt man eine Retraumatisierung?

Ich habe eine KPTBS.
Ich hatte massive Flashbacks,Depersonalisation/Derealisationstörung,konnte nicht mehr schlafen,massive Unruhe,usw.
Ich habe jahrelang gut funktioniert,dann hatte ich viel Stress und mich hat eine Situation getriggert und somit Retraumatisiert.
Ich hoffe,Dir hilft die Erklärung.

10.02.2024 21:21 • x 3 #11


xyz0815
@t4u3r

Mh, also ich finde, du solltest ruhig etwas mehr dazu schreiben - mit Einzeilern kommen wir nicht so gut voran und außerdem stimme ich dir ja in deiner Grundaussage KOMPLETT zu.

Zitat von t4u3r:
Du meinst die spezialisierte Behandlung, die so gut wie jedem erstmal ein Antidepressivum verschreibt?

Die Akutpsychiatrie stellt mit ihrem Ansatz natürlich Medikamente in den Mittelpunkt. Aber selbst da wirst du ja auch an nicht-medikamentösen Therapien teilnehmen. Als ich da war, hatte ich sogar jede Woche ein psychologisches Beratungsgespräch. Die Akutpsychiatrie ist aber natürlich keine vollumfängliche Behandlung, sondern wie ich finde strenggenommen nur eine erste Anlaufstation, wenn gar nichts mehr geht. Und die Sozialpsychiatrie ist ein längeres Verhaltenstraining. Beim Psychotherapeuten gehts dafür mehr in Tiefe - meist aus einer individualpsychologischen Sicht. Jetzt kommt ja noch die sog. systemische Therapie hinzu und in Zukunft gehts vielleicht sogar mal um gesellschaftliche Zusammenhänge, wer weiß

10.02.2024 21:51 • x 1 #12


xyz0815
Hallo @PiriPiri

Du schreibst kPTBS - sind deine Symptome jetzt weg? Also bei mir ist vieles nach wie vor vorhanden. Hast du eine Therapie gemacht? Wenn ja, welche?

Bin leider ein noob, wenns um die Behandlung von Entwicklungstraumata geht. Die Diagnose ist ja auch noch ziemlich neu in DE.

10.02.2024 21:55 • #13


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Zitat von xyz0815:
Du schreibst kPTBS - sind deine Symptome jetzt weg? Also bei mir ist vieles nach wie vor vorhanden. Hast du eine Therapie gemacht?

Ich bin in Therapie,mal wieder.
Nein meine Symptome sind nicht weg,werden sie auch nie.
Ich habe meine Skills und es geht mir besser.

10.02.2024 22:00 • #14


xyz0815
Danke @PiriPiri

Was für eine Therapie machst du imom, wenn ich fragen darf? Und welche hast du schon gemacht? Musst du nicht beantworten, wenn du nicht willst.

Ich suche nach Mitteln und Wegen, um mich zu behandeln - ich nehme es nicht hin, mich aufgrund eines abnormalen Umfelds fehlentwickelt zu haben.

10.02.2024 22:06 • #15


T
@xyz0815
Die psychiatrischen Diagnosen sind einfach nicht wirklich spezifisch. Welche du bekommst, entscheidet irgendein Psychiater.
Jemand, der in das Schema der KPTBS passt, wird vermutlich oft zuerst mit generalisierter Angststörung, Panikstörung oder somatoformer Störung betitelt. Ein um sich werfen mit Diagnosen, was dem Patienten eigentlich gar nichts bringt. Der will nur, dass seine Symptome verschwinden bzw., dass ihm geholfen wird.

Die Diagnose folgt ja auch immer der Ansicht der Patienten, da es für psychiatrische Erkrankungen ja meistens keine stichfesten anatomischen oder funktionellen Anhaltspunkte gibt.

10.02.2024 22:08 • #16


E
Zitat von xyz0815:
Was für eine Therapie machst du imom, wenn ich fragen darf? Und welche hast du schon gemacht? Musst du nicht beantworten, wenn du nicht willst.

Wie immer Traumatherapie,ich habe einige durch und Kliniken.
Immer wieder abgebrochen,weil es mir besser ging und gut verdrängt habe.

Zitat von xyz0815:
ich nehme es nicht hin, mich aufgrund eines abnormalen Umfelds fehlentwickelt zu haben.

Ich habe mich nicht fehlentwickelt,mein Umfeld hat mich geprägt und ja mein Umfeld war auch abnormal.
Ich habe überlebt .

10.02.2024 22:16 • x 1 #17

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xyz0815
Zitat von t4u3r:
Die Diagnose folgt ja auch immer der Ansicht der Patienten, da es für psychiatrische Erkrankungen ja meistens keine stichfesten anatomischen oder funktionellen Anhaltspunkte gibt.

Ja, es kann leider nur das beurteilt werden, was der Patient erzählt und was Dritte angeben. Wobei diese beiden Parteien, so wie auch der Psychiater, kein genaues Messinstrument sind. Mir geht diese fehlende Objektivierung auch auf den Wecker, v.a. aufgrund eigener negativer Erfahrungen. Dieses Problem kann aber wohl nur technisch gelöst werden oder was denkst du?

Bei deinen anderen Aussagen stimme ich dir teilweise zu, aber bei ein paar Punkten würde ich gerne noch ein bisschen differenzieren bzw. Jain sagen

12.02.2024 18:12 • #18


T
Ich denke, bei weiteren Fortschritten im Bereich der Medizin, wird es bessere Methoden geben,
körperliche Beschwerden ursächlich zu therapieren anstatt alles immer auf die Psyche zu schieben.
Das wird allerdings nur dann funktionieren, wenn der Mensch im Fokus steht und nicht das Kapital.

Ansonsten ist wohl der Zweig der Psychiatrie teilweise genau so aufgebläht, wie die Bürokratie in Deutschland.

12.02.2024 18:23 • #19


xyz0815
Hallo @t4u3r!

Also ich fühl mich unwohl dabei, diesen sehr sehr wichtigen Thread mit zu viel off-topic zuzupflastern. Würde sich das Thema Ernährungsmedizin bei psychischen Beschwerden nicht für einen eigenen Thread eignen? Da könntest du deinen Standpunkt genaustens herausarbeiten und zur Diskussion stellen. Ich bin nämlich auch der Meinung, dass dieser Rat zur ausgewogenen Ernährung eig. voll der vage, irreführende Quark ist - wohlgemerkt ohne den Bereich: Ernährung unnötig aufzubauschen o. zu mystifizieren!

13.02.2024 22:44 • #20


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