Wenn sich die Lebensumstände ändern, ändert sich halt vieles mit. Wenn es einem etwas besser geht, dann nimmt man auch gewollt oder ungewollt von so einem Forum etwas Abstand. Nicht weil man es nicht mehr leiden mag, denke (wirklich) oft an euch. Aber grade las ich Plopp fährt in Urlaub und 4 Wochen nicht da, hmm.
Da wird hier dann wohl nicht mehr so viel los sein. Natürlich wünsche ich dir Plopp eine angenehme Zeit. Aber du wirst hier dann auch mit Sicherheit fehlen.
Ich habe es ja tatsächlich geschafft in relativ kurzer Zeit sowohl von allen Medikamenten ( 225-300mg Lyrica, 0,5 mg Tavor, 200 mg Sertralin) als auch von den 30 Zig. am Tag loszukommen. Dazu kann ich im Grunde raus wann ich möchte, nicht wie vorher. Wenn ich es nicht tue, dann weil ich keine Lust habe oder zu müde bin.
Was ist eigentlich passiert?
Ich kam zu einem Punkt, wo ich dachte, dass es einfach nur noch vorbei sein soll. Hätte ich die eine Tablette gehabt, hätte ich sie wohl genommen. Es ging mir noch nie so schlecht. Aber das heißt auch, es wurde eine Grenze überschritten. Normalerweise hat der Mensch Angst vor dem Tod, in der Situation will man es ja fast schon.
Dadurch hat sich bei mir aber auch die andere Angst etwas verloren. Man könnte sich blamieren, man könnte auffallen, man könnte Dingen begegnen, die man nicht mag? Viel egaler als vorher.
Das war als ich bei der Verlobung meiner Nichte war. Ich schrieb hier, dass es für mich halt ne Riesenhürde ist. Seit Monaten das Haus nicht verlassen, kaum eine Menschenseele gesehen. Ich hätte sogar das abgesagt, wäre nicht meine Freundin deswegen von weitem angereist. Stattdessen habe ich so ungefähr die letzten Tavor eingeworfen, die da waren ( 1 mg war danach glaube ich noch übrig), ok waren dann an dem Tag 2,5 mg und habs gemacht. Ich habe es dann dort sogar geschafft eine ganz kleine Rede zu halten, die Ringe dranzumachen. Ok war eh nur sehr familiär und im kleinen Kreis, trotzdem, für mich enorm.
Zig. habe ich 3 Wochen später am 30.03 vorallem aus finanziellen Gründen aufgehört, aber auch mir zu zeigen, du kannst auch mal was durchziehen. Nee, es war verdammt schwer mit den Zig. aber es hat geklappt. Habe immer noch hin und wieder Schmacht aber das ist nunmal der Preis für 15 Jahre Rauchen. Hoffe, dass es irgendwann ganz weggeht.
Es ist sehr viel Gelaber und Esoterik in unserer Welt hier. Die meisten hier haben das halbe Leben Erfahrung damit, wüssten was ihnen gut tut, können es aber nunmal nicht durchziehen. Man ist mit der Zeit schon sein eigener Pyschologe geworden. Manche Ratschläge anderer kommen eher wie Schläge rüber.
Was wollte ich eigentlich sagen?
Mir hat geholfen etwas durchzuziehen, was ich mir vorgenommen habe. Lieber sich nur eine Sache vornehmen statt 10, die dann um jeden Preis durchziehen.
Das Gefühl, dass man denkt, jetzt habe ich wirklich gar nichts mehr zu verlieren, kann einen mutiger machen.
Trotzdem wünsche ich niemandem diese Horrormonate, die ich hatte, das sollte es auch nicht sein.
Ich bin manchmal immernoch sehr depressiv und extremst müde aber alleine so selbstständig sein zu können, unabhängig, zumindest für den Moment von Medikamenten und Dro., das ist ganz gut.
Jetzt will ich arbeiten.
Edit: Tavor waren 1mg am Tag.
24.07.2019 14:37 •
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