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Hallo zusammen,
leide an Agoraphobie, mir geht es inzwischen schon deutlich besser, im Alltag komme ich gut zurecht. Kurze Ausflüge von 1-2 Stunden sind mittlerweile gut machbar.

Was mir schwerfällt, sind längere Fahrten – da fehlt mir aktuell noch das Vertrauen bzw. ist die Angst zu groß.

Ich habe Opipramol 50 mg von Krewel Meuselbach zu Hause, bin aber generell eher zögerlich, was die Einnahme von Medikamenten angeht. Vielleicht würde es mir aber helfen, etwas zur Beruhigung dabeizuhaben/einzunehmen vor so langen Fahrten. Ebenfalls habe ich Tavor 0,5 mg verschrieben bekommen (beides vom Psych), aber davor habe ich noch mehr Respekt.

Meine Frage: Kann ich mich an das Opipramol vorsichtig herantasten – zum Beispiel, indem ich die Tablette viertle? Offiziell ist sie nicht teilbar. Besteht dadurch das Risiko, dass die Wirkstoffverteilung in der Tablette ungleichmäßig ist, also ein Viertel eventuell die volle Dosis enthält und ein anderes gar nichts? Oder ist das in der Praxis eher unwahrscheinlich das es so extrem verteilt ist?
Ist es problematisch wenn ich die mal 3 Tage nehmen würde, viertel/halbe/ganze, zum rantasten? Würde es tendenziell eher selten nur bei Bedarf (lange Fahrten) nehmen wollen, nicht täglich, wäre das okay?

Vielen Dank schon mal und liebe Grüße!

Gestern 21:39 • 22.05.2025 #1


5 Antworten ↓


Hallo Ladash, du kannst das Opipramol ohne Bedenken und Angst ausprobieren. Es wirkt sanft und haut dich nicht um. Es beruhigt ganz leicht. In den ersten Tagen können leichte Nebenwirkungen auftreten, wie Mundtrockenheit, dicke Nase, leichter Schwindel. Sie vergehen aber schnell. Opipramol kann auch etwas müde machen. Vor Tavor brauchst du ebenfalls keinen „Respekt“, also Angst, zu haben. Es wirkt im Notfall, also bei unerträglicher Unruhe und Angst, schnell beruhigend und entlastend. Aber es kann über längere Zeit, ab zwei Wochen täglicher Einnahme, abhängig machen. Es hat so gut wie keine Nebenwirkungen. Probiere das Opipramol einfach unvoreingenommen aus. 50 mg ist eine geringe Standarddosis. Wenn es dir nicht behagt, lässt du es einfach wieder.
LG

A


Opipram Filmtabletten 50mg vorsichtig rantasten möglich?

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@Castor
Danke dir! Das hört sich gut an!
Ich bin bei Medis leider einfach ein Angsthase Aber wollte es vielleicht mal mit einer Viertel ausprobieren.

Weißt du ob ich nach dem Opipramol im absoluten Notfall noch Tavor hinterher nehmen dürfte? Und wie oft und lange darf man Opipramol so bei Bedarf nehmen?

@Ladash mich hat Opipramol damals bei der ersten Einnahme schon sehr müde gemacht...autofahren war da rückblickend keine gute Idee mehr.
Deshalb würde ich dir raten,dass du es erstmal ausprobierst.
Normalerweise nimmt man die Anfangsdosis abends/nachts
Als Notfallmedikament wie Tavor würde ich es nicht sehen,aber wenn man es eine zeitlang genommen hat,kann man in Streßsituationen auch mal etwas mehr nehmen.Dazu sollte man aber wissen,wie das Opi bei einem wirkt.Das ist ja bei jedem anders.Heute hauen mich 50mg nicht mehr vom Hocker wie damals...ich merk es kaum,ausser dass ich weniger nervös/ängstlich bin.
Es gibt Opipramol-Tabletten,die man teilen kann-zB von Neuraxpharm.Die,die du hast,sollte man eigentlich nicht teilen,bzw sind die nicht dazu gedacht.Also:bitte probier die Wirkung evtl mal am Wochenende aus,damit du sie einschätzen kannt.Normalerweise passiert erstaunlich wenig,ausser dass man ruhiger und gelassener wird....aber halt auch etwas müde.
Ob du im Notfall dazu/danach noch Tavor nehmen kannst,weiß ich nicht...ich hab da auch zu viel Respekt vor!Und mit Tavor autofahren ist sowieso nix...ich glaub,das darf man gar nicht

Wenn in der Packungsbeilage steht nicht in 2 dosisgleiche Hälften teilbar dann heißt das genau das was da steht. Kann die eine Hälfte 40 mg enthalten und die andere 10, wie auch immer, jedenfalls hast du nicht 2 Hälften mit 25.

Zitat von Ladash:
@Castor Danke dir! Das hört sich gut an! Ich bin bei Medis leider einfach ein Angsthase Aber wollte es vielleicht mal mit einer Viertel ausprobieren. Weißt du ob ich nach dem Opipramol im absoluten Notfall noch Tavor hinterher nehmen dürfte? Und wie oft und lange darf man Opipramol so bei ...

Ja, das kannst du machen. So gut wie alle Patienten haben vor den Psychopharmaka zu viel „Respekt“ (Angst). Dir kann da gar nichts passieren, außer im „schlimmsten Fall“ große Müdigkeit, belämmert sein, vielleicht Schwindel (hatte ich aber so gut wie nie). Opipramol wirkt sehr schwach und im Körper an ganz anderen Stellen als Tavor. Die beiden Medikamente stören sich nicht. Von 25 mg Opipramol wirst du sehr wahrscheinlich überhaupt keine Wirkung bemerken. Es ist schön, dass wir solche Optionen haben, wenn es mal zu schwer ist mit Unruhe, Angst und Panik.
Liebe Grüße






Dr. med. Andreas Schöpf
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