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Fred68
Will mal in die Runde fragen würdet ihr wieder Antidepressiva nehmen bei Angstörungen. Ich frage deshalb weil ich oft lese das nach absetzen viele wieder mit Angst plus Entzugserscheinungen zu kämpfen haben. Oder würdet ihr einen andern Weg gehen nach dem ihr damit Erfahrung gemacht habt. Hoffe es melden sich viele von Euch und wir können Erfahrungen austauschen.

05.11.2023 22:24 • 12.11.2023 #1


44 Antworten ↓


Dunkelbunte
Das käme darauf an, wie sehr mich die Angststörung belastet und im Alltag einschränkt.

Und wie viel Therapie-Erfahrung ich habe und darauf zurück greifen kann.

Und ob es einen Auslöser gibt, den ich erst mal bearbeiten würde.

05.11.2023 22:28 • #2


A


Würdet ihr wieder Antidepressiva nehmen bei Angststörung

x 3


Kruemel_68
@Fred68
Bei mir haben es zwei verschiedene ADs nur noch viel schlimmer gemacht, daher habe ich mich entschieden, dass ich meinen Weg ohne Medikamente weitergehe. Ich bin jetzt seit drei Jahren in einer Körperpsychotherapie und gehe dort einen schwierigeren, aber nachhaltigen Weg. Ziel ist nicht nur die Angst zu besiegen, sondern Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen.

Meiner Meinung nach wird die Wirkung von ADs gerade bei Ängsten absolut überschätzt. Ich denke, sie beruht zum großen Teil auf einem Placebo-Effekt. Außerdem deckeln sie nur die Symptome, was die einnehmende Person dann aber wiederum in falsche Sicherheit wiegt, so dass sie nicht an den Ursachen der Ängste arbeitet. Das geht dann einige Zeit gut, bis es einem wieder um die Ohren knallt. Dann wird weiter aufdosiert oder ein neues AD probiert und immer so weiter - ein Teufelskreis.

06.11.2023 10:51 • x 6 #3


Angstmaschine
Ich nehme noch immer welche, konnte aber eins (Doxepin) absetzen und ein anderes (Citalopram) runterdosieren.
Grundsätzlich würde ich sie wieder nehmen bzw. wieder mehr nehmen, wenn es mir schlecht genug geht.

Ich gebe zu, dass AD bzw. Psychopharmaka nicht unproblematisch sind und man die auch nicht wie Bonbons einwerfen sollte.

Aber seinerzeit hätte ich alles in jeder beliebigen Menge genommen, wenn nur die Angst weggeht. Ich habe damals auch nicht lange gefragt sondern einfach genommen, was mir gegeben wurde.

Ich bin aber auch der Meinung, dass die Medikamente im Idealfall die Angst nicht ganz „verdecken“, sondern „nur“ auf einem erträglichen Level halten sollten. Damit man eben gezwungen ist, an sich zu arbeiten. Nur muss man dazu auch in der Lage sein - ich glaube ohne AD wäre ich das nicht (gewesen).

Der Preis für ein wieder erträglicheres Leben ist dann leider nur das Problem mit dem Absetzen. Aber wenn man sich nur auf die Medis verlässt, ist es ja kein Wunder wenn das Theater wieder losgeht sobald man sie absetzt.

06.11.2023 11:48 • #4


-IchBins-
@Fred68
Bin auch den Weg ohne gegangen und ich hatte viele verschiedene über Jahre ausprobieren sollen ohne Erfolg. Es sollte sich nicht darauf verlassen werden bzw. nicht denken, dass Medikamente die Ängste löschen oder weg machen. Erst wenn man selbst an sich arbeitet und seinen eigenen Weg findet, kann es besser werden. Wichtig finde ich auch, sobald man merkt, dass es besser geht, am Ball zu bleiben.
Aber wenn manche viel gelernt haben und sich bewusst sind, was genau die Ursache des Problems ist, kann besser damit umgegangen werden und es kann wieder schneller der Weg heraus gefunden werden, sollte man merken, dass man sich wieder in der Angst wegen irgendwelchen Sorgen oder Gedanken verliert als Beispiel.

06.11.2023 11:56 • x 3 #5


Lina60
Früher habe ich die Antidepressive ( sind auch gegen Angststörungen) jeweils problemlos ausgeschlichen. In den letzten Jahren geschahen leider immer wieder problematische ( und auch traumatische) Dinge, weshalb ich die AD wechselte im Sinne von Ausprobieren. Zur Zeit nehme ich Duloxetin, Deanxit und zum Schlafen Trittico.

06.11.2023 13:07 • #6


Dadida
@Angstmaschine Hallo Angstmaschine!Wir kennen uns ja jetzt schon ein wenig!
Ich würde meine AD nicht absetzen,im Gegenteil mir wurde immer wieder geraten sie bis an mein Lebensende weiterzunehmen.
War ja 2 mal stationär!
Wenn ich sie mal tatsächlich morgens vergesse,dann merke ich das am Abend,der Spiegel sinkt.
Die ADs haben mir schon geholfen das ich vor lauter Angst nicht von der Brücke springe...
Aber sie kommt auch mit AD
Ich kann aber doch besser etwas entgegentreten.
Habe auch grade wieder eine Attacke hinter mir.....
Alles Gute
Dadida.

06.11.2023 14:01 • x 6 #7


H
Immer wieder!

2 x habe ich abgesetzt und 2 x nach 3 Monaten die psychische Hölle durch gemacht.
Ich möchte sie nicht mehr missen! Und das trotz 10 Jahren Therapieerfahrung.

06.11.2023 14:15 • x 4 #8


K
@Fred68

Ich persönlich würde es nicht empfehlen. Mir wurde als Kind ein Off Label Antidepressivum zum Schlafen gegeben, welches ich ca. 8 Jahre lang nahm. Nach dem ersten Absetzen war ich wegen den Entzugserscheinungen mit Fieber und Schüttelfrost und vor allem ganz großer Panik im Krankenhaus. Es ging so weit, dass ich ein Monat später, in eine geschlossene Klinik gebracht werden musste, bei der es mir erst besser ging, als ich diese Tabletten erneut bekam. Daraufhin war ich 6 Monate zum Ausschleichen in der Psychiatrie.
Der Ausschleichweg danach war sehr lang und hat bis heute bleibende Schäden in meinem Gehirn hinterlassen.

Meine Mutter nimmt ihre Tabletten nun auch seit über 10 Jahren und hat genau dasselbe Problem.

06.11.2023 14:27 • #9


U
Zitat von Kikis:
Der Ausschleichweg danach war sehr lang und hat bis heute bleibende Schäden in meinem Gehirn hinterlassen

Woran merkst du das ? Welche bleibenden Schäden denn ?

06.11.2023 14:38 • #10


Dadida
@Horizon Warum soll ich schlaflos,schlotternd vor Angst,total verschwitzt nur noch hoffend das diese Nacht endlich vorbei geht im Bett liegen?
Wenn ich doch ein Nacht AD.
habe und die ganze Nacht durchschlafen kann.
Habe nicht vor es auszuschließen oder abzusetzen.

06.11.2023 15:17 • x 3 #11


Dadida
@Horizon Warum soll ich schlaflos,schlotternd vor Angst,total verschwitzt nur noch hoffend das diese Nacht endlich vorbei geht im Bett liegen?
Wenn ich doch ein Nacht AD.
habe und die ganze Nacht durchschlafen kann.
Habe nicht vor es auszuschleichen oder abzusetzen.

06.11.2023 15:19 • #12


H
Zitat von Dadida:
@Horizon Warum soll ich schlaflos,schlotternd vor Angst,total verschwitzt nur noch hoffend das diese Nacht endlich vorbei geht im Bett liegen? Wenn ich doch ein Nacht AD. habe und die ganze Nacht durchschlafen kann. Habe nicht vor es auszuschließen oder abzusetzen.

? Ich habe zu dir gar nichts gesagt.

06.11.2023 15:20 • #13


Dadida
@Horizon Entschuldige bitte!
Es war allgemein gedacht und ich habe da wohl einen Fehler gemacht und falsch gedrückt.

06.11.2023 15:24 • #14


H
Habe mich schon gewundert, weil meine Meinung mit deiner übereinstimmt.

06.11.2023 15:25 • #15


Dadida
@Horizon Nein Horizon,alles ist gut!Ich bin ja auch neu hier,habe einfach nur einen Fehler gemacht.
Ich wünsche Dir viel Gutes und gute Gedanken und so wenig Sorgen wir nur möglich....
Dadida

06.11.2023 15:33 • x 1 #16


K
@UlliOnline

Ich persönlich habe seit der Einnahme einen erhöhten Innendruck in meinen Augen, weshalb ich Peobleme mit der Netzhaut habe. Zudem habe ich Dopaminhemmer bekommen, obwohl ich keine Probleme mit meinem Dopaminhaushalt habe. Nun habe ich immer wieder Probleme mit meinem Dopaminausschuss.

06.11.2023 20:03 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

K
Ich muss trotzdem betonen, dass mir die Tabletten damals sehr dabei geholfen haben, meine Panikattacken zu regulieren!

06.11.2023 20:04 • #18


Nachtsocke
Im Nachgang gesehen habe ich für mich den Fehler gemacht, viel zu viele Jahre herumzudoktorn und kein AD genommen zu haben.
Ich glaube, bei mir hat das viel schwerere Traumata verursacht.

06.11.2023 20:14 • x 4 #19


Fred68
Zitat von Nachtsocke:
Im Nachgang gesehen habe ich für mich den Fehler gemacht, viel zu viele Jahre herumzudoktorn und kein AD genommen zu haben. Ich glaube, bei mir hat das viel schwerere Traumata verursacht.

Das tut mir leid für dich alles Gute.

06.11.2023 20:24 • x 1 #20


A


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