@sunny
Ja, es hieß damals, ich hätte eine postpartale Depression. Man verschrieb mir gleich Citalopram und es wurde dann auch langsam besser. Die Geburt war die Hölle, ich hatte schon zuvor große Angst davor, und mein Sohn kam dann auch noch 10Tage nach Termin. Die Geburt dauerte 26Stunden, ich war so fertig, ich wollte einfach nur schlafen. Ich hatte keinerlei Betäubung, ich weiß auch nicht warum. Nach etwa 4 1/2 Monaten fingen dann die Angstattacken an. Mit dem Begriff Depression konnte ich mich damals nicht identifizieren. Erst heute glaube ich, dass die Depression die Urerkrankung ist, wegen der ich mir zu viel zumute, nur um ja nicht nachzudenken. Und irgendwann kommt dann auch wieder die Angst.
Ich wüsste so gerne, ob dieses Auf und Ab auch einmal endet. Bisher war ich immer der Meinung, dass man selbst Depressionen auslösen kann, indem man vielleicht alte Dinge nicht richtig verarbeitet hat. Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher, ich habe mein ganzes Leben durchforstet, und natürlich gab es da vieles, aber dass daher die Depression kommen soll, naja ich weiß nicht. Mein Leben ist sonst echt in Ordnung, ich wünsche mir kein anderes. Ich binwirklich zufrieden! Nur diese Auf und ab, dieses alles in Frage stellen, das macht mir Angst. Ich kann in solchen Zeiten nicht einmal die Zeitung lesen, alles ist dann furchtbar, die Zeit, die so schnell verrennt, das Sterben, usw.
Über solche Dinge mache ich mir sonst nur selten Gedanken, und wenn, dann fühlt es sich nicht so schrecklich an.
Als Erklärung sagte man mir damals, das hinge mit der Veränderung der Hormone und der Botenstoffe im Gehirn zusammen. Laut meiner Ärztin von damals erkranken bis zu 20% aller Frauen an einer postpartalen Depression. Viele davon wären sogar so krank, dass sie ins Krankenhaus müssten. So schlimm war es bei mir nicht, aber es ging und geht mir heute wieder auch sehr dreckig.
23.12.2018 19:51 •
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