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Hallo

Hier meine Geschichte: ich habe vor 2 Monaten ein Kind gekriegt und seitdem geht bei mir mental sehr viel schief...

Ich habe Schwierigkeiten eine Bindung zum Kind zu finden, ich habe diese bedingungslose Mutterliebe noch nicht spüren können (und hasse mich dafür) und ich finde mich noch nicht zurecht mit dem Alltag als Mutter.
Gleichzeitig habe ich extrem viel Angst vor der Zukunft, insbesondere vor unheilbaren Krankheiten bekommen. Ein bisschen hypochondrisch war ich davor immer, nur nie in dem Ausmaß. Mein Kopf malt mir ständig Szenarien in denen ich mich von den Menschen in meinem Leben verabschieden muss und die Vorstellung, dass sowas möglich wäre löste bei mir Panik ein. Ich war dann ständig erschöpft und hatte so wenig Appetit, dass ich nichts mehr essen konnte.

Ich habe abgestillt und ging daraufhin zum Psychiater. Er hat mir Quetiapin verschrieben. 2 x am Tag 25 mg. Diese nehme ich seit 3 Tagen (Dienstag). Der Arzt sagte es dauert 1-2 Wochen bis die Depression weggeht und die Ängste würden sofort veschwinden. Das ist noch nicht geschehen. Ich wache noch extrem ängstlich auf und habe keine Lust auf den bevorstehenden Tag. Ich kriege durch die Medikamente Kopfschmerzen und bin danach so müde, dass ich die Augen nicht aufkriege. Ich habe mir sogar überlegt, nur abends 25 mg zu nehmen, damit ich tagsüber nicht so müde bin.

Wie ist eure Erfahrung mit diesem Medikament? Und stimmt es, dass ich mich in 1-2 Wochen besser fühle?

P.S. Ich nehme auch für die Schilddrüsenunterfunktion 75 ug L thyroxin.

Danke für eure Antworten
Maria

08.06.2018 08:28 • 08.06.2018 #1


3 Antworten ↓


Bergo
Hi, also ich bekam auch über gut 2 Monate Quetiapin als Retard Tabletten 3x50mg pro Tag. Ich für mich habe mit Seroquel keine guten Erfahrungen gemacht, ständig war man matt,emotionslos und irgendwie ging einem alles auf die Nerven selbst wenn gute Freunde angerufen haben wäre man am liebsten nicht rangegangen und hätte weiter vor sich hinvegitiert.

Und in 1-2 Wochen solltest du auf jeden Fall eine Veränderung feststellen, ob es eine Verbesserung ist musst du dann sehen.

lg

08.06.2018 09:25 • #2


A


Quetiapin zur Behandlung von Wochenbettdepression

x 3


F
Zitat von Maria_K:
Wie ist eure Erfahrung mit diesem Medikament? Und stimmt es, dass ich mich in 1-2 Wochen besser fühle?


Ich selbst habe es nur einige Tage genommen,wurde aber auch in erster Linie müde davon.
Bei mir hat es die Ängste sogar noch verstärkt,weil ich mich durch die Müdigkeit noch mehr den Ängsten ausgeliefert fühlte.

Gerade jetzt in Deiner Situation (mit Kind und funktionieren müssen) würd ich es eher mit einem mittelpotenten Neuroleptikum probieren,z.B. Perazin.
Das beruhigt,macht aber nicht müde (in geringer bis mittlerer Dosierung).
Kannst das ja mal mit Deinem Psychiater besprechen.

08.06.2018 13:21 • #3


la2la2
Zitat von Maria_K:
ich habe vor 2 Monaten ein Kind gekriegt und seitdem geht bei mir mental sehr viel schief...

Da wird wahrscheinlich auch die Ursache liegen, da es eine extreme Umstellung für den ganzen Körper ist, wenn plötzlich 2-4kg Kind von einer Stunde auf die andere nicht mehr mit versorgt werden.

Zitat von Maria_K:
Ich habe Schwierigkeiten eine Bindung zum Kind zu finden, ich habe diese bedingungslose Mutterliebe noch nicht spüren können (und hasse mich dafür) und ich finde mich noch nicht zurecht mit dem Alltag als Mutter.

Hast du denn Probleme mit Körperkontakt mit dem Kind?
So lange du dich gut um dein Kind kümmerst, mach dir da 0 Stress, wie stark deine Muttergefühle sind. Vielleicht kommen die irgendwann in den nächsten Wochen bis Monaten.

Zitat von Maria_K:
Ich war dann ständig erschöpft und hatte so wenig Appetit, dass ich nichts mehr essen konnte.

Hast du ein normales Körpergewicht (den Umständen der Schwangerschaft entsprechend) und eine gesunde Ernährung?
Ist die Basis für alles.....

Zitat von Maria_K:
Ich habe abgestillt und ging daraufhin zum Psychiater.

Warum? Klappte das Stillen nicht oder fühlte es sich schlecht/falsch an, so dass du es nicht mehr wolltest?
Hoffe mal du hast nicht nur mit dem Stillen aufgehört, damit der Psychiater dir munter Chemiepillen andrehen kann......


Zitat von Maria_K:
P.S. Ich nehme auch für die Schilddrüsenunterfunktion 75 ug L thyroxin.

Wurde nach der Schwangerschaft nochmal die Schilddrüse überprüft (nicht nur TSH, sondern auf FT3 und FT4)?
Wurde geschaut, ob du einen Eisenmangel hast (Hämoglobin reicht nicht, nur Ferritin ist aussagekräftig) oder sonst irgendein Mangel durch die Schwangerschaft besteht oder Störungen im Hormonhaushalt?
Macht viel mehr Sinn erstmal danach zu schauen, BEVOR du versuchst mit Psychopharmaka die Symptome zu unterdrücken.....

08.06.2018 13:31 • #4





Dr. med. Andreas Schöpf