Pfeil rechts
1

T
Hallo!

Blöde Frage: kann Sport zu einem Serotoninüberschuss führen?

Ich war eine echte Couchpotatoe und habe Mitte März mit Sport angefangen. 2x pro Woche ne Stunde Zirkeltraining.

Tut mir sehr gut, aber jetzt bin ich manchmal so hibbelig und habe auch mit Ängsten zu tun.

Kann es sein, dass das vom Sport kommt? Ich nehme 15 mg Cipralex und soll eh reduzieren um 5mg, habe aber noch nicht die Traute gehabt (vielleicht kommen die Ängste auch daher)

Es heißt doch immer Sport erhöht das Serotonin. Kann es zu viel werden?

Danke!

Tadea

20.04.2016 19:15 • 02.05.2016 #1


12 Antworten ↓


K
Nein, zumal der Serotoninspiegel durch Sport ja auch nur kurzfristig erhöht wird. Daher ist bei Depressionen/Angststörungen regelmäßiges Training geboten. Aber und es handelt sich hier um ein dickes ABER. Auch beim Sport wird der Körper gestresst. Auch hier werden Stresshormone vom Körper gebildet. Wer sich nach Sport hibbelig fühlt und schlecht runterkommt, sollte mit der Intensität herunterfahren. Sprich, den Körper nur langsam belasten. Die Belastung sollte dann über Monate hinweg nur sehr langsam gesteigert werden, um das vegetative Nervensystem nicht zu überlasten. Eine Pulsuhr wäre dabei zB eine Möglichkeit. Wichtig ist, dass man über mehrere Monate den Puls nicht zu hoch hetzt. Alles andere geht nach hinten los und der Körper wird nur noch mehr gestresst.

Du schreibst selbst, dass du vorher eine Couchpotato warst. Aus meiner Sicht überforderst du dich da gerade körperlich. Körperliche Überlastung kann immer auch in Angstgefühle münden, daher lieber gemächlich und ohne jeden Druck.

20.04.2016 19:40 • #2


A


Serotoninüberschuss durch Sport?

x 3


T
Ok! Werde ein wenig runterfahren. Direkt nach dem Sport bin ich eigentlich sehr entspannt, aber dann am nächsten Tag irgendwie aufgezogen. Werde morgen mal ein niedrigeres Tempo machen, und langsam steigern. Vielen Dank für die Hilfe. So hatte ich das noch gar nicht gesehen!

20.04.2016 21:59 • #3


wolke777
Hallo Tadea,

ein ganz wichtiger Aspekt ist die Ernährung. Wenn du deinem Körper durch Sport viel Energie entziehst und diese nicht genügend nachfüllst, ist es kein Wunder, dass du psychosomatische Beschwerden bekommst.

LG

20.04.2016 22:17 • #4


Entwickler
Ich hatte auch immer das Problem, dass ich nach regelmäßigem Sport nachts nicht mehr schlafen konnte. Und ich habe nicht etwa zu spät Sport gemacht. Ich brauche abends ziemlich lange, um runterzukommen. Wenn ich von Bewegung müde werden sollte, müsste ich den ganzen Tag auf den Beinen sein, und das kann ja wohl kaum einer mit einem Bürojob.

20.04.2016 22:55 • #5


T
Danke für eure Antworten. Ich werde einiges ändern in nächster Zeit. Viel hilft eben dich nicht viel.

21.04.2016 00:57 • #6


R
Zitat:
Ich war eine echte Couchpotatoe und habe Mitte März mit Sport angefangen. 2x pro Woche ne Stunde Zirkeltraining.
Ich würde sagen, behalte die Intensität bei, die du leisten kannst. Dein Körper wird sich daran gewöhnen und es dauert etwas, bis sich das eingespielt hat, denn wahrscheinlich hast du jetzt durch den Sport die Körperreaktionen freigesetzt, die dein Körper so gar nicht kennt.
Zitat:
Es heißt doch immer Sport erhöht das Serotonin. Kann es zu viel werden?
Du führst ja kein zusätzliches Serotonin zu, sondern setzt körpereigenes Serotonin frei. Das Zusammenspiel von Aminosäuren wird durch Sport und richtige Ernährung vom Körper selbst optimiert, so wie er es leisten kann. Natürlich gibt das ein neues Körpergefühl. Aber auch das wird irgendwann Gewohnheit und die Hippeligkeit sollte nachlassen.

Wenn du mit Ängsten zu tun hast, ist Sport das beste Mittel, damit der Körper angestaute Stresshormone überhaupt abbauen kann. Wenn man in eine Angst-Panik-Reaktion verfällt, dann stellt der Körpfer alle Stoffe aufeinmal zur Verfügung, um für einen Kampf oder die Flucht vorbereitet zu sein. Da wir aber im Allgemeinen weder rennend vor Feinden flüchten müssen, noch gegen Ungeheuer kämpfen müssen, staut sich im Körper alles auf, weil es nicht abgebaut wird. Der Körper kann einmal bereitgestellte Hormone und Enzyne nicht zurücknehmen. Das macht Beschwerden auf Dauer: Verspannungen der Muskeln, steife Gelenke, gestörter Stoffwechsel. Man sagt umgangssprachlich auch: der Körper verschlackt. Durch Sport hilft man dem Körper, aktiv diese Stoffe abzubauen. Natürlich werdem beim nächsten Stress wieder vom Körper alle Mobilitätsstoffe bereitgestellt für Flucht oder Kampf ...ein ständiger Kreislauf.

Zitat:
Kann es sein, dass das vom Sport kommt? Ich nehme 15 mg Cipralex und soll eh reduzieren um 5mg, habe aber noch nicht die Traute gehabt (vielleicht kommen die Ängste auch daher)
Wenn ich mir die Nebenwirkungsliste ansehe, vermutlich ja. Eine Reduzierung der Dosis würde ich unbedingt angehen, zumal der Arzt das auch verlangt. Am Sport würde ich nichts ändern, außer nach einem Vierteljahr einmal die Woche noch Jogging einzubauen und das auch bis zum auspowern.

Grüße

21.04.2016 06:25 • x 1 #7


T
Danke dir wirklich sehr! Ich hatte mir das im Prinzip auch so überlegt. Es ist eben auffällig, dass das mit dem regelmäßigen Sport jetzt zusammentrifft. Ich bin viel aktiver geworden und habe mich seit Ewigkeiten wieder richtig fit gefühlt und dann hauen die Ängste wieder rein. Hast du zufällig Erfahrungen mit Cipralex absetzen? Ich habe mal Sertralin ausgeschlichen. Ist das ähnlich? Im Netz liest man ja nur Horrorgeschichten. 5mg sollen es werden und ich wollte die 5 mg auf 2x 2,5 mg auf so je 4-6 Wochen machen. Mein Arzt meint zwar gleich 5 mg aber ich bin da unsicher.

Danke

21.04.2016 12:05 • #8


R
Mit Cipralex habe ich keine Erfahrungen bzgl. Absetzen. Bei anderen Antidepressiva allerdings schon und da habe ich mich immer an die Anweisung des Arztes gehalten. Ganz ohne Symptome wird eine Reduzierung/Absetzen nie gehen und wenn du dich Unsicher fühlst, kannst du ja die Empfehlung des Arztes halbieren, aber länger als 3 Wochen schrittweise zu reduzieren, sehe ich da keinen Sinn.

21.04.2016 12:39 • #9


T
Ich habe heute angefangen. Werde ja sehen was es mit mir macht... Wahrscheinlich nichtmal viel
Danke nochmal

21.04.2016 12:52 • #10


S
Zitat von kruemelino:
Nein, zumal der Serotoninspiegel durch Sport ja auch nur kurzfristig erhöht wird. Daher ist bei Depressionen/Angststörungen regelmäßiges Training geboten. Aber und es handelt sich hier um ein dickes ABER. Auch beim Sport wird der Körper gestresst. Auch hier werden Stresshormone vom Körper gebildet. Wer sich nach Sport hibbelig fühlt und schlecht runterkommt, sollte mit der Intensität herunterfahren. Sprich, den Körper nur langsam belasten. Die Belastung sollte dann über Monate hinweg nur sehr langsam gesteigert werden, um das vegetative Nervensystem nicht zu überlasten. Eine Pulsuhr wäre dabei zB eine Möglichkeit. Wichtig ist, dass man über mehrere Monate den Puls nicht zu hoch hetzt. Alles andere geht nach hinten los und der Körper wird nur noch mehr gestresst.

Du schreibst selbst, dass du vorher eine Couchpotato warst. Aus meiner Sicht überforderst du dich da gerade körperlich. Körperliche Überlastung kann immer auch in Angstgefühle münden, daher lieber gemächlich und ohne jeden Druck.


Interessant, bin sportlicher Typ, habe die letzten 4 Jahre lang geboxt 2-3x die Woche ehr 2x also 1 Std. Training (manchmal noch im kraftraum 20 min. ) und die Sache war die, ich war nachm Training befreit fühle mich sehr gut so etwa 1-2 std ab und zu am abend hatte ich kopfschmerzen so etwa 6-8 std danach dann kurz vorm schlafen konnte ich am Anfang des Trainingsgebinn überhaupt nicht einschlafen war unter Strom gestellt. Am nächste Tag fühle ich mich nicht besonders gut und zwar war ich Müde, Kraflos, leicht gereizt und wollte mich eigentlich nur ausruhe so psysisch belastet. Ich nahm damals in der Zeit 100 mg Sertralin jetzt vor kurzem hab ich aufgehört mit Boxen weil es mir psysisch nicht mehr so gut ging leide jetzt unter mittlerer Depressionen und Angststörung habe mit hilfe meine Arztes von Sertralin 100-75-50mg dann nächsten Tag Venlafaxin 37,5 mg das heißt Sertralin weg und venlafaxin einschleichen 3 Wochen danach 75 mg ab 09.Mai nehme ich 75 mg venlafaxin dann.

Aufjedenfall hab ich etwa so 2 Monate pause gemacht mit Sport und habe mich dann im Fitnessstudio angemeldet und habe so 3/4 Stunde Trainiert, 10 min . Laufbahn etwas zügiges Tempo dann 10 min Rudern, 20 min Klilmmzüge mir paar anderen Übungen bischen bauch am Ende. Die Sache war die ich habe mich wieder gut gefühl paar stunden am Abend ging also keine Kopfschmerzen weil leicht Müde konnte aber trotzdem nicht besonders gut einschlafen und am nächsten Tag wieder total gereit müde nach 10 std immer noch nicht ausgeschlafen Gefühl.

Alles psychisch oder? Ich mein Depressionen und Angststörung ermüden einen stimmts Sport ist dann eigentlich mehr eine Belastung zumidenst für denn nächsten Tag? Man sollte Sport treiben bei Depressionen und Angst ja gut aber was ich nicht verstehe wozu Sport machen wenn es nur einen danach für paar Stunden gut geht aber dafür der Nächste Tag echt auf gut Deutsch im Ar. ist? Dann lieber überhaupt kein Sport und auf die paar Stunden verzichten dafür sit der nächste Tag dann auch Okay? Oder sehe ich dass Falsch? Und wie lange sollte man dann Sport machen damit es einen danach gut tut und am nächsten Tag solche Zustände nicht mehr kommen 10 min laufen das wars? Da lohnt es sich dann nicht mal im Sportstudio anzumelden.

Naja ich hoffe mir gehts mit 75mg Venlafaxin besser am 9 Mai wirkung erwarte ich Anfang Juni, weil jetzt die 37,5mg sind definitiv zu wenig sind zwar erst 2 wochen um aber ich bin mir sehr sicher da kommt nicht ich kenn es früher von Sertralin hatte ähnliche wirkung bei 50 mg also kaum spührbar bei 100 mg war meine Dosis 150 mg Sertralin hab ich natürlich alles mit mein Arzt abgesprochen und mir gings danach garnicht gut auch nach 2-3 wochen war einfach zuviel, muss schauen welche dosis bei Venlafaxin meine wird hab nie geacht das mein leben so ätzend wird mit diesen Tabletten ah werd jetzt nicht abschweifen gehe lieber schlafen verfalle wieder in so eine negative depressive phase.


Danke fürs Lesen vlllt. kann man mir paar Fragen wegen diese Sportgeschichten da beantworten danke nochmals

02.05.2016 01:11 • #11


R
Hallo @SertralinTyp
Zitat:
Und wie lange sollte man dann Sport machen damit es einen danach gut tut und am nächsten Tag solche Zustände nicht mehr kommen 10 min laufen das wars? Da lohnt es sich dann nicht mal im Sportstudio anzumelden.

Es kann durchaus an der Intensität der sportlichen Betätigung liegen. Hast du mal versucht nur 10 min. zu laufen, um auszutesten, wie es dir damit geht? Wenn du schon länger unter Depression leidest, dann ist das nicht nur eine Gemütssache, sondern hat auch körperliche Ursachen. Nun kann man nicht sagen, daß du aktuell ausschließlich Muskeltraining machst, dennoch könnte das die Ursache für die Erschöpfung am nächsten Tag sein, daß deine körperlichen Reserven nicht ausreichen. Wie sieht deine Ernährung aus? Hast du manchmal Muskelkrämpfe und sind deine Blutwerte in Ordnung und der Blutdruck? Dann ist es überhaupt Eigenart der Depression, nachts keine Erholung zu finden.
Um eine körperliche Wohlfühllage durch Sport zu erhalten, muß man sich nicht unbedingt in einem Sportstudio anmelden. Ich denke, daß ist eine Sache der individuellen körperlichen Möglichkeiten. Für manche Menschen ist nämlich jeden Tag etwas zu Laufen völlig ausreichend, um sich wohl zu fühlen.

02.05.2016 06:13 • #12


K
Zitat von SertralinTyp:
Alles psychisch oder? Ich mein Depressionen und Angststörung ermüden einen stimmts Sport ist dann eigentlich mehr eine Belastung zumidenst für denn nächsten Tag? Man sollte Sport treiben bei Depressionen und Angst ja gut aber was ich nicht verstehe wozu Sport machen wenn es nur einen danach für paar Stunden gut geht aber dafür der Nächste Tag echt auf gut Deutsch im Ar... ist? Dann lieber überhaupt kein Sport und auf die paar Stunden verzichten dafür sit der nächste Tag dann auch Okay? Oder sehe ich dass Falsch? Und wie lange sollte man dann Sport machen damit es einen danach gut tut und am nächsten Tag solche Zustände nicht mehr kommen 10 min laufen das wars? Da lohnt es sich dann nicht mal im Sportstudio anzumelden.

Die ultimative Lösung habe ich leider nicht, aber anscheinend scheint Sport nicht jedem zu helfen, Kenne das Problem selbst. Ich kann seit meiner Erschöpfungsdepression vor fünf Jahren keinen ausgiebigen Sport betreiben, ohne dabei mein vegetative Nervensystem zu überreizen. Eine Verhaltenstherapie hat mir generell sehr geholfen, aber die Beschwerden (verbunden mit Sport) sind immer noch vorhanden, wenn auch nicht mehr so intensiv. Ich kann bei solchen Symptomen generell nur raten mit der Belastung herunterzufahren. Auch zügiges Spazierengehen über eine halbe Stunde an der frischen Luft kann sehr gut tun. Es muss nicht immer der schweißtreibende Sport sein. Nach einem zügigen Spaziergang habe ich zB nie Probleme. Das Hochtreiben des Pulses beim Joggen aber scheint mich zu triggern. Bist also nicht allein.


Ich versuche es mir selbst so zu erklären, dass ich mir vor meiner Erkrankung zu viel abverlangt habe. Und das habe ich wirklich. Ununterbrochen Kampfsport betrieben, auch zu einer Zeit, in der ich erheblichen Druck auf der Arbeit ausgeliefert war. Irgendwann hat der Körper gestreikt. Nach Sport Herzstolpern in einer Tour. Ich dachte das war's. Organisch konnte nichts gefunden werden. Also Psychotherapie gemacht und die Beschwerden sind mit der Zeit wirklich deutlich besser geworden, also muss es eine psycho-vegetative Komponente sein. Mittlerweile gehe ich davon aus, dass es nicht mehr so sein wird wie vor meiner Erkrankung. Dafür habe ich die Warnsignale meines Körpers (und die hat er noch lange vor meinem Zusammenbruch ausgesendet mit starken Schulter- und Nackenschmerzen) einfach zu lange ignoriert. Anders kann ich es nicht sagen.

02.05.2016 13:32 • #13


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. med. Andreas Schöpf