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K
Hallo zusammen ,
ich bin neu hier und suche Rat.
Kurz zu mir,ich bin 35 Jahre alt und leide seit einiger Zeit an einer Angststörung.Hinzu kamen immer mal wiederkehrende aggressive Zwangsgedanken,die ich aber gut kontrollieren konnte.
Ich mache eine Verhaltenstherapie.Die auch,objektiv gesehen,etwas anschlägt.Trotzdem habe ich momentan eine Phase in der ich mich dazu entschlossen habe Sertralin zu nehmen.
Natürlich war die Angst vor programmiert.Ich hatte/habe riesige Angst vor den Nebenwirkungen.
Ich dachte mir:Versuch es wenigstens und versuche durchzuhalten.
Gesagt,getan.Habe also die erste Tablette genommen.
Seitdem gehts mir schlechter als vorher.Stimmungsmässig auf jeden Fall.Ich habe das Gefühl,dass alle Zwangsgedanken auf mich einprasseln.Ich hatte früher immer mal Zwangsgedanken gegen andere Menschen.Meinen Mann,meine Familie,Menschen die mir nah sind.Seit ich die Tabletten nehme,es sind erst ein paar Tage,prasselt der Zwangsgedanke mir selbst etwas an zu tun auf mich ein.Das hatte ich vor der Einnahme noch nie.Ich weiss das es nur Gedanken sind.Trotzdem fühlt es sich so an als wäre es echt.Mal mehr,mal weniger.Mich überkommt dann die Angst,ich habe eine extreme innere U ruhe und frage mich ob ich wirklich dazu in der Lage wäre.
Ich komme zur der AntwortNein.Ganz klar.
Kann es denn sein,dass nach 5 tägiger Einnahme von Sertralin sowas passiert?Gefühlt geht es mir um einiges schlechter (Angst,Stimmung,Gedanken) als vor der Einnahme.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wird es besser?Ich versuche wirklich durchzuhalten weil ich trotz allem die Hoffnung habe,dass es mit Therapie und Medikation bergauf geht.
Ich freue mich über Antworten und wünsche noch ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüsse

26.02.2022 17:50 • 13.02.2024 #1


16 Antworten ↓


N
Hallo. Die Gedanken sind nur Gedanken, die du niemals ausführen würdest. Es ist nicht ein Fall darüber bekannt. Bei mir sind Zwangsgedanken ähnlich wie bei dir und sie sind immer dann aktiv, wenn mein Stresslevel unglaublich hoch ist. Quasi dunkelrote Flagge.

Wahrscheinlich bist du durch das Einschleichen besonders angespannt.

26.02.2022 18:00 • #2


A


Sertralin einschleichen - Angststörung & Zwangsgedanken

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K
Hallo Nicky,danke für deine Antwort.
Ja,dass habe ich natürlich auch schon gegoogelt wie verrückt.Ich weiss,dass soll man nicht machen. Da stehen ja die dollsten Dinge.
Es stimmt,die Einnahme der Medikamente stresst mich enorm.Ich habe natürlich die Packungsbeilage gelesen.Da stand sowas auch drin.Hätte ich nicht machen sollen.Das hat sich jetzt eingebrannt.Und obwohl ich das weiss,kann ich mich in manchen Stunden am Tag kaum damit beruhigen.Habe schon drüber nachgedacht ins Krankenhaus zu gehen,heute Mittag erst,weil ich so verzweifelt war.
Jetzt gerade geht es mir ganz gut und wenn ich über heute Mittag nachdenke ist es ein himmelweiter Unterschied von meiner Stimmungslage und körperlichen Lage her.
Nimmst du auch Sertralin oder kennst du das von anderen Medikamenten?
Ich sehe da bei mir schon einen Zusammenhang mit der Einnahme.Es gibt ja sowas wie Erstverschlimmerung.Ich kann nur hoffen das es bald besser wird.Es muss besser werden.
Die aggressiven Zwangsgedanken gegenüber meinem Mann sind soweit vorrüber.
Aber morgens mit diesen Gedanken,ob gegenüber jemand anderem oder mir selbst,aufzuwachen zerrt extrem an den Nerven.
Das kennst du sicher?

26.02.2022 18:14 • #3


N
Ja, ich kenne das. Meine Therapeutin hat mir erklärt, dass die Gedanken sich immer gegen das Liebste in deinem Leben richten. Denn nur dadurch bekommen sie deine Aufmerksamkeit.
Ich habe Versuche mit drei verschiedenen Antidepressiva hinter mir, Escitalopram, Venlafaxin und Sertralin.
Am Anfang kann es sich verschlimmern und bei allen hatte ich auch schlimme Zwangsgedanken. Ich habe aber aus anderen Gründen nie lange durchgehalten und wieder abgesetzt. Bei mir war es die extreme Unruhe, die ich nicht aushalten konnte.

26.02.2022 18:19 • #4


K
Ja,dass hat meine Therapeutin mir auch erklärt.Ich finde es oft schwierig die Theorie in die Praxis umzuwandeln.Gerade in diesen scheinbar ausweglosen Situationen.
Die Unruhe ist bei mir durch die Einnahme von den Medikamenten auch nochmal etwas schlimmer geworden.Aber auszuhalten.Bloss in so Situationen wie heute Mittag eher nicht so.Gestern Abend ging es schon los mit den Gedanken und heute morgen bin ich damit aufgestanden.Hab dann erledigt was ich erledigen musste (Frisör,einkaufen),immer mit diesem schlimmen Gedanken.Und bis kurz nach Mittag mit diesem Panikgefühl im Nacken.Heute Mittag habe ich wirklich drüber nachgedacht mit einzuweisen.Erscheint mir jetzt gerade total sinnlos.Jetzt denke ich,dass es eine langa haltende Panikattacke war.
Wie lange hast du diese Medikamente genommen?und wurden diese Gedanken bei dir auch so schnell schlimmer?

26.02.2022 18:29 • #5


N
Ich habe die Tabletten nur kurz genommen, maximal eine Woche.
Hast du vielleicht ein Notfallmedikament, falls es mit der Unruhe zu schlimm wird? Mir wurde erklärt, die Unruhe fällt irgendwann ganz plötzlich wieder ab, nur ich kam nie bis dahin. Meine Angst war leider stärker. Und die Gedanken hatte ich auch direkt

26.02.2022 18:33 • #6


K
Nein,ich habe momentan kein Notfallmedikament.Ich habe die Sertralin schon etwas länger zu hause und mich jetzt erst dazu entschlossen sie zu nehmen.Natürlich in telefonischer Absprache mit der Psychiaterin.Ich habe aber schon überlegt Montag nochmal anzurufen um wenigstens was zu hause zu haben.Eben für den Notfall.Heute hätte ich es gut gebrauchen können.
Ich kann dich so gut verstehen,dass du die Medikamente nicht mehr genommen hast.Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie lange ich das noch schaffe aber irgendwie habe ich anscheinend doch noch die Hoffnung das es dadurch besser wird.Jetzt gerade zumindest.
Sind deine schlimmen Gedanken denn nach dem absetzten der Medikamente wieder besser geworden?

26.02.2022 18:42 • #7


petrus57
Ich wurde in der Klinik auf 150 mg Sertralin eingestellt. Ich bekam mit steigender Dosis immer mehr aggressive Zwangsgedanken.

Ich war damals drauf und dran mit meinem Kopf gegen einen Baum zu rennen. Ich war nicht der Einzige der auf der Station unter aggressiven Zwanggedanken mit Sertralin litt.

Anstatt den sch. abzusetzen wurde die Dosis immer weiter erhöht. Ich sollte eigentlich auf 200 mg gehen. Habe das aber abgelehnt.

Nach der Entlassung hatte ich noch Wochen damit zu tun. Habe aber nach der Entlassung auf Escitalopram gewechselt.

Sertralin ist leider dafür berüchtigt. Es sollen aber nur 8 % der Patienten die Sertralin nehmen, davon betroffen sein.

Einige Amokläufe in den USA erfolgten unter dem Einfluss von Sertralin.

26.02.2022 18:50 • #8


S
Zitat von KimSt:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wird es besser?I

Ja. Nicht bei Sertralin aber bei einem ähnlichen.

Und ha, es wird wieder besser. Manchmal erst Verschlimmeru g und dann nach ein paar Wochen Verbesserung.

Behalt das einfach im Kopf und sag Dir, die Tabletten haben schon Millionen anderen geholfen, wieso auch nicht Dir.

26.02.2022 18:52 • x 1 #9


S
Zitat von petrus57:
Einige Amokläufe in den USA erfolgten unter dem Einfluss von Sertralin.

Muss das einem Angstpatienten jetzt echt gesagt werden?

26.02.2022 18:53 • x 8 #10


N
Ja, die Gedanken sind kurz danach wieder verschwunden.

26.02.2022 18:56 • #11


K
Danke Portugal für deine Antwort.
Ich versuche es auch wirklich durchzuhalten.Ich bin ja noch ganz am Anfang und ich hoffe einfach das die positive wirkung nicht ganz so lange auf sich warten lässt.Hattest du wochenlang mit der Verschlimmerung zu kämpfen?
Ich weiss das es Geduld braucht.

26.02.2022 19:04 • #12


S
Bei Mirtazepin 3/4 Wochen. Die Suizidgedanken waren sowas von krass, sowas gab ich mich nie erlebt.

Aber dann wirklich von einem Tag auf den anderen kamen positive Gedanken, ich fühlte Emotionen und wusste, der Durchbruch kam.

Dann den Tag drauf wieder Appetit gehabt etc etc.

Wenn Du die Tabletten NICHT nimmst, kann es Dir ja nicht besser gehen, wenigstens ist es eine Chance.

Ich weiß selber, dass einem eigentlich eh alles egal ist. Das kann auch keiner nachvollziehen, was man da durchmacht, der das nicht erlebt hat.

26.02.2022 19:10 • #13


K
Ja,diese Gedanken machen einen wirklich verrückt.Ich hoffe einfach,dass man, egal wie schlimm diese Gedanken sind,sich im Notfall noch Hilfe holen kann.
Es spielt sich einfach nur im Kopf ab.Das muss man sich sagen und ich hoffe das es klappt.
Ok.3/4 Wochen sind natürlich eine lange Zeit.
Aber ich habe von allen Seiten gehört das man Geduld braucht und Durchhaltevermögen.

26.02.2022 19:19 • #14


S
Ja leider ist es so

26.02.2022 19:23 • #15


E
AD insbesondere SSRI können leider Suizidgedanken verstärken/auslösen. Erstverschlimmerung leider auch. Die Unruhe ist die Antriebssteigerung, welche leider vor der antidepressiven Wirkung eintritt.

Lass dir Notfallmedikation geben, um die schlimme Anfangszeit zu überbrücken.

26.02.2022 23:47 • x 2 #16


J
Hallo an euch. Wie ist es euch ergangen mit den Medikamenten ? Ich überlege auch mit einem AD anzufangen aber die Nebenwirkungen halten mich bisher noch an weil ich schon so genug zutun habe mit allem und eigtl das besser will statt schlechter. Was meint ihr denn mit Notfallmedikation? Ich hoffe es ist euch besser ergangen nach der Einnahme!

13.02.2024 10:44 • #17


A


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Dr. med. Andreas Schöpf