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Hallo ihr Lieben,

ich leide schon seit einer gewissen Zeit an Angst und Panik. Der Neurologe hat mir Venlafaxin verschrieben. BIn aber eine Zeit auch gut ohne Medis klar gekommen. Ich habe Angst vor den Nebenwirkungen. Da ich jetzt aber in einer Ausnahmesituation bin wo es mir echt schlecht geht (Trennung, Wohnungssuche und Arbeitslosigkeit) denke ich drüber nach, ,diese vielleicht doch zu nehmen. Nehmen diese Tabletten auch ein Stück weit den Schmerz über die Trennung weg? Ich dreh mich ehrlich gesagt im Kreis. In die Klinik kann ich erst in drei Monaten wenn ich glück habe. Ich weiss es auch nicht mehr.
Wäre um jede Antwort dankbar!

Liebe Grüße
Tina

18.11.2010 14:13 • 29.11.2010 #1


2 Antworten ↓


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Hat keiner eine Antwort?

29.11.2010 18:37 • #2


Christina
Hi Tina,

Venlafaxin ist kein Akutmedikament. Es muss langsam eingeschlichen werden, i.d.R. wird die Dosis vorsichtig auf die standardmäßigen 150 mg gesteigert und es dauert eine Weile, bis so etwas wie eine vollständige Wirkung da ist. Die ersten paar Tage musst du außerdem mindestens mit Übelkeit rechnen. Das muss zwar nicht schlimm ausfallen, aber ich habe noch von niemandem gehört, dem es in den ersten Einnahmetagen besser ging als vorher. Diese Einschleichwirkungen kann man medikamentös lindern, insofern sind sie kein Drama und die Umstände wert, wenn man letzten Endes auf Venlafaxin anspricht. Aber: Es ist ein Medikament zur (relativ) langfristigen Einnahme mit jeweils mehrwöchiger Ein- bzw. Ausschleichphase.

Gegen Liebeskummer wird es dir voraussichtlich nicht helfen. Es sei denn, die Einschleichwirkungen lenken dich so sehr ab. Es macht keine Gefühle platt (soll es jedenfalls nicht), sondern wirkt eher gegen zwanghaftes, krankhaftes Grübeln und auch gegen die Angst. Wenn du sonst gut ohne Medikamente auskommst, würde ich es an deiner Stelle lassen und mir lieber etwas für akute Fälle holen. Opipramol oder Promethazin machen nicht abhängig und sind als Bedarfsmedikamente gut geeignet.

Liebe Grüße
Christina

29.11.2010 19:34 • #3





Dr. med. Andreas Schöpf