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M
Hi,

ich bin jetzt seit 5 Monaten auf 0mg Citalopram, nachdem ich es nach gut 5 Jahren abrupt wegen Herzproblemen (gingen dann weg) absetzen musste.
Zunächst: keine Sorge, das war weit von Lebensgefahr und liegt sehr wahrscheinlich an einem Enzymdefekt bei mir (Poor Metabolizer), sodass ich mir 'ne Serotonin-Vergiftung geholt hab.

Jedenfalls bin ich unsicher, ob ich jetzt nur unter Absetzerscheinungen leide oder diese sich mit Symptomen meiner damaligen Erkrankung überlagern. Das Pregabalin, welches ich kürzlich bekam, nehme ich wegen der Nebenwirkungen nur bis maximal 50-75mg / Tag. War ein Fehlversuch. An sich eine gute Wirkung, aber ich komme nicht so gut damit zurecht.

Der Arzt jedenfalls schlägt nun Tagesklinik (ab 12. geht's los für KVT) und unterstützend Sertralin vor.
Ich hab 'n bißchen Angst vor dem SSRI, dass es alles noch schlimmer macht. Hatte jemand einen ähnlichen Wechsel hinter sich? Oder würdet ihr das ohne SSRI versuchen?

Viele Grüße

02.03.2018 22:18 • 11.06.2020 #1


6 Antworten ↓


chaotine
Ich habe vor rund drei Jahren zur Überbrückung Citalopram genommen und habe es nicht gut vertragen. Ich wurde unglaublich müde dadurch und war teils den ganzen tag am Dauergähnen und der Kreislauf spielte verrückt.

Jetzt nehme ich seit Dezember Sertralin 100mg und komme gut damit zurecht. Das einschleichen war allerdings nicht einfach und ich habe das mit gleichzeitiger Gabe von Promethazin und einigeln zu Hause überstanden. Nach rund 2 Wochen wurds besser, nach 4 Wochen waren die Nebenwirkungen weg und seitdem bin ich stabil. Ich habe im laufe meines Lebens einige Male Antidepressiva nehmen müssen und beim Sertralin habe ich bislang die natürlichste Stimmung. Ich habe auch durchaus mal nen schlachten Tag, es regelt die Stimmung nicht so auf einem festen Niveau ein wie einige andere Mittel.

Wenn du das ganze während der zeit in der Tagesklinik beginnst, dann hast du ja vor Ort auch Ansprechpartner die dich bei Problemen beim Einschleichen begleiten können.

Ich würde es versuchen wenn du den Eindruck hast, dass du ohne Mittel einfach noch nicht stabil genug bist. Kann ja auch nur unterstützend sein und später wieder abgesetzt werden.

02.03.2018 22:29 • x 1 #2


A


Sertralin, nachdem Citalopram nicht mehr gewirkt hat

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M
Ich sag's so wie es ist: so schlimm wie jetzt war es noch nie. Es geht soweit, dass ich nachts aufwache, die Gedanken rasen und alles Angst macht. 24/7 Angst, ohne Entspannungsphasen. Nächte nicht länger als 3-4 Stunden.

Meine Hoffnung ist, dass das Sertralin das nicht heilt, sondern auf ein erträgliches Level bringt, wie es damals das Citalopram gemacht hat.

02.03.2018 22:47 • #3


M
Duloxetin 30mg haben geholfen.

07.04.2018 21:45 • x 1 #4


C
Zitat von Mayborr:
Duloxetin 30mg haben geholfen.


Hallo Mayborr,

Wurdest du also statt auf Sertralin auf Duloxetin eingestellt und das hat dir geholfen?

09.06.2020 21:13 • #5


K
Letztendlich bleibt nichts anderes als es auszuprobieren. Sertralin ist aufgrund seines leichten DRI-Effekts für vieel Menschen pushend. Ich z.B. kam mit der Hitzeintoleranz, Appetitmangel und der starken Unruhe nicht klar. Was ich auch nicht mochte, war die starke Apathisierung und Gleichgültigkeit. Mit einer leicht subtherapeutischen Dosis (5mg) Escitalopram komme ich bisher besser klar. Ich bin aber kein großer Fan von SSRIs...

EDIT: Aber grundsätzlich scheint Sertralin das beste SSRI zu sein. Selbst P. K. Gillman hält viel davon.

10.06.2020 23:05 • x 1 #6


C
Zitat von Keldor:
Sertralin ist aufgrund seines leichten DRI-Effekts für vieel Menschen pushend. Ich z.B. kam mit der Hitzeintoleranz, Appetitmangel und der starken Unruhe nicht klar.

Genau diese Sachen (und starke Schlafprobleme) hatte ich mit escitalopram. Allerdings wurde es bei mir gleich mit 10mg eingeschlichen. Das war wohl zu viel für mich.

11.06.2020 08:50 • x 1 #7





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Dr. med. Andreas Schöpf